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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
armiger Hebel e ist um einen am Unterschlitten festen Bolzen drehbar und
übergreift mit einer am rechtsseitigen Schenkel ausgebildeten Kerbe das
obere Ende des Hebels h, diesen so festhaltend; linksseitig ist e mit einer
keilförmigen Nase versehen, welche in die Bahn des Frosches f ragt. Be-
wegt sich nun f in Bezug auf Fig. 401 nach rechts, so wird der links-
seitige Arm von e niedergedrückt und g fallen gelassen. Ein am rechts-
seitigen Arm von e ausgebildeter Haken, gegen welchen das obere Ende
von h stösst, verhütet zu tiefes Sinken des Lagers g. Ein zweiter, zur
entgegengesetzten Bewegungsrichtung gehöriger Frosch rückt in gleicher
Weise den Eingriff von w in b aus. Die beiden Frösche sind mittels am
Schlitten s vorgesehener Aufspann-Nuth geeignet einzustellen.

Durch Fig. 402 ist eine solche selbstthätige Ausrückvorrichtung dar-
gestellt, wie sie J. E. Reinecker ausführt.1) Es wird die den Schlitten s
verschiebende Schraube durch das Wurm-, bezw. Schraubenrad b betrieben,
in welches a greift. Letzteres -- nach Umständen entweder Schraubenrad
oder Wurm -- dreht sich frei um den Bolzen d und wird durch ein in
der Figur angedeutetes Kegelradpaar von der Welle c aus angetrieben.

[Abbildung] Fig. 402.
d stützt sich nun linksseitig auf die Welle c, oder auf gleichaxig liegende
Hohlzapfen und wird am rechtsseitigen Ende durch einen Haken des Hebels
e getragen. Dieser Hebel dreht sich um einen am Unterschlitten festen
Bolzen und wird, nachdem der Oberschlitten s den bestimmten Weg zurück-
gelegt hat, durch einen der Frösche f oben nach rechts bewegt, so dass
er d loslässt. Der Bolzen d sinkt theils wegen seines Gewichtes, theils
wegen des Druckes einer Feder, rasch nieder und bringt a und b ausser
Eingriff. Soll früher ausgerückt werden, so zieht man an dem Knopf, der
sich am oberen Ende von e befindet; durch Heben des am rechtsseitigen
Ende von d sitzenden Schnabels rückt man ein.

Fig. 403 zeigt eine fernere Ausführungsform, welche ich 1885 an einer
Fräsmaschine der Gravenstadener Maschinenfabrik gesehen habe. c ist der
das Ausrücken bewirkende Klauenmufftheil. Seinen Hals umgreift der
nach unten hängende Schenkel des Hebels e. Der nach links gerichtete
Arm dieses Hebels wird stetig nach unten gezogen, sei es durch ein Ge-

1) Vergl. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 830, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
armiger Hebel e ist um einen am Unterschlitten festen Bolzen drehbar und
übergreift mit einer am rechtsseitigen Schenkel ausgebildeten Kerbe das
obere Ende des Hebels h, diesen so festhaltend; linksseitig ist e mit einer
keilförmigen Nase versehen, welche in die Bahn des Frosches f ragt. Be-
wegt sich nun f in Bezug auf Fig. 401 nach rechts, so wird der links-
seitige Arm von e niedergedrückt und g fallen gelassen. Ein am rechts-
seitigen Arm von e ausgebildeter Haken, gegen welchen das obere Ende
von h stösst, verhütet zu tiefes Sinken des Lagers g. Ein zweiter, zur
entgegengesetzten Bewegungsrichtung gehöriger Frosch rückt in gleicher
Weise den Eingriff von w in b aus. Die beiden Frösche sind mittels am
Schlitten s vorgesehener Aufspann-Nuth geeignet einzustellen.

Durch Fig. 402 ist eine solche selbstthätige Ausrückvorrichtung dar-
gestellt, wie sie J. E. Reinecker ausführt.1) Es wird die den Schlitten s
verschiebende Schraube durch das Wurm-, bezw. Schraubenrad b betrieben,
in welches a greift. Letzteres — nach Umständen entweder Schraubenrad
oder Wurm — dreht sich frei um den Bolzen d und wird durch ein in
der Figur angedeutetes Kegelradpaar von der Welle c aus angetrieben.

[Abbildung] Fig. 402.
d stützt sich nun linksseitig auf die Welle c, oder auf gleichaxig liegende
Hohlzapfen und wird am rechtsseitigen Ende durch einen Haken des Hebels
e getragen. Dieser Hebel dreht sich um einen am Unterschlitten festen
Bolzen und wird, nachdem der Oberschlitten s den bestimmten Weg zurück-
gelegt hat, durch einen der Frösche f oben nach rechts bewegt, so dass
er d loslässt. Der Bolzen d sinkt theils wegen seines Gewichtes, theils
wegen des Druckes einer Feder, rasch nieder und bringt a und b ausser
Eingriff. Soll früher ausgerückt werden, so zieht man an dem Knopf, der
sich am oberen Ende von e befindet; durch Heben des am rechtsseitigen
Ende von d sitzenden Schnabels rückt man ein.

Fig. 403 zeigt eine fernere Ausführungsform, welche ich 1885 an einer
Fräsmaschine der Gravenstadener Maschinenfabrik gesehen habe. c ist der
das Ausrücken bewirkende Klauenmufftheil. Seinen Hals umgreift der
nach unten hängende Schenkel des Hebels e. Der nach links gerichtete
Arm dieses Hebels wird stetig nach unten gezogen, sei es durch ein Ge-

1) Vergl. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 830, mit Abb.
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[194/0208] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. armiger Hebel e ist um einen am Unterschlitten festen Bolzen drehbar und übergreift mit einer am rechtsseitigen Schenkel ausgebildeten Kerbe das obere Ende des Hebels h, diesen so festhaltend; linksseitig ist e mit einer keilförmigen Nase versehen, welche in die Bahn des Frosches f ragt. Be- wegt sich nun f in Bezug auf Fig. 401 nach rechts, so wird der links- seitige Arm von e niedergedrückt und g fallen gelassen. Ein am rechts- seitigen Arm von e ausgebildeter Haken, gegen welchen das obere Ende von h stösst, verhütet zu tiefes Sinken des Lagers g. Ein zweiter, zur entgegengesetzten Bewegungsrichtung gehöriger Frosch rückt in gleicher Weise den Eingriff von w in b aus. Die beiden Frösche sind mittels am Schlitten s vorgesehener Aufspann-Nuth geeignet einzustellen. Durch Fig. 402 ist eine solche selbstthätige Ausrückvorrichtung dar- gestellt, wie sie J. E. Reinecker ausführt. 1) Es wird die den Schlitten s verschiebende Schraube durch das Wurm-, bezw. Schraubenrad b betrieben, in welches a greift. Letzteres — nach Umständen entweder Schraubenrad oder Wurm — dreht sich frei um den Bolzen d und wird durch ein in der Figur angedeutetes Kegelradpaar von der Welle c aus angetrieben. [Abbildung Fig. 402.] d stützt sich nun linksseitig auf die Welle c, oder auf gleichaxig liegende Hohlzapfen und wird am rechtsseitigen Ende durch einen Haken des Hebels e getragen. Dieser Hebel dreht sich um einen am Unterschlitten festen Bolzen und wird, nachdem der Oberschlitten s den bestimmten Weg zurück- gelegt hat, durch einen der Frösche f oben nach rechts bewegt, so dass er d loslässt. Der Bolzen d sinkt theils wegen seines Gewichtes, theils wegen des Druckes einer Feder, rasch nieder und bringt a und b ausser Eingriff. Soll früher ausgerückt werden, so zieht man an dem Knopf, der sich am oberen Ende von e befindet; durch Heben des am rechtsseitigen Ende von d sitzenden Schnabels rückt man ein. Fig. 403 zeigt eine fernere Ausführungsform, welche ich 1885 an einer Fräsmaschine der Gravenstadener Maschinenfabrik gesehen habe. c ist der das Ausrücken bewirkende Klauenmufftheil. Seinen Hals umgreift der nach unten hängende Schenkel des Hebels e. Der nach links gerichtete Arm dieses Hebels wird stetig nach unten gezogen, sei es durch ein Ge- 1) Vergl. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1897, S. 830, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/208>, abgerufen am 23.04.2024.