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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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III. Theil. Schmiedemaschinen.
niss zu verzichten, indem man von vornherein ebenso hoch gespanntes
Druckwasser verwendet, als zur Beendigung der Arbeit erforderlich ist,
und für beide Wege dieselben Kolbenflächen benutzt.

Bei den Maschinen mit Blechschluss lässt sich auf folgendem Wege
sparen: man bemisst den Kolben, welcher das Schelleisen zu bethätigen
hat, so, dass der auf ihn ausgeübte Druck im Stande ist, den grössten Theil
der Kopfbildung allein zu vollziehen, und kommt ihm für die Vollendung
mit dem Druck zu Hilfe, welcher bisher dem Blechschluss diente. Bei
diesem Verfahren wird allerdings gegen Schluss der Kopfbildung der Blech-
schlussring entlastet; man nimmt an, dass alsdann die Bleche durch den
in Bildung begriffenen Schliesskopf genügend zusammengedrückt werden.

Fig. 1143 bis 1145 stellen
eine derartige, von Anderson
& Gallway in London ausgeführte
Einrichtung dar.1) Der aus Stahl
gefertigte Stiefel C steckt in dem
aus Blech und Winkeleisen zu-
sammengefügten Maschinenge-
stell. In ihm ist der Kolben B
verschiebbar, an welchem der
Stempel H sitzt. In B ist eine
Längsnuth gefräst, in welche
die feste Leiste n, Fig. 1143
und 1144, greift, und so eigen-
mächtiges Drehen des Kolbens B
hindert. B ist der Stiefel für
den Kolben F, an dessen Kopf
der Blechschlussring G befestigt
ist. Dieser umgreift den Stem-
pel H und hindert damit eigen-
mächtiges Drehen des Kolbens F.
In Fig. 1143 rechts bemerkt man
einen dritten Kolben A, dessen
Stiefel am Boden des Stiefels C
ausgebildet ist. Es ist die Stange
des Kolbens A mit dem Kolben F

[Abbildung] Fig. 1145.
fest verschraubt, so dass beide nur gemeinsam verschoben werden können.
Der Kolben A dient ausschliesslich dem Zurückziehen von G und H; seine
Druckfläche steht jederzeit -- vermöge der Röhre a, Fig. 1143 u. 1145, --
mit dem Druckwasserspeicher in freier Verbindung. Hinter den Blech-
schlusskolben gelangt das Druckwasser -- von dem Steuerkasten V1 aus --
durch die Röhre b, deren Fortsetzung D und die Bohrung der Kolben-
stange E. D steckt in einer Stopfbüchse der Kolbenstange E. Gegen die
Druckfläche von B gelangt das Wasser vom Steuerkasten V2 aus durch die
Röhre c. Das Steuern geschieht durch Ventile; sowohl in V1 als auch in
V2 sind zwei Ventile angebracht, welche durch Daumen gehoben werden
können, die an den Wellen der Hebel h1 und h2 sitzen. Diese Daumen
sind so angeordnet, dass in der einen Bewegungsrichtung jedes der Hebel

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1891, S. 369, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 41

III. Theil. Schmiedemaschinen.
niss zu verzichten, indem man von vornherein ebenso hoch gespanntes
Druckwasser verwendet, als zur Beendigung der Arbeit erforderlich ist,
und für beide Wege dieselben Kolbenflächen benutzt.

Bei den Maschinen mit Blechschluss lässt sich auf folgendem Wege
sparen: man bemisst den Kolben, welcher das Schelleisen zu bethätigen
hat, so, dass der auf ihn ausgeübte Druck im Stande ist, den grössten Theil
der Kopfbildung allein zu vollziehen, und kommt ihm für die Vollendung
mit dem Druck zu Hilfe, welcher bisher dem Blechschluss diente. Bei
diesem Verfahren wird allerdings gegen Schluss der Kopfbildung der Blech-
schlussring entlastet; man nimmt an, dass alsdann die Bleche durch den
in Bildung begriffenen Schliesskopf genügend zusammengedrückt werden.

Fig. 1143 bis 1145 stellen
eine derartige, von Anderson
& Gallway in London ausgeführte
Einrichtung dar.1) Der aus Stahl
gefertigte Stiefel C steckt in dem
aus Blech und Winkeleisen zu-
sammengefügten Maschinenge-
stell. In ihm ist der Kolben B
verschiebbar, an welchem der
Stempel H sitzt. In B ist eine
Längsnuth gefräst, in welche
die feste Leiste n, Fig. 1143
und 1144, greift, und so eigen-
mächtiges Drehen des Kolbens B
hindert. B ist der Stiefel für
den Kolben F, an dessen Kopf
der Blechschlussring G befestigt
ist. Dieser umgreift den Stem-
pel H und hindert damit eigen-
mächtiges Drehen des Kolbens F.
In Fig. 1143 rechts bemerkt man
einen dritten Kolben A, dessen
Stiefel am Boden des Stiefels C
ausgebildet ist. Es ist die Stange
des Kolbens A mit dem Kolben F

[Abbildung] Fig. 1145.
fest verschraubt, so dass beide nur gemeinsam verschoben werden können.
Der Kolben A dient ausschliesslich dem Zurückziehen von G und H; seine
Druckfläche steht jederzeit — vermöge der Röhre a, Fig. 1143 u. 1145, —
mit dem Druckwasserspeicher in freier Verbindung. Hinter den Blech-
schlusskolben gelangt das Druckwasser — von dem Steuerkasten V1 aus —
durch die Röhre b, deren Fortsetzung D und die Bohrung der Kolben-
stange E. D steckt in einer Stopfbüchse der Kolbenstange E. Gegen die
Druckfläche von B gelangt das Wasser vom Steuerkasten V2 aus durch die
Röhre c. Das Steuern geschieht durch Ventile; sowohl in V1 als auch in
V2 sind zwei Ventile angebracht, welche durch Daumen gehoben werden
können, die an den Wellen der Hebel h1 und h2 sitzen. Diese Daumen
sind so angeordnet, dass in der einen Bewegungsrichtung jedes der Hebel

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1891, S. 369, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 41
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[641/0659] III. Theil. Schmiedemaschinen. niss zu verzichten, indem man von vornherein ebenso hoch gespanntes Druckwasser verwendet, als zur Beendigung der Arbeit erforderlich ist, und für beide Wege dieselben Kolbenflächen benutzt. Bei den Maschinen mit Blechschluss lässt sich auf folgendem Wege sparen: man bemisst den Kolben, welcher das Schelleisen zu bethätigen hat, so, dass der auf ihn ausgeübte Druck im Stande ist, den grössten Theil der Kopfbildung allein zu vollziehen, und kommt ihm für die Vollendung mit dem Druck zu Hilfe, welcher bisher dem Blechschluss diente. Bei diesem Verfahren wird allerdings gegen Schluss der Kopfbildung der Blech- schlussring entlastet; man nimmt an, dass alsdann die Bleche durch den in Bildung begriffenen Schliesskopf genügend zusammengedrückt werden. Fig. 1143 bis 1145 stellen eine derartige, von Anderson & Gallway in London ausgeführte Einrichtung dar. 1) Der aus Stahl gefertigte Stiefel C steckt in dem aus Blech und Winkeleisen zu- sammengefügten Maschinenge- stell. In ihm ist der Kolben B verschiebbar, an welchem der Stempel H sitzt. In B ist eine Längsnuth gefräst, in welche die feste Leiste n, Fig. 1143 und 1144, greift, und so eigen- mächtiges Drehen des Kolbens B hindert. B ist der Stiefel für den Kolben F, an dessen Kopf der Blechschlussring G befestigt ist. Dieser umgreift den Stem- pel H und hindert damit eigen- mächtiges Drehen des Kolbens F. In Fig. 1143 rechts bemerkt man einen dritten Kolben A, dessen Stiefel am Boden des Stiefels C ausgebildet ist. Es ist die Stange des Kolbens A mit dem Kolben F [Abbildung Fig. 1145.] fest verschraubt, so dass beide nur gemeinsam verschoben werden können. Der Kolben A dient ausschliesslich dem Zurückziehen von G und H; seine Druckfläche steht jederzeit — vermöge der Röhre a, Fig. 1143 u. 1145, — mit dem Druckwasserspeicher in freier Verbindung. Hinter den Blech- schlusskolben gelangt das Druckwasser — von dem Steuerkasten V1 aus — durch die Röhre b, deren Fortsetzung D und die Bohrung der Kolben- stange E. D steckt in einer Stopfbüchse der Kolbenstange E. Gegen die Druckfläche von B gelangt das Wasser vom Steuerkasten V2 aus durch die Röhre c. Das Steuern geschieht durch Ventile; sowohl in V1 als auch in V2 sind zwei Ventile angebracht, welche durch Daumen gehoben werden können, die an den Wellen der Hebel h1 und h2 sitzen. Diese Daumen sind so angeordnet, dass in der einen Bewegungsrichtung jedes der Hebel 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen., 1891, S. 369, mit Abb. Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 41

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/659>, abgerufen am 22.11.2024.