Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

Bild:
<< vorherige Seite

Anmerckungen/ die bey dem Holtz-Verkauff in Acht zu nehmen.
[Spaltenumbruch] Maaß hergegen ist 4. Schuh lang, und
wird das Malter damit zwey Ellen weit
und zwey Ellen breit abgemessen, und ein
Scheit über den Stock gelegt. Das Scheit
aber bey dem Malter hält gemeiniglich
zwey Schuh in die Länge. Das Klaff-
ter- und Malter-Maaß muß von Eisen
gemacht, oder doch, wenn es von Holtz ist,
mit Eisen beschlagen werden. Das Span-
nen-Maaß bestehet in einem Zoll-Stabe,
welcher 12. Zoll, das ist, zwey Spannen
oder einen Schuh lang austräget. Sol-
cher Stab, weil er nur in die Länge ge-
braucht werden kan, nicht aber gar zu
wohl, wo etwas in der Ründung abzu-
messen, wird in solchem Fall mit einer ge-
wissen hierzu verfertigten Kette gewech-
selt. Diese Kette aber zeiget die Spanne
allezeit durch ein etwas grösser Gelencke
an, und kan man mit solcher Kette 6. 7.
biß 8. spännige Stämme ausmessen.
Was aber die Ruthe anlanget, so ist hier
ein grosser Unterscheid unter den Wald-
und Feld-Ruthen, welches mancher wohl
nicht weiß, massen die Feld-Ruthe 16.
Schuh hat, die Wald-Ruthe aber nur
14. Schuh halten muß.

§. 11.

Der Wald-Hammer ist zu
Verhütung alles Unterschleiffes unent-
behrlich. Es stehet hierauf der Herrschafft-
liche Nahme in einem Circul eingefaßt,
und muß er den Circul völlig und accu-
rat
halten, weil dieses Zeichen offtmahls
von bösen Buben nachgemacht wird, in-
dem sie aber den Circul nicht allezeit ver-
stehen, so wird die Sache offters verra-
then. Auf das Nachmachen des Ham-
mers ist der Staupen-Schlag und die
Landes-Verweisung gesetzt. Es wird
dieser Hammer dem Jager-Meister,
Forst-Meister, und Ober-Förster anver-
trauet, sonst aber keinem Jäger noch För-
ster. Solte es aber vorfallen, daß der
Obere, dem dieser Hammer anvertrau-
et, verschicket würde, oder nicht zu Hau-
se seyn könte, so muß er diesen Hammer,
dafern er ihn nicht bey sich haben kan, mit
Papier verbinden, und mit seinem Pet-
schafft wohl versiegeln, damit kein Un-
terschleiff hiedurch geschehen möge. Es
führen auch wohl der Rath, eine Kirche,
oder Gemeinde, in ihren Waldungen ein
Wald-Zeichen; es ist ihnen aber ordent-
licher Weise nicht erlaubt, es sey denn, daß
solches viereckigt sey, da sie denn ihren
Nahmen auch wohl können hinein ma-
chen lassen.

§. 12.

Was nun den Werth des Hol-
[Spaltenumbruch] tzes anbetrifft, so bestehet derselbe, wo ein
rechter Abgang, nicht in Beliebung der
Forst-Bedienten, und kan solcher von ih-
nen weder gesteigert, noch gemindert wer-
den, sondern wird aus Fürstlicher Rent-
Cammer nach Billigkeit und Gelegenheit
des Holtzes gesetzet. Die Forst-Bedien-
ten dürffen ihre ihnen zukommenden An-
weise-Gelder sich nicht selbst nach Gefal-
len setzen, sondern es werden solche gleich-
falls von der Fürstlichen Cammer geord-
net. Sie dürffen auch niemand über sol-
chen ordentlichen Satz beschweren. Die
Anweise-Gelder bestehen meistentheils in
folgenden, wiewohl sie nach dem Unter-
scheid der Oerter bißweilen ein wenig un-
terschieden sind:

3. gl. 6. pf. oder von einem Gülden einen
Groschen bey Anweisung eines gros-
sen Well- oder Nutz-Baumes.
1. gl.-Von einem Stamm 3. 4. 5. und
6. spännigen Bau-Holtzes.
2. Thal. Von einem Schock Blochen An-
weise-Geld.
6. Thal. Von der Glaß-Hütte, so zwölff
Stände hat, ieden Stand 12. gl.
15. Thl. Von dem Hütten-Hammer und
Eisen-Wercke.
- 1. gl. Von der Klaffter Floß-Holtz.
- - 3. pf. Von dem Malter Kohl-Holtz,
wo das Holtz rar, wo es aber
im Uberfluß, wird von dem
Kohl-Werck von Michaelis biß
Pfingsten 2. Thl. 12. gl. gegeben.
1. Thal. Von einem Acker Wiesen im
Walde, so sonst hingegeben wor-
den, solchen zu zu messen.
12. gl. den Tag, bey Aufsuchung der Zi-
geuner, oder andern losen Ge-
sindels im Walde.
1. Thl. - den Tag, wenn er bey Marchen
oder sonst Verschickungen ge-
braucht wird.
- 16. gl. den Tag, bey Umziehung und
Räumung der Grentzen.
- 6. gl. Von einem Schock Drechsler-
Stämme anzuweisen.
- 16. gl. Von einem Gruben-Köhler von
Pfingsten biß Michaelis.
1. Th. 12. gl. oder ein Stotz Pech Accidens
von dem Hartzscharren.
- 12. gl. Von dem Schock Naben und
Felgen.
2. Thl. - Von dem Schock Rinnen.
- 6. gl. Von 1000. Baum-Schindeln.
- 3. gl. Von 1000. Marckt-Schindeln.
- 4. gl. Von einem Schock Latten.
- 1. gl. 4. pf. Von einem Schock Reißig.
10. Thal.
L l 3

Anmerckungen/ die bey dem Holtz-Verkauff in Acht zu nehmen.
[Spaltenumbruch] Maaß hergegen iſt 4. Schuh lang, und
wird das Malter damit zwey Ellen weit
und zwey Ellen breit abgemeſſen, und ein
Scheit uͤber den Stock gelegt. Das Scheit
aber bey dem Malter haͤlt gemeiniglich
zwey Schuh in die Laͤnge. Das Klaff-
ter- und Malter-Maaß muß von Eiſen
gemacht, oder doch, wenn es von Holtz iſt,
mit Eiſen beſchlagen werden. Das Span-
nen-Maaß beſtehet in einem Zoll-Stabe,
welcher 12. Zoll, das iſt, zwey Spannen
oder einen Schuh lang austraͤget. Sol-
cher Stab, weil er nur in die Laͤnge ge-
braucht werden kan, nicht aber gar zu
wohl, wo etwas in der Ruͤndung abzu-
meſſen, wird in ſolchem Fall mit einer ge-
wiſſen hierzu verfertigten Kette gewech-
ſelt. Dieſe Kette aber zeiget die Spanne
allezeit durch ein etwas groͤſſer Gelencke
an, und kan man mit ſolcher Kette 6. 7.
biß 8. ſpaͤnnige Staͤmme ausmeſſen.
Was aber die Ruthe anlanget, ſo iſt hier
ein groſſer Unterſcheid unter den Wald-
und Feld-Ruthen, welches mancher wohl
nicht weiß, maſſen die Feld-Ruthe 16.
Schuh hat, die Wald-Ruthe aber nur
14. Schuh halten muß.

§. 11.

Der Wald-Hammer iſt zu
Verhuͤtung alles Unterſchleiffes unent-
behrlich. Es ſtehet hierauf der Herrſchafft-
liche Nahme in einem Circul eingefaßt,
und muß er den Circul voͤllig und accu-
rat
halten, weil dieſes Zeichen offtmahls
von boͤſen Buben nachgemacht wird, in-
dem ſie aber den Circul nicht allezeit ver-
ſtehen, ſo wird die Sache offters verra-
then. Auf das Nachmachen des Ham-
mers iſt der Staupen-Schlag und die
Landes-Verweiſung geſetzt. Es wird
dieſer Hammer dem Jager-Meiſter,
Forſt-Meiſter, und Ober-Foͤrſter anver-
trauet, ſonſt aber keinem Jaͤger noch Foͤr-
ſter. Solte es aber vorfallen, daß der
Obere, dem dieſer Hammer anvertrau-
et, verſchicket wuͤrde, oder nicht zu Hau-
ſe ſeyn koͤnte, ſo muß er dieſen Hammer,
dafern er ihn nicht bey ſich haben kan, mit
Papier verbinden, und mit ſeinem Pet-
ſchafft wohl verſiegeln, damit kein Un-
terſchleiff hiedurch geſchehen moͤge. Es
fuͤhren auch wohl der Rath, eine Kirche,
oder Gemeinde, in ihren Waldungen ein
Wald-Zeichen; es iſt ihnen aber ordent-
licher Weiſe nicht erlaubt, es ſey denn, daß
ſolches viereckigt ſey, da ſie denn ihren
Nahmen auch wohl koͤnnen hinein ma-
chen laſſen.

§. 12.

Was nun den Werth des Hol-
[Spaltenumbruch] tzes anbetrifft, ſo beſtehet derſelbe, wo ein
rechter Abgang, nicht in Beliebung der
Forſt-Bedienten, und kan ſolcher von ih-
nen weder geſteigert, noch gemindert wer-
den, ſondern wird aus Fuͤrſtlicher Rent-
Cammer nach Billigkeit und Gelegenheit
des Holtzes geſetzet. Die Forſt-Bedien-
ten duͤrffen ihre ihnen zukommenden An-
weiſe-Gelder ſich nicht ſelbſt nach Gefal-
len ſetzen, ſondern es werden ſolche gleich-
falls von der Fuͤrſtlichen Cammer geord-
net. Sie duͤrffen auch niemand uͤber ſol-
chen ordentlichen Satz beſchweren. Die
Anweiſe-Gelder beſtehen meiſtentheils in
folgenden, wiewohl ſie nach dem Unter-
ſcheid der Oerter bißweilen ein wenig un-
terſchieden ſind:

3. gl. 6. pf. oder von einem Guͤlden einen
Groſchen bey Anweiſung eines groſ-
ſen Well- oder Nutz-Baumes.
1. gl.-Von einem Stamm 3. 4. 5. und
6. ſpaͤnnigen Bau-Holtzes.
2. Thal. Von einem Schock Blochen An-
weiſe-Geld.
6. Thal. Von der Glaß-Huͤtte, ſo zwoͤlff
Staͤnde hat, ieden Stand 12. gl.
15. Thl. Von dem Huͤtten-Hammer und
Eiſen-Wercke.
‒ 1. gl. Von der Klaffter Floß-Holtz.
‒ ‒ 3. pf. Von dem Malter Kohl-Holtz,
wo das Holtz rar, wo es aber
im Uberfluß, wird von dem
Kohl-Werck von Michaelis biß
Pfingſten 2. Thl. 12. gl. gegeben.
1. Thal. Von einem Acker Wieſen im
Walde, ſo ſonſt hingegeben wor-
den, ſolchen zu zu meſſen.
12. gl. den Tag, bey Aufſuchung der Zi-
geuner, oder andern loſen Ge-
ſindels im Walde.
1. Thl. ‒ den Tag, wenn er bey Marchen
oder ſonſt Verſchickungen ge-
braucht wird.
‒ 16. gl. den Tag, bey Umziehung und
Raͤumung der Grentzen.
‒ 6. gl. Von einem Schock Drechsler-
Staͤmme anzuweiſen.
‒ 16. gl. Von einem Gruben-Koͤhler von
Pfingſten biß Michaelis.
1. Th. 12. gl. oder ein Stotz Pech Accidens
von dem Hartzſcharren.
‒ 12. gl. Von dem Schock Naben und
Felgen.
2. Thl. ‒ Von dem Schock Rinnen.
‒ 6. gl. Von 1000. Baum-Schindeln.
‒ 3. gl. Von 1000. Marckt-Schindeln.
‒ 4. gl. Von einem Schock Latten.
‒ 1. gl. 4. pf. Von einem Schock Reißig.
10. Thal.
L l 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0409" n="269"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anmerckungen/ die bey dem Holtz-Verkauff in Acht zu nehmen.</hi></fw><lb/><cb/>
Maaß hergegen i&#x017F;t 4. Schuh lang, und<lb/>
wird das Malter damit zwey Ellen weit<lb/>
und zwey Ellen breit abgeme&#x017F;&#x017F;en, und ein<lb/>
Scheit u&#x0364;ber den Stock gelegt. Das Scheit<lb/>
aber bey dem Malter ha&#x0364;lt gemeiniglich<lb/>
zwey Schuh in die La&#x0364;nge. Das Klaff-<lb/>
ter- und Malter-Maaß muß von Ei&#x017F;en<lb/>
gemacht, oder doch, wenn es von Holtz i&#x017F;t,<lb/>
mit Ei&#x017F;en be&#x017F;chlagen werden. Das Span-<lb/>
nen-Maaß be&#x017F;tehet in einem Zoll-Stabe,<lb/>
welcher 12. Zoll, das i&#x017F;t, zwey Spannen<lb/>
oder einen Schuh lang austra&#x0364;get. Sol-<lb/>
cher Stab, weil er nur in die La&#x0364;nge ge-<lb/>
braucht werden kan, nicht aber gar zu<lb/>
wohl, wo etwas in der Ru&#x0364;ndung abzu-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;en, wird in &#x017F;olchem Fall mit einer ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en hierzu verfertigten Kette gewech-<lb/>
&#x017F;elt. Die&#x017F;e Kette aber zeiget die Spanne<lb/>
allezeit durch ein etwas gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Gelencke<lb/>
an, und kan man mit &#x017F;olcher Kette 6. 7.<lb/>
biß 8. &#x017F;pa&#x0364;nnige Sta&#x0364;mme ausme&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Was aber die Ruthe anlanget, &#x017F;o i&#x017F;t hier<lb/>
ein gro&#x017F;&#x017F;er Unter&#x017F;cheid unter den Wald-<lb/>
und Feld-Ruthen, welches mancher wohl<lb/>
nicht weiß, ma&#x017F;&#x017F;en die Feld-Ruthe 16.<lb/>
Schuh hat, die Wald-Ruthe aber nur<lb/>
14. Schuh halten muß.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.</head>
            <p>Der Wald-Hammer i&#x017F;t zu<lb/>
Verhu&#x0364;tung alles Unter&#x017F;chleiffes unent-<lb/>
behrlich. Es &#x017F;tehet hierauf der Herr&#x017F;chafft-<lb/>
liche Nahme in einem Circul eingefaßt,<lb/>
und muß er den Circul vo&#x0364;llig und <hi rendition="#aq">accu-<lb/>
rat</hi> halten, weil die&#x017F;es Zeichen offtmahls<lb/>
von bo&#x0364;&#x017F;en Buben nachgemacht wird, in-<lb/>
dem &#x017F;ie aber den Circul nicht allezeit ver-<lb/>
&#x017F;tehen, &#x017F;o wird die Sache offters verra-<lb/>
then. Auf das Nachmachen des Ham-<lb/>
mers i&#x017F;t der Staupen-Schlag und die<lb/>
Landes-Verwei&#x017F;ung ge&#x017F;etzt. Es wird<lb/>
die&#x017F;er Hammer dem Jager-Mei&#x017F;ter,<lb/>
For&#x017F;t-Mei&#x017F;ter, und Ober-Fo&#x0364;r&#x017F;ter anver-<lb/>
trauet, &#x017F;on&#x017F;t aber keinem Ja&#x0364;ger noch Fo&#x0364;r-<lb/>
&#x017F;ter. Solte es aber vorfallen, daß der<lb/>
Obere, dem die&#x017F;er Hammer anvertrau-<lb/>
et, ver&#x017F;chicket wu&#x0364;rde, oder nicht zu Hau-<lb/>
&#x017F;e &#x017F;eyn ko&#x0364;nte, &#x017F;o muß er die&#x017F;en Hammer,<lb/>
dafern er ihn nicht bey &#x017F;ich haben kan, mit<lb/>
Papier verbinden, und mit &#x017F;einem Pet-<lb/>
&#x017F;chafft wohl ver&#x017F;iegeln, damit kein Un-<lb/>
ter&#x017F;chleiff hiedurch ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge. Es<lb/>
fu&#x0364;hren auch wohl der Rath, eine Kirche,<lb/>
oder Gemeinde, in ihren Waldungen ein<lb/>
Wald-Zeichen; es i&#x017F;t ihnen aber ordent-<lb/>
licher Wei&#x017F;e nicht erlaubt, es &#x017F;ey denn, daß<lb/>
&#x017F;olches viereckigt &#x017F;ey, da &#x017F;ie denn ihren<lb/>
Nahmen auch wohl ko&#x0364;nnen hinein ma-<lb/>
chen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 12.</head>
            <p>Was nun den Werth des Hol-<lb/><cb/>
tzes anbetrifft, &#x017F;o be&#x017F;tehet der&#x017F;elbe, wo ein<lb/>
rechter Abgang, nicht in Beliebung der<lb/>
For&#x017F;t-Bedienten, und kan &#x017F;olcher von ih-<lb/>
nen weder ge&#x017F;teigert, noch gemindert wer-<lb/>
den, &#x017F;ondern wird aus Fu&#x0364;r&#x017F;tlicher Rent-<lb/>
Cammer nach Billigkeit und Gelegenheit<lb/>
des Holtzes ge&#x017F;etzet. Die For&#x017F;t-Bedien-<lb/>
ten du&#x0364;rffen ihre ihnen zukommenden An-<lb/>
wei&#x017F;e-Gelder &#x017F;ich nicht &#x017F;elb&#x017F;t nach Gefal-<lb/>
len &#x017F;etzen, &#x017F;ondern es werden &#x017F;olche gleich-<lb/>
falls von der Fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Cammer geord-<lb/>
net. Sie du&#x0364;rffen auch niemand u&#x0364;ber &#x017F;ol-<lb/>
chen ordentlichen Satz be&#x017F;chweren. Die<lb/>
Anwei&#x017F;e-Gelder be&#x017F;tehen mei&#x017F;tentheils in<lb/>
folgenden, wiewohl &#x017F;ie nach dem Unter-<lb/>
&#x017F;cheid der Oerter bißweilen ein wenig un-<lb/>
ter&#x017F;chieden &#x017F;ind:</p><lb/>
            <list>
              <item>3. gl. 6. pf. oder von einem Gu&#x0364;lden einen<lb/><hi rendition="#et">Gro&#x017F;chen bey Anwei&#x017F;ung eines gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Well- oder Nutz-Baumes.</hi></item><lb/>
              <item>1. gl.-Von einem Stamm 3. 4. 5. und<lb/><hi rendition="#et">6. &#x017F;pa&#x0364;nnigen Bau-Holtzes.</hi></item><lb/>
              <item>2. Thal. Von einem Schock Blochen An-<lb/><hi rendition="#et">wei&#x017F;e-Geld.</hi></item><lb/>
              <item>6. Thal. Von der Glaß-Hu&#x0364;tte, &#x017F;o zwo&#x0364;lff<lb/><hi rendition="#et">Sta&#x0364;nde hat, ieden Stand 12. gl.</hi></item><lb/>
              <item>15. Thl. Von dem Hu&#x0364;tten-Hammer und<lb/><hi rendition="#et">Ei&#x017F;en-Wercke.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 1. gl. Von der Klaffter Floß-Holtz.</item><lb/>
              <item>&#x2012; &#x2012; 3. pf. Von dem Malter Kohl-Holtz,<lb/><hi rendition="#et">wo das Holtz rar, wo es aber<lb/>
im Uberfluß, wird von dem<lb/>
Kohl-Werck von <hi rendition="#aq">Michaelis</hi> biß<lb/>
Pfing&#x017F;ten 2. Thl. 12. gl. gegeben.</hi></item><lb/>
              <item>1. Thal. Von einem Acker Wie&#x017F;en im<lb/><hi rendition="#et">Walde, &#x017F;o &#x017F;on&#x017F;t hingegeben wor-<lb/>
den, &#x017F;olchen zu zu me&#x017F;&#x017F;en.</hi></item><lb/>
              <item>12. gl. den Tag, bey Auf&#x017F;uchung der Zi-<lb/><hi rendition="#et">geuner, oder andern lo&#x017F;en Ge-<lb/>
&#x017F;indels im Walde.</hi></item><lb/>
              <item>1. Thl. &#x2012; den Tag, wenn er bey <hi rendition="#aq">Marche</hi>n<lb/><hi rendition="#et">oder &#x017F;on&#x017F;t Ver&#x017F;chickungen ge-<lb/>
braucht wird.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 16. gl. den Tag, bey Umziehung und<lb/><hi rendition="#et">Ra&#x0364;umung der Grentzen.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 6. gl. Von einem Schock Drechsler-<lb/><hi rendition="#et">Sta&#x0364;mme anzuwei&#x017F;en.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 16. gl. Von einem Gruben-Ko&#x0364;hler von<lb/><hi rendition="#et">Pfing&#x017F;ten biß <hi rendition="#aq">Michaelis.</hi></hi></item><lb/>
              <item>1. Th. 12. gl. oder ein Stotz Pech <hi rendition="#aq">Accidens</hi><lb/><hi rendition="#et">von dem Hartz&#x017F;charren.</hi></item><lb/>
              <item>&#x2012; 12. gl. Von dem Schock Naben und<lb/><hi rendition="#et">Felgen.</hi></item><lb/>
              <item>2. Thl. &#x2012; Von dem Schock Rinnen.</item><lb/>
              <item>&#x2012; 6. gl. Von 1000. Baum-Schindeln.</item><lb/>
              <item>&#x2012; 3. gl. Von 1000. Marckt-Schindeln.</item><lb/>
              <item>&#x2012; 4. gl. Von einem Schock Latten.</item><lb/>
              <item>&#x2012; 1. gl. 4. pf. Von einem Schock Reißig.</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">L l 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">10. Thal.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0409] Anmerckungen/ die bey dem Holtz-Verkauff in Acht zu nehmen. Maaß hergegen iſt 4. Schuh lang, und wird das Malter damit zwey Ellen weit und zwey Ellen breit abgemeſſen, und ein Scheit uͤber den Stock gelegt. Das Scheit aber bey dem Malter haͤlt gemeiniglich zwey Schuh in die Laͤnge. Das Klaff- ter- und Malter-Maaß muß von Eiſen gemacht, oder doch, wenn es von Holtz iſt, mit Eiſen beſchlagen werden. Das Span- nen-Maaß beſtehet in einem Zoll-Stabe, welcher 12. Zoll, das iſt, zwey Spannen oder einen Schuh lang austraͤget. Sol- cher Stab, weil er nur in die Laͤnge ge- braucht werden kan, nicht aber gar zu wohl, wo etwas in der Ruͤndung abzu- meſſen, wird in ſolchem Fall mit einer ge- wiſſen hierzu verfertigten Kette gewech- ſelt. Dieſe Kette aber zeiget die Spanne allezeit durch ein etwas groͤſſer Gelencke an, und kan man mit ſolcher Kette 6. 7. biß 8. ſpaͤnnige Staͤmme ausmeſſen. Was aber die Ruthe anlanget, ſo iſt hier ein groſſer Unterſcheid unter den Wald- und Feld-Ruthen, welches mancher wohl nicht weiß, maſſen die Feld-Ruthe 16. Schuh hat, die Wald-Ruthe aber nur 14. Schuh halten muß. §. 11.Der Wald-Hammer iſt zu Verhuͤtung alles Unterſchleiffes unent- behrlich. Es ſtehet hierauf der Herrſchafft- liche Nahme in einem Circul eingefaßt, und muß er den Circul voͤllig und accu- rat halten, weil dieſes Zeichen offtmahls von boͤſen Buben nachgemacht wird, in- dem ſie aber den Circul nicht allezeit ver- ſtehen, ſo wird die Sache offters verra- then. Auf das Nachmachen des Ham- mers iſt der Staupen-Schlag und die Landes-Verweiſung geſetzt. Es wird dieſer Hammer dem Jager-Meiſter, Forſt-Meiſter, und Ober-Foͤrſter anver- trauet, ſonſt aber keinem Jaͤger noch Foͤr- ſter. Solte es aber vorfallen, daß der Obere, dem dieſer Hammer anvertrau- et, verſchicket wuͤrde, oder nicht zu Hau- ſe ſeyn koͤnte, ſo muß er dieſen Hammer, dafern er ihn nicht bey ſich haben kan, mit Papier verbinden, und mit ſeinem Pet- ſchafft wohl verſiegeln, damit kein Un- terſchleiff hiedurch geſchehen moͤge. Es fuͤhren auch wohl der Rath, eine Kirche, oder Gemeinde, in ihren Waldungen ein Wald-Zeichen; es iſt ihnen aber ordent- licher Weiſe nicht erlaubt, es ſey denn, daß ſolches viereckigt ſey, da ſie denn ihren Nahmen auch wohl koͤnnen hinein ma- chen laſſen. §. 12.Was nun den Werth des Hol- tzes anbetrifft, ſo beſtehet derſelbe, wo ein rechter Abgang, nicht in Beliebung der Forſt-Bedienten, und kan ſolcher von ih- nen weder geſteigert, noch gemindert wer- den, ſondern wird aus Fuͤrſtlicher Rent- Cammer nach Billigkeit und Gelegenheit des Holtzes geſetzet. Die Forſt-Bedien- ten duͤrffen ihre ihnen zukommenden An- weiſe-Gelder ſich nicht ſelbſt nach Gefal- len ſetzen, ſondern es werden ſolche gleich- falls von der Fuͤrſtlichen Cammer geord- net. Sie duͤrffen auch niemand uͤber ſol- chen ordentlichen Satz beſchweren. Die Anweiſe-Gelder beſtehen meiſtentheils in folgenden, wiewohl ſie nach dem Unter- ſcheid der Oerter bißweilen ein wenig un- terſchieden ſind: 3. gl. 6. pf. oder von einem Guͤlden einen Groſchen bey Anweiſung eines groſ- ſen Well- oder Nutz-Baumes. 1. gl.-Von einem Stamm 3. 4. 5. und 6. ſpaͤnnigen Bau-Holtzes. 2. Thal. Von einem Schock Blochen An- weiſe-Geld. 6. Thal. Von der Glaß-Huͤtte, ſo zwoͤlff Staͤnde hat, ieden Stand 12. gl. 15. Thl. Von dem Huͤtten-Hammer und Eiſen-Wercke. ‒ 1. gl. Von der Klaffter Floß-Holtz. ‒ ‒ 3. pf. Von dem Malter Kohl-Holtz, wo das Holtz rar, wo es aber im Uberfluß, wird von dem Kohl-Werck von Michaelis biß Pfingſten 2. Thl. 12. gl. gegeben. 1. Thal. Von einem Acker Wieſen im Walde, ſo ſonſt hingegeben wor- den, ſolchen zu zu meſſen. 12. gl. den Tag, bey Aufſuchung der Zi- geuner, oder andern loſen Ge- ſindels im Walde. 1. Thl. ‒ den Tag, wenn er bey Marchen oder ſonſt Verſchickungen ge- braucht wird. ‒ 16. gl. den Tag, bey Umziehung und Raͤumung der Grentzen. ‒ 6. gl. Von einem Schock Drechsler- Staͤmme anzuweiſen. ‒ 16. gl. Von einem Gruben-Koͤhler von Pfingſten biß Michaelis. 1. Th. 12. gl. oder ein Stotz Pech Accidens von dem Hartzſcharren. ‒ 12. gl. Von dem Schock Naben und Felgen. 2. Thl. ‒ Von dem Schock Rinnen. ‒ 6. gl. Von 1000. Baum-Schindeln. ‒ 3. gl. Von 1000. Marckt-Schindeln. ‒ 4. gl. Von einem Schock Latten. ‒ 1. gl. 4. pf. Von einem Schock Reißig. 10. Thal. L l 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/409
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/409>, abgerufen am 18.12.2024.