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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil.
Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. 1)


I. Eigentliche Werkzeuge, deren Wirkungsart und Erhaltung. 2)
A. Vorgang des Spanabhebens.

Die Schneide wird gebildet durch zwei mehr oder weniger ebene
Flächen EA und CF, Fig. 1, zwischen denen die Abrundung A C liegt. 3) Die
Spanablösung ist daher zu vergleichen mit dem Vorgang, welcher eintritt,
wenn ein Flüssigkeitsstrom mit einem Theile seines Querschnittes auf eine
abgerundete Kante trifft. Das gegen einen Brückenpfeiler stossende Wasser
erfährt eine Anstauung und fliesst nach beiden Seiten desselben ab. So ist es
auch bei dem Spanbilden: die Schneide E A C F drückt bei ihrer Bewegung in
der angegebenen Pfeilrichtung gegen das Werkstück, dessen Theile eine ge-
wisse Anstauung, hier Stauchung genannt, erfahren und zu beiden Seiten
der "Schneidkante", richtiger der Abrundung A C abfliessen. Es bedarf eines
Beweises nicht, dass die Trennung des Werkstückes im wesentlichen gegen-
über derjenigen Stelle des Werkzeugs erfolgt, welche in der Bewegungs-
richtung am meisten hervorragt; es geht die Trennungsfläche also etwa
durch den Mittelpunkt der Abrundung und ist gleichlaufend zur Richtung
der gegensätzlichen Bewegung. Es muss daher die Fläche A J D des Werk-
stückes, Fig. 1, vorübergehend ausweichen, um der vorwärts schreitenden
Schneide den Weg frei zu machen und zwar ist der Höchstbetrag dieses

1) Ch. Holzapfel, Turning and mechanical manipulation. 4 Bände. London 1843
bis 1879.
F. K. H. Wiebe, Handbuch der Maschinenkunde. 1. Band, I. Abth. Maschinen-
baumaterialien. Stuttgart 1858.
J. Hart, Die Werkzeuge der Maschinenfabrikation. 2. Aufl. Mannheim 1872.
R. H. Smith, Cutting tools, worked by hand and machines. 2. Aufl. London 1884.
Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues. Abth. III. Werkzeugmasch. Reichen-
berg 1889. 2. Auflage 1898.
P. N. Hasluck, Lathe work. 4. Aufl. London 1890.
P. N. Hasluck, Milling mach. London 1892.
Woldemar v. Knable, Fräser. Charkow 1893.
G. Richard, Traite des machines outils. Paris 1895.
2) Otto Thallner, Werkzeugstahl u. seine Behandlung beim Schmieden, Glühen
und Härten. Freiberg 1898.
3) Vergl. Karmarsch-Fischer, Handbuch der mechanischen Technologie. 6. Aufl.
Bd. 1, S. 371. Leipzig 1888.
Die vorliegende Auffassung ist, nach Wissen des Verfassers zuerst von ihm, und
zwar seit 1876 in seinen Vorträgen vertreten; 1879 veröffentlichte derselbe sie durch
Druck in seinem Buche: Die Holzsäge.
I. Theil.
Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. 1)


I. Eigentliche Werkzeuge, deren Wirkungsart und Erhaltung. 2)
A. Vorgang des Spanabhebens.

Die Schneide wird gebildet durch zwei mehr oder weniger ebene
Flächen EA und CF, Fig. 1, zwischen denen die Abrundung A C liegt. 3) Die
Spanablösung ist daher zu vergleichen mit dem Vorgang, welcher eintritt,
wenn ein Flüssigkeitsstrom mit einem Theile seines Querschnittes auf eine
abgerundete Kante trifft. Das gegen einen Brückenpfeiler stossende Wasser
erfährt eine Anstauung und fliesst nach beiden Seiten desselben ab. So ist es
auch bei dem Spanbilden: die Schneide E A C F drückt bei ihrer Bewegung in
der angegebenen Pfeilrichtung gegen das Werkstück, dessen Theile eine ge-
wisse Anstauung, hier Stauchung genannt, erfahren und zu beiden Seiten
der „Schneidkante“, richtiger der Abrundung A C abfliessen. Es bedarf eines
Beweises nicht, dass die Trennung des Werkstückes im wesentlichen gegen-
über derjenigen Stelle des Werkzeugs erfolgt, welche in der Bewegungs-
richtung am meisten hervorragt; es geht die Trennungsfläche also etwa
durch den Mittelpunkt der Abrundung und ist gleichlaufend zur Richtung
der gegensätzlichen Bewegung. Es muss daher die Fläche A J D des Werk-
stückes, Fig. 1, vorübergehend ausweichen, um der vorwärts schreitenden
Schneide den Weg frei zu machen und zwar ist der Höchstbetrag dieses

1) Ch. Holzapfel, Turning and mechanical manipulation. 4 Bände. London 1843
bis 1879.
F. K. H. Wiebe, Handbuch der Maschinenkunde. 1. Band, I. Abth. Maschinen-
baumaterialien. Stuttgart 1858.
J. Hart, Die Werkzeuge der Maschinenfabrikation. 2. Aufl. Mannheim 1872.
R. H. Smith, Cutting tools, worked by hand and machines. 2. Aufl. London 1884.
Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues. Abth. III. Werkzeugmasch. Reichen-
berg 1889. 2. Auflage 1898.
P. N. Hasluck, Lathe work. 4. Aufl. London 1890.
P. N. Hasluck, Milling mach. London 1892.
Woldemar v. Knable, Fräser. Charkow 1893.
G. Richard, Traité des machines outils. Paris 1895.
2) Otto Thallner, Werkzeugstahl u. seine Behandlung beim Schmieden, Glühen
und Härten. Freiberg 1898.
3) Vergl. Karmarsch-Fischer, Handbuch der mechanischen Technologie. 6. Aufl.
Bd. 1, S. 371. Leipzig 1888.
Die vorliegende Auffassung ist, nach Wissen des Verfassers zuerst von ihm, und
zwar seit 1876 in seinen Vorträgen vertreten; 1879 veröffentlichte derselbe sie durch
Druck in seinem Buche: Die Holzsäge.
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[[8]/0022] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. 1) I. Eigentliche Werkzeuge, deren Wirkungsart und Erhaltung. 2) A. Vorgang des Spanabhebens. Die Schneide wird gebildet durch zwei mehr oder weniger ebene Flächen EA und CF, Fig. 1, zwischen denen die Abrundung A C liegt. 3) Die Spanablösung ist daher zu vergleichen mit dem Vorgang, welcher eintritt, wenn ein Flüssigkeitsstrom mit einem Theile seines Querschnittes auf eine abgerundete Kante trifft. Das gegen einen Brückenpfeiler stossende Wasser erfährt eine Anstauung und fliesst nach beiden Seiten desselben ab. So ist es auch bei dem Spanbilden: die Schneide E A C F drückt bei ihrer Bewegung in der angegebenen Pfeilrichtung gegen das Werkstück, dessen Theile eine ge- wisse Anstauung, hier Stauchung genannt, erfahren und zu beiden Seiten der „Schneidkante“, richtiger der Abrundung A C abfliessen. Es bedarf eines Beweises nicht, dass die Trennung des Werkstückes im wesentlichen gegen- über derjenigen Stelle des Werkzeugs erfolgt, welche in der Bewegungs- richtung am meisten hervorragt; es geht die Trennungsfläche also etwa durch den Mittelpunkt der Abrundung und ist gleichlaufend zur Richtung der gegensätzlichen Bewegung. Es muss daher die Fläche A J D des Werk- stückes, Fig. 1, vorübergehend ausweichen, um der vorwärts schreitenden Schneide den Weg frei zu machen und zwar ist der Höchstbetrag dieses 1) Ch. Holzapfel, Turning and mechanical manipulation. 4 Bände. London 1843 bis 1879. F. K. H. Wiebe, Handbuch der Maschinenkunde. 1. Band, I. Abth. Maschinen- baumaterialien. Stuttgart 1858. J. Hart, Die Werkzeuge der Maschinenfabrikation. 2. Aufl. Mannheim 1872. R. H. Smith, Cutting tools, worked by hand and machines. 2. Aufl. London 1884. Pechan, Leitfaden des Maschinenbaues. Abth. III. Werkzeugmasch. Reichen- berg 1889. 2. Auflage 1898. P. N. Hasluck, Lathe work. 4. Aufl. London 1890. P. N. Hasluck, Milling mach. London 1892. Woldemar v. Knable, Fräser. Charkow 1893. G. Richard, Traité des machines outils. Paris 1895. 2) Otto Thallner, Werkzeugstahl u. seine Behandlung beim Schmieden, Glühen und Härten. Freiberg 1898. 3) Vergl. Karmarsch-Fischer, Handbuch der mechanischen Technologie. 6. Aufl. Bd. 1, S. 371. Leipzig 1888. Die vorliegende Auffassung ist, nach Wissen des Verfassers zuerst von ihm, und zwar seit 1876 in seinen Vorträgen vertreten; 1879 veröffentlichte derselbe sie durch Druck in seinem Buche: Die Holzsäge.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/22>, abgerufen am 28.11.2024.