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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
abermals um 90°, wobei sich E unter seine gewöhnliche Lage senkt, also
das auf E feste Modell J durch die Durchziehplatte i nach unten gezogen
wird u. s. w. In der Quelle1) ist angegeben, dass diese Maschine täglich
265 Unter- oder Oberkasten liefere.

Auch bei der Formpresse von Bryant2) steht der Formkasten auf
einem um seine lothrechte Axe sich ruckweise drehenden Körper, der
hier plattenförmig ist, und wird so durch die einzelnen Bearbeitungsstufen
geführt.

[Abbildung] Fig. 1335.

Weiter oben (S. 716) war von
Abschlagformkasten die Rede, d. h.
von solchen Formkasten, die man
von der Form trennt, nachdem
die Formhälften zusammengelegt
sind.

Leeder3) legt die Formhälften
schon in der Maschine zusammen
und schiebt sie unmittelbar darauf
aus den Formkasten, so dass nur
ein Formkastenpaar nöthig ist und
dieses in der Maschine bleibt. Es
ist angegeben, dass man mittels
dieser Maschine -- wenn sie von
zwei Männern bedient wird --
täglich bis zu 1000 ganze Formen
zu liefern im Stande sei!

Die Fig. 1335 bis 1338 stellen
die Maschine so dar,4) wie sie von
den Vereinigten Schmirgel- und
Maschinenfabriken, vormals Oppen-
heim & Co. und Schlesinger & Co.
in Hannover-Hainholz gebaut wird.

Auf einem gusseisernen Fuss
ruht die Platte A; in dieser sind
zwei Bolzen B befestigt, welche
die Kopfplatte C tragen. Ein
dritter Bolzen D dient nur der
Führung der Modellplatte p. Mitten
in A steckt die Nonne E, die mit
Wasser von 50 Atmosphären Spannung gespeist wird. Unmittelbar in E
ist der hohle Mönch a verschieblich. Er trägt den Unterkasten e in
einer Weise, die aus Fig. 1336 und 1337 gut erkannt werden kann. In
dem Mönch a, Fig. 1335, steckt ein zweiter Mönch b, auf welchem die
Platte d festsitzt. Die Modellplatte p enthält auf ihrer Unterseite die --
nicht gezeichneten -- Modelle für den Unterkasten, auf ihrer oberen Seite

1) The Iron Age, Febr. 1895, S. 272.
2) The Iron Age, Nov. 1896, S. 905, mit Abb. Engineering News, 18. Febr. 1897,
mit Abb.
3) Iron, Okt. 1890, S. 334, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891
S. 1192, mit Abb. Revue industrielle, Jan. 1892, S. 1, mit Abb.
4) D. R.-P. Nr. 50223.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
abermals um 90°, wobei sich E unter seine gewöhnliche Lage senkt, also
das auf E feste Modell J durch die Durchziehplatte i nach unten gezogen
wird u. s. w. In der Quelle1) ist angegeben, dass diese Maschine täglich
265 Unter- oder Oberkasten liefere.

Auch bei der Formpresse von Bryant2) steht der Formkasten auf
einem um seine lothrechte Axe sich ruckweise drehenden Körper, der
hier plattenförmig ist, und wird so durch die einzelnen Bearbeitungsstufen
geführt.

[Abbildung] Fig. 1335.

Weiter oben (S. 716) war von
Abschlagformkasten die Rede, d. h.
von solchen Formkasten, die man
von der Form trennt, nachdem
die Formhälften zusammengelegt
sind.

Leeder3) legt die Formhälften
schon in der Maschine zusammen
und schiebt sie unmittelbar darauf
aus den Formkasten, so dass nur
ein Formkastenpaar nöthig ist und
dieses in der Maschine bleibt. Es
ist angegeben, dass man mittels
dieser Maschine — wenn sie von
zwei Männern bedient wird —
täglich bis zu 1000 ganze Formen
zu liefern im Stande sei!

Die Fig. 1335 bis 1338 stellen
die Maschine so dar,4) wie sie von
den Vereinigten Schmirgel- und
Maschinenfabriken, vormals Oppen-
heim & Co. und Schlesinger & Co.
in Hannover-Hainholz gebaut wird.

Auf einem gusseisernen Fuss
ruht die Platte A; in dieser sind
zwei Bolzen B befestigt, welche
die Kopfplatte C tragen. Ein
dritter Bolzen D dient nur der
Führung der Modellplatte p. Mitten
in A steckt die Nonne E, die mit
Wasser von 50 Atmosphären Spannung gespeist wird. Unmittelbar in E
ist der hohle Mönch a verschieblich. Er trägt den Unterkasten e in
einer Weise, die aus Fig. 1336 und 1337 gut erkannt werden kann. In
dem Mönch a, Fig. 1335, steckt ein zweiter Mönch b, auf welchem die
Platte d festsitzt. Die Modellplatte p enthält auf ihrer Unterseite die —
nicht gezeichneten — Modelle für den Unterkasten, auf ihrer oberen Seite

1) The Iron Age, Febr. 1895, S. 272.
2) The Iron Age, Nov. 1896, S. 905, mit Abb. Engineering News, 18. Febr. 1897,
mit Abb.
3) Iron, Okt. 1890, S. 334, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891
S. 1192, mit Abb. Revue industrielle, Jan. 1892, S. 1, mit Abb.
4) D. R.-P. Nr. 50223.
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[748/0768] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. abermals um 90°, wobei sich E unter seine gewöhnliche Lage senkt, also das auf E feste Modell J durch die Durchziehplatte i nach unten gezogen wird u. s. w. In der Quelle 1) ist angegeben, dass diese Maschine täglich 265 Unter- oder Oberkasten liefere. Auch bei der Formpresse von Bryant 2) steht der Formkasten auf einem um seine lothrechte Axe sich ruckweise drehenden Körper, der hier plattenförmig ist, und wird so durch die einzelnen Bearbeitungsstufen geführt. [Abbildung Fig. 1335. ] Weiter oben (S. 716) war von Abschlagformkasten die Rede, d. h. von solchen Formkasten, die man von der Form trennt, nachdem die Formhälften zusammengelegt sind. Leeder 3) legt die Formhälften schon in der Maschine zusammen und schiebt sie unmittelbar darauf aus den Formkasten, so dass nur ein Formkastenpaar nöthig ist und dieses in der Maschine bleibt. Es ist angegeben, dass man mittels dieser Maschine — wenn sie von zwei Männern bedient wird — täglich bis zu 1000 ganze Formen zu liefern im Stande sei! Die Fig. 1335 bis 1338 stellen die Maschine so dar, 4) wie sie von den Vereinigten Schmirgel- und Maschinenfabriken, vormals Oppen- heim & Co. und Schlesinger & Co. in Hannover-Hainholz gebaut wird. Auf einem gusseisernen Fuss ruht die Platte A; in dieser sind zwei Bolzen B befestigt, welche die Kopfplatte C tragen. Ein dritter Bolzen D dient nur der Führung der Modellplatte p. Mitten in A steckt die Nonne E, die mit Wasser von 50 Atmosphären Spannung gespeist wird. Unmittelbar in E ist der hohle Mönch a verschieblich. Er trägt den Unterkasten e in einer Weise, die aus Fig. 1336 und 1337 gut erkannt werden kann. In dem Mönch a, Fig. 1335, steckt ein zweiter Mönch b, auf welchem die Platte d festsitzt. Die Modellplatte p enthält auf ihrer Unterseite die — nicht gezeichneten — Modelle für den Unterkasten, auf ihrer oberen Seite 1) The Iron Age, Febr. 1895, S. 272. 2) The Iron Age, Nov. 1896, S. 905, mit Abb. Engineering News, 18. Febr. 1897, mit Abb. 3) Iron, Okt. 1890, S. 334, mit Schaubild. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891 S. 1192, mit Abb. Revue industrielle, Jan. 1892, S. 1, mit Abb. 4) D. R.-P. Nr. 50223.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/768>, abgerufen am 03.05.2024.