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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
des Langlochbohrers benutzt. Es steckt auf der Nabe von g frei drehbar
das Zahnrad m, Fig. 824; dasselbe ist rechts mit Kuppelzähnen versehen,
in welche ein im wiederholt genannten Mitnehmerstift befindlicher Riegel
unter dem Einfluss einer Feder greift, wenn dieser Riegel nicht besonders
zurückgehalten wird. Er nimmt das Rad m mit, dreht dadurch das Rad n,
die langgenuthete Welle o und die Kurbelscheibe p. Sobald aber der im
halbkreisförmigen Schlitz des Rades g sich bewegende Stift das Ende dieses
Schlitzes erreicht hat, stösst die untere, etwa kegelförmige Fläche des an
dem genannten Riegel festen Knopfes h gegen einen -- in der Zeichnung
nicht angegebenen -- Vorsprung des Rades g und bewirkt damit das Zurück-
ziehen des Riegels, so dass nunmehr m ruht, während die neue Drehung
der Schraube e beginnt. Es sind nun -- wie die Zeichnung ergiebt -- die
[Abbildung] Fig. 827.
Verhältnisse so gewählt, dass die Kurbelscheibe p
während der Ruhepause der Schraube e eine volle
Drehung macht, so dass die Schaltklinke q zu-
nächst das Schaltrad und dessen Welle r dreht
und sodann sich in ihre Anfangsstellung zurück-
bewegt. Sonach kann das Maass des Schaltens an
der Kurbelscheibe p eingestellt werden. Die Welle
r dreht durch ein Kegelradpaar die zum lothrechten
Verschieben des Spindelkastens D dienende Schraube.

Diese vorzügliche Schaltungsart des Langloch-
bohrers, welche gestattet, ihn an jedem Hubende
beträchtlich tief eindringen zu lassen, und doch reine
Endflächen der Nuth oder des Keilloches liefert, ist,
was hervorgehoben zu werden verdient, zunächst
von Ernst Rein, dem Theilhaber der genannten
Firma, angewendet. Für Hobelmaschinen hat man
Aehnliches in anderer Form schon früher ange-
strebt (vergl. S. 215).

Fig. 826 zeigt noch, wie die Leitrolle b schief
einzustellen ist, und dass die Leitrolle a gleichzeitig
als Spannrolle für den Treibriemen benutzt wird.

Auch für das Erzeugen der Keilnuthen im
Innern der Radnaben verwendet man Fräser, doch
wird bisher hiervon so wenig Gebrauch gemacht,
dass für die Zwecke des vorliegenden Buches die Angabe der unten ver-
zeichneten Quellen1) genügen dürfte.

Zu einander genau gleichlaufende Flächen entstehen auch, wenn man
zwei Fräser neben einander legt und sie an den beiden Flächen gleich-
zeitig arbeiten lässt. Hiervon wird häufig bei Fräsmaschinen mit loth-
rechten Spindeln -- also einseitig gelagerten Fräsern -- Gebrauch gemacht.
Es ist selbstverständlich, dass man den Abstand der Fräseraxen, und zwar
durch Verschieben der Spindellager, einstellen kann; insbesondere gewinnt
die Maschine, wenn sie die Möglichkeit bietet, die beiden Fräser bei Bedarf
einander sehr nahe zu bringen.

Beaman & Smith in Providence, R. J., haben nach Fig. 827 die Lager-
ungen und den Antrieb der Spindeln so angeordnet, dass, obgleich die

1) American Mach. 21. Febr. 1895, S. 141, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher
Ingen. 1895, S. 1499, mit Abb. D. R.-P. No. 78953.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
des Langlochbohrers benutzt. Es steckt auf der Nabe von g frei drehbar
das Zahnrad m, Fig. 824; dasselbe ist rechts mit Kuppelzähnen versehen,
in welche ein im wiederholt genannten Mitnehmerstift befindlicher Riegel
unter dem Einfluss einer Feder greift, wenn dieser Riegel nicht besonders
zurückgehalten wird. Er nimmt das Rad m mit, dreht dadurch das Rad n,
die langgenuthete Welle o und die Kurbelscheibe p. Sobald aber der im
halbkreisförmigen Schlitz des Rades g sich bewegende Stift das Ende dieses
Schlitzes erreicht hat, stösst die untere, etwa kegelförmige Fläche des an
dem genannten Riegel festen Knopfes h gegen einen — in der Zeichnung
nicht angegebenen — Vorsprung des Rades g und bewirkt damit das Zurück-
ziehen des Riegels, so dass nunmehr m ruht, während die neue Drehung
der Schraube e beginnt. Es sind nun — wie die Zeichnung ergiebt — die
[Abbildung] Fig. 827.
Verhältnisse so gewählt, dass die Kurbelscheibe p
während der Ruhepause der Schraube e eine volle
Drehung macht, so dass die Schaltklinke q zu-
nächst das Schaltrad und dessen Welle r dreht
und sodann sich in ihre Anfangsstellung zurück-
bewegt. Sonach kann das Maass des Schaltens an
der Kurbelscheibe p eingestellt werden. Die Welle
r dreht durch ein Kegelradpaar die zum lothrechten
Verschieben des Spindelkastens D dienende Schraube.

Diese vorzügliche Schaltungsart des Langloch-
bohrers, welche gestattet, ihn an jedem Hubende
beträchtlich tief eindringen zu lassen, und doch reine
Endflächen der Nuth oder des Keilloches liefert, ist,
was hervorgehoben zu werden verdient, zunächst
von Ernst Rein, dem Theilhaber der genannten
Firma, angewendet. Für Hobelmaschinen hat man
Aehnliches in anderer Form schon früher ange-
strebt (vergl. S. 215).

Fig. 826 zeigt noch, wie die Leitrolle b schief
einzustellen ist, und dass die Leitrolle a gleichzeitig
als Spannrolle für den Treibriemen benutzt wird.

Auch für das Erzeugen der Keilnuthen im
Innern der Radnaben verwendet man Fräser, doch
wird bisher hiervon so wenig Gebrauch gemacht,
dass für die Zwecke des vorliegenden Buches die Angabe der unten ver-
zeichneten Quellen1) genügen dürfte.

Zu einander genau gleichlaufende Flächen entstehen auch, wenn man
zwei Fräser neben einander legt und sie an den beiden Flächen gleich-
zeitig arbeiten lässt. Hiervon wird häufig bei Fräsmaschinen mit loth-
rechten Spindeln — also einseitig gelagerten Fräsern — Gebrauch gemacht.
Es ist selbstverständlich, dass man den Abstand der Fräseraxen, und zwar
durch Verschieben der Spindellager, einstellen kann; insbesondere gewinnt
die Maschine, wenn sie die Möglichkeit bietet, die beiden Fräser bei Bedarf
einander sehr nahe zu bringen.

Beaman & Smith in Providence, R. J., haben nach Fig. 827 die Lager-
ungen und den Antrieb der Spindeln so angeordnet, dass, obgleich die

1) American Mach. 21. Febr. 1895, S. 141, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher
Ingen. 1895, S. 1499, mit Abb. D. R.-P. No. 78953.
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[436/0450] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. des Langlochbohrers benutzt. Es steckt auf der Nabe von g frei drehbar das Zahnrad m, Fig. 824; dasselbe ist rechts mit Kuppelzähnen versehen, in welche ein im wiederholt genannten Mitnehmerstift befindlicher Riegel unter dem Einfluss einer Feder greift, wenn dieser Riegel nicht besonders zurückgehalten wird. Er nimmt das Rad m mit, dreht dadurch das Rad n, die langgenuthete Welle o und die Kurbelscheibe p. Sobald aber der im halbkreisförmigen Schlitz des Rades g sich bewegende Stift das Ende dieses Schlitzes erreicht hat, stösst die untere, etwa kegelförmige Fläche des an dem genannten Riegel festen Knopfes h gegen einen — in der Zeichnung nicht angegebenen — Vorsprung des Rades g und bewirkt damit das Zurück- ziehen des Riegels, so dass nunmehr m ruht, während die neue Drehung der Schraube e beginnt. Es sind nun — wie die Zeichnung ergiebt — die [Abbildung Fig. 827.] Verhältnisse so gewählt, dass die Kurbelscheibe p während der Ruhepause der Schraube e eine volle Drehung macht, so dass die Schaltklinke q zu- nächst das Schaltrad und dessen Welle r dreht und sodann sich in ihre Anfangsstellung zurück- bewegt. Sonach kann das Maass des Schaltens an der Kurbelscheibe p eingestellt werden. Die Welle r dreht durch ein Kegelradpaar die zum lothrechten Verschieben des Spindelkastens D dienende Schraube. Diese vorzügliche Schaltungsart des Langloch- bohrers, welche gestattet, ihn an jedem Hubende beträchtlich tief eindringen zu lassen, und doch reine Endflächen der Nuth oder des Keilloches liefert, ist, was hervorgehoben zu werden verdient, zunächst von Ernst Rein, dem Theilhaber der genannten Firma, angewendet. Für Hobelmaschinen hat man Aehnliches in anderer Form schon früher ange- strebt (vergl. S. 215). Fig. 826 zeigt noch, wie die Leitrolle b schief einzustellen ist, und dass die Leitrolle a gleichzeitig als Spannrolle für den Treibriemen benutzt wird. Auch für das Erzeugen der Keilnuthen im Innern der Radnaben verwendet man Fräser, doch wird bisher hiervon so wenig Gebrauch gemacht, dass für die Zwecke des vorliegenden Buches die Angabe der unten ver- zeichneten Quellen 1) genügen dürfte. Zu einander genau gleichlaufende Flächen entstehen auch, wenn man zwei Fräser neben einander legt und sie an den beiden Flächen gleich- zeitig arbeiten lässt. Hiervon wird häufig bei Fräsmaschinen mit loth- rechten Spindeln — also einseitig gelagerten Fräsern — Gebrauch gemacht. Es ist selbstverständlich, dass man den Abstand der Fräseraxen, und zwar durch Verschieben der Spindellager, einstellen kann; insbesondere gewinnt die Maschine, wenn sie die Möglichkeit bietet, die beiden Fräser bei Bedarf einander sehr nahe zu bringen. Beaman & Smith in Providence, R. J., haben nach Fig. 827 die Lager- ungen und den Antrieb der Spindeln so angeordnet, dass, obgleich die 1) American Mach. 21. Febr. 1895, S. 141, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1895, S. 1499, mit Abb. D. R.-P. No. 78953.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/450>, abgerufen am 22.11.2024.