Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. nauigkeit in der Axenrichtung der Löcher zu, letzterer macht sie fast un-vermeidlich. Demgemäss sind die Gestelle der Bohrmaschinen meistens leichter gehalten. Auch die geringere Grösse der Werkstücke übt einen gewissen Einfluss. So findet man in dieser Gruppe am Gebälk befestigte, an der Decke der Werkstätte hängende (vergl. Fig. 728, S. 380) oder an thorartigen Gerüsten angebrachte Bohrmaschinen, unter denen die Werk- stücke auf Rollentischen oder Wagen verschoben werden. Aber auch an leichten Fahr- (S. 380) oder Drehkrahnen werden Bohrmaschinen angebracht, welche den ruhenden Werkstücken gegenüber verschoben werden. Fig. 743 und 7441) stellen eine solche mit einem Drehkrahn verbundene Bohr- maschine dar. Der letztere besteht aus zwei 150 mm hohen u-Eisen A, einer schrägen Zugstange und Verbindungsstücken; er ist um zwei an der Wand D befestigte Zapfen drehbar. Der obere dieser Zapfen ist in ganzer Länge durchbohrt, um die lothrechte Antriebswelle F aufnehmen zu können. Die eigentliche Bohrmaschine B ist auf den Auslegerbalken A fahrbar, und [Abbildung]
Fig. 745. zwar kann sie hier einen 2750 mm langen Weg zurücklegen. Eine Federsucht die Bohrspindel nach oben zu schieben, mit Hilfe eines Handhebels wird letztere gegen das Werkstück E gedrückt. Da -- namentlich beim Versenken der Löcher -- die Gefahr vorliegt, dass der Druck, welcher in der Axenrichtung auf den Bohrer wirkt, die Bohrmaschine von ihren Bahnen A abhebt, so ist rechts von der Bohrspindel (in Bezug auf Fig. 743) mit dem Handhebel ein Rollenpaar verbunden, welches von unten gegen A drückt, also die eigentliche Bohrmaschine von jenem Druck entlastet. Der Arbeiter bewirkt, die Handhabe des Hebels erfassend, nicht allein die Zuschiebung des Bohrers, sondern auch die Verschiebung der Bohrmaschine und Drehung des Krahnes. Die Werkstücke E werden auf geeignete, auf den Fussboden gestellte Böcke gelegt. Für den vorliegenden Zweck sind auch diejenigen Krahnbohrmaschinen Von der dritten Gruppe verlangt man genauere Arbeit; sie ist mög- 1) Industries, Juni 1889, S. 532, mit Abb. Engineering, Mai 1891, S. 382, mit
Schaubild. The Iron Age, 3. Okt. 1895, S. 698, mit Schaubild. Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. nauigkeit in der Axenrichtung der Löcher zu, letzterer macht sie fast un-vermeidlich. Demgemäss sind die Gestelle der Bohrmaschinen meistens leichter gehalten. Auch die geringere Grösse der Werkstücke übt einen gewissen Einfluss. So findet man in dieser Gruppe am Gebälk befestigte, an der Decke der Werkstätte hängende (vergl. Fig. 728, S. 380) oder an thorartigen Gerüsten angebrachte Bohrmaschinen, unter denen die Werk- stücke auf Rollentischen oder Wagen verschoben werden. Aber auch an leichten Fahr- (S. 380) oder Drehkrahnen werden Bohrmaschinen angebracht, welche den ruhenden Werkstücken gegenüber verschoben werden. Fig. 743 und 7441) stellen eine solche mit einem Drehkrahn verbundene Bohr- maschine dar. Der letztere besteht aus zwei 150 mm hohen u-Eisen A, einer schrägen Zugstange und Verbindungsstücken; er ist um zwei an der Wand D befestigte Zapfen drehbar. Der obere dieser Zapfen ist in ganzer Länge durchbohrt, um die lothrechte Antriebswelle F aufnehmen zu können. Die eigentliche Bohrmaschine B ist auf den Auslegerbalken A fahrbar, und [Abbildung]
Fig. 745. zwar kann sie hier einen 2750 mm langen Weg zurücklegen. Eine Federsucht die Bohrspindel nach oben zu schieben, mit Hilfe eines Handhebels wird letztere gegen das Werkstück E gedrückt. Da — namentlich beim Versenken der Löcher — die Gefahr vorliegt, dass der Druck, welcher in der Axenrichtung auf den Bohrer wirkt, die Bohrmaschine von ihren Bahnen A abhebt, so ist rechts von der Bohrspindel (in Bezug auf Fig. 743) mit dem Handhebel ein Rollenpaar verbunden, welches von unten gegen A drückt, also die eigentliche Bohrmaschine von jenem Druck entlastet. Der Arbeiter bewirkt, die Handhabe des Hebels erfassend, nicht allein die Zuschiebung des Bohrers, sondern auch die Verschiebung der Bohrmaschine und Drehung des Krahnes. Die Werkstücke E werden auf geeignete, auf den Fussboden gestellte Böcke gelegt. Für den vorliegenden Zweck sind auch diejenigen Krahnbohrmaschinen Von der dritten Gruppe verlangt man genauere Arbeit; sie ist mög- 1) Industries, Juni 1889, S. 532, mit Abb. Engineering, Mai 1891, S. 382, mit
Schaubild. The Iron Age, 3. Okt. 1895, S. 698, mit Schaubild. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0402" n="388"/><fw place="top" type="header">Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.</fw><lb/> nauigkeit in der Axenrichtung der Löcher zu, letzterer macht sie fast un-<lb/> vermeidlich. Demgemäss sind die Gestelle der Bohrmaschinen meistens<lb/> leichter gehalten. Auch die geringere Grösse der Werkstücke übt einen<lb/> gewissen Einfluss. So findet man in dieser Gruppe am Gebälk befestigte,<lb/> an der Decke der Werkstätte hängende (vergl. Fig. 728, S. 380) oder an<lb/> thorartigen Gerüsten angebrachte Bohrmaschinen, unter denen die Werk-<lb/> stücke auf Rollentischen oder Wagen verschoben werden. Aber auch an<lb/> leichten Fahr- (S. 380) oder Drehkrahnen werden Bohrmaschinen angebracht,<lb/> welche den ruhenden Werkstücken gegenüber verschoben werden. Fig. 743<lb/> und 744<note place="foot" n="1)">Industries, Juni 1889, S. 532, mit Abb. Engineering, Mai 1891, S. 382, mit<lb/> Schaubild. The Iron Age, 3. Okt. 1895, S. 698, mit Schaubild.</note> stellen eine solche mit einem Drehkrahn verbundene Bohr-<lb/> maschine dar. Der letztere besteht aus zwei 150 mm hohen <hi rendition="#i">u</hi>-Eisen <hi rendition="#i">A</hi>,<lb/> einer schrägen Zugstange und Verbindungsstücken; er ist um zwei an der<lb/> Wand <hi rendition="#i">D</hi> befestigte Zapfen drehbar. Der obere dieser Zapfen ist in ganzer<lb/> Länge durchbohrt, um die lothrechte Antriebswelle <hi rendition="#i">F</hi> aufnehmen zu können.<lb/> Die eigentliche Bohrmaschine <hi rendition="#i">B</hi> ist auf den Auslegerbalken <hi rendition="#i">A</hi> fahrbar, und<lb/><figure><head>Fig. 745.</head></figure><lb/> zwar kann sie hier einen 2750 mm langen Weg zurücklegen. Eine Feder<lb/> sucht die Bohrspindel nach oben zu schieben, mit Hilfe eines Handhebels<lb/> wird letztere gegen das Werkstück <hi rendition="#i">E</hi> gedrückt. Da — namentlich beim<lb/> Versenken der Löcher — die Gefahr vorliegt, dass der Druck, welcher in<lb/> der Axenrichtung auf den Bohrer wirkt, die Bohrmaschine von ihren Bahnen <hi rendition="#i">A</hi><lb/> abhebt, so ist rechts von der Bohrspindel (in Bezug auf Fig. 743) mit dem<lb/> Handhebel ein Rollenpaar verbunden, welches von unten gegen <hi rendition="#i">A</hi> drückt,<lb/> also die eigentliche Bohrmaschine von jenem Druck entlastet. Der Arbeiter<lb/> bewirkt, die Handhabe des Hebels erfassend, nicht allein die Zuschiebung<lb/> des Bohrers, sondern auch die Verschiebung der Bohrmaschine und Drehung<lb/> des Krahnes. Die Werkstücke <hi rendition="#i">E</hi> werden auf geeignete, auf den Fussboden<lb/> gestellte Böcke gelegt.</p><lb/> <p>Für den vorliegenden Zweck sind auch diejenigen Krahnbohrmaschinen<lb/> beliebt, deren Ausleger ein Gelenk enthalten (Fig. 727, S. 379).</p><lb/> <p>Von der dritten Gruppe verlangt man genauere Arbeit; sie ist mög-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [388/0402]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
nauigkeit in der Axenrichtung der Löcher zu, letzterer macht sie fast un-
vermeidlich. Demgemäss sind die Gestelle der Bohrmaschinen meistens
leichter gehalten. Auch die geringere Grösse der Werkstücke übt einen
gewissen Einfluss. So findet man in dieser Gruppe am Gebälk befestigte,
an der Decke der Werkstätte hängende (vergl. Fig. 728, S. 380) oder an
thorartigen Gerüsten angebrachte Bohrmaschinen, unter denen die Werk-
stücke auf Rollentischen oder Wagen verschoben werden. Aber auch an
leichten Fahr- (S. 380) oder Drehkrahnen werden Bohrmaschinen angebracht,
welche den ruhenden Werkstücken gegenüber verschoben werden. Fig. 743
und 744 1) stellen eine solche mit einem Drehkrahn verbundene Bohr-
maschine dar. Der letztere besteht aus zwei 150 mm hohen u-Eisen A,
einer schrägen Zugstange und Verbindungsstücken; er ist um zwei an der
Wand D befestigte Zapfen drehbar. Der obere dieser Zapfen ist in ganzer
Länge durchbohrt, um die lothrechte Antriebswelle F aufnehmen zu können.
Die eigentliche Bohrmaschine B ist auf den Auslegerbalken A fahrbar, und
[Abbildung Fig. 745.]
zwar kann sie hier einen 2750 mm langen Weg zurücklegen. Eine Feder
sucht die Bohrspindel nach oben zu schieben, mit Hilfe eines Handhebels
wird letztere gegen das Werkstück E gedrückt. Da — namentlich beim
Versenken der Löcher — die Gefahr vorliegt, dass der Druck, welcher in
der Axenrichtung auf den Bohrer wirkt, die Bohrmaschine von ihren Bahnen A
abhebt, so ist rechts von der Bohrspindel (in Bezug auf Fig. 743) mit dem
Handhebel ein Rollenpaar verbunden, welches von unten gegen A drückt,
also die eigentliche Bohrmaschine von jenem Druck entlastet. Der Arbeiter
bewirkt, die Handhabe des Hebels erfassend, nicht allein die Zuschiebung
des Bohrers, sondern auch die Verschiebung der Bohrmaschine und Drehung
des Krahnes. Die Werkstücke E werden auf geeignete, auf den Fussboden
gestellte Böcke gelegt.
Für den vorliegenden Zweck sind auch diejenigen Krahnbohrmaschinen
beliebt, deren Ausleger ein Gelenk enthalten (Fig. 727, S. 379).
Von der dritten Gruppe verlangt man genauere Arbeit; sie ist mög-
1) Industries, Juni 1889, S. 532, mit Abb. Engineering, Mai 1891, S. 382, mit
Schaubild. The Iron Age, 3. Okt. 1895, S. 698, mit Schaubild.
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