Bisher habe ich den ganzen Metallkörper, welcher das Werkstück während des Schmiedens stützt, Amboss genannt. Manche legen diesen Namen nur dem auswechselbaren Stück bei, welches die Ambossbahn ent- hält, und nennen den darunter befindlichen schweren Körper Chabotte oder Schawatte. Das möge zur Verständigung angeführt werden; ich werde zur Unterscheidung von dem oberen, auswechselbaren Theil den anderen Unteramboss nennen.
Der Unteramboss besteht in der Regel aus Gusseisen, zuweilen aber aus Stahlguss. Man macht ihn verhältnissmässig hoch, theils um das ver- langte Gewicht in der verfügbaren Grundfläche unterzubringen, theils aber auch, um seine eigene Elasticität für das nothwendige Ausweichen der
[Abbildung]
Fig. 1077.
Hammerbahn mit benutzen zu können. Man hat sogar zwischen die ein- zelnen Theile des Unteramboss Holz, Korkrinde, Leder oder Filz gelegt, um seine elastische Nachgiebigkeit zu erhöhen. Eine Zerlegung des Unter- amboss in mehrere Theile ist meistens nöthig, um ihn an seinen Ort bringen, bezw. von diesem hinwegnehmen zu können. Die Theilungsflächen sind selbstverständlich wagerecht, und es ist dafür zu sorgen, dass die Stücke verhindert werden, sich gegen einander zu verschieben. Die Fig. 1052 bis 1069 enthalten auch die Darstellungen der zugehörigen Unterambosse.
Den Unteramboss stützt man auf den Ambossstock, der meistens aus Holz besteht; aber auch aus Cementmauerwerk1) gefertigte werden
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 295, S. 355, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 225, S. 36, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bisher habe ich den ganzen Metallkörper, welcher das Werkstück während des Schmiedens stützt, Amboss genannt. Manche legen diesen Namen nur dem auswechselbaren Stück bei, welches die Ambossbahn ent- hält, und nennen den darunter befindlichen schweren Körper Chabotte oder Schawatte. Das möge zur Verständigung angeführt werden; ich werde zur Unterscheidung von dem oberen, auswechselbaren Theil den anderen Unteramboss nennen.
Der Unteramboss besteht in der Regel aus Gusseisen, zuweilen aber aus Stahlguss. Man macht ihn verhältnissmässig hoch, theils um das ver- langte Gewicht in der verfügbaren Grundfläche unterzubringen, theils aber auch, um seine eigene Elasticität für das nothwendige Ausweichen der
[Abbildung]
Fig. 1077.
Hammerbahn mit benutzen zu können. Man hat sogar zwischen die ein- zelnen Theile des Unteramboss Holz, Korkrinde, Leder oder Filz gelegt, um seine elastische Nachgiebigkeit zu erhöhen. Eine Zerlegung des Unter- amboss in mehrere Theile ist meistens nöthig, um ihn an seinen Ort bringen, bezw. von diesem hinwegnehmen zu können. Die Theilungsflächen sind selbstverständlich wagerecht, und es ist dafür zu sorgen, dass die Stücke verhindert werden, sich gegen einander zu verschieben. Die Fig. 1052 bis 1069 enthalten auch die Darstellungen der zugehörigen Unterambosse.
Den Unteramboss stützt man auf den Ambossstock, der meistens aus Holz besteht; aber auch aus Cementmauerwerk1) gefertigte werden
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 295, S. 355, mit Abb. Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 225, S. 36, mit Abb.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0620"n="602"/><fwplace="top"type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/><p>Bisher habe ich den ganzen Metallkörper, welcher das Werkstück<lb/>
während des Schmiedens stützt, Amboss genannt. Manche legen diesen<lb/>
Namen nur dem auswechselbaren Stück bei, welches die Ambossbahn ent-<lb/>
hält, und nennen den darunter befindlichen schweren Körper <hirendition="#g">Chabotte</hi><lb/>
oder <hirendition="#g">Schawatte</hi>. Das möge zur Verständigung angeführt werden; ich<lb/>
werde zur Unterscheidung von dem oberen, auswechselbaren Theil den<lb/>
anderen <hirendition="#g">Unteramboss</hi> nennen.</p><lb/><p>Der Unteramboss besteht in der Regel aus Gusseisen, zuweilen aber<lb/>
aus Stahlguss. Man macht ihn verhältnissmässig hoch, theils um das ver-<lb/>
langte Gewicht in der verfügbaren Grundfläche unterzubringen, theils aber<lb/>
auch, um seine eigene Elasticität für das nothwendige Ausweichen der<lb/><figure><head>Fig. 1077.</head></figure><lb/>
Hammerbahn mit benutzen zu können. Man hat sogar zwischen die ein-<lb/>
zelnen Theile des Unteramboss Holz, Korkrinde, Leder oder Filz gelegt,<lb/>
um seine elastische Nachgiebigkeit zu erhöhen. Eine Zerlegung des Unter-<lb/>
amboss in mehrere Theile ist meistens nöthig, um ihn an seinen Ort bringen,<lb/>
bezw. von diesem hinwegnehmen zu können. Die Theilungsflächen sind<lb/>
selbstverständlich wagerecht, und es ist dafür zu sorgen, dass die Stücke<lb/>
verhindert werden, sich gegen einander zu verschieben. Die Fig. 1052<lb/>
bis 1069 enthalten auch die Darstellungen der zugehörigen Unterambosse.</p><lb/><p>Den Unteramboss stützt man auf den <hirendition="#g">Ambossstock</hi>, der meistens<lb/>
aus Holz besteht; aber auch aus Cementmauerwerk<noteplace="foot"n="1)">Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 295, S. 355, mit Abb. Dingl. polyt.<lb/>
Journ. 1877, Bd. 225, S. 36, mit Abb.</note> gefertigte werden<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[602/0620]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bisher habe ich den ganzen Metallkörper, welcher das Werkstück
während des Schmiedens stützt, Amboss genannt. Manche legen diesen
Namen nur dem auswechselbaren Stück bei, welches die Ambossbahn ent-
hält, und nennen den darunter befindlichen schweren Körper Chabotte
oder Schawatte. Das möge zur Verständigung angeführt werden; ich
werde zur Unterscheidung von dem oberen, auswechselbaren Theil den
anderen Unteramboss nennen.
Der Unteramboss besteht in der Regel aus Gusseisen, zuweilen aber
aus Stahlguss. Man macht ihn verhältnissmässig hoch, theils um das ver-
langte Gewicht in der verfügbaren Grundfläche unterzubringen, theils aber
auch, um seine eigene Elasticität für das nothwendige Ausweichen der
[Abbildung Fig. 1077.]
Hammerbahn mit benutzen zu können. Man hat sogar zwischen die ein-
zelnen Theile des Unteramboss Holz, Korkrinde, Leder oder Filz gelegt,
um seine elastische Nachgiebigkeit zu erhöhen. Eine Zerlegung des Unter-
amboss in mehrere Theile ist meistens nöthig, um ihn an seinen Ort bringen,
bezw. von diesem hinwegnehmen zu können. Die Theilungsflächen sind
selbstverständlich wagerecht, und es ist dafür zu sorgen, dass die Stücke
verhindert werden, sich gegen einander zu verschieben. Die Fig. 1052
bis 1069 enthalten auch die Darstellungen der zugehörigen Unterambosse.
Den Unteramboss stützt man auf den Ambossstock, der meistens
aus Holz besteht; aber auch aus Cementmauerwerk 1) gefertigte werden
1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1867, S. 295, S. 355, mit Abb. Dingl. polyt.
Journ. 1877, Bd. 225, S. 36, mit Abb.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/620>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.