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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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III. Theil. Schmiedemaschinen.

Der bewegliche Tisch c wird durch den Mönch d gehoben; seine
Rückkehr erfolgt durch das Eigengewicht. In der Mitte von c befindet
sich eine Nonne mit dem Mönch e, der auch durch das eigene Gewicht
zurückbewegt wird. Auf gleiche Weise findet die Rückbewegung der vier
Mönche f, Fig. 1267, statt, deren Nonnen sich im unteren Querhaupt der
Presse befinden. Endlich ist im oberen Querhaupt noch ein Kolben i an-
gebracht, dessen Durchmesser 280 mm beträgt. Die Kolbenstange ist ein
wenig dünner (vergl. Fig. 1094, S. 616) und unter die so entstehende ring-
förmige Fläche drückt das Wasser stets, so dass der Kolben i sich hebt,
sobald das über ihm befindliche Wasser abfliessen kann.

Es sind demnach im ganzen vier Steuerhebel nöthig.

Nach Fig. 1266 ist die Maschine für das Kümpeln einfacher Platten
vorgerichtet (vergl. Fig. 1256). Am Kopf b ist die Platte g fest, während
die unter dem Werkstück befindliche Platte durch den Mönch e empor-
gehoben wird, um das Blech zu halten. Der Ring h ist auf dem Tisch c
befestigt und wird mit diesem emporgehoben, um die Kümpelung zu
vollziehen.

Mit der Zustellung, welche Fig. 1267 darstellt, soll ein Mantelblech
krumm gebogen und an ihm ein Bord zum Annieten des Doms gebildet
werden. Das Loch des zu bearbeitenden Bleches passt auf den oberen
Ansatz des Stempels m, welcher zunächst in tieferer Lage sich befindet
und zum Ausrichten des Werkstücks benutzt wird. Es ist an b eine
Form k geschraubt. Mit Hilfe der vier Mönche f wird die Formplatte l
gehoben, biegt hierbei das Werkstück und hält es fest. Nunmehr hebt
der Hauptmönch d den Tisch c und damit den Stempel m, welcher die
Kümpelung bewirkt.

Dann wird das Wasser unter d abgelassen und mittels i der Stempel m
durch die Kümpelung zurückgeschoben. Nachdem auch dem unter f wirk-
sam gewesenen Wasser freier Austritt gewährt ist, sinkt l und es kann das
Werkstück fortgenommen werden. Nach der Quelle bearbeitet die Presse
auf diesem Wege 25 mm dicke Bleche.

Fig. 1268 ist das Lichtbild einer ähnlichen, von L. M. Breuer, Schu-
macher & Co. in Kalk gebauten Kümpelmaschine. Es trägt auch hier der
Hauptmönch einen beweglichen Tisch, und in ihm spielt ein zweiter Mönch.
Die Wasserzufuhr für letzteren vermittelt eine gelenkige Röhre, die im
Bilde rechts unter dem Tische zu sehen ist. Der Tisch ist mit zwei
kleineren, seitwärts belegenen Mönchen versehen, welche ihn bis zum An-
griff der Werkzeuge heben, sodass der oft weitere Weg mit geringerem
Wasseraufwand zurückgelegt werden kann. Manche leichtere Arbeiten
können auch durch diese Seitenmönche allein ausgeführt werden, auch
dienen sie nach Bedarf zur Unterstützung des Hauptmönchs. Den Rück-
gang der Kolben bewirken die Gewichte der beweglichen Theile.

Fig. 1269 stellt eine von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vor-
mals Breitfeld, Danek & Co. in Prag gebaute Kümpelmaschine in Vorder-
ansicht dar.

Es sind hier die Stiefel b und c der beiden Hauptmönche in dem
oberen Querhaupt angebracht, während ein dritter Stiefel h im unteren
Querhaupt p sich befindet. Mit den Hauptmönchen sind einerseits Rück-
zugskolben verbunden, die in den Stiefeln d und e spielen, anderseits
hängen an ihnen die Plattenhälften f, welche, wenn miteinander verbunden,

III. Theil. Schmiedemaschinen.

Der bewegliche Tisch c wird durch den Mönch d gehoben; seine
Rückkehr erfolgt durch das Eigengewicht. In der Mitte von c befindet
sich eine Nonne mit dem Mönch e, der auch durch das eigene Gewicht
zurückbewegt wird. Auf gleiche Weise findet die Rückbewegung der vier
Mönche f, Fig. 1267, statt, deren Nonnen sich im unteren Querhaupt der
Presse befinden. Endlich ist im oberen Querhaupt noch ein Kolben i an-
gebracht, dessen Durchmesser 280 mm beträgt. Die Kolbenstange ist ein
wenig dünner (vergl. Fig. 1094, S. 616) und unter die so entstehende ring-
förmige Fläche drückt das Wasser stets, so dass der Kolben i sich hebt,
sobald das über ihm befindliche Wasser abfliessen kann.

Es sind demnach im ganzen vier Steuerhebel nöthig.

Nach Fig. 1266 ist die Maschine für das Kümpeln einfacher Platten
vorgerichtet (vergl. Fig. 1256). Am Kopf b ist die Platte g fest, während
die unter dem Werkstück befindliche Platte durch den Mönch e empor-
gehoben wird, um das Blech zu halten. Der Ring h ist auf dem Tisch c
befestigt und wird mit diesem emporgehoben, um die Kümpelung zu
vollziehen.

Mit der Zustellung, welche Fig. 1267 darstellt, soll ein Mantelblech
krumm gebogen und an ihm ein Bord zum Annieten des Doms gebildet
werden. Das Loch des zu bearbeitenden Bleches passt auf den oberen
Ansatz des Stempels m, welcher zunächst in tieferer Lage sich befindet
und zum Ausrichten des Werkstücks benutzt wird. Es ist an b eine
Form k geschraubt. Mit Hilfe der vier Mönche f wird die Formplatte l
gehoben, biegt hierbei das Werkstück und hält es fest. Nunmehr hebt
der Hauptmönch d den Tisch c und damit den Stempel m, welcher die
Kümpelung bewirkt.

Dann wird das Wasser unter d abgelassen und mittels i der Stempel m
durch die Kümpelung zurückgeschoben. Nachdem auch dem unter f wirk-
sam gewesenen Wasser freier Austritt gewährt ist, sinkt l und es kann das
Werkstück fortgenommen werden. Nach der Quelle bearbeitet die Presse
auf diesem Wege 25 mm dicke Bleche.

Fig. 1268 ist das Lichtbild einer ähnlichen, von L. M. Breuer, Schu-
macher & Co. in Kalk gebauten Kümpelmaschine. Es trägt auch hier der
Hauptmönch einen beweglichen Tisch, und in ihm spielt ein zweiter Mönch.
Die Wasserzufuhr für letzteren vermittelt eine gelenkige Röhre, die im
Bilde rechts unter dem Tische zu sehen ist. Der Tisch ist mit zwei
kleineren, seitwärts belegenen Mönchen versehen, welche ihn bis zum An-
griff der Werkzeuge heben, sodass der oft weitere Weg mit geringerem
Wasseraufwand zurückgelegt werden kann. Manche leichtere Arbeiten
können auch durch diese Seitenmönche allein ausgeführt werden, auch
dienen sie nach Bedarf zur Unterstützung des Hauptmönchs. Den Rück-
gang der Kolben bewirken die Gewichte der beweglichen Theile.

Fig. 1269 stellt eine von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vor-
mals Breitfeld, Daněk & Co. in Prag gebaute Kümpelmaschine in Vorder-
ansicht dar.

Es sind hier die Stiefel b und c der beiden Hauptmönche in dem
oberen Querhaupt angebracht, während ein dritter Stiefel h im unteren
Querhaupt p sich befindet. Mit den Hauptmönchen sind einerseits Rück-
zugskolben verbunden, die in den Stiefeln d und e spielen, anderseits
hängen an ihnen die Plattenhälften f, welche, wenn miteinander verbunden,

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[703/0723] III. Theil. Schmiedemaschinen. Der bewegliche Tisch c wird durch den Mönch d gehoben; seine Rückkehr erfolgt durch das Eigengewicht. In der Mitte von c befindet sich eine Nonne mit dem Mönch e, der auch durch das eigene Gewicht zurückbewegt wird. Auf gleiche Weise findet die Rückbewegung der vier Mönche f, Fig. 1267, statt, deren Nonnen sich im unteren Querhaupt der Presse befinden. Endlich ist im oberen Querhaupt noch ein Kolben i an- gebracht, dessen Durchmesser 280 mm beträgt. Die Kolbenstange ist ein wenig dünner (vergl. Fig. 1094, S. 616) und unter die so entstehende ring- förmige Fläche drückt das Wasser stets, so dass der Kolben i sich hebt, sobald das über ihm befindliche Wasser abfliessen kann. Es sind demnach im ganzen vier Steuerhebel nöthig. Nach Fig. 1266 ist die Maschine für das Kümpeln einfacher Platten vorgerichtet (vergl. Fig. 1256). Am Kopf b ist die Platte g fest, während die unter dem Werkstück befindliche Platte durch den Mönch e empor- gehoben wird, um das Blech zu halten. Der Ring h ist auf dem Tisch c befestigt und wird mit diesem emporgehoben, um die Kümpelung zu vollziehen. Mit der Zustellung, welche Fig. 1267 darstellt, soll ein Mantelblech krumm gebogen und an ihm ein Bord zum Annieten des Doms gebildet werden. Das Loch des zu bearbeitenden Bleches passt auf den oberen Ansatz des Stempels m, welcher zunächst in tieferer Lage sich befindet und zum Ausrichten des Werkstücks benutzt wird. Es ist an b eine Form k geschraubt. Mit Hilfe der vier Mönche f wird die Formplatte l gehoben, biegt hierbei das Werkstück und hält es fest. Nunmehr hebt der Hauptmönch d den Tisch c und damit den Stempel m, welcher die Kümpelung bewirkt. Dann wird das Wasser unter d abgelassen und mittels i der Stempel m durch die Kümpelung zurückgeschoben. Nachdem auch dem unter f wirk- sam gewesenen Wasser freier Austritt gewährt ist, sinkt l und es kann das Werkstück fortgenommen werden. Nach der Quelle bearbeitet die Presse auf diesem Wege 25 mm dicke Bleche. Fig. 1268 ist das Lichtbild einer ähnlichen, von L. M. Breuer, Schu- macher & Co. in Kalk gebauten Kümpelmaschine. Es trägt auch hier der Hauptmönch einen beweglichen Tisch, und in ihm spielt ein zweiter Mönch. Die Wasserzufuhr für letzteren vermittelt eine gelenkige Röhre, die im Bilde rechts unter dem Tische zu sehen ist. Der Tisch ist mit zwei kleineren, seitwärts belegenen Mönchen versehen, welche ihn bis zum An- griff der Werkzeuge heben, sodass der oft weitere Weg mit geringerem Wasseraufwand zurückgelegt werden kann. Manche leichtere Arbeiten können auch durch diese Seitenmönche allein ausgeführt werden, auch dienen sie nach Bedarf zur Unterstützung des Hauptmönchs. Den Rück- gang der Kolben bewirken die Gewichte der beweglichen Theile. Fig. 1269 stellt eine von der Maschinenbau-Aktiengesellschaft, vor- mals Breitfeld, Daněk & Co. in Prag gebaute Kümpelmaschine in Vorder- ansicht dar. Es sind hier die Stiefel b und c der beiden Hauptmönche in dem oberen Querhaupt angebracht, während ein dritter Stiefel h im unteren Querhaupt p sich befindet. Mit den Hauptmönchen sind einerseits Rück- zugskolben verbunden, die in den Stiefeln d und e spielen, anderseits hängen an ihnen die Plattenhälften f, welche, wenn miteinander verbunden,

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/723>, abgerufen am 22.11.2024.