[Spaltenumbruch]
Mast und bey halber Mastung die Helffte frey ohne Abstattung des Fehm-Geldes, in die Ackenischen Gehöltze eingetrieben, und nicht mehr als Schreibe-Gebühren und Brenn-Geld entrichtet; Dessen ihr der Rath, und die Geistlichen, auch die andern designirten Personen gleich dem Fehm- Geld auch befreyet gewesen, daß ihr und gemeiner Stadt darbey zuerhalten, und euer erlangtes Recht noch ferner hierin- nen zu exerciren befugt?
(III) Ob ihr mit euerm Zeugniß-In- strument sub Sign. H. dasjenige, was euch zu bescheinigen aufferleget worden, bescheiniget?
(IV) Ob nicht der Amtmann zu Cal- be fernerweit, wie gebräuchlich gewe- sen, mit euerm Wissen und nebst euch die Eich-Bäume besteigen zu lassen schuldig? zumahln da sonst bey einseitiger Besteig- und Besichtigung der Eichen, euch zu eu- rer und gemeiner Stadt Schaden, al- lezeit eine halbe Mast für die volle Mast angegeben und verkaufft werden könne.
(V) Ob er nicht die Nach-Mast, wie es vorhin und über Menschen Gedencken gehalten worden, zu pflegen, und gleich- falls die Stadt-Schweine frey in eure Holtzung, nach obigem Recht treiben zu lassen verbunden.
(VI) Ob nicht die Holtzung, so eu- rer Stadt zukommt, als eigen zu erkläh- ren, und da der Ober-Forst-Meister, mit angemaster Abhauung der Eichen, und Hinwegnehmung der verstorbenen, und durch Sturm umgeschlagenen Bäu- me, ohne euer Vorwissen und Willen in eurer Stadt habenden Eigenthums, Recht und Possession euch injuriret, und perturbiret, derselbe davor der Stadt Satisfaction zu leisten pflichtig.
(VII) Ob nicht der Churfürstliche Forst-Meister sich alles ungewöhnlichen Begehrens, sonderlich der desiderirten Holtz-Fuhren, zu enthalten schuldig?
(VIII) Ob ihr nicht in allen seinen unbilligen Begehren, und Zumuthen ihm gebührenden Wiederstand zu thun be- fugt.
Auf die erste Frage, Rationes dubitandi.
Wiewohl nun bey der ersten Frage von Seiten des Amts Calbe vorgegeben wird, es seyen (1) des Herrn Admini- stratoris Hochfürstl. Durchl. vorige Zeit nur ein Usufructuarius des Ertzstiffts gewesen, und zwar solches vermöge der Magdeburgischen Wahl-Capitulation: [Spaltenumbruch]
Dannenhero von derselben Jhrer Chur- fürstlichen Durchlauchtigkeit zu Bran- denburg durch Verstattung anderer Eingriffe in Dero Eigenthum nicht habe praejudiciret werden können; (2) Sey ein Ertz-Bischoff und Praelate nur einer, der die Kirchen-Güter zu verwalten hätte, und also den Zustand der Kirchen nicht verschlimmern könte; C. 2. X. de Donat. Bevorab (3) da des Herrn Administra- toris Durchl. nach klahrem Jnhalt des Instr. Pacis art. XI. §. 6. das Ertzstifft, wie dasselbe an Jhro Chur-Fürstl. Durchl. zu Brandenburg durch Tausch an statt Pommern, vom Reich gelangt, weder mit Schulden, noch sonst einigen Ver- pfändungen, Veräusserungen, und der- gleichen, worunter auch die Verjährung gehörig sey, beschweren können; Denn wenn die Vereuserung verbothen, glaubt man auch, daß die Verjährung verweh- ret sey; Tiraquell. de Primog. qu. 30. n. 4. Natta Cons. 432. n. 4. in princ. Und denn (4) wider höchstermeldte Jhre Churfürstl. Durchl. keine Verjäh- rung zu lauffen vermogt, immaassen er vorhero nicht klagen können; L. 1. §. fin. C. de Annali Except. Daher ob schon in einer Sache, die nicht vereusert werden darf, die Verjährung einer sehr langen Zeit wider den Ante- cessorem statt haben könne, Vid. Hartmann. Pistor. Lib. II. Qu. 8. n. 46. 64. seqv. So kan sie doch seinem Nachfolger nicht praejudiciren, weil dieser noch nicht kla- gen können, H. Pistor. d. l. n. 24. So, daß die Rechts-Lehrer in der Mey- nung stehen, daß ihm nicht einmahl eine Verjährung von einer hundertjährigen Zeit, oder einiger andern schaden könne, weil sie nicht eher anfangen kan, denn die Klage erwachsen; Cravetta d. Antiquit. temp. part. IV. §. Materia. n. 68. Rosenthal. C. IX. Concl. 84. n. 4. Merckelbach. ap. Klock. Cons. 7. n. 282. Könte derhalben die Stadt Acken bey veränderter Herrschafft, nunmehro sich dergleichen Richters, so dieselbe wider den Herrn Administratorem, höchstseeli- ster Gedächtniß, anführen mögen, wider Jhro Chur-Fürstliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg nicht gebrauchen.
Rationes
d 2
zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien.
[Spaltenumbruch]
Maſt und bey halber Maſtung die Helffte frey ohne Abſtattung des Fehm-Geldes, in die Ackeniſchen Gehoͤltze eingetrieben, und nicht mehr als Schreibe-Gebuͤhren und Brenn-Geld entrichtet; Deſſen ihr der Rath, und die Geiſtlichen, auch die andern deſignirten Perſonen gleich dem Fehm- Geld auch befreyet geweſen, daß ihr und gemeiner Stadt darbey zuerhalten, und euer erlangtes Recht noch ferner hierin- nen zu exerciren befugt?
(III) Ob ihr mit euerm Zeugniß-In- ſtrument ſub Sign. H. dasjenige, was euch zu beſcheinigen aufferleget worden, beſcheiniget?
(IV) Ob nicht der Amtmann zu Cal- be fernerweit, wie gebraͤuchlich gewe- ſen, mit euerm Wiſſen und nebſt euch die Eich-Baͤume beſteigen zu laſſen ſchuldig? zumahln da ſonſt bey einſeitiger Beſteig- und Beſichtigung der Eichen, euch zu eu- rer und gemeiner Stadt Schaden, al- lezeit eine halbe Maſt fuͤr die volle Maſt angegeben und verkaufft werden koͤnne.
(V) Ob er nicht die Nach-Maſt, wie es vorhin und uͤber Menſchen Gedencken gehalten worden, zu pflegen, und gleich- falls die Stadt-Schweine frey in eure Holtzung, nach obigem Recht treiben zu laſſen verbunden.
(VI) Ob nicht die Holtzung, ſo eu- rer Stadt zukommt, als eigen zu erklaͤh- ren, und da der Ober-Forſt-Meiſter, mit angemaſter Abhauung der Eichen, und Hinwegnehmung der verſtorbenen, und durch Sturm umgeſchlagenen Baͤu- me, ohne euer Vorwiſſen und Willen in eurer Stadt habenden Eigenthums, Recht und Poſſesſion euch injuriret, und perturbiret, derſelbe davor der Stadt Satisfaction zu leiſten pflichtig.
(VII) Ob nicht der Churfuͤrſtliche Forſt-Meiſter ſich alles ungewoͤhnlichen Begehrens, ſonderlich der deſiderirten Holtz-Fuhren, zu enthalten ſchuldig?
(VIII) Ob ihr nicht in allen ſeinen unbilligen Begehren, und Zumuthen ihm gebuͤhrenden Wiederſtand zu thun be- fugt.
Auf die erſte Frage, Rationes dubitandi.
Wiewohl nun bey der erſten Frage von Seiten des Amts Calbe vorgegeben wird, es ſeyen (1) des Herrn Admini- ſtratoris Hochfuͤrſtl. Durchl. vorige Zeit nur ein Uſufructuarius des Ertzſtiffts geweſen, und zwar ſolches vermoͤge der Magdeburgiſchen Wahl-Capitulation: [Spaltenumbruch]
Dannenhero von derſelben Jhrer Chur- fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit zu Bran- denburg durch Verſtattung anderer Eingriffe in Dero Eigenthum nicht habe præjudiciret werden koͤnnen; (2) Sey ein Ertz-Biſchoff und Prælate nur einer, der die Kirchen-Guͤter zu verwalten haͤtte, und alſo den Zuſtand der Kirchen nicht verſchlimmern koͤnte; C. 2. X. de Donat. Bevorab (3) da des Herrn Adminiſtra- toris Durchl. nach klahrem Jnhalt des Inſtr. Pacis art. XI. §. 6. das Ertzſtifft, wie daſſelbe an Jhro Chur-Fuͤrſtl. Durchl. zu Brandenburg durch Tauſch an ſtatt Pommern, vom Reich gelangt, weder mit Schulden, noch ſonſt einigen Ver- pfaͤndungen, Veraͤuſſerungen, und der- gleichen, worunter auch die Verjaͤhrung gehoͤrig ſey, beſchweren koͤnnen; Denn wenn die Vereuſerung verbothen, glaubt man auch, daß die Verjaͤhrung verweh- ret ſey; Tiraquell. de Primog. qu. 30. n. 4. Natta Conſ. 432. n. 4. in princ. Und denn (4) wider hoͤchſtermeldte Jhre Churfuͤrſtl. Durchl. keine Verjaͤh- rung zu lauffen vermogt, immaaſſen er vorhero nicht klagen koͤnnen; L. 1. §. fin. C. de Annali Except. Daher ob ſchon in einer Sache, die nicht vereuſert werden darf, die Verjaͤhrung einer ſehr langen Zeit wider den Ante- ceſſorem ſtatt haben koͤnne, Vid. Hartmann. Piſtor. Lib. II. Qu. 8. n. 46. 64. ſeqv. So kan ſie doch ſeinem Nachfolger nicht præjudiciren, weil dieſer noch nicht kla- gen koͤnnen, H. Piſtor. d. l. n. 24. So, daß die Rechts-Lehrer in der Mey- nung ſtehen, daß ihm nicht einmahl eine Verjaͤhrung von einer hundertjaͤhrigen Zeit, oder einiger andern ſchaden koͤnne, weil ſie nicht eher anfangen kan, denn die Klage erwachſen; Cravetta d. Antiquit. temp. part. IV. §. Materia. n. 68. Roſenthal. C. IX. Concl. 84. n. 4. Merckelbach. ap. Klock. Conſ. 7. n. 282. Koͤnte derhalben die Stadt Acken bey veraͤnderter Herrſchafft, nunmehro ſich dergleichen Richters, ſo dieſelbe wider den Herrn Adminiſtratorem, hoͤchſtſeeli- ſter Gedaͤchtniß, anfuͤhren moͤgen, wider Jhro Chur-Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit zu Brandenburg nicht gebrauchen.
Rationes
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[27/0601]
zur Jaͤgerey gehoͤhrigen Materien.
Maſt und bey halber Maſtung die Helffte
frey ohne Abſtattung des Fehm-Geldes, in
die Ackeniſchen Gehoͤltze eingetrieben, und
nicht mehr als Schreibe-Gebuͤhren und
Brenn-Geld entrichtet; Deſſen ihr der
Rath, und die Geiſtlichen, auch die andern
deſignirten Perſonen gleich dem Fehm-
Geld auch befreyet geweſen, daß ihr und
gemeiner Stadt darbey zuerhalten, und
euer erlangtes Recht noch ferner hierin-
nen zu exerciren befugt?
(III) Ob ihr mit euerm Zeugniß-In-
ſtrument ſub Sign. H. dasjenige, was
euch zu beſcheinigen aufferleget worden,
beſcheiniget?
(IV) Ob nicht der Amtmann zu Cal-
be fernerweit, wie gebraͤuchlich gewe-
ſen, mit euerm Wiſſen und nebſt euch die
Eich-Baͤume beſteigen zu laſſen ſchuldig?
zumahln da ſonſt bey einſeitiger Beſteig-
und Beſichtigung der Eichen, euch zu eu-
rer und gemeiner Stadt Schaden, al-
lezeit eine halbe Maſt fuͤr die volle Maſt
angegeben und verkaufft werden koͤnne.
(V) Ob er nicht die Nach-Maſt, wie
es vorhin und uͤber Menſchen Gedencken
gehalten worden, zu pflegen, und gleich-
falls die Stadt-Schweine frey in eure
Holtzung, nach obigem Recht treiben
zu laſſen verbunden.
(VI) Ob nicht die Holtzung, ſo eu-
rer Stadt zukommt, als eigen zu erklaͤh-
ren, und da der Ober-Forſt-Meiſter,
mit angemaſter Abhauung der Eichen,
und Hinwegnehmung der verſtorbenen,
und durch Sturm umgeſchlagenen Baͤu-
me, ohne euer Vorwiſſen und Willen in
eurer Stadt habenden Eigenthums,
Recht und Poſſesſion euch injuriret, und
perturbiret, derſelbe davor der Stadt
Satisfaction zu leiſten pflichtig.
(VII) Ob nicht der Churfuͤrſtliche
Forſt-Meiſter ſich alles ungewoͤhnlichen
Begehrens, ſonderlich der deſiderirten
Holtz-Fuhren, zu enthalten ſchuldig?
(VIII) Ob ihr nicht in allen ſeinen
unbilligen Begehren, und Zumuthen ihm
gebuͤhrenden Wiederſtand zu thun be-
fugt.
Auf die erſte Frage,
Rationes dubitandi.
Wiewohl nun bey der erſten Frage
von Seiten des Amts Calbe vorgegeben
wird, es ſeyen (1) des Herrn Admini-
ſtratoris Hochfuͤrſtl. Durchl. vorige Zeit
nur ein Uſufructuarius des Ertzſtiffts
geweſen, und zwar ſolches vermoͤge der
Magdeburgiſchen Wahl-Capitulation:
Dannenhero von derſelben Jhrer Chur-
fuͤrſtlichen Durchlauchtigkeit zu Bran-
denburg durch Verſtattung anderer
Eingriffe in Dero Eigenthum nicht habe
præjudiciret werden koͤnnen; (2) Sey ein
Ertz-Biſchoff und Prælate nur einer, der
die Kirchen-Guͤter zu verwalten haͤtte,
und alſo den Zuſtand der Kirchen nicht
verſchlimmern koͤnte;
C. 2. X. de Donat.
Bevorab (3) da des Herrn Adminiſtra-
toris Durchl. nach klahrem Jnhalt des
Inſtr. Pacis art. XI. §. 6. das Ertzſtifft, wie
daſſelbe an Jhro Chur-Fuͤrſtl. Durchl.
zu Brandenburg durch Tauſch an ſtatt
Pommern, vom Reich gelangt, weder
mit Schulden, noch ſonſt einigen Ver-
pfaͤndungen, Veraͤuſſerungen, und der-
gleichen, worunter auch die Verjaͤhrung
gehoͤrig ſey, beſchweren koͤnnen; Denn
wenn die Vereuſerung verbothen, glaubt
man auch, daß die Verjaͤhrung verweh-
ret ſey;
Tiraquell. de Primog. qu. 30. n. 4.
Natta Conſ. 432. n. 4. in princ.
Und denn (4) wider hoͤchſtermeldte
Jhre Churfuͤrſtl. Durchl. keine Verjaͤh-
rung zu lauffen vermogt, immaaſſen er
vorhero nicht klagen koͤnnen;
L. 1. §. fin. C. de Annali Except.
Daher ob ſchon in einer Sache, die nicht
vereuſert werden darf, die Verjaͤhrung
einer ſehr langen Zeit wider den Ante-
ceſſorem ſtatt haben koͤnne,
Vid. Hartmann. Piſtor. Lib. II. Qu. 8.
n. 46. 64. ſeqv.
So kan ſie doch ſeinem Nachfolger nicht
præjudiciren, weil dieſer noch nicht kla-
gen koͤnnen,
H. Piſtor. d. l. n. 24.
So, daß die Rechts-Lehrer in der Mey-
nung ſtehen, daß ihm nicht einmahl eine
Verjaͤhrung von einer hundertjaͤhrigen
Zeit, oder einiger andern ſchaden koͤnne,
weil ſie nicht eher anfangen kan, denn
die Klage erwachſen;
Cravetta d. Antiquit. temp. part. IV. §.
Materia. n. 68.
Roſenthal. C. IX. Concl. 84. n. 4.
Merckelbach. ap. Klock. Conſ. 7. n. 282.
Koͤnte derhalben die Stadt Acken bey
veraͤnderter Herrſchafft, nunmehro ſich
dergleichen Richters, ſo dieſelbe wider
den Herrn Adminiſtratorem, hoͤchſtſeeli-
ſter Gedaͤchtniß, anfuͤhren moͤgen, wider
Jhro Chur-Fuͤrſtliche Durchlauchtigkeit
zu Brandenburg nicht gebrauchen.
Rationes
d 2
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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/601>, abgerufen am 16.02.2025.
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