Schraube1) oder Wasserdruck2) statt. Fig. 1248 stellt beispielsweise eine tragbare, für das Richten von Wellen bestimmte Maschine dar, welche von L. W. Breuer, Schumacher & Co. in Kalk gebaut wird. Ein aus Stahl ge- schmiedeter Balken enthält in seiner Mitte eine Druckwasserpresse, deren Kolben den Biegestempel darstellt, auf seine Enden sind Oesen geschoben, in die sich das -- punktirt gezeichnete -- Werkstück legt. Seitwärts, im Vordergrunde des Bildes sichtbar, ist an den Balken eine Handpresspumpe geschraubt. Mit Hilfe einer Stange, welche die Oesen und damit den Balken trägt, kann die Maschine an einen Krahn gehängt werden. Es werden folgende Verhältnisse angegeben:
Grösster Durchmesser der Wellen 75 mm 100 mm 125 mm
Durchmesser des Mönchs 90 " 125 " 165 "
Grösster Abstand der Oesenmitten 710 " 710 " 710 "
Aus dem Abstande der Oesenmitten ergiebt sich die Länge, auf welche -- von den Enden des Werkstückes ausgehend -- ein Richten nicht stattfinden kann. Für kleinere Durchmesser der Werkstücke als die an-
[Abbildung]
Fig. 1249.
gegebenen kann man die Oesen der Balkenmitte näher bringen, also die Längen, welche nicht gerichtet werden können, kleiner machen.
Um die Biegestellen bequem fortrücken zu können, setzt man die Richtmaschine zuweilen auf Räder und fährt sie dem Werkstück entlang3) oder verschiebt das Werkstück auf geeignet angebrachten Rollen. Für stehende Richtmaschinen sind diese Rollen gleichzeitig die Biege-Stützrollen. Wie aus Fig. 1249 zu ersehen ist, liegen die Stützrollen A und B mit ihren Zapfen in offenen Lagern des Balkens E, so dass man sie verschieden weit von der Mitte der Maschine, in welcher der Stempel C spielt, ein- legen kann.
Das Richten längerer Stangen erfordert eine grosse Zahl von Biegungen. Der hiermit verknüpfte Zeitaufwand macht sich besonders bei dem Richten von Wellen, welche nach allen Seiten gerade sein sollen, geltend. Es ist
1)Liegend mit Handbetrieb: Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 81, mit Abb.; 1886, S. 570, mit Abb. Liegend für schwere Eisen: Dingl. polyt. Journ. 1873, Bd. 210, S. 92, mit Abb.; 1877, Bd. 224, S. 368, mit Abb.
2)Für Wellen mit der Ankörnmaschine verbunden: Dingl. polyt. Journ. 1886, Bd. 262, S. 110, mit Abb.; 1887, Bd. 266, S. 266, mit Abb.
3) Letzte Quellen.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Schraube1) oder Wasserdruck2) statt. Fig. 1248 stellt beispielsweise eine tragbare, für das Richten von Wellen bestimmte Maschine dar, welche von L. W. Breuer, Schumacher & Co. in Kalk gebaut wird. Ein aus Stahl ge- schmiedeter Balken enthält in seiner Mitte eine Druckwasserpresse, deren Kolben den Biegestempel darstellt, auf seine Enden sind Oesen geschoben, in die sich das — punktirt gezeichnete — Werkstück legt. Seitwärts, im Vordergrunde des Bildes sichtbar, ist an den Balken eine Handpresspumpe geschraubt. Mit Hilfe einer Stange, welche die Oesen und damit den Balken trägt, kann die Maschine an einen Krahn gehängt werden. Es werden folgende Verhältnisse angegeben:
Grösster Durchmesser der Wellen 75 mm 100 mm 125 mm
Durchmesser des Mönchs 90 „ 125 „ 165 „
Grösster Abstand der Oesenmitten 710 „ 710 „ 710 „
Aus dem Abstande der Oesenmitten ergiebt sich die Länge, auf welche — von den Enden des Werkstückes ausgehend — ein Richten nicht stattfinden kann. Für kleinere Durchmesser der Werkstücke als die an-
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Fig. 1249.
gegebenen kann man die Oesen der Balkenmitte näher bringen, also die Längen, welche nicht gerichtet werden können, kleiner machen.
Um die Biegestellen bequem fortrücken zu können, setzt man die Richtmaschine zuweilen auf Räder und fährt sie dem Werkstück entlang3) oder verschiebt das Werkstück auf geeignet angebrachten Rollen. Für stehende Richtmaschinen sind diese Rollen gleichzeitig die Biege-Stützrollen. Wie aus Fig. 1249 zu ersehen ist, liegen die Stützrollen A und B mit ihren Zapfen in offenen Lagern des Balkens E, so dass man sie verschieden weit von der Mitte der Maschine, in welcher der Stempel C spielt, ein- legen kann.
Das Richten längerer Stangen erfordert eine grosse Zahl von Biegungen. Der hiermit verknüpfte Zeitaufwand macht sich besonders bei dem Richten von Wellen, welche nach allen Seiten gerade sein sollen, geltend. Es ist
1)Liegend mit Handbetrieb: Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 81, mit Abb.; 1886, S. 570, mit Abb. Liegend für schwere Eisen: Dingl. polyt. Journ. 1873, Bd. 210, S. 92, mit Abb.; 1877, Bd. 224, S. 368, mit Abb.
2)Für Wellen mit der Ankörnmaschine verbunden: Dingl. polyt. Journ. 1886, Bd. 262, S. 110, mit Abb.; 1887, Bd. 266, S. 266, mit Abb.
3) Letzte Quellen.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Schraube 1) oder Wasserdruck 2) statt. Fig. 1248 stellt beispielsweise eine
tragbare, für das Richten von Wellen bestimmte Maschine dar, welche von
L. W. Breuer, Schumacher & Co. in Kalk gebaut wird. Ein aus Stahl ge-
schmiedeter Balken enthält in seiner Mitte eine Druckwasserpresse, deren
Kolben den Biegestempel darstellt, auf seine Enden sind Oesen geschoben,
in die sich das — punktirt gezeichnete — Werkstück legt. Seitwärts, im
Vordergrunde des Bildes sichtbar, ist an den Balken eine Handpresspumpe
geschraubt. Mit Hilfe einer Stange, welche die Oesen und damit den
Balken trägt, kann die Maschine an einen Krahn gehängt werden. Es
werden folgende Verhältnisse angegeben:
Grösster Durchmesser der Wellen 75 mm 100 mm 125 mm
Durchmesser des Mönchs 90 „ 125 „ 165 „
Grösster Abstand der Oesenmitten 710 „ 710 „ 710 „
Aus dem Abstande der Oesenmitten ergiebt sich die Länge, auf
welche — von den Enden des Werkstückes ausgehend — ein Richten nicht
stattfinden kann. Für kleinere Durchmesser der Werkstücke als die an-
[Abbildung Fig. 1249.]
gegebenen kann man die Oesen der Balkenmitte näher bringen, also die
Längen, welche nicht gerichtet werden können, kleiner machen.
Um die Biegestellen bequem fortrücken zu können, setzt man die
Richtmaschine zuweilen auf Räder und fährt sie dem Werkstück entlang 3)
oder verschiebt das Werkstück auf geeignet angebrachten Rollen. Für
stehende Richtmaschinen sind diese Rollen gleichzeitig die Biege-Stützrollen.
Wie aus Fig. 1249 zu ersehen ist, liegen die Stützrollen A und B mit
ihren Zapfen in offenen Lagern des Balkens E, so dass man sie verschieden
weit von der Mitte der Maschine, in welcher der Stempel C spielt, ein-
legen kann.
Das Richten längerer Stangen erfordert eine grosse Zahl von Biegungen.
Der hiermit verknüpfte Zeitaufwand macht sich besonders bei dem Richten
von Wellen, welche nach allen Seiten gerade sein sollen, geltend. Es ist
1) Liegend mit Handbetrieb: Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 81,
mit Abb.; 1886, S. 570, mit Abb. Liegend für schwere Eisen: Dingl. polyt. Journ.
1873, Bd. 210, S. 92, mit Abb.; 1877, Bd. 224, S. 368, mit Abb.
2) Für Wellen mit der Ankörnmaschine verbunden: Dingl. polyt. Journ.
1886, Bd. 262, S. 110, mit Abb.; 1887, Bd. 266, S. 266, mit Abb.
3) Letzte Quellen.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/714>, abgerufen am 16.07.2024.
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