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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzengmaschinen.
welche sich für den Fall eignet, dass der Schlitten nur in der Richtung
des Pfeiles I, oder durch ein rechts drehendes Moment II in Anspruch
genommen wird. Der Körper a hat links eine feste, nach Art der Dreiecks-
führung gestaltete Leiste, rechts eine solche, welche nur von oben nach
unten gerichteten Druck aufzunehmen vermag. Hackenschrauben d drücken
b gegen die erstere Leiste.

Wirkt die Führung vorwiegend tragend und
ist das Gewicht des geführten Gegenstandes ent-
sprechend gross, so kann man die eine Seite des
Dreiecks, welches die Grundform des Leistenquer-
schnitts bildet, weglassen und das Nachstellen dem
Gewicht des Schlittens überlassen. Bei Hobel-
maschinen erhalten z. B. die Bahnen einen soge-
nannten schweinsrückenartigen Querschnitt, Fig. 106
links; bei grösserer Breite des Tisches b wird, aus
Gründen, welche schon zu Fig. 80, S. 51 genannt
sind, nicht selten nur die eine Bahn nach dem
Schweinsrücken gestaltet, während die andere --
Fig. 106 -- eben und wagrecht gemacht wird.

Da, wo nicht zu befürchten ist, dass Späne
oder andere Verunreinigungen auf die unten
liegende Gleitfläche fallen können, wird für diese

[Abbildung] Fig. 104.
die hohle Gestalt gewählt, so dass sie das Schmiermittel gut zusammen-
halten kann, im anderen Falle legt man die hohle Fläche nach oben, da
der erhabene nach oben gerichtete Rücken von Verunreinigung bequemer
[Abbildung] Fig. 105.
zu befreien ist als die hohle Fläche. In letzterer Anordnung kommt die
Schweinsrückenführung auch häufig für die Bettplatten der Drehbänke in
Anwendung mit der Aenderung, dass man das zu geringe Gewicht der
Bettplatte durch einen an-
gehängten Klotz ergänzt,
oder nachstellbare Leisten c,
Fig. 107, unter die Ränder
des Blattes a greifen lässt.
Es werden für Drehbänke
regelmässig zwei zu einander
gleichlaufende schweins-
[Abbildung] Fig. 106.
rückenartige Führungsleisten angewendet. Man macht zu Gunsten der Schweins-
rückenführung den Umstand geltend, dass der vom Stichel herrührende
Druck die Führungsflächen zusammendrückt und hierdurch die Genauigkeit
der Führung besonders sichert, während bei den sonstigen, vom dreikantigen

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzengmaschinen.
welche sich für den Fall eignet, dass der Schlitten nur in der Richtung
des Pfeiles I, oder durch ein rechts drehendes Moment II in Anspruch
genommen wird. Der Körper a hat links eine feste, nach Art der Dreiecks-
führung gestaltete Leiste, rechts eine solche, welche nur von oben nach
unten gerichteten Druck aufzunehmen vermag. Hackenschrauben d drücken
b gegen die erstere Leiste.

Wirkt die Führung vorwiegend tragend und
ist das Gewicht des geführten Gegenstandes ent-
sprechend gross, so kann man die eine Seite des
Dreiecks, welches die Grundform des Leistenquer-
schnitts bildet, weglassen und das Nachstellen dem
Gewicht des Schlittens überlassen. Bei Hobel-
maschinen erhalten z. B. die Bahnen einen soge-
nannten schweinsrückenartigen Querschnitt, Fig. 106
links; bei grösserer Breite des Tisches b wird, aus
Gründen, welche schon zu Fig. 80, S. 51 genannt
sind, nicht selten nur die eine Bahn nach dem
Schweinsrücken gestaltet, während die andere —
Fig. 106 — eben und wagrecht gemacht wird.

Da, wo nicht zu befürchten ist, dass Späne
oder andere Verunreinigungen auf die unten
liegende Gleitfläche fallen können, wird für diese

[Abbildung] Fig. 104.
die hohle Gestalt gewählt, so dass sie das Schmiermittel gut zusammen-
halten kann, im anderen Falle legt man die hohle Fläche nach oben, da
der erhabene nach oben gerichtete Rücken von Verunreinigung bequemer
[Abbildung] Fig. 105.
zu befreien ist als die hohle Fläche. In letzterer Anordnung kommt die
Schweinsrückenführung auch häufig für die Bettplatten der Drehbänke in
Anwendung mit der Aenderung, dass man das zu geringe Gewicht der
Bettplatte durch einen an-
gehängten Klotz ergänzt,
oder nachstellbare Leisten c,
Fig. 107, unter die Ränder
des Blattes a greifen lässt.
Es werden für Drehbänke
regelmässig zwei zu einander
gleichlaufende schweins-
[Abbildung] Fig. 106.
rückenartige Führungsleisten angewendet. Man macht zu Gunsten der Schweins-
rückenführung den Umstand geltend, dass der vom Stichel herrührende
Druck die Führungsflächen zusammendrückt und hierdurch die Genauigkeit
der Führung besonders sichert, während bei den sonstigen, vom dreikantigen

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[57/0071] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzengmaschinen. welche sich für den Fall eignet, dass der Schlitten nur in der Richtung des Pfeiles I, oder durch ein rechts drehendes Moment II in Anspruch genommen wird. Der Körper a hat links eine feste, nach Art der Dreiecks- führung gestaltete Leiste, rechts eine solche, welche nur von oben nach unten gerichteten Druck aufzunehmen vermag. Hackenschrauben d drücken b gegen die erstere Leiste. Wirkt die Führung vorwiegend tragend und ist das Gewicht des geführten Gegenstandes ent- sprechend gross, so kann man die eine Seite des Dreiecks, welches die Grundform des Leistenquer- schnitts bildet, weglassen und das Nachstellen dem Gewicht des Schlittens überlassen. Bei Hobel- maschinen erhalten z. B. die Bahnen einen soge- nannten schweinsrückenartigen Querschnitt, Fig. 106 links; bei grösserer Breite des Tisches b wird, aus Gründen, welche schon zu Fig. 80, S. 51 genannt sind, nicht selten nur die eine Bahn nach dem Schweinsrücken gestaltet, während die andere — Fig. 106 — eben und wagrecht gemacht wird. Da, wo nicht zu befürchten ist, dass Späne oder andere Verunreinigungen auf die unten liegende Gleitfläche fallen können, wird für diese [Abbildung Fig. 104.] die hohle Gestalt gewählt, so dass sie das Schmiermittel gut zusammen- halten kann, im anderen Falle legt man die hohle Fläche nach oben, da der erhabene nach oben gerichtete Rücken von Verunreinigung bequemer [Abbildung Fig. 105.] zu befreien ist als die hohle Fläche. In letzterer Anordnung kommt die Schweinsrückenführung auch häufig für die Bettplatten der Drehbänke in Anwendung mit der Aenderung, dass man das zu geringe Gewicht der Bettplatte durch einen an- gehängten Klotz ergänzt, oder nachstellbare Leisten c, Fig. 107, unter die Ränder des Blattes a greifen lässt. Es werden für Drehbänke regelmässig zwei zu einander gleichlaufende schweins- [Abbildung Fig. 106.] rückenartige Führungsleisten angewendet. Man macht zu Gunsten der Schweins- rückenführung den Umstand geltend, dass der vom Stichel herrührende Druck die Führungsflächen zusammendrückt und hierdurch die Genauigkeit der Führung besonders sichert, während bei den sonstigen, vom dreikantigen

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/71>, abgerufen am 25.04.2024.