b bezeichnet eine Hülse, in welcher der Hebel verschiebbar ist; sie ist mittels runden Zapfens an dem Bär drehbar. c ist die Schieberstange und d der Drehzapfen des Hebels a. Es wird der Hebel a auch krumm ge- macht, um das Verhältniss der Schieber- zur Kolbenbewegung anders zu gestalten. Ueberhaupt sind die Ausführungsformen für die Ableitung der Schieberbewegung überaus mannigfaltig.
An der Hand der Fig. 1050 möge eine gebräuchliche Ausführungs- form für das Heben und Senken des Zapfens d angegeben werden; d ist Kurbelwarze zu einer gestrichelt gezeichneten, am Hammergestell gelagerten Welle; wird diese durch den Handhebel h gedreht, so hebt, bezw. senkt sich der Zapfen d.
Wegen des starken Verschleisses, welchem die Steuerungstheile sehr rasch arbeitender Dampfhämmer unterworfen sind, hat man Hämmer aus- geführt, bei denen die Steuerung unmittelbar durch den Kolben1) oder die Kolbenstange2) stattfindet.
Die Steuerung des Schwartzkopf'schen Hammers erkennt man aus der Fig. 1051. In der gezeichneten Lage tritt frischer Dampf unter den Kolben k, während über diesem befindlicher durch die Oeffnung o entweichen kann. Bald wird diese Oeffnung durch den emporsteigenden Kolben verschlossen, dann die untere Oeffnung des Kanals e, welche der Kolben k bisher ver- deckte, frei gelegt, worauf auch frischer Dampf über den Kolben gelangt. Da die obere Kolbenfläche erheblich grösser ist als die untere, so wird die nach oben gerichtete Geschwindigkeit des Bärs rasch vernichtet, der Bär fällt, der Kolben schliesst e, so dass der Oberdampf expandirt und bevor noch der Kolben seine tiefste Stellung erreicht hat, wird o frei gelegt, so dass der Oberdampf auspufft. Nach der Quelle hat der Kolben rund 160 mm Durchmesser und macht minutlich gegen 200 Spiele.
Fig. 1052, 1053 und 1054 stellen einen Dampfhammer von Schultz & Göbel in Wien3) dar. Das Bärgewicht des Hammers beträgt 1000 kg und sein grösster Hub 800 mm. Das Gestell des Hammers besteht aus einer starken Grundplatte, auf welcher zwei Ständer durch Schrauben und Keile befestigt sind. Die Ständer tragen unmittelbar den Dampfstiefel. An letzteren ist zu diesem Zweck ein balkenartiges Querstück gegossen, und dieses ist mit den Ständern durch Schraubenbolzen und Schrumpfringe ver- bunden. Es sind ferner an den Ständern die zur Führung des Bärs dienen- den Leisten o und die hölzernen Pufferklötze i befestigt. Kolben, Kolben- stange und Bär sind (vergl. Fig. 1053) aus einem Stück Stahl geschmiedet, weshalb der untere Deckel, der Bodenring der Stopfbüchse und die Stopf- büchsbrille zweitheilig gemacht sind.
Der frische Dampf tritt zunächst in das Gehäuse l eines Drossel- schiebers (Fig. 1052 und 1054); die Welle w dieses Schiebers wird durch den Handhebel k bethätigt. Weiter gelangt der Dampf in den Schieber- kasten p, und zwar in einen Kanal, welcher den Röhrenschieber ringförmig umgiebt. In den Schieberkasten ist eine mit wagerechten Schlitzen ver- sehene Trommel eingedichtet, deren mittlere Schlitze den frischen Dampf
2)Brinkmann, Karmarsch u. Heeren, technisches Wörterbuch, 3. Aufl., Bd. 2, S. 526, mit Abb.
3) Revue industrielle, Okt. 1895, S. 393, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
b bezeichnet eine Hülse, in welcher der Hebel verschiebbar ist; sie ist mittels runden Zapfens an dem Bär drehbar. c ist die Schieberstange und d der Drehzapfen des Hebels a. Es wird der Hebel a auch krumm ge- macht, um das Verhältniss der Schieber- zur Kolbenbewegung anders zu gestalten. Ueberhaupt sind die Ausführungsformen für die Ableitung der Schieberbewegung überaus mannigfaltig.
An der Hand der Fig. 1050 möge eine gebräuchliche Ausführungs- form für das Heben und Senken des Zapfens d angegeben werden; d ist Kurbelwarze zu einer gestrichelt gezeichneten, am Hammergestell gelagerten Welle; wird diese durch den Handhebel h gedreht, so hebt, bezw. senkt sich der Zapfen d.
Wegen des starken Verschleisses, welchem die Steuerungstheile sehr rasch arbeitender Dampfhämmer unterworfen sind, hat man Hämmer aus- geführt, bei denen die Steuerung unmittelbar durch den Kolben1) oder die Kolbenstange2) stattfindet.
Die Steuerung des Schwartzkopf’schen Hammers erkennt man aus der Fig. 1051. In der gezeichneten Lage tritt frischer Dampf unter den Kolben k, während über diesem befindlicher durch die Oeffnung o entweichen kann. Bald wird diese Oeffnung durch den emporsteigenden Kolben verschlossen, dann die untere Oeffnung des Kanals e, welche der Kolben k bisher ver- deckte, frei gelegt, worauf auch frischer Dampf über den Kolben gelangt. Da die obere Kolbenfläche erheblich grösser ist als die untere, so wird die nach oben gerichtete Geschwindigkeit des Bärs rasch vernichtet, der Bär fällt, der Kolben schliesst e, so dass der Oberdampf expandirt und bevor noch der Kolben seine tiefste Stellung erreicht hat, wird o frei gelegt, so dass der Oberdampf auspufft. Nach der Quelle hat der Kolben rund 160 mm Durchmesser und macht minutlich gegen 200 Spiele.
Fig. 1052, 1053 und 1054 stellen einen Dampfhammer von Schultz & Göbel in Wien3) dar. Das Bärgewicht des Hammers beträgt 1000 kg und sein grösster Hub 800 mm. Das Gestell des Hammers besteht aus einer starken Grundplatte, auf welcher zwei Ständer durch Schrauben und Keile befestigt sind. Die Ständer tragen unmittelbar den Dampfstiefel. An letzteren ist zu diesem Zweck ein balkenartiges Querstück gegossen, und dieses ist mit den Ständern durch Schraubenbolzen und Schrumpfringe ver- bunden. Es sind ferner an den Ständern die zur Führung des Bärs dienen- den Leisten o und die hölzernen Pufferklötze i befestigt. Kolben, Kolben- stange und Bär sind (vergl. Fig. 1053) aus einem Stück Stahl geschmiedet, weshalb der untere Deckel, der Bodenring der Stopfbüchse und die Stopf- büchsbrille zweitheilig gemacht sind.
Der frische Dampf tritt zunächst in das Gehäuse l eines Drossel- schiebers (Fig. 1052 und 1054); die Welle w dieses Schiebers wird durch den Handhebel k bethätigt. Weiter gelangt der Dampf in den Schieber- kasten p, und zwar in einen Kanal, welcher den Röhrenschieber ringförmig umgiebt. In den Schieberkasten ist eine mit wagerechten Schlitzen ver- sehene Trommel eingedichtet, deren mittlere Schlitze den frischen Dampf
2)Brinkmann, Karmarsch u. Heeren, technisches Wörterbuch, 3. Aufl., Bd. 2, S. 526, mit Abb.
3) Revue industrielle, Okt. 1895, S. 393, mit Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
b bezeichnet eine Hülse, in welcher der Hebel verschiebbar ist; sie ist
mittels runden Zapfens an dem Bär drehbar. c ist die Schieberstange und
d der Drehzapfen des Hebels a. Es wird der Hebel a auch krumm ge-
macht, um das Verhältniss der Schieber- zur Kolbenbewegung anders zu
gestalten. Ueberhaupt sind die Ausführungsformen für die Ableitung der
Schieberbewegung überaus mannigfaltig.
An der Hand der Fig. 1050 möge eine gebräuchliche Ausführungs-
form für das Heben und Senken des Zapfens d angegeben werden; d ist
Kurbelwarze zu einer gestrichelt gezeichneten, am Hammergestell gelagerten
Welle; wird diese durch den Handhebel h gedreht, so hebt, bezw. senkt
sich der Zapfen d.
Wegen des starken Verschleisses, welchem die Steuerungstheile sehr
rasch arbeitender Dampfhämmer unterworfen sind, hat man Hämmer aus-
geführt, bei denen die Steuerung unmittelbar durch den Kolben 1) oder die
Kolbenstange 2) stattfindet.
Die Steuerung des Schwartzkopf’schen Hammers erkennt man aus der
Fig. 1051. In der gezeichneten Lage tritt frischer Dampf unter den Kolben k,
während über diesem befindlicher durch die Oeffnung o entweichen kann.
Bald wird diese Oeffnung durch den emporsteigenden Kolben verschlossen,
dann die untere Oeffnung des Kanals e, welche der Kolben k bisher ver-
deckte, frei gelegt, worauf auch frischer Dampf über den Kolben gelangt.
Da die obere Kolbenfläche erheblich grösser ist als die untere, so wird die
nach oben gerichtete Geschwindigkeit des Bärs rasch vernichtet, der Bär
fällt, der Kolben schliesst e, so dass der Oberdampf expandirt und bevor
noch der Kolben seine tiefste Stellung erreicht hat, wird o frei gelegt, so
dass der Oberdampf auspufft. Nach der Quelle hat der Kolben rund
160 mm Durchmesser und macht minutlich gegen 200 Spiele.
Fig. 1052, 1053 und 1054 stellen einen Dampfhammer von Schultz
& Göbel in Wien 3) dar. Das Bärgewicht des Hammers beträgt 1000 kg
und sein grösster Hub 800 mm. Das Gestell des Hammers besteht aus
einer starken Grundplatte, auf welcher zwei Ständer durch Schrauben und
Keile befestigt sind. Die Ständer tragen unmittelbar den Dampfstiefel. An
letzteren ist zu diesem Zweck ein balkenartiges Querstück gegossen, und
dieses ist mit den Ständern durch Schraubenbolzen und Schrumpfringe ver-
bunden. Es sind ferner an den Ständern die zur Führung des Bärs dienen-
den Leisten o und die hölzernen Pufferklötze i befestigt. Kolben, Kolben-
stange und Bär sind (vergl. Fig. 1053) aus einem Stück Stahl geschmiedet,
weshalb der untere Deckel, der Bodenring der Stopfbüchse und die Stopf-
büchsbrille zweitheilig gemacht sind.
Der frische Dampf tritt zunächst in das Gehäuse l eines Drossel-
schiebers (Fig. 1052 und 1054); die Welle w dieses Schiebers wird durch
den Handhebel k bethätigt. Weiter gelangt der Dampf in den Schieber-
kasten p, und zwar in einen Kanal, welcher den Röhrenschieber ringförmig
umgiebt. In den Schieberkasten ist eine mit wagerechten Schlitzen ver-
sehene Trommel eingedichtet, deren mittlere Schlitze den frischen Dampf
1) Schwartzkopf, Wiebe’s Skizzenbuch, 1870, Heft 10, Blatt 2.
2) Brinkmann, Karmarsch u. Heeren, technisches Wörterbuch, 3. Aufl., Bd. 2,
S. 526, mit Abb.
3) Revue industrielle, Okt. 1895, S. 393, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/598>, abgerufen am 22.11.2024.
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