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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
wenn obige Voraussetzung zutreffen soll, die zwischen d und f liegenden
Entfernungen genau gleich sein. Zum Messen dieser Entfernung benutzt
man ein Stichmaass, dem ein Fühlhebel eingeschaltet werden kann. 1)
Geradeso wird die Lage der Arbeitsspindel einer Drehbank gegenüber den
verschiedenen Lagen der Reitstockspitze geprüft.

[Abbildung] Fig. 154.

Die gleichlaufende Lage zweier neben einander liegender Drehaxen S
und S1, Fig. 155, lässt sich auf folgende Weise prüfen. Man legt S gegen-
über eine genaue Richtplatte l so, dass die an c befindliche Spitze sie
überall gut berührt, und beobachtet nun -- indem man c1 in erforderlichem
Grade verschiebt -- ob gleiches seitens der Spitze c1, gegenüber der Richt-

[Abbildung] Fig. 155.
platte l, der Fall ist. Steht eine genügend grosse
Richtplatte nicht zur Verfügung, so muss man sich
mit einem unsicherern Verfahren begnügen. Gleich-
laufend zur Bildfläche der Fig. 155 kann man die
Richtplatte durch ein genaues Lineal l ersetzen;
es ist aber ausserdem eine Prüfung winkelrecht
zur Bildfläche nöthig. Zu diesem Zweck bringt
man sowohl vor S, als auch vor S1 ein Lineal an,
welche von c bezw. c1 in zutreffender Weise berührt
werden, und untersucht durch Absehen, ob die
Linealkanten sich decken. Das letztere Verfahren
lässt sich zuweilen durch das folgende, zuver-
lässigere ersetzen. Nachdem zunächst durch das
Lineal in einer Richtung die gleichlaufende Lage
festgestellt ist, ersetzt man die Spitze am Arm c1,
Fig. 156, durch eine entgegengesetzt gerichtete und
prüft, ob die Spitzen von c und c1 in den Kreuzungen ihrer Bahnen bei
a und b gleichmässig sich berühren.

Diese Beispiele mögen genügen; je nach Art der begleitenden Um-
stände wird man das Prüfungsverfahren einrichten.


1) Vergl. Sharp, Amer. Mach. 22. Jan. 1891, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
wenn obige Voraussetzung zutreffen soll, die zwischen d und f liegenden
Entfernungen genau gleich sein. Zum Messen dieser Entfernung benutzt
man ein Stichmaass, dem ein Fühlhebel eingeschaltet werden kann. 1)
Geradeso wird die Lage der Arbeitsspindel einer Drehbank gegenüber den
verschiedenen Lagen der Reitstockspitze geprüft.

[Abbildung] Fig. 154.

Die gleichlaufende Lage zweier neben einander liegender Drehaxen S
und S1, Fig. 155, lässt sich auf folgende Weise prüfen. Man legt S gegen-
über eine genaue Richtplatte l so, dass die an c befindliche Spitze sie
überall gut berührt, und beobachtet nun — indem man c1 in erforderlichem
Grade verschiebt — ob gleiches seitens der Spitze c1, gegenüber der Richt-

[Abbildung] Fig. 155.
platte l, der Fall ist. Steht eine genügend grosse
Richtplatte nicht zur Verfügung, so muss man sich
mit einem unsicherern Verfahren begnügen. Gleich-
laufend zur Bildfläche der Fig. 155 kann man die
Richtplatte durch ein genaues Lineal l ersetzen;
es ist aber ausserdem eine Prüfung winkelrecht
zur Bildfläche nöthig. Zu diesem Zweck bringt
man sowohl vor S, als auch vor S1 ein Lineal an,
welche von c bezw. c1 in zutreffender Weise berührt
werden, und untersucht durch Absehen, ob die
Linealkanten sich decken. Das letztere Verfahren
lässt sich zuweilen durch das folgende, zuver-
lässigere ersetzen. Nachdem zunächst durch das
Lineal in einer Richtung die gleichlaufende Lage
festgestellt ist, ersetzt man die Spitze am Arm c1,
Fig. 156, durch eine entgegengesetzt gerichtete und
prüft, ob die Spitzen von c und c1 in den Kreuzungen ihrer Bahnen bei
α und β gleichmässig sich berühren.

Diese Beispiele mögen genügen; je nach Art der begleitenden Um-
stände wird man das Prüfungsverfahren einrichten.


1) Vergl. Sharp, Amer. Mach. 22. Jan. 1891, mit Abb.
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[84/0098] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. wenn obige Voraussetzung zutreffen soll, die zwischen d und f liegenden Entfernungen genau gleich sein. Zum Messen dieser Entfernung benutzt man ein Stichmaass, dem ein Fühlhebel eingeschaltet werden kann. 1) Geradeso wird die Lage der Arbeitsspindel einer Drehbank gegenüber den verschiedenen Lagen der Reitstockspitze geprüft. [Abbildung Fig. 154. ] Die gleichlaufende Lage zweier neben einander liegender Drehaxen S und S1, Fig. 155, lässt sich auf folgende Weise prüfen. Man legt S gegen- über eine genaue Richtplatte l so, dass die an c befindliche Spitze sie überall gut berührt, und beobachtet nun — indem man c1 in erforderlichem Grade verschiebt — ob gleiches seitens der Spitze c1, gegenüber der Richt- [Abbildung Fig. 155.] platte l, der Fall ist. Steht eine genügend grosse Richtplatte nicht zur Verfügung, so muss man sich mit einem unsicherern Verfahren begnügen. Gleich- laufend zur Bildfläche der Fig. 155 kann man die Richtplatte durch ein genaues Lineal l ersetzen; es ist aber ausserdem eine Prüfung winkelrecht zur Bildfläche nöthig. Zu diesem Zweck bringt man sowohl vor S, als auch vor S1 ein Lineal an, welche von c bezw. c1 in zutreffender Weise berührt werden, und untersucht durch Absehen, ob die Linealkanten sich decken. Das letztere Verfahren lässt sich zuweilen durch das folgende, zuver- lässigere ersetzen. Nachdem zunächst durch das Lineal in einer Richtung die gleichlaufende Lage festgestellt ist, ersetzt man die Spitze am Arm c1, Fig. 156, durch eine entgegengesetzt gerichtete und prüft, ob die Spitzen von c und c1 in den Kreuzungen ihrer Bahnen bei α und β gleichmässig sich berühren. Diese Beispiele mögen genügen; je nach Art der begleitenden Um- stände wird man das Prüfungsverfahren einrichten. 1) Vergl. Sharp, Amer. Mach. 22. Jan. 1891, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/98>, abgerufen am 26.04.2024.