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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Beispiele sind die oben angezogenen Maschinen der Grafenstadener
Werkzeugmaschinenfabrik und von Hülse & Co.

Letztere stellt das Schaubild Fig. 823 dar. Es enthält die Maschine
zwei einander gegenüber befindliche Spindelstöcke mit liegenden Spindeln;
letztere arbeiten gleichzeitig, wenn es sich um das Erzeugen eines Keil-
loches oder -- zufällig -- zweier einander genau gegenüber liegender
Nuthen handelt. Die Bettplatte, auf welcher die beiden Spindelstöcke sich
befinden, wird -- wie an der linken Seite des Bildes erkannt werden kann --
durch eine Kurbelscheibe und Lenkstange hin und her geschoben. Der
Antrieb der Kurbelscheibe erfolgt durch elliptische Räder, von denen das
vordere durch Wurmrad und Wurm von einer 7stufigen Riemenrolle aus

[Abbildung] Fig. 823.
gedreht wird. Die grosse Zahl der Stufen ist für diesen Antrieb erforder-
lich, um den wechselnden Hublängen der Kurbel sich einigermassen an-
passen zu können (S. 189). Die vor der Kurbelscheibe befindliche, von
dem Wurm und Wurmrad unmittelbar angetriebene stehende Welle ent-
hält über dem elliptischen Rade eine Nabe mit krummer Nuth (S. 213),
von welcher aus, wie leicht verfolgbar, die rechts vorn in dem Bilde er-
kennbaren Schaltwerke angetrieben werden. Es drehen sich die beiden,
im Vordergrunde sichtbaren Räder lose um die betreffenden Schrauben-
spindeln, werden aber durch Klauenkupplungen mit ihnen verbunden. Auf
die verschiebbaren Theile dieser Klauenkupplungen wirken Handhebel; aber
auch zwei Steuerstangen -- von denen eine diesseits des vorderen Spindel-
stockes zu sehen ist -- dienen zum Ausrücken der Kupplungen, indem sie

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Beispiele sind die oben angezogenen Maschinen der Grafenstadener
Werkzeugmaschinenfabrik und von Hülse & Co.

Letztere stellt das Schaubild Fig. 823 dar. Es enthält die Maschine
zwei einander gegenüber befindliche Spindelstöcke mit liegenden Spindeln;
letztere arbeiten gleichzeitig, wenn es sich um das Erzeugen eines Keil-
loches oder — zufällig — zweier einander genau gegenüber liegender
Nuthen handelt. Die Bettplatte, auf welcher die beiden Spindelstöcke sich
befinden, wird — wie an der linken Seite des Bildes erkannt werden kann —
durch eine Kurbelscheibe und Lenkstange hin und her geschoben. Der
Antrieb der Kurbelscheibe erfolgt durch elliptische Räder, von denen das
vordere durch Wurmrad und Wurm von einer 7stufigen Riemenrolle aus

[Abbildung] Fig. 823.
gedreht wird. Die grosse Zahl der Stufen ist für diesen Antrieb erforder-
lich, um den wechselnden Hublängen der Kurbel sich einigermassen an-
passen zu können (S. 189). Die vor der Kurbelscheibe befindliche, von
dem Wurm und Wurmrad unmittelbar angetriebene stehende Welle ent-
hält über dem elliptischen Rade eine Nabe mit krummer Nuth (S. 213),
von welcher aus, wie leicht verfolgbar, die rechts vorn in dem Bilde er-
kennbaren Schaltwerke angetrieben werden. Es drehen sich die beiden,
im Vordergrunde sichtbaren Räder lose um die betreffenden Schrauben-
spindeln, werden aber durch Klauenkupplungen mit ihnen verbunden. Auf
die verschiebbaren Theile dieser Klauenkupplungen wirken Handhebel; aber
auch zwei Steuerstangen — von denen eine diesseits des vorderen Spindel-
stockes zu sehen ist — dienen zum Ausrücken der Kupplungen, indem sie

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[434/0448] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Beispiele sind die oben angezogenen Maschinen der Grafenstadener Werkzeugmaschinenfabrik und von Hülse & Co. Letztere stellt das Schaubild Fig. 823 dar. Es enthält die Maschine zwei einander gegenüber befindliche Spindelstöcke mit liegenden Spindeln; letztere arbeiten gleichzeitig, wenn es sich um das Erzeugen eines Keil- loches oder — zufällig — zweier einander genau gegenüber liegender Nuthen handelt. Die Bettplatte, auf welcher die beiden Spindelstöcke sich befinden, wird — wie an der linken Seite des Bildes erkannt werden kann — durch eine Kurbelscheibe und Lenkstange hin und her geschoben. Der Antrieb der Kurbelscheibe erfolgt durch elliptische Räder, von denen das vordere durch Wurmrad und Wurm von einer 7stufigen Riemenrolle aus [Abbildung Fig. 823.] gedreht wird. Die grosse Zahl der Stufen ist für diesen Antrieb erforder- lich, um den wechselnden Hublängen der Kurbel sich einigermassen an- passen zu können (S. 189). Die vor der Kurbelscheibe befindliche, von dem Wurm und Wurmrad unmittelbar angetriebene stehende Welle ent- hält über dem elliptischen Rade eine Nabe mit krummer Nuth (S. 213), von welcher aus, wie leicht verfolgbar, die rechts vorn in dem Bilde er- kennbaren Schaltwerke angetrieben werden. Es drehen sich die beiden, im Vordergrunde sichtbaren Räder lose um die betreffenden Schrauben- spindeln, werden aber durch Klauenkupplungen mit ihnen verbunden. Auf die verschiebbaren Theile dieser Klauenkupplungen wirken Handhebel; aber auch zwei Steuerstangen — von denen eine diesseits des vorderen Spindel- stockes zu sehen ist — dienen zum Ausrücken der Kupplungen, indem sie

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/448>, abgerufen am 22.11.2024.