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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Für die Verschiebung der Räder auf der Vorgelegewelle mögen fol-
gende Beispiele genügen. Fig. 329 zeigt eine von der Gisholt Machine
Comp. (Madison, Wisc.) für doppeltes Vorgelege angewendete Einrichtung.
Es soll die Drehbankspindel s sich entweder mit der Stufenrolle, oder unter
Vermittlung der Räder r1 r2 r3 r4 oder endlich der Räder r1 r2 r5 r6 drehen.
Das Rad r2 bleibt stets mit r2 im Eingriff, indem es mittels hohlen Zapfens
in m1 gelagert ist. Auch das Räderpaar r3 r4 bleibt für gewöhnlich im
Eingriff. r4 ist zunächst ebenso auf der Spindel s frei drehbar wie die
Stufenrolle nebst Rädchen r1; eine durch den Handhebel h steuerbare
Kupplung verbindet die Stufenrolle, oder das Rad r4 mit der Spindel.
Soll das Vorgelege r1 r2 r5 r6 benutzt werden, so verschiebt man r3 und r5
mit ihrer Welle in entsprechendem Grade nach rechts, so dass r5 in das
an der Planscheibe feste Rad r6 greift. Diese Verschiebung erfolgt durch
einen Handhebel unter Vermittlung des Querstückes q. Man findet für
diese Verschiebung auch die durch Fig. 330 abgebildete Einrichtung im Ge-

[Abbildung] Fig. 330.
[Abbildung] Fig. 331.
[Abbildung] Fig. 332.
brauch. Hier steckt in m eine Lagerbüchse l, welche den Raum zwischen
r3 und r5 ausfüllt und mittels Zahnstange und Rädchen verschoben wird,
wobei sie die Räder r3 und r5 nebst Welle mitnimmt.

Das Ein-, bezw. Ausrücken durch Verschieben der Räder in deren
Axenrichtung enthält die Gefahr, dass bei unaufmerksamer Handhabung
vorübergehend nur ein Theil der Zahnbreite zu Angriff kommt, so dass leicht
dieser Theil abbricht. Man zieht deshalb die erste Gruppe der Aus-, bezw.
Einrückvorrichtungen allgemein vor.

Das Ein- und Ausrücken mittels einer zwischen r4 und die Stufen-
rolle gelegten Klauen-, besser Reibungskupplung, welches schon bei Er-
örterung der Fig. 329 genügend erwähnt worden ist, zeichnet sich allen
andern gegenüber durch die Einfachheit ihrer Bedienung und den geringen
Zeitaufwand, welchen letztere erfordert, vortheilhaft aus: es bleiben die
Räder im Eingriff und nur die Kupplung ist zu bethätigen. Dagegen ist

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.

Für die Verschiebung der Räder auf der Vorgelegewelle mögen fol-
gende Beispiele genügen. Fig. 329 zeigt eine von der Gisholt Machine
Comp. (Madison, Wisc.) für doppeltes Vorgelege angewendete Einrichtung.
Es soll die Drehbankspindel s sich entweder mit der Stufenrolle, oder unter
Vermittlung der Räder r1 r2 r3 r4 oder endlich der Räder r1 r2 r5 r6 drehen.
Das Rad r2 bleibt stets mit r2 im Eingriff, indem es mittels hohlen Zapfens
in m1 gelagert ist. Auch das Räderpaar r3 r4 bleibt für gewöhnlich im
Eingriff. r4 ist zunächst ebenso auf der Spindel s frei drehbar wie die
Stufenrolle nebst Rädchen r1; eine durch den Handhebel h steuerbare
Kupplung verbindet die Stufenrolle, oder das Rad r4 mit der Spindel.
Soll das Vorgelege r1 r2 r5 r6 benutzt werden, so verschiebt man r3 und r5
mit ihrer Welle in entsprechendem Grade nach rechts, so dass r5 in das
an der Planscheibe feste Rad r6 greift. Diese Verschiebung erfolgt durch
einen Handhebel unter Vermittlung des Querstückes q. Man findet für
diese Verschiebung auch die durch Fig. 330 abgebildete Einrichtung im Ge-

[Abbildung] Fig. 330.
[Abbildung] Fig. 331.
[Abbildung] Fig. 332.
brauch. Hier steckt in m eine Lagerbüchse l, welche den Raum zwischen
r3 und r5 ausfüllt und mittels Zahnstange und Rädchen verschoben wird,
wobei sie die Räder r3 und r5 nebst Welle mitnimmt.

Das Ein-, bezw. Ausrücken durch Verschieben der Räder in deren
Axenrichtung enthält die Gefahr, dass bei unaufmerksamer Handhabung
vorübergehend nur ein Theil der Zahnbreite zu Angriff kommt, so dass leicht
dieser Theil abbricht. Man zieht deshalb die erste Gruppe der Aus-, bezw.
Einrückvorrichtungen allgemein vor.

Das Ein- und Ausrücken mittels einer zwischen r4 und die Stufen-
rolle gelegten Klauen-, besser Reibungskupplung, welches schon bei Er-
örterung der Fig. 329 genügend erwähnt worden ist, zeichnet sich allen
andern gegenüber durch die Einfachheit ihrer Bedienung und den geringen
Zeitaufwand, welchen letztere erfordert, vortheilhaft aus: es bleiben die
Räder im Eingriff und nur die Kupplung ist zu bethätigen. Dagegen ist

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[163/0177] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Für die Verschiebung der Räder auf der Vorgelegewelle mögen fol- gende Beispiele genügen. Fig. 329 zeigt eine von der Gisholt Machine Comp. (Madison, Wisc.) für doppeltes Vorgelege angewendete Einrichtung. Es soll die Drehbankspindel s sich entweder mit der Stufenrolle, oder unter Vermittlung der Räder r1 r2 r3 r4 oder endlich der Räder r1 r2 r5 r6 drehen. Das Rad r2 bleibt stets mit r2 im Eingriff, indem es mittels hohlen Zapfens in m1 gelagert ist. Auch das Räderpaar r3 r4 bleibt für gewöhnlich im Eingriff. r4 ist zunächst ebenso auf der Spindel s frei drehbar wie die Stufenrolle nebst Rädchen r1; eine durch den Handhebel h steuerbare Kupplung verbindet die Stufenrolle, oder das Rad r4 mit der Spindel. Soll das Vorgelege r1 r2 r5 r6 benutzt werden, so verschiebt man r3 und r5 mit ihrer Welle in entsprechendem Grade nach rechts, so dass r5 in das an der Planscheibe feste Rad r6 greift. Diese Verschiebung erfolgt durch einen Handhebel unter Vermittlung des Querstückes q. Man findet für diese Verschiebung auch die durch Fig. 330 abgebildete Einrichtung im Ge- [Abbildung Fig. 330.] [Abbildung Fig. 331.] [Abbildung Fig. 332.] brauch. Hier steckt in m eine Lagerbüchse l, welche den Raum zwischen r3 und r5 ausfüllt und mittels Zahnstange und Rädchen verschoben wird, wobei sie die Räder r3 und r5 nebst Welle mitnimmt. Das Ein-, bezw. Ausrücken durch Verschieben der Räder in deren Axenrichtung enthält die Gefahr, dass bei unaufmerksamer Handhabung vorübergehend nur ein Theil der Zahnbreite zu Angriff kommt, so dass leicht dieser Theil abbricht. Man zieht deshalb die erste Gruppe der Aus-, bezw. Einrückvorrichtungen allgemein vor. Das Ein- und Ausrücken mittels einer zwischen r4 und die Stufen- rolle gelegten Klauen-, besser Reibungskupplung, welches schon bei Er- örterung der Fig. 329 genügend erwähnt worden ist, zeichnet sich allen andern gegenüber durch die Einfachheit ihrer Bedienung und den geringen Zeitaufwand, welchen letztere erfordert, vortheilhaft aus: es bleiben die Räder im Eingriff und nur die Kupplung ist zu bethätigen. Dagegen ist 11*

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/177>, abgerufen am 25.11.2024.