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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Fig. 462 stellt den Stössel einer Feilmaschine dar; er ist in wage-
rechter Lage gezeichnet, weil er meistens -- nicht immer -- in dieser
Lage angewendet wird. Der Stössel a hat einen ähnlich u-förmigen Quer-
schnitt wie derjenige der Stossmaschine, und wird gerade so wie dieser
geführt. Die Linien b bezeichnen die in Rech-
nung zu stellenden Mitten der Führungen.
Der Zapfen c liegt anders wie bei jenem Stoss-
maschinenstössel, weil der Antrieb durch
Kurbel und Schleife (Fig. 418) stattfindet;
hierbei ist zu bemerken, dass auch bei Stoss-
maschinen, wenn dieser Antrieb gewählt wird,
diese Zapfenanordnung vorkommt. Das Fest-
halten des Zapfens bedarf nach der weiter
oben vorgekommenen Erörterung einer Erläu-
terung nicht mehr, ebensowenig die Schraube d,
welche zu seiner Verschiebung dient. Das
Stichelhaus ist für den Rückgang des Stichels
nachgiebig, der Kasten e, in welchem das
Stichelhaus sich befindet, ist zu gleichem
Zweck auf dem Querschlitten f in verschiedene
Lagen zu bringen. f kann quer gegen den
Stössel verschoben und mit seiner Bahn h
am Kopf g des Stössels gedreht, bezw. für
jede gewünschte Lage hier eingestellt werden.

Nach dieser eingehenderen Erörterung
der Stössel glaube ich mit der Beschreibung
einiger Ausführungsformen auszukommen.

[Abbildung] Fig. 461.

Fig. 463 ist das Schaubild einer gebräuchlichen Stossmaschine von
Gildemeister & Co. in Bielefeld. Das C-förmige Gestell ist sehr kräftig

[Abbildung] Fig. 462.
gehalten; hinter ihm liegt die zum Antriebe dienende Stufenrolle, an deren
Welle das rechts sichtbare Schwungrad sitzt. Von der genannten Welle
aus wird mittels eines nach Fig. 419 und 420, S. 204, ausgebildeten
Betriebes die Kurbelwelle bethätigt. Die Kurbelscheibe liegt zum Theil

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Fig. 462 stellt den Stössel einer Feilmaschine dar; er ist in wage-
rechter Lage gezeichnet, weil er meistens — nicht immer — in dieser
Lage angewendet wird. Der Stössel a hat einen ähnlich u-förmigen Quer-
schnitt wie derjenige der Stossmaschine, und wird gerade so wie dieser
geführt. Die Linien b bezeichnen die in Rech-
nung zu stellenden Mitten der Führungen.
Der Zapfen c liegt anders wie bei jenem Stoss-
maschinenstössel, weil der Antrieb durch
Kurbel und Schleife (Fig. 418) stattfindet;
hierbei ist zu bemerken, dass auch bei Stoss-
maschinen, wenn dieser Antrieb gewählt wird,
diese Zapfenanordnung vorkommt. Das Fest-
halten des Zapfens bedarf nach der weiter
oben vorgekommenen Erörterung einer Erläu-
terung nicht mehr, ebensowenig die Schraube d,
welche zu seiner Verschiebung dient. Das
Stichelhaus ist für den Rückgang des Stichels
nachgiebig, der Kasten e, in welchem das
Stichelhaus sich befindet, ist zu gleichem
Zweck auf dem Querschlitten f in verschiedene
Lagen zu bringen. f kann quer gegen den
Stössel verschoben und mit seiner Bahn h
am Kopf g des Stössels gedreht, bezw. für
jede gewünschte Lage hier eingestellt werden.

Nach dieser eingehenderen Erörterung
der Stössel glaube ich mit der Beschreibung
einiger Ausführungsformen auszukommen.

[Abbildung] Fig. 461.

Fig. 463 ist das Schaubild einer gebräuchlichen Stossmaschine von
Gildemeister & Co. in Bielefeld. Das C-förmige Gestell ist sehr kräftig

[Abbildung] Fig. 462.
gehalten; hinter ihm liegt die zum Antriebe dienende Stufenrolle, an deren
Welle das rechts sichtbare Schwungrad sitzt. Von der genannten Welle
aus wird mittels eines nach Fig. 419 und 420, S. 204, ausgebildeten
Betriebes die Kurbelwelle bethätigt. Die Kurbelscheibe liegt zum Theil

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[231/0245] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Fig. 462 stellt den Stössel einer Feilmaschine dar; er ist in wage- rechter Lage gezeichnet, weil er meistens — nicht immer — in dieser Lage angewendet wird. Der Stössel a hat einen ähnlich u-förmigen Quer- schnitt wie derjenige der Stossmaschine, und wird gerade so wie dieser geführt. Die Linien b bezeichnen die in Rech- nung zu stellenden Mitten der Führungen. Der Zapfen c liegt anders wie bei jenem Stoss- maschinenstössel, weil der Antrieb durch Kurbel und Schleife (Fig. 418) stattfindet; hierbei ist zu bemerken, dass auch bei Stoss- maschinen, wenn dieser Antrieb gewählt wird, diese Zapfenanordnung vorkommt. Das Fest- halten des Zapfens bedarf nach der weiter oben vorgekommenen Erörterung einer Erläu- terung nicht mehr, ebensowenig die Schraube d, welche zu seiner Verschiebung dient. Das Stichelhaus ist für den Rückgang des Stichels nachgiebig, der Kasten e, in welchem das Stichelhaus sich befindet, ist zu gleichem Zweck auf dem Querschlitten f in verschiedene Lagen zu bringen. f kann quer gegen den Stössel verschoben und mit seiner Bahn h am Kopf g des Stössels gedreht, bezw. für jede gewünschte Lage hier eingestellt werden. Nach dieser eingehenderen Erörterung der Stössel glaube ich mit der Beschreibung einiger Ausführungsformen auszukommen. [Abbildung Fig. 461. ] Fig. 463 ist das Schaubild einer gebräuchlichen Stossmaschine von Gildemeister & Co. in Bielefeld. Das C-förmige Gestell ist sehr kräftig [Abbildung Fig. 462.] gehalten; hinter ihm liegt die zum Antriebe dienende Stufenrolle, an deren Welle das rechts sichtbare Schwungrad sitzt. Von der genannten Welle aus wird mittels eines nach Fig. 419 und 420, S. 204, ausgebildeten Betriebes die Kurbelwelle bethätigt. Die Kurbelscheibe liegt zum Theil

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/245>, abgerufen am 26.04.2024.