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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
nach einer Vorzeichnung zu arbeiten haben, so dass es Aufgabe des Arbeiters
ist hiernach das Blech in die richtige Lage zu bringen, bedarf man zu-
weilen mehr Zeit als gewöhnlich, und es ist nöthig nach Bedarf den Angriff
des Stempels verzögern zu können.

Wenn Gleiches für Scheeren nicht unbedingt erforderlich ist, so er-
leichtert es doch auch hier die Benutzung und gestattet eine grössere
durchschnittliche Geschwindigkeit. Man findet daher in der Regel auch
für Scheeren die in Rede stehenden Einrichtungen im Gebrauch.

Es sind von diesen anzuführen:

a) Nachdem ein Schnitt vollzogen und das Werkzeug zurückgezogen
ist, wird der Antrieb des letzteren selbsthätig ausgelöst; der Arbeiter rückt
für den folgenden Schnitt den Betrieb wieder ein, sobald er dem Werk-
stück die richtige Lage gegeben hat. Zu diesem Zweck wird entweder
die Verbindung zwischen Kurbel und Werkzeug, oder zwischen Kurbel-
bezw. Daumenwelle und ihrem Antriebrade aufgehoben.

Fig. 949 zeigt eine Einrichtung für ersteres Verfahren.1)
Die Kurbel a, welche den Schlitten s zu bethätigen hat,
dreht sich links herum. Es befindet sich der Schlitten zur
Zeit in seiner tiefsten Lage, der Schnitt ist vollzogen, und
der Kurbelzapfen hat die Aufgabe, mit Hilfe der Lenk-
stange l den Schlitten s zurückzuziehen. Er wälzt sich zu
diesem Zweck an der oberen Innenfläche der in l befind-
lichen Oeffnung, wodurch l nach links geschwenkt wird
und dann der Kurbelzapfen in dem erweiterten Theil
der genannten Oeffnung sich drehen kann, ohne den
Schlitten s nach unten zu drücken. Um zu verhüten, dass
der Schlitten durch sein eigenes Gewicht nach unten sinkt
und dadurch das Vorlegen des Werkstückes für einen neuen
Schnitt erschwert, kann man an l eine Nase i anbringen,
welche über die am Maschinengestell feste Nase O greift.
Nachdem das Werkstück auf dem Lochring seine richtige

[Abbildung] Fig. 949.
Lage erhalten hat, schwenkt man l mit Hilfe ihres Handgriffs nach rechts
und stellt hierdurch die Kupplung zwischen Kurbelzapfen und Lenkstange
wieder her.

Das Ausrücken des auf der Kurbel- oder Daumenwelle sitzenden
Antriebsrades vermittelt eine Klauen- oder eine Stiftkupplung. Es ist z. B.
auf dem verschiebbaren Theil der Klauenkupplung ein Kamm angebracht,
gegen den sich eine Rolle oder ein Stift legt, so dass im bestimmten Augen-
blicke die Lösung erfolgt. Bei der Stiftkupplung nach Fig. 371 u. 372, S. 180
sitzt an dem Stift c ein nach aussen ragender Arm, der gegen eine am
Maschinengestell angebrachte Nase stösst, sodass c die in Fig. 371 ange-
gebene Lage annimmt. Wegen der geringen Drehgeschwindigkeit der hier
in Frage kommenden Welle kommt letztere sofort nach dem Ausrücken
der Kupplung zur Ruhe. Das Wiedereinrücken erfolgt mittels der Hand.

b) Es werden die soeben erörterten Kupplungen auch in dem Sinne ver-
wendet, dass man sie nur ausnahmsweise löst, dann nämlich, wenn eine
grössere Zeit als gewöhnlich für das Vorlegen des Werkstücks nöthig ist.
Auch zu diesem Zweck wird entweder die Verbindung zwischen Kurbel und

1) Schlüter, D. R.-P. No. 25923.

II. Theil. Scheeren und Durchschnitte.
nach einer Vorzeichnung zu arbeiten haben, so dass es Aufgabe des Arbeiters
ist hiernach das Blech in die richtige Lage zu bringen, bedarf man zu-
weilen mehr Zeit als gewöhnlich, und es ist nöthig nach Bedarf den Angriff
des Stempels verzögern zu können.

Wenn Gleiches für Scheeren nicht unbedingt erforderlich ist, so er-
leichtert es doch auch hier die Benutzung und gestattet eine grössere
durchschnittliche Geschwindigkeit. Man findet daher in der Regel auch
für Scheeren die in Rede stehenden Einrichtungen im Gebrauch.

Es sind von diesen anzuführen:

a) Nachdem ein Schnitt vollzogen und das Werkzeug zurückgezogen
ist, wird der Antrieb des letzteren selbsthätig ausgelöst; der Arbeiter rückt
für den folgenden Schnitt den Betrieb wieder ein, sobald er dem Werk-
stück die richtige Lage gegeben hat. Zu diesem Zweck wird entweder
die Verbindung zwischen Kurbel und Werkzeug, oder zwischen Kurbel-
bezw. Daumenwelle und ihrem Antriebrade aufgehoben.

Fig. 949 zeigt eine Einrichtung für ersteres Verfahren.1)
Die Kurbel a, welche den Schlitten s zu bethätigen hat,
dreht sich links herum. Es befindet sich der Schlitten zur
Zeit in seiner tiefsten Lage, der Schnitt ist vollzogen, und
der Kurbelzapfen hat die Aufgabe, mit Hilfe der Lenk-
stange l den Schlitten s zurückzuziehen. Er wälzt sich zu
diesem Zweck an der oberen Innenfläche der in l befind-
lichen Oeffnung, wodurch l nach links geschwenkt wird
und dann der Kurbelzapfen in dem erweiterten Theil
der genannten Oeffnung sich drehen kann, ohne den
Schlitten s nach unten zu drücken. Um zu verhüten, dass
der Schlitten durch sein eigenes Gewicht nach unten sinkt
und dadurch das Vorlegen des Werkstückes für einen neuen
Schnitt erschwert, kann man an l eine Nase i anbringen,
welche über die am Maschinengestell feste Nase O greift.
Nachdem das Werkstück auf dem Lochring seine richtige

[Abbildung] Fig. 949.
Lage erhalten hat, schwenkt man l mit Hilfe ihres Handgriffs nach rechts
und stellt hierdurch die Kupplung zwischen Kurbelzapfen und Lenkstange
wieder her.

Das Ausrücken des auf der Kurbel- oder Daumenwelle sitzenden
Antriebsrades vermittelt eine Klauen- oder eine Stiftkupplung. Es ist z. B.
auf dem verschiebbaren Theil der Klauenkupplung ein Kamm angebracht,
gegen den sich eine Rolle oder ein Stift legt, so dass im bestimmten Augen-
blicke die Lösung erfolgt. Bei der Stiftkupplung nach Fig. 371 u. 372, S. 180
sitzt an dem Stift c ein nach aussen ragender Arm, der gegen eine am
Maschinengestell angebrachte Nase stösst, sodass c die in Fig. 371 ange-
gebene Lage annimmt. Wegen der geringen Drehgeschwindigkeit der hier
in Frage kommenden Welle kommt letztere sofort nach dem Ausrücken
der Kupplung zur Ruhe. Das Wiedereinrücken erfolgt mittels der Hand.

b) Es werden die soeben erörterten Kupplungen auch in dem Sinne ver-
wendet, dass man sie nur ausnahmsweise löst, dann nämlich, wenn eine
grössere Zeit als gewöhnlich für das Vorlegen des Werkstücks nöthig ist.
Auch zu diesem Zweck wird entweder die Verbindung zwischen Kurbel und

1) Schlüter, D. R.-P. No. 25923.
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[511/0525] II. Theil. Scheeren und Durchschnitte. nach einer Vorzeichnung zu arbeiten haben, so dass es Aufgabe des Arbeiters ist hiernach das Blech in die richtige Lage zu bringen, bedarf man zu- weilen mehr Zeit als gewöhnlich, und es ist nöthig nach Bedarf den Angriff des Stempels verzögern zu können. Wenn Gleiches für Scheeren nicht unbedingt erforderlich ist, so er- leichtert es doch auch hier die Benutzung und gestattet eine grössere durchschnittliche Geschwindigkeit. Man findet daher in der Regel auch für Scheeren die in Rede stehenden Einrichtungen im Gebrauch. Es sind von diesen anzuführen: a) Nachdem ein Schnitt vollzogen und das Werkzeug zurückgezogen ist, wird der Antrieb des letzteren selbsthätig ausgelöst; der Arbeiter rückt für den folgenden Schnitt den Betrieb wieder ein, sobald er dem Werk- stück die richtige Lage gegeben hat. Zu diesem Zweck wird entweder die Verbindung zwischen Kurbel und Werkzeug, oder zwischen Kurbel- bezw. Daumenwelle und ihrem Antriebrade aufgehoben. Fig. 949 zeigt eine Einrichtung für ersteres Verfahren. 1) Die Kurbel a, welche den Schlitten s zu bethätigen hat, dreht sich links herum. Es befindet sich der Schlitten zur Zeit in seiner tiefsten Lage, der Schnitt ist vollzogen, und der Kurbelzapfen hat die Aufgabe, mit Hilfe der Lenk- stange l den Schlitten s zurückzuziehen. Er wälzt sich zu diesem Zweck an der oberen Innenfläche der in l befind- lichen Oeffnung, wodurch l nach links geschwenkt wird und dann der Kurbelzapfen in dem erweiterten Theil der genannten Oeffnung sich drehen kann, ohne den Schlitten s nach unten zu drücken. Um zu verhüten, dass der Schlitten durch sein eigenes Gewicht nach unten sinkt und dadurch das Vorlegen des Werkstückes für einen neuen Schnitt erschwert, kann man an l eine Nase i anbringen, welche über die am Maschinengestell feste Nase O greift. Nachdem das Werkstück auf dem Lochring seine richtige [Abbildung Fig. 949.] Lage erhalten hat, schwenkt man l mit Hilfe ihres Handgriffs nach rechts und stellt hierdurch die Kupplung zwischen Kurbelzapfen und Lenkstange wieder her. Das Ausrücken des auf der Kurbel- oder Daumenwelle sitzenden Antriebsrades vermittelt eine Klauen- oder eine Stiftkupplung. Es ist z. B. auf dem verschiebbaren Theil der Klauenkupplung ein Kamm angebracht, gegen den sich eine Rolle oder ein Stift legt, so dass im bestimmten Augen- blicke die Lösung erfolgt. Bei der Stiftkupplung nach Fig. 371 u. 372, S. 180 sitzt an dem Stift c ein nach aussen ragender Arm, der gegen eine am Maschinengestell angebrachte Nase stösst, sodass c die in Fig. 371 ange- gebene Lage annimmt. Wegen der geringen Drehgeschwindigkeit der hier in Frage kommenden Welle kommt letztere sofort nach dem Ausrücken der Kupplung zur Ruhe. Das Wiedereinrücken erfolgt mittels der Hand. b) Es werden die soeben erörterten Kupplungen auch in dem Sinne ver- wendet, dass man sie nur ausnahmsweise löst, dann nämlich, wenn eine grössere Zeit als gewöhnlich für das Vorlegen des Werkstücks nöthig ist. Auch zu diesem Zweck wird entweder die Verbindung zwischen Kurbel und 1) Schlüter, D. R.-P. No. 25923.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/525>, abgerufen am 22.11.2024.