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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die lothrechte Verschiebung des Winkels E am Maschinenständer
dient nur zur Einstellung und findet deshalb mittels der Hand statt. Hinter
dem Maschinengestell ist eine Kurbelscheibe t gelagert, welche die Flügel-
pumpe u bethätigt. Diese hebt die Kühlflüssigkeit in den oberen Hohlraum
des Maschinenständers, von wo sie der Arbeitsstelle wieder zugeführt wird.
Der Tisch T und der Querschlitten D sind mit umlaufenden Rinnen zum
Sammeln der Kühlflüssigkeit versehen; diese wird durch den Hahn v, Fig. 803,
abgeleitet.

Eine von J. E. Reinecker in Chemnitz gebaute Fräsmaschine1) mit
lothrechter Spindel stellen die Fig. 807 und 808 in zwei Gesammtansichten
und Fig. 809 bis 812 in Einzelheiten dar.

[Abbildung] Fig. 809.

Es ist eine Hauptfrässpindel S und eine durch
diese zu bethätigende Nebenfrässpindel S1 vorge-
sehen. Unter diesen befindet sich der Aufspann-
tisch a, welcher auf dem Bettschlitten b quer gegen
die Mittelebene, und mit b gleichlaufend zu dieser
Mittelebene verschoben werden kann.

Von der oben, in Fig. 808 angegebenen, be-
sonders gelagerten Welle aus wird zunächst die
Stufenrolle l angetrieben. Mit l dreht sich die Stufen-
rolle k, und diese dient zum Antriebe der Wurm-
welle d. Man kann dieser, und demnach auch der
Spindel S 6 verschiedene Drehgeschwindigkeiten
geben, da die Uebersetzung des im Kasten c befind-
lichen Wurmradbetriebes sich nicht ändert. Aus
Fig. 809 ist zu erkennen, dass das Wurmrad an
einer im Maschinengestell gelagerten Büchse festsitzt,
in welcher die Spindel S sich lothrecht verschieben
kann; letztere ist unten in dem lothrecht verschieb-
baren Bock t gelagert. Durch zwei auf S sitzende
Muttern kann deren kegelförmiger Zapfen gehörig
in die Büchse u gezogen werden, und diese kann
durch zwei über, bezw. unter dem Ausleger befind-
liche Muttern ein wenig verschoben werden, um
die Höhenlagen der in S, bezw. S1 steckenden Fräser
genau in Einklang zu bringen. Die Lagerung der
Nebenspindel S1 gleicht der ersteren im wesent-
lichen; der Antrieb dieser Nebenspindel erfolgt durch die Räder v und w,
Fig. 809, und ein Zwischenrad, welches mit Hilfe seiner Lagerung e, Fig. 808,
zur Seite zu schieben ist, um S1 ausser Betrieb zu setzen. Es möge noch
darauf hingewiesen werden, dass Fig. 809 die Reinecker'sche Fräserbefesti-
gung (Fig. 213, S. 109) erkennen lässt.

Die Verschiebung des Bockes t am Ständer der Maschine wird durch
das Handrad q Fig. 807 bewirkt.

Von der in Fig. 808 oben liegenden Welle aus wird durch einen
besonderen Riemen die Stufenrolle o betrieben. Mit dieser hängt die fünf-
stufige Rolle n zusammen, welche eine ebensolche m demnach mit 10 ver-
schiedenen Geschwindigkeiten dreht. Die Welle x der letzteren Stufenrolle

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Die lothrechte Verschiebung des Winkels E am Maschinenständer
dient nur zur Einstellung und findet deshalb mittels der Hand statt. Hinter
dem Maschinengestell ist eine Kurbelscheibe t gelagert, welche die Flügel-
pumpe u bethätigt. Diese hebt die Kühlflüssigkeit in den oberen Hohlraum
des Maschinenständers, von wo sie der Arbeitsstelle wieder zugeführt wird.
Der Tisch T und der Querschlitten D sind mit umlaufenden Rinnen zum
Sammeln der Kühlflüssigkeit versehen; diese wird durch den Hahn v, Fig. 803,
abgeleitet.

Eine von J. E. Reinecker in Chemnitz gebaute Fräsmaschine1) mit
lothrechter Spindel stellen die Fig. 807 und 808 in zwei Gesammtansichten
und Fig. 809 bis 812 in Einzelheiten dar.

[Abbildung] Fig. 809.

Es ist eine Hauptfrässpindel S und eine durch
diese zu bethätigende Nebenfrässpindel S1 vorge-
sehen. Unter diesen befindet sich der Aufspann-
tisch a, welcher auf dem Bettschlitten b quer gegen
die Mittelebene, und mit b gleichlaufend zu dieser
Mittelebene verschoben werden kann.

Von der oben, in Fig. 808 angegebenen, be-
sonders gelagerten Welle aus wird zunächst die
Stufenrolle l angetrieben. Mit l dreht sich die Stufen-
rolle k, und diese dient zum Antriebe der Wurm-
welle d. Man kann dieser, und demnach auch der
Spindel S 6 verschiedene Drehgeschwindigkeiten
geben, da die Uebersetzung des im Kasten c befind-
lichen Wurmradbetriebes sich nicht ändert. Aus
Fig. 809 ist zu erkennen, dass das Wurmrad an
einer im Maschinengestell gelagerten Büchse festsitzt,
in welcher die Spindel S sich lothrecht verschieben
kann; letztere ist unten in dem lothrecht verschieb-
baren Bock t gelagert. Durch zwei auf S sitzende
Muttern kann deren kegelförmiger Zapfen gehörig
in die Büchse u gezogen werden, und diese kann
durch zwei über, bezw. unter dem Ausleger befind-
liche Muttern ein wenig verschoben werden, um
die Höhenlagen der in S, bezw. S1 steckenden Fräser
genau in Einklang zu bringen. Die Lagerung der
Nebenspindel S1 gleicht der ersteren im wesent-
lichen; der Antrieb dieser Nebenspindel erfolgt durch die Räder v und w,
Fig. 809, und ein Zwischenrad, welches mit Hilfe seiner Lagerung e, Fig. 808,
zur Seite zu schieben ist, um S1 ausser Betrieb zu setzen. Es möge noch
darauf hingewiesen werden, dass Fig. 809 die Reinecker’sche Fräserbefesti-
gung (Fig. 213, S. 109) erkennen lässt.

Die Verschiebung des Bockes t am Ständer der Maschine wird durch
das Handrad q Fig. 807 bewirkt.

Von der in Fig. 808 oben liegenden Welle aus wird durch einen
besonderen Riemen die Stufenrolle o betrieben. Mit dieser hängt die fünf-
stufige Rolle n zusammen, welche eine ebensolche m demnach mit 10 ver-
schiedenen Geschwindigkeiten dreht. Die Welle x der letzteren Stufenrolle

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.
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[428/0442] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Die lothrechte Verschiebung des Winkels E am Maschinenständer dient nur zur Einstellung und findet deshalb mittels der Hand statt. Hinter dem Maschinengestell ist eine Kurbelscheibe t gelagert, welche die Flügel- pumpe u bethätigt. Diese hebt die Kühlflüssigkeit in den oberen Hohlraum des Maschinenständers, von wo sie der Arbeitsstelle wieder zugeführt wird. Der Tisch T und der Querschlitten D sind mit umlaufenden Rinnen zum Sammeln der Kühlflüssigkeit versehen; diese wird durch den Hahn v, Fig. 803, abgeleitet. Eine von J. E. Reinecker in Chemnitz gebaute Fräsmaschine 1) mit lothrechter Spindel stellen die Fig. 807 und 808 in zwei Gesammtansichten und Fig. 809 bis 812 in Einzelheiten dar. [Abbildung Fig. 809. ] Es ist eine Hauptfrässpindel S und eine durch diese zu bethätigende Nebenfrässpindel S1 vorge- sehen. Unter diesen befindet sich der Aufspann- tisch a, welcher auf dem Bettschlitten b quer gegen die Mittelebene, und mit b gleichlaufend zu dieser Mittelebene verschoben werden kann. Von der oben, in Fig. 808 angegebenen, be- sonders gelagerten Welle aus wird zunächst die Stufenrolle l angetrieben. Mit l dreht sich die Stufen- rolle k, und diese dient zum Antriebe der Wurm- welle d. Man kann dieser, und demnach auch der Spindel S 6 verschiedene Drehgeschwindigkeiten geben, da die Uebersetzung des im Kasten c befind- lichen Wurmradbetriebes sich nicht ändert. Aus Fig. 809 ist zu erkennen, dass das Wurmrad an einer im Maschinengestell gelagerten Büchse festsitzt, in welcher die Spindel S sich lothrecht verschieben kann; letztere ist unten in dem lothrecht verschieb- baren Bock t gelagert. Durch zwei auf S sitzende Muttern kann deren kegelförmiger Zapfen gehörig in die Büchse u gezogen werden, und diese kann durch zwei über, bezw. unter dem Ausleger befind- liche Muttern ein wenig verschoben werden, um die Höhenlagen der in S, bezw. S1 steckenden Fräser genau in Einklang zu bringen. Die Lagerung der Nebenspindel S1 gleicht der ersteren im wesent- lichen; der Antrieb dieser Nebenspindel erfolgt durch die Räder v und w, Fig. 809, und ein Zwischenrad, welches mit Hilfe seiner Lagerung e, Fig. 808, zur Seite zu schieben ist, um S1 ausser Betrieb zu setzen. Es möge noch darauf hingewiesen werden, dass Fig. 809 die Reinecker’sche Fräserbefesti- gung (Fig. 213, S. 109) erkennen lässt. Die Verschiebung des Bockes t am Ständer der Maschine wird durch das Handrad q Fig. 807 bewirkt. Von der in Fig. 808 oben liegenden Welle aus wird durch einen besonderen Riemen die Stufenrolle o betrieben. Mit dieser hängt die fünf- stufige Rolle n zusammen, welche eine ebensolche m demnach mit 10 ver- schiedenen Geschwindigkeiten dreht. Die Welle x der letzteren Stufenrolle 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 829, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/442>, abgerufen am 05.05.2024.