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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bei dieser Anordnung ragt der zur Zeit arbeitende Stichel 1 den anderen
gegenüber erheblich vor, so dass der Raum rings um das Werkstück erst
dann von benachbarten Werkzeugen beschränkt wird, wenn der Kopf k
mehr als 6 Werkzeuge aufnimmt, oder wenn diese sehr lang sind.

Unter 4 fällt beispielsweise dasjenige Verfahren, welches man wohl
anwendet, wenn es sich nur darum handelt, das Werkstück abzudrehen
und dann abzustechen. In Fig. 594 ist wie bisher f das an der Drehbank-
spindel befestigte Futter, b das Drehbankbett, c die Bettplatte und s der
Querschlitten. Dieser enthält den zum Abdrehen bestimmten Stichel 1 und
gegenüber den Abstechstahl 2. Die Verschiebung des Querschlittens s auf
der Bettplatte c bringt die Werkzeuge zum Angriff oder zieht sie zurück.
Das hierdurch gekennzeichnete Verfahren und die zugehörige Einrichtung
dienen nicht selten zur Ergänzung der unter 1 bis 3 genannten Verfahren,
um die Zahl der Stähle bei diesen nicht zu gross werden zu lassen.

Man hat nun auch den durch Fig. 592 dargestellten Kopf so umzu-
gestalten gewusst, dass das Werkstück bequemer zugänglich bleibt und das

[Abbildung] Fig. 595.
[Abbildung] Fig. 596.
arbeitende Werkzeug besser überwacht werden kann. Seit etwa 1895 ver-
sieht in geeigneten Fällen die Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik, vorm.
W. v. Pittler, ihre eigenartige Drehbank1) mit einem Kopf K, Fig. 595,
der um den kreisrunden Schlitten c drehbar ist. Hierdurch erhält der Ring,
in welchem die Stichel, z. B. 1 bis 12, verteilt sind, einen grossen Durch-
messer; man kann also ohne weiteres einen verhältnissmässig weiten Abstand
der Stichel anwenden. Von noch grösserem Werth ist der Umstand, dass
keiner der Stichel über die Mitte der Drehbankspindel, bezw. des Futters
f nach oben hervorragt, also dem Arbeiter freie Uebersicht gewährt wird.
Man vergleiche damit den Zustand, den der in Fig. 595 einpunktirte, nach
Art der Fig. 592 angeordnete Drehkopf k hervorbringt. Hier ist gleiche
Stichelentfernung wie für K angenommen, dagegen die Stichelzahl auf die
Hälfte vermindert, und trotzdem baut sich der Kopf k in recht störender
Weise zwischen dem rechts stehenden Arbeiter und dem arbeitenden Werk-
zeug auf.


1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 1315, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Bei dieser Anordnung ragt der zur Zeit arbeitende Stichel 1 den anderen
gegenüber erheblich vor, so dass der Raum rings um das Werkstück erst
dann von benachbarten Werkzeugen beschränkt wird, wenn der Kopf k
mehr als 6 Werkzeuge aufnimmt, oder wenn diese sehr lang sind.

Unter 4 fällt beispielsweise dasjenige Verfahren, welches man wohl
anwendet, wenn es sich nur darum handelt, das Werkstück abzudrehen
und dann abzustechen. In Fig. 594 ist wie bisher f das an der Drehbank-
spindel befestigte Futter, b das Drehbankbett, c die Bettplatte und s der
Querschlitten. Dieser enthält den zum Abdrehen bestimmten Stichel 1 und
gegenüber den Abstechstahl 2. Die Verschiebung des Querschlittens s auf
der Bettplatte c bringt die Werkzeuge zum Angriff oder zieht sie zurück.
Das hierdurch gekennzeichnete Verfahren und die zugehörige Einrichtung
dienen nicht selten zur Ergänzung der unter 1 bis 3 genannten Verfahren,
um die Zahl der Stähle bei diesen nicht zu gross werden zu lassen.

Man hat nun auch den durch Fig. 592 dargestellten Kopf so umzu-
gestalten gewusst, dass das Werkstück bequemer zugänglich bleibt und das

[Abbildung] Fig. 595.
[Abbildung] Fig. 596.
arbeitende Werkzeug besser überwacht werden kann. Seit etwa 1895 ver-
sieht in geeigneten Fällen die Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik, vorm.
W. v. Pittler, ihre eigenartige Drehbank1) mit einem Kopf K, Fig. 595,
der um den kreisrunden Schlitten c drehbar ist. Hierdurch erhält der Ring,
in welchem die Stichel, z. B. 1 bis 12, verteilt sind, einen grossen Durch-
messer; man kann also ohne weiteres einen verhältnissmässig weiten Abstand
der Stichel anwenden. Von noch grösserem Werth ist der Umstand, dass
keiner der Stichel über die Mitte der Drehbankspindel, bezw. des Futters
f nach oben hervorragt, also dem Arbeiter freie Uebersicht gewährt wird.
Man vergleiche damit den Zustand, den der in Fig. 595 einpunktirte, nach
Art der Fig. 592 angeordnete Drehkopf k hervorbringt. Hier ist gleiche
Stichelentfernung wie für K angenommen, dagegen die Stichelzahl auf die
Hälfte vermindert, und trotzdem baut sich der Kopf k in recht störender
Weise zwischen dem rechts stehenden Arbeiter und dem arbeitenden Werk-
zeug auf.


1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 1315, mit Abb.
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[310/0324] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Bei dieser Anordnung ragt der zur Zeit arbeitende Stichel 1 den anderen gegenüber erheblich vor, so dass der Raum rings um das Werkstück erst dann von benachbarten Werkzeugen beschränkt wird, wenn der Kopf k mehr als 6 Werkzeuge aufnimmt, oder wenn diese sehr lang sind. Unter 4 fällt beispielsweise dasjenige Verfahren, welches man wohl anwendet, wenn es sich nur darum handelt, das Werkstück abzudrehen und dann abzustechen. In Fig. 594 ist wie bisher f das an der Drehbank- spindel befestigte Futter, b das Drehbankbett, c die Bettplatte und s der Querschlitten. Dieser enthält den zum Abdrehen bestimmten Stichel 1 und gegenüber den Abstechstahl 2. Die Verschiebung des Querschlittens s auf der Bettplatte c bringt die Werkzeuge zum Angriff oder zieht sie zurück. Das hierdurch gekennzeichnete Verfahren und die zugehörige Einrichtung dienen nicht selten zur Ergänzung der unter 1 bis 3 genannten Verfahren, um die Zahl der Stähle bei diesen nicht zu gross werden zu lassen. Man hat nun auch den durch Fig. 592 dargestellten Kopf so umzu- gestalten gewusst, dass das Werkstück bequemer zugänglich bleibt und das [Abbildung Fig. 595.] [Abbildung Fig. 596.] arbeitende Werkzeug besser überwacht werden kann. Seit etwa 1895 ver- sieht in geeigneten Fällen die Leipziger Werkzeugmaschinenfabrik, vorm. W. v. Pittler, ihre eigenartige Drehbank 1) mit einem Kopf K, Fig. 595, der um den kreisrunden Schlitten c drehbar ist. Hierdurch erhält der Ring, in welchem die Stichel, z. B. 1 bis 12, verteilt sind, einen grossen Durch- messer; man kann also ohne weiteres einen verhältnissmässig weiten Abstand der Stichel anwenden. Von noch grösserem Werth ist der Umstand, dass keiner der Stichel über die Mitte der Drehbankspindel, bezw. des Futters f nach oben hervorragt, also dem Arbeiter freie Uebersicht gewährt wird. Man vergleiche damit den Zustand, den der in Fig. 595 einpunktirte, nach Art der Fig. 592 angeordnete Drehkopf k hervorbringt. Hier ist gleiche Stichelentfernung wie für K angenommen, dagegen die Stichelzahl auf die Hälfte vermindert, und trotzdem baut sich der Kopf k in recht störender Weise zwischen dem rechts stehenden Arbeiter und dem arbeitenden Werk- zeug auf. 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1891, S. 1315, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/324>, abgerufen am 22.11.2024.