Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite
Des Vierdten Theils 3. Capitel/
[Spaltenumbruch]
10. Thal. Von einem Schlage, so gefüh-
ret, da sonst der Forst-Bedien-
te eine Hütte mit Scheiten und
Wellen bekommen, statt dessen
dieses Geld gesetzt wird.
1. Thl. 12. gl. den Obern bey der Flösse täg-
lichen.
- 8. gl. den Untern hierbey.
1. Thal. - wenn er in Commission ver-
schicket.
1. Thal. - den Obern täglich bey der Jagd.
- 8. gl. hierbey den Untern.

Es bekommt ferner der Jäger den
Abgang alten Holtzes von Wald-Häu-
sern, wenn solche abgerissen und repari-
ret werden, zu seinem Accidens; inglei-
chen den Abgang vom Holtz zu Herr-
schafftlichen Gebäuden, oder was ange-
wiesen wird, nicht weniger die Spähne
und das Reißig davon. Ferner vom Floß-
Holtz die langen Scheite auf dem Aus-
setz-Platze. Von der Trifft jährliches
Wege-Geld von den Fuhrleuten, inglei-
chen Fische aus dem Floß- oder andern Tei-
chen. Endlich auch die Schaal-Höltzer von
der Wald-Brücke, da solche wandelbahr
und abgerissen wird.

Zu den oben specificirten Höltzern
werden an Macher- und Hauer-Lohn er-
fordert, wie folget:

4. biß 5. gl. Von einem Well-Baum ab-
zuhauen.
10. gl. Von einem dicken Pappel-Eichen-
und Tannen-Baume.
2. gl. Von einem drey-biß vier-spänni-
gen Bau-Holtze.
4. gl. Von einem 5. biß 6. spännigen Bau-
Holtze, und so sort.
- 6. oder 8. pf. Von einem Bloch zu
machen.
6. gl. Von der Klaffter Glase-Holtz zu
machen.
2. gl. Von dem Malter zu machen.
3. gl. 6. pf. auch 4. gl. und 4. gl. 6. pf. Von
der Klaffter Floß-Holtz zu schlagen.
2. gl. Von einer Ruthe Graben zu ma-
chen, die einen Schuh tief, und
2. Schuh breit.
4. gl. 6. pf. dem Holtz-Arbeiter den Tag,
bey Aufräumung der Grentze.
1. gl. 6. pf. Vom Schock Reißig zu machen.
6. gl. den Tag, vom Drechsler-Wagner-
und Karrenmacher-Holtz ab-
zuhauen und auszuschnitteln.
5. gl. den Tag, vom Gruben-Holtz zu-
sammen zu hauen.
16. gl. Von einem Schock Naben und
Felgen zu hauen.
[Spaltenumbruch]
8. biß 9. gl. Von 1000. Baum-Schin-
deln zu machen.
10. gl. 6. pf. Von dem Schock Latten zu
hauen und zu machen.
Das 3. Capitel/
Von Anlegung der Flösse.
§. 1.

Ehe eine Herrschafft sich zu einer Flösse
resolviret, so hat sie zuförderst die
Wasser, worauf die Flösse zu halten, und
den Platz, wo das Holtz zum Verkauff
auszusetzen sey, in genaue Betrachtung
zu ziehen. Es muß der Platz gemeinig-
lich an Wassern, und etwas hoch liegen,
damit bey grossen Wassern das Holtz nicht
gehoben noch weggeführet werde. Hat
man den Platz und das Wasser besehen,
so werden die Höltzer an denjenigen Or-
ten in Augenschein genommen, wo man
sie sonst nicht nutzen noch brauchen mö-
gen. An den Thälern, wo sie sich oben
an den Bergen zuspitzen, und da die Na-
tur selbst etwas mit beyträgt, werden
Floß-Teiche gebauet, aus diesen Teichen
gehen Gräben biß in den ordentlichen
Fluß, um das Holtz in solchen Fluß durch
die Gräben zu leiten.

§. 2.

Einige, die vielleicht von der
gantzen Sache nichts weiter wissen, als
daß sie einmahl davon gehöret, gedencken
grosse Dinge damit auszurichten, wenn
sie nur Floß-Teiche bauen. Da sie aber
von der Sache keine rechte Wissenschafft
haben, so setzen sie solche Teiche gleich vor-
an in den Anfang des Thales, und lassen
die Gräben noch wohl dazu mit Bohlen
oder Höltzern ausfüttern. Es ist aber gar
zu kostbar, den Teich so weit vorzubauen,
und die Gräben auszufüttern. Denn
wo der Teich nicht gleich oben in das Thal
gebracht wird, so, daß er noch vollständige
Wände unter sich und neben sich hat, son-
dern noch ein oder zwey Teiche zu bauen
nöthig sind, so ist es nicht rathsam. Wird
aber der eine an den rechten Ort des Tha-
les gebracht, so ist die gantze Sache mit
einem eintzigen gar leichtlich zu heben.

§. 3.

Hat man den Ort, wo der Teich
hingebracht werden soll, so muß man erst-
lich, so weit der Teich werden soll, die Höl-
tzer abhauen, die Stöcke ausgraben, den
Rasen gleichfalls ausstechen, auf die Sei-
te legen, und in der Erde harten Grund
suchen. Hat man solchen harten Grund,
so theilet man den Teich ab, und man muß

sehen,
Des Vierdten Theils 3. Capitel/
[Spaltenumbruch]
10. Thal. Von einem Schlage, ſo gefuͤh-
ret, da ſonſt der Forſt-Bedien-
te eine Huͤtte mit Scheiten und
Wellen bekommen, ſtatt deſſen
dieſes Geld geſetzt wird.
1. Thl. 12. gl. den Obern bey der Floͤſſe taͤg-
lichen.
‒ 8. gl. den Untern hierbey.
1. Thal. ‒ wenn er in Commisſion ver-
ſchicket.
1. Thal. ‒ den Obern taͤglich bey der Jagd.
‒ 8. gl. hierbey den Untern.

Es bekommt ferner der Jaͤger den
Abgang alten Holtzes von Wald-Haͤu-
ſern, wenn ſolche abgeriſſen und repari-
ret werden, zu ſeinem Accidens; inglei-
chen den Abgang vom Holtz zu Herr-
ſchafftlichen Gebaͤuden, oder was ange-
wieſen wird, nicht weniger die Spaͤhne
und das Reißig davon. Ferner vom Floß-
Holtz die langen Scheite auf dem Aus-
ſetz-Platze. Von der Trifft jaͤhrliches
Wege-Geld von den Fuhrleuten, inglei-
chen Fiſche aus dem Floß- oder andern Tei-
chen. Endlich auch die Schaal-Hoͤltzer von
der Wald-Bruͤcke, da ſolche wandelbahr
und abgeriſſen wird.

Zu den oben ſpecificirten Hoͤltzern
werden an Macher- und Hauer-Lohn er-
fordert, wie folget:

4. biß 5. gl. Von einem Well-Baum ab-
zuhauen.
10. gl. Von einem dicken Pappel-Eichen-
und Tannen-Baume.
2. gl. Von einem drey-biß vier-ſpaͤnni-
gen Bau-Holtze.
4. gl. Von einem 5. biß 6. ſpaͤnnigen Bau-
Holtze, und ſo ſort.
‒ 6. oder 8. pf. Von einem Bloch zu
machen.
6. gl. Von der Klaffter Glaſe-Holtz zu
machen.
2. gl. Von dem Malter zu machen.
3. gl. 6. pf. auch 4. gl. und 4. gl. 6. pf. Von
der Klaffter Floß-Holtz zu ſchlagen.
2. gl. Von einer Ruthe Graben zu ma-
chen, die einen Schuh tief, und
2. Schuh breit.
4. gl. 6. pf. dem Holtz-Arbeiter den Tag,
bey Aufraͤumung der Grentze.
1. gl. 6. pf. Vom Schock Reißig zu machen.
6. gl. den Tag, vom Drechsler-Wagner-
und Karrenmacher-Holtz ab-
zuhauen und auszuſchnitteln.
5. gl. den Tag, vom Gruben-Holtz zu-
ſammen zu hauen.
16. gl. Von einem Schock Naben und
Felgen zu hauen.
[Spaltenumbruch]
8. biß 9. gl. Von 1000. Baum-Schin-
deln zu machen.
10. gl. 6. pf. Von dem Schock Latten zu
hauen und zu machen.
Das 3. Capitel/
Von Anlegung der Floͤſſe.
§. 1.

Ehe eine Herrſchafft ſich zu einer Floͤſſe
reſolviret, ſo hat ſie zufoͤrderſt die
Waſſer, worauf die Floͤſſe zu halten, und
den Platz, wo das Holtz zum Verkauff
auszuſetzen ſey, in genaue Betrachtung
zu ziehen. Es muß der Platz gemeinig-
lich an Waſſern, und etwas hoch liegen,
damit bey groſſen Waſſern das Holtz nicht
gehoben noch weggefuͤhret werde. Hat
man den Platz und das Waſſer beſehen,
ſo werden die Hoͤltzer an denjenigen Or-
ten in Augenſchein genommen, wo man
ſie ſonſt nicht nutzen noch brauchen moͤ-
gen. An den Thaͤlern, wo ſie ſich oben
an den Bergen zuſpitzen, und da die Na-
tur ſelbſt etwas mit beytraͤgt, werden
Floß-Teiche gebauet, aus dieſen Teichen
gehen Graͤben biß in den ordentlichen
Fluß, um das Holtz in ſolchen Fluß durch
die Graͤben zu leiten.

§. 2.

Einige, die vielleicht von der
gantzen Sache nichts weiter wiſſen, als
daß ſie einmahl davon gehoͤret, gedencken
groſſe Dinge damit auszurichten, wenn
ſie nur Floß-Teiche bauen. Da ſie aber
von der Sache keine rechte Wiſſenſchafft
haben, ſo ſetzen ſie ſolche Teiche gleich vor-
an in den Anfang des Thales, und laſſen
die Graͤben noch wohl dazu mit Bohlen
oder Hoͤltzern ausfuͤttern. Es iſt aber gar
zu koſtbar, den Teich ſo weit vorzubauen,
und die Graͤben auszufuͤttern. Denn
wo der Teich nicht gleich oben in das Thal
gebracht wird, ſo, daß er noch vollſtaͤndige
Waͤnde unter ſich und neben ſich hat, ſon-
dern noch ein oder zwey Teiche zu bauen
noͤthig ſind, ſo iſt es nicht rathſam. Wird
aber der eine an den rechten Ort des Tha-
les gebracht, ſo iſt die gantze Sache mit
einem eintzigen gar leichtlich zu heben.

§. 3.

Hat man den Ort, wo der Teich
hingebracht werden ſoll, ſo muß man erſt-
lich, ſo weit der Teich werden ſoll, die Hoͤl-
tzer abhauen, die Stoͤcke ausgraben, den
Raſen gleichfalls ausſtechen, auf die Sei-
te legen, und in der Erde harten Grund
ſuchen. Hat man ſolchen harten Grund,
ſo theilet man den Teich ab, und man muß

ſehen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0410" n="270"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Des Vierdten Theils 3. Capitel/</hi> </fw><lb/>
            <cb/>
            <list>
              <item>10. Thal. Von einem Schlage, &#x017F;o gefu&#x0364;h-<lb/><hi rendition="#et">ret, da &#x017F;on&#x017F;t der For&#x017F;t-Bedien-<lb/>
te eine Hu&#x0364;tte mit Scheiten und<lb/>
Wellen bekommen, &#x017F;tatt de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die&#x017F;es Geld ge&#x017F;etzt wird.</hi></item><lb/>
              <item>1. Thl. 12. gl. den Obern bey der Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e ta&#x0364;g-<lb/><hi rendition="#et">lichen.</hi></item><lb/>
              <item> <hi rendition="#et">&#x2012; 8. gl. den Untern hierbey.</hi> </item><lb/>
              <item>1. Thal. &#x2012; wenn er in <hi rendition="#aq">Commis&#x017F;ion</hi> ver-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;chicket.</hi></item><lb/>
              <item>1. Thal. &#x2012; den Obern ta&#x0364;glich bey der Jagd.<lb/><hi rendition="#et">&#x2012; 8. gl. hierbey den Untern.</hi></item>
            </list><lb/>
            <p>Es bekommt ferner der Ja&#x0364;ger den<lb/>
Abgang alten Holtzes von Wald-Ha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;ern, wenn &#x017F;olche abgeri&#x017F;&#x017F;en und <hi rendition="#aq">repari-</hi><lb/>
ret werden, zu &#x017F;einem <hi rendition="#aq">Accidens;</hi> inglei-<lb/>
chen den Abgang vom Holtz zu Herr-<lb/>
&#x017F;chafftlichen Geba&#x0364;uden, oder was ange-<lb/>
wie&#x017F;en wird, nicht weniger die Spa&#x0364;hne<lb/>
und das Reißig davon. Ferner vom Floß-<lb/>
Holtz die langen Scheite auf dem Aus-<lb/>
&#x017F;etz-Platze. Von der Trifft ja&#x0364;hrliches<lb/>
Wege-Geld von den Fuhrleuten, inglei-<lb/>
chen Fi&#x017F;che aus dem Floß- oder andern Tei-<lb/>
chen. Endlich auch die Schaal-Ho&#x0364;ltzer von<lb/>
der Wald-Bru&#x0364;cke, da &#x017F;olche wandelbahr<lb/>
und abgeri&#x017F;&#x017F;en wird.</p><lb/>
            <p>Zu den oben <hi rendition="#aq">&#x017F;pecifici</hi>rten Ho&#x0364;ltzern<lb/>
werden an Macher- und Hauer-Lohn er-<lb/>
fordert, wie folget:</p><lb/>
            <list>
              <item>4. biß 5. gl. Von einem Well-Baum ab-<lb/><hi rendition="#et">zuhauen.</hi></item><lb/>
              <item>10. gl. Von einem dicken Pappel-Eichen-<lb/><hi rendition="#et">und Tannen-Baume.</hi></item><lb/>
              <item>2. gl. Von einem drey-biß vier-&#x017F;pa&#x0364;nni-<lb/><hi rendition="#et">gen Bau-Holtze.</hi></item><lb/>
              <item>4. gl. Von einem 5. biß 6. &#x017F;pa&#x0364;nnigen Bau-<lb/><hi rendition="#et">Holtze, und &#x017F;o &#x017F;ort.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 6. oder 8. pf. Von einem Bloch zu<lb/><hi rendition="#et">machen.</hi></item><lb/>
              <item>6. gl. Von der Klaffter Gla&#x017F;e-Holtz zu<lb/><hi rendition="#et">machen.</hi></item><lb/>
              <item>2. gl. Von dem Malter zu machen.</item><lb/>
              <item>3. gl. 6. pf. auch 4. gl. und 4. gl. 6. pf. Von<lb/><hi rendition="#et">der Klaffter Floß-Holtz zu &#x017F;chlagen.</hi></item><lb/>
              <item>2. gl. Von einer Ruthe Graben zu ma-<lb/><hi rendition="#et">chen, die einen Schuh tief, und<lb/>
2. Schuh breit.</hi></item><lb/>
              <item>4. gl. 6. pf. dem Holtz-Arbeiter den Tag,<lb/><hi rendition="#et">bey Aufra&#x0364;umung der Grentze.</hi></item><lb/>
              <item>1. gl. 6. pf. Vom Schock Reißig zu machen.</item><lb/>
              <item>6. gl. den Tag, vom Drechsler-Wagner-<lb/><hi rendition="#et">und Karrenmacher-Holtz ab-<lb/>
zuhauen und auszu&#x017F;chnitteln.</hi></item><lb/>
              <item>5. gl. den Tag, vom Gruben-Holtz zu-<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;ammen zu hauen.</hi></item><lb/>
              <item>16. gl. Von einem Schock Naben und<lb/><hi rendition="#et">Felgen zu hauen.</hi></item>
            </list><lb/>
            <cb/>
            <list>
              <item>8. biß 9. gl. Von 1000. Baum-Schin-<lb/><hi rendition="#et">deln zu machen.</hi></item><lb/>
              <item>10. gl. 6. pf. Von dem Schock Latten zu<lb/><hi rendition="#et">hauen und zu machen.</hi></item>
            </list>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das 3. Capitel/<lb/>
Von <hi rendition="#in">A</hi>nlegung der <hi rendition="#in">F</hi>lo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 1.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">E</hi>he eine Herr&#x017F;chafft &#x017F;ich zu einer Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>ret, &#x017F;o hat &#x017F;ie zufo&#x0364;rder&#x017F;t die<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er, worauf die Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e zu halten, und<lb/>
den Platz, wo das Holtz zum Verkauff<lb/>
auszu&#x017F;etzen &#x017F;ey, in genaue Betrachtung<lb/>
zu ziehen. Es muß der Platz gemeinig-<lb/>
lich an Wa&#x017F;&#x017F;ern, und etwas hoch liegen,<lb/>
damit bey gro&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;ern das Holtz nicht<lb/>
gehoben noch weggefu&#x0364;hret werde. Hat<lb/>
man den Platz und das Wa&#x017F;&#x017F;er be&#x017F;ehen,<lb/>
&#x017F;o werden die Ho&#x0364;ltzer an denjenigen Or-<lb/>
ten in Augen&#x017F;chein genommen, wo man<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t nicht nutzen noch brauchen mo&#x0364;-<lb/>
gen. An den Tha&#x0364;lern, wo &#x017F;ie &#x017F;ich oben<lb/>
an den Bergen zu&#x017F;pitzen, und da die Na-<lb/>
tur &#x017F;elb&#x017F;t etwas mit beytra&#x0364;gt, werden<lb/>
Floß-Teiche gebauet, aus die&#x017F;en Teichen<lb/>
gehen Gra&#x0364;ben biß in den ordentlichen<lb/>
Fluß, um das Holtz in &#x017F;olchen Fluß durch<lb/>
die Gra&#x0364;ben zu leiten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 2.</head>
            <p>Einige, die vielleicht von der<lb/>
gantzen Sache nichts weiter wi&#x017F;&#x017F;en, als<lb/>
daß &#x017F;ie einmahl davon geho&#x0364;ret, gedencken<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Dinge damit auszurichten, wenn<lb/>
&#x017F;ie nur Floß-Teiche bauen. Da &#x017F;ie aber<lb/>
von der Sache keine rechte Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft<lb/>
haben, &#x017F;o &#x017F;etzen &#x017F;ie &#x017F;olche Teiche gleich vor-<lb/>
an in den Anfang des Thales, und la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
die Gra&#x0364;ben noch wohl dazu mit Bohlen<lb/>
oder Ho&#x0364;ltzern ausfu&#x0364;ttern. Es i&#x017F;t aber gar<lb/>
zu ko&#x017F;tbar, den Teich &#x017F;o weit vorzubauen,<lb/>
und die Gra&#x0364;ben auszufu&#x0364;ttern. Denn<lb/>
wo der Teich nicht gleich oben in das Thal<lb/>
gebracht wird, &#x017F;o, daß er noch voll&#x017F;ta&#x0364;ndige<lb/>
Wa&#x0364;nde unter &#x017F;ich und neben &#x017F;ich hat, &#x017F;on-<lb/>
dern noch ein oder zwey Teiche zu bauen<lb/>
no&#x0364;thig &#x017F;ind, &#x017F;o i&#x017F;t es nicht rath&#x017F;am. Wird<lb/>
aber der eine an den rechten Ort des Tha-<lb/>
les gebracht, &#x017F;o i&#x017F;t die gantze Sache mit<lb/>
einem eintzigen gar leichtlich zu heben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 3.</head>
            <p>Hat man den Ort, wo der Teich<lb/>
hingebracht werden &#x017F;oll, &#x017F;o muß man er&#x017F;t-<lb/>
lich, &#x017F;o weit der Teich werden &#x017F;oll, die Ho&#x0364;l-<lb/>
tzer abhauen, die Sto&#x0364;cke ausgraben, den<lb/>
Ra&#x017F;en gleichfalls aus&#x017F;techen, auf die Sei-<lb/>
te legen, und in der Erde harten Grund<lb/>
&#x017F;uchen. Hat man &#x017F;olchen harten Grund,<lb/>
&#x017F;o theilet man den Teich ab, und man muß<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehen,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[270/0410] Des Vierdten Theils 3. Capitel/ 10. Thal. Von einem Schlage, ſo gefuͤh- ret, da ſonſt der Forſt-Bedien- te eine Huͤtte mit Scheiten und Wellen bekommen, ſtatt deſſen dieſes Geld geſetzt wird. 1. Thl. 12. gl. den Obern bey der Floͤſſe taͤg- lichen. ‒ 8. gl. den Untern hierbey. 1. Thal. ‒ wenn er in Commisſion ver- ſchicket. 1. Thal. ‒ den Obern taͤglich bey der Jagd. ‒ 8. gl. hierbey den Untern. Es bekommt ferner der Jaͤger den Abgang alten Holtzes von Wald-Haͤu- ſern, wenn ſolche abgeriſſen und repari- ret werden, zu ſeinem Accidens; inglei- chen den Abgang vom Holtz zu Herr- ſchafftlichen Gebaͤuden, oder was ange- wieſen wird, nicht weniger die Spaͤhne und das Reißig davon. Ferner vom Floß- Holtz die langen Scheite auf dem Aus- ſetz-Platze. Von der Trifft jaͤhrliches Wege-Geld von den Fuhrleuten, inglei- chen Fiſche aus dem Floß- oder andern Tei- chen. Endlich auch die Schaal-Hoͤltzer von der Wald-Bruͤcke, da ſolche wandelbahr und abgeriſſen wird. Zu den oben ſpecificirten Hoͤltzern werden an Macher- und Hauer-Lohn er- fordert, wie folget: 4. biß 5. gl. Von einem Well-Baum ab- zuhauen. 10. gl. Von einem dicken Pappel-Eichen- und Tannen-Baume. 2. gl. Von einem drey-biß vier-ſpaͤnni- gen Bau-Holtze. 4. gl. Von einem 5. biß 6. ſpaͤnnigen Bau- Holtze, und ſo ſort. ‒ 6. oder 8. pf. Von einem Bloch zu machen. 6. gl. Von der Klaffter Glaſe-Holtz zu machen. 2. gl. Von dem Malter zu machen. 3. gl. 6. pf. auch 4. gl. und 4. gl. 6. pf. Von der Klaffter Floß-Holtz zu ſchlagen. 2. gl. Von einer Ruthe Graben zu ma- chen, die einen Schuh tief, und 2. Schuh breit. 4. gl. 6. pf. dem Holtz-Arbeiter den Tag, bey Aufraͤumung der Grentze. 1. gl. 6. pf. Vom Schock Reißig zu machen. 6. gl. den Tag, vom Drechsler-Wagner- und Karrenmacher-Holtz ab- zuhauen und auszuſchnitteln. 5. gl. den Tag, vom Gruben-Holtz zu- ſammen zu hauen. 16. gl. Von einem Schock Naben und Felgen zu hauen. 8. biß 9. gl. Von 1000. Baum-Schin- deln zu machen. 10. gl. 6. pf. Von dem Schock Latten zu hauen und zu machen. Das 3. Capitel/ Von Anlegung der Floͤſſe. §. 1. Ehe eine Herrſchafft ſich zu einer Floͤſſe reſolviret, ſo hat ſie zufoͤrderſt die Waſſer, worauf die Floͤſſe zu halten, und den Platz, wo das Holtz zum Verkauff auszuſetzen ſey, in genaue Betrachtung zu ziehen. Es muß der Platz gemeinig- lich an Waſſern, und etwas hoch liegen, damit bey groſſen Waſſern das Holtz nicht gehoben noch weggefuͤhret werde. Hat man den Platz und das Waſſer beſehen, ſo werden die Hoͤltzer an denjenigen Or- ten in Augenſchein genommen, wo man ſie ſonſt nicht nutzen noch brauchen moͤ- gen. An den Thaͤlern, wo ſie ſich oben an den Bergen zuſpitzen, und da die Na- tur ſelbſt etwas mit beytraͤgt, werden Floß-Teiche gebauet, aus dieſen Teichen gehen Graͤben biß in den ordentlichen Fluß, um das Holtz in ſolchen Fluß durch die Graͤben zu leiten. §. 2.Einige, die vielleicht von der gantzen Sache nichts weiter wiſſen, als daß ſie einmahl davon gehoͤret, gedencken groſſe Dinge damit auszurichten, wenn ſie nur Floß-Teiche bauen. Da ſie aber von der Sache keine rechte Wiſſenſchafft haben, ſo ſetzen ſie ſolche Teiche gleich vor- an in den Anfang des Thales, und laſſen die Graͤben noch wohl dazu mit Bohlen oder Hoͤltzern ausfuͤttern. Es iſt aber gar zu koſtbar, den Teich ſo weit vorzubauen, und die Graͤben auszufuͤttern. Denn wo der Teich nicht gleich oben in das Thal gebracht wird, ſo, daß er noch vollſtaͤndige Waͤnde unter ſich und neben ſich hat, ſon- dern noch ein oder zwey Teiche zu bauen noͤthig ſind, ſo iſt es nicht rathſam. Wird aber der eine an den rechten Ort des Tha- les gebracht, ſo iſt die gantze Sache mit einem eintzigen gar leichtlich zu heben. §. 3.Hat man den Ort, wo der Teich hingebracht werden ſoll, ſo muß man erſt- lich, ſo weit der Teich werden ſoll, die Hoͤl- tzer abhauen, die Stoͤcke ausgraben, den Raſen gleichfalls ausſtechen, auf die Sei- te legen, und in der Erde harten Grund ſuchen. Hat man ſolchen harten Grund, ſo theilet man den Teich ab, und man muß ſehen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/410
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/410>, abgerufen am 23.11.2024.