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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sind zur Stillstellung des in die Zahnstange greifenden Rades, der Schraube
oder der Trommel, welche -- nach Fig. 389 -- ein Band bewegt, ohne
weiteres anwendbar. Man will aber zuweilen den Schraubenbetrieb ein-
stellen, obgleich die Schraube sich wie bisher weiter dreht. Zu diesem
Zwecke wird der Eingriff von Mutter und Schraube aufgehoben.

Von den vielen hierfür geeigneten, Mutterschloss genannten Ein-
richtungen mögen folgende hier angeführt werden.

[Abbildung] Fig. 392.

Man zerlegt die Mutter in zwei Hälften und zieht
diese gleichmässig nach aussen, wenn die Schraube von
der Mutter frei werden soll. Es sind z. B. die Mutterhälften a
und b, Fig. 392, prismatisch gestaltet und von den Wänden c
eines Kanales so umgeben, dass sie nur in der Halb-
messerrichtung der Schraube s verschoben werden können.
Zu ihrer Verschiebung dient ein geeignetes Hebelwerk oder
ein sonstiges Mittel.

Die Fig. 393 bis 395 stellen ein solches von mir an-
gegebenes Mutterschloss dar. s bezeichnet den Querschnitt
der Schraube, a und b die beiden Mutterhälften, welche in einer breiten
Nuth des Körpers c unter Beihilfe der Querschienen d gut geführt werden.
Um diese Führung möglichst zu sichern, beträgt die Breite der Führungs-
flügel von a oben nur 2/3 , unten nur 1/3 der Mutterlänge, und umgekehrt

[Abbildung] Fig. 393.
[Abbildung] Fig. 394.
[Abbildung] Fig. 395.
[Abbildung] die Breite der an b sitzenden
Führungsflügel unten 2/3 , oben
1/3 der Mutterlänge, so dass
nach Fig. 395 jede Mutterhälfte
hinter beiden Querstücken d ge-
führt wird. In c ist eine kurze
Welle e gelagert, welche an
einem Ende mit einer Scheibe
und zwei in Schlitze der Mutter-
hälften greifenden Zapfen i,
am andern Ende mit einem
Handhebel h ausgestattet ist, so
dass durch Drehung des letz-
teren die Mutterhälften die ver-
langte Verschiebung erfahren. Die Lage des Hebels
h gegenüber dem Zapfen i ist so gewählt, dass sein
Gewicht eigenmächtiges Aendern der den Mutter-
hälften gegebenen Lagen verhindert.

Fig. 396 und 397 stellt das Wohlenberg'sche
Mutterschloss1) dar. Dasselbe ist zwar in erster
Linie für zum Gewindeschneiden dienende Dreh-
bänke bestimmt, kann aber ebensowohl für andere
Zwecke gebraucht werden. Die Mutterhälften liegen
in den beiden Körpern a und b, welche an der
Bettplatte, quer gegen die Schraube, in Führungen verschiebbar sind. Diese
Verschiebung erfolgt durch eine theils rechtsgängige, theils linksgängige
Schraube e, wenn diese mittels des Handhebels f gedreht wird. Ein zu

1) D. R.-P. No. 31322.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
sind zur Stillstellung des in die Zahnstange greifenden Rades, der Schraube
oder der Trommel, welche — nach Fig. 389 — ein Band bewegt, ohne
weiteres anwendbar. Man will aber zuweilen den Schraubenbetrieb ein-
stellen, obgleich die Schraube sich wie bisher weiter dreht. Zu diesem
Zwecke wird der Eingriff von Mutter und Schraube aufgehoben.

Von den vielen hierfür geeigneten, Mutterschloss genannten Ein-
richtungen mögen folgende hier angeführt werden.

[Abbildung] Fig. 392.

Man zerlegt die Mutter in zwei Hälften und zieht
diese gleichmässig nach aussen, wenn die Schraube von
der Mutter frei werden soll. Es sind z. B. die Mutterhälften a
und b, Fig. 392, prismatisch gestaltet und von den Wänden c
eines Kanales so umgeben, dass sie nur in der Halb-
messerrichtung der Schraube s verschoben werden können.
Zu ihrer Verschiebung dient ein geeignetes Hebelwerk oder
ein sonstiges Mittel.

Die Fig. 393 bis 395 stellen ein solches von mir an-
gegebenes Mutterschloss dar. s bezeichnet den Querschnitt
der Schraube, a und b die beiden Mutterhälften, welche in einer breiten
Nuth des Körpers c unter Beihilfe der Querschienen d gut geführt werden.
Um diese Führung möglichst zu sichern, beträgt die Breite der Führungs-
flügel von a oben nur ⅔, unten nur ⅓ der Mutterlänge, und umgekehrt

[Abbildung] Fig. 393.
[Abbildung] Fig. 394.
[Abbildung] Fig. 395.
[Abbildung] die Breite der an b sitzenden
Führungsflügel unten ⅔, oben
⅓ der Mutterlänge, so dass
nach Fig. 395 jede Mutterhälfte
hinter beiden Querstücken d ge-
führt wird. In c ist eine kurze
Welle e gelagert, welche an
einem Ende mit einer Scheibe
und zwei in Schlitze der Mutter-
hälften greifenden Zapfen i,
am andern Ende mit einem
Handhebel h ausgestattet ist, so
dass durch Drehung des letz-
teren die Mutterhälften die ver-
langte Verschiebung erfahren. Die Lage des Hebels
h gegenüber dem Zapfen i ist so gewählt, dass sein
Gewicht eigenmächtiges Aendern der den Mutter-
hälften gegebenen Lagen verhindert.

Fig. 396 und 397 stellt das Wohlenberg’sche
Mutterschloss1) dar. Dasselbe ist zwar in erster
Linie für zum Gewindeschneiden dienende Dreh-
bänke bestimmt, kann aber ebensowohl für andere
Zwecke gebraucht werden. Die Mutterhälften liegen
in den beiden Körpern a und b, welche an der
Bettplatte, quer gegen die Schraube, in Führungen verschiebbar sind. Diese
Verschiebung erfolgt durch eine theils rechtsgängige, theils linksgängige
Schraube e, wenn diese mittels des Handhebels f gedreht wird. Ein zu

1) D. R.-P. No. 31322.
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[190/0204] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. sind zur Stillstellung des in die Zahnstange greifenden Rades, der Schraube oder der Trommel, welche — nach Fig. 389 — ein Band bewegt, ohne weiteres anwendbar. Man will aber zuweilen den Schraubenbetrieb ein- stellen, obgleich die Schraube sich wie bisher weiter dreht. Zu diesem Zwecke wird der Eingriff von Mutter und Schraube aufgehoben. Von den vielen hierfür geeigneten, Mutterschloss genannten Ein- richtungen mögen folgende hier angeführt werden. [Abbildung Fig. 392. ] Man zerlegt die Mutter in zwei Hälften und zieht diese gleichmässig nach aussen, wenn die Schraube von der Mutter frei werden soll. Es sind z. B. die Mutterhälften a und b, Fig. 392, prismatisch gestaltet und von den Wänden c eines Kanales so umgeben, dass sie nur in der Halb- messerrichtung der Schraube s verschoben werden können. Zu ihrer Verschiebung dient ein geeignetes Hebelwerk oder ein sonstiges Mittel. Die Fig. 393 bis 395 stellen ein solches von mir an- gegebenes Mutterschloss dar. s bezeichnet den Querschnitt der Schraube, a und b die beiden Mutterhälften, welche in einer breiten Nuth des Körpers c unter Beihilfe der Querschienen d gut geführt werden. Um diese Führung möglichst zu sichern, beträgt die Breite der Führungs- flügel von a oben nur ⅔, unten nur ⅓ der Mutterlänge, und umgekehrt [Abbildung Fig. 393.] [Abbildung Fig. 394.] [Abbildung Fig. 395.] [Abbildung] die Breite der an b sitzenden Führungsflügel unten ⅔, oben ⅓ der Mutterlänge, so dass nach Fig. 395 jede Mutterhälfte hinter beiden Querstücken d ge- führt wird. In c ist eine kurze Welle e gelagert, welche an einem Ende mit einer Scheibe und zwei in Schlitze der Mutter- hälften greifenden Zapfen i, am andern Ende mit einem Handhebel h ausgestattet ist, so dass durch Drehung des letz- teren die Mutterhälften die ver- langte Verschiebung erfahren. Die Lage des Hebels h gegenüber dem Zapfen i ist so gewählt, dass sein Gewicht eigenmächtiges Aendern der den Mutter- hälften gegebenen Lagen verhindert. Fig. 396 und 397 stellt das Wohlenberg’sche Mutterschloss 1) dar. Dasselbe ist zwar in erster Linie für zum Gewindeschneiden dienende Dreh- bänke bestimmt, kann aber ebensowohl für andere Zwecke gebraucht werden. Die Mutterhälften liegen in den beiden Körpern a und b, welche an der Bettplatte, quer gegen die Schraube, in Führungen verschiebbar sind. Diese Verschiebung erfolgt durch eine theils rechtsgängige, theils linksgängige Schraube e, wenn diese mittels des Handhebels f gedreht wird. Ein zu 1) D. R.-P. No. 31322.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/204>, abgerufen am 23.11.2024.