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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die Scheere von Otto Froriep in Rheydt, von denen die Fig. 985 und
986, Taf. XXXXIV, geometrische Darstellungen sind, haben auch zwei Lenk-
stangen, die von auf gemeinsamer Welle sitzenden Hubscheiben bethätigt
werden.

Fig. 985 ist die Seiten-, Fig. 986 die Vorderansicht der Scheere,
welche unmittelbar durch eine Dampfmaschine angetrieben wird; die Ueber-
setzung von der Dampfmaschinenkurbelwelle zur Kurbelwelle der Scheere
beträgt 1 : 17, die grösste zu schneidende Blechdicke 45 mm. Die Scheer-
blätter sind 1500 mm lang, die Weite zwischen den Ständern misst 3570 mm,
die Ausladung 850 mm, und der Hub des Scheerblattes 260 mm. Das
Schwungrad der Dampfmaschine ist gleichzeitig Schwungrad der Scheere.

[Abbildung] Fig. 987.
Das Ausrücken des Scheerblatt-Antriebes erfolgt durch
Hervorziehen der Klötzchen a mittels auf gemeinsamer
Welle b sitzender Zahnräder. Es wird der Scheerblatt-
schlitten von zwei Stangen c getragen, welche an das
Querhaupt eines Kolbens d greifen. Fig. 987 stellt
diesen Kolben d nebst Stiefel im Schnitt dar. Es steht
der Stiefel mittels einer bei e angeschlossenen Röhre
mit einem Druckwasserspeicher in freier Verbindung, so
dass das Druckwasser bei jedem Niedergang des be-
weglichen Schlittens in den Speicher zurücktritt, um
demnächst den rund 15000 kg schweren Scheerblatt-
schlitten in dem Grade zu heben, als die Lenkstangen
solches gestatten.

Das Kippen der schweren Bleche wird auf folgende
Weise verhütet: Links von Fig. 985 sieht man einen auf-
rechten Haken; solcher Haken sind mehrere, in Bezug
auf Fig. 985 hinter einander, vorhanden. Vor dem Auf-
legetisch der Scheere erstreckt sich eine Platte mit
etwa 2 m langen Aufspann-Nuthen, in denen die Augen,
um welche die Haken sich drehen können, befestigt
werden. Es werden diese Augen der Breite der zu be-
arbeitenden Bleche angemessen so eingestellt, dass die
Haken sich sicher auf den äussern Blechrand legen.

Fig. 988 und 989, Taf. XXXXV, stellen fast die-
selbe Scheere dar; es findet jedoch der Antrieb durch
einen Elektromotor statt. Die Scheerblattlänge beträgt 3150 mm und die
grösste Blechdicke ist zu 40 mm angegeben; es ist auch eine Schrot-
scheere angebracht und sind manche Einzelheiten deutlicher dargestellt
als in Fig. 985 und 986. Die beiden Böcke B sind auf gemeinsamer
Grundplatte A befestigt und ferner gegenseitig abgesteift durch den
Balken C, an welchem das feste Scheerblatt sitzt, den Balken E und die
beiden Balken D, die im übrigen den Elektromotor F zu tragen haben.
Die Drehungen des letzteren (665 minutlich) werden durch dreifaches Räder-
vorgelege auf die Welle G übertragen und zwar so, dass diese minutlich
etwa 10 Drehungen macht. Die Lenkstangen H bethätigen von hier aus
den Scheerblattschlitten I, der an einem von Wasserdruck getragenen
Kolben hängt. Die Ausrückung erfolgt, wie bei der vorigen Maschine,
durch Vorziehen der beiden Klötzchen a mittels zweier Räder, die an der
Welle k sitzen. Es beträgt der Scheerblatthub 270 mm, sonach die mittlere

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die Scheere von Otto Froriep in Rheydt, von denen die Fig. 985 und
986, Taf. XXXXIV, geometrische Darstellungen sind, haben auch zwei Lenk-
stangen, die von auf gemeinsamer Welle sitzenden Hubscheiben bethätigt
werden.

Fig. 985 ist die Seiten-, Fig. 986 die Vorderansicht der Scheere,
welche unmittelbar durch eine Dampfmaschine angetrieben wird; die Ueber-
setzung von der Dampfmaschinenkurbelwelle zur Kurbelwelle der Scheere
beträgt 1 : 17, die grösste zu schneidende Blechdicke 45 mm. Die Scheer-
blätter sind 1500 mm lang, die Weite zwischen den Ständern misst 3570 mm,
die Ausladung 850 mm, und der Hub des Scheerblattes 260 mm. Das
Schwungrad der Dampfmaschine ist gleichzeitig Schwungrad der Scheere.

[Abbildung] Fig. 987.
Das Ausrücken des Scheerblatt-Antriebes erfolgt durch
Hervorziehen der Klötzchen a mittels auf gemeinsamer
Welle b sitzender Zahnräder. Es wird der Scheerblatt-
schlitten von zwei Stangen c getragen, welche an das
Querhaupt eines Kolbens d greifen. Fig. 987 stellt
diesen Kolben d nebst Stiefel im Schnitt dar. Es steht
der Stiefel mittels einer bei e angeschlossenen Röhre
mit einem Druckwasserspeicher in freier Verbindung, so
dass das Druckwasser bei jedem Niedergang des be-
weglichen Schlittens in den Speicher zurücktritt, um
demnächst den rund 15000 kg schweren Scheerblatt-
schlitten in dem Grade zu heben, als die Lenkstangen
solches gestatten.

Das Kippen der schweren Bleche wird auf folgende
Weise verhütet: Links von Fig. 985 sieht man einen auf-
rechten Haken; solcher Haken sind mehrere, in Bezug
auf Fig. 985 hinter einander, vorhanden. Vor dem Auf-
legetisch der Scheere erstreckt sich eine Platte mit
etwa 2 m langen Aufspann-Nuthen, in denen die Augen,
um welche die Haken sich drehen können, befestigt
werden. Es werden diese Augen der Breite der zu be-
arbeitenden Bleche angemessen so eingestellt, dass die
Haken sich sicher auf den äussern Blechrand legen.

Fig. 988 und 989, Taf. XXXXV, stellen fast die-
selbe Scheere dar; es findet jedoch der Antrieb durch
einen Elektromotor statt. Die Scheerblattlänge beträgt 3150 mm und die
grösste Blechdicke ist zu 40 mm angegeben; es ist auch eine Schrot-
scheere angebracht und sind manche Einzelheiten deutlicher dargestellt
als in Fig. 985 und 986. Die beiden Böcke B sind auf gemeinsamer
Grundplatte A befestigt und ferner gegenseitig abgesteift durch den
Balken C, an welchem das feste Scheerblatt sitzt, den Balken E und die
beiden Balken D, die im übrigen den Elektromotor F zu tragen haben.
Die Drehungen des letzteren (665 minutlich) werden durch dreifaches Räder-
vorgelege auf die Welle G übertragen und zwar so, dass diese minutlich
etwa 10 Drehungen macht. Die Lenkstangen H bethätigen von hier aus
den Scheerblattschlitten I, der an einem von Wasserdruck getragenen
Kolben hängt. Die Ausrückung erfolgt, wie bei der vorigen Maschine,
durch Vorziehen der beiden Klötzchen a mittels zweier Räder, die an der
Welle k sitzen. Es beträgt der Scheerblatthub 270 mm, sonach die mittlere

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[534/0552] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Die Scheere von Otto Froriep in Rheydt, von denen die Fig. 985 und 986, Taf. XXXXIV, geometrische Darstellungen sind, haben auch zwei Lenk- stangen, die von auf gemeinsamer Welle sitzenden Hubscheiben bethätigt werden. Fig. 985 ist die Seiten-, Fig. 986 die Vorderansicht der Scheere, welche unmittelbar durch eine Dampfmaschine angetrieben wird; die Ueber- setzung von der Dampfmaschinenkurbelwelle zur Kurbelwelle der Scheere beträgt 1 : 17, die grösste zu schneidende Blechdicke 45 mm. Die Scheer- blätter sind 1500 mm lang, die Weite zwischen den Ständern misst 3570 mm, die Ausladung 850 mm, und der Hub des Scheerblattes 260 mm. Das Schwungrad der Dampfmaschine ist gleichzeitig Schwungrad der Scheere. [Abbildung Fig. 987.] Das Ausrücken des Scheerblatt-Antriebes erfolgt durch Hervorziehen der Klötzchen a mittels auf gemeinsamer Welle b sitzender Zahnräder. Es wird der Scheerblatt- schlitten von zwei Stangen c getragen, welche an das Querhaupt eines Kolbens d greifen. Fig. 987 stellt diesen Kolben d nebst Stiefel im Schnitt dar. Es steht der Stiefel mittels einer bei e angeschlossenen Röhre mit einem Druckwasserspeicher in freier Verbindung, so dass das Druckwasser bei jedem Niedergang des be- weglichen Schlittens in den Speicher zurücktritt, um demnächst den rund 15000 kg schweren Scheerblatt- schlitten in dem Grade zu heben, als die Lenkstangen solches gestatten. Das Kippen der schweren Bleche wird auf folgende Weise verhütet: Links von Fig. 985 sieht man einen auf- rechten Haken; solcher Haken sind mehrere, in Bezug auf Fig. 985 hinter einander, vorhanden. Vor dem Auf- legetisch der Scheere erstreckt sich eine Platte mit etwa 2 m langen Aufspann-Nuthen, in denen die Augen, um welche die Haken sich drehen können, befestigt werden. Es werden diese Augen der Breite der zu be- arbeitenden Bleche angemessen so eingestellt, dass die Haken sich sicher auf den äussern Blechrand legen. Fig. 988 und 989, Taf. XXXXV, stellen fast die- selbe Scheere dar; es findet jedoch der Antrieb durch einen Elektromotor statt. Die Scheerblattlänge beträgt 3150 mm und die grösste Blechdicke ist zu 40 mm angegeben; es ist auch eine Schrot- scheere angebracht und sind manche Einzelheiten deutlicher dargestellt als in Fig. 985 und 986. Die beiden Böcke B sind auf gemeinsamer Grundplatte A befestigt und ferner gegenseitig abgesteift durch den Balken C, an welchem das feste Scheerblatt sitzt, den Balken E und die beiden Balken D, die im übrigen den Elektromotor F zu tragen haben. Die Drehungen des letzteren (665 minutlich) werden durch dreifaches Räder- vorgelege auf die Welle G übertragen und zwar so, dass diese minutlich etwa 10 Drehungen macht. Die Lenkstangen H bethätigen von hier aus den Scheerblattschlitten I, der an einem von Wasserdruck getragenen Kolben hängt. Die Ausrückung erfolgt, wie bei der vorigen Maschine, durch Vorziehen der beiden Klötzchen a mittels zweier Räder, die an der Welle k sitzen. Es beträgt der Scheerblatthub 270 mm, sonach die mittlere

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/552>, abgerufen am 22.11.2024.