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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
unter Vermittlung des Rades r4 hergestellt, beispielsweise nach Fig. 320.
Es bezeichnet a einen Theil der Stufenrolle, b deren Boden und r4 das
auf der Welle feste Rad. An b ragt ein Ring c hervor, welcher mit einer
oder mehreren zur Aufnahme des viereckigen Kopfes der Schraube i ge-
eigneten Unterbrechungen versehen ist. i steckt in einem Schlitz des
Rades r4. Befindet sich i in der durch ausgezogene Linien gezeichneten
Lage, so dient ihr Kopf als Mitnehmer, bringt man aber i in die Lage,
welche durch gestrichelte Linien angegeben ist, so können a und r4 sich
unabhängig von einander drehen. Das Bedienen dieser Kupplung nimmt
einige Zeit in Anspruch; rascher ist der vorliegende Zweck durch die in
[Abbildung] Fig. 320.
[Abbildung] Fig. 321.
Fig. 321 abgebildete Kupplung1) zu erreichen. a, b und r4 haben dieselbe
Bedeutung wie vorhin, i ist ein runder Riegel, welcher durch eine in der
Büchse c liegende Schraubenfeder in ein Loch der Bodenscheibe b gedrückt
wird. Soll die Kupplung gelöst werden, so wird i zurückgezogen und ein
wenig gedreht. Dabei legt sich der in i feste Stift e gegen die freie End-
fläche der Büchse c und hindert das eigenmächtige Vorschnellen des Riegels.
Zum Kuppeln von a und r4 ist nur nöthig, den Riegel i so zu drehen, dass
sein Stift in die Büchse c schlüpfen kann, und ihn dann einem der in b
befindlichen Löcher gegenüber zu bringen.

Gebräuchliche Mittel zum Ein- und Ausrücken der Vorgelege sind
folgende: Die Lager der Vorgelegewelle k, Fig. 322, sind aussen vierkantig
und in Schlitzen des Maschinengestells m um etwas
mehr, als die Radzahnlänge beträgt, verschiebbar.
Ein Klötzchen l füllt den Raum zwischen Lager
und Schlitzende aus und wird auf die eine oder
andere Seite des Lagers gelegt, je nachdem die
Räder ein- oder ausgerückt sind. Um das Klötz-
chen l vor gelegentlichem Herausfallen zu schützen,
wird es wohl durch einen Einsteckstift festgehalten.

[Abbildung] Fig. 322.

Diese Einrichtung birgt die Gefahr in sich, dass die beiden zu k ge-
hörigen Lager nicht gleichförmig verschoben und hierdurch Verbiegungen
der Welle oder der Lager herbeigeführt werden. Von dieser Schwäche ist
die folgende Einrichtung frei. Die beiden Räder r2 und r3, Fig. 318, sitzen
fest auf der hohlen Welle oder Kanone k, Fig. 323, und drehen sich mit
dieser lose um den Bolzen b. Dieser ist mit zwei ausseraxig liegenden
Zapfen im Maschinengestell m gelagert. Indem man den Abstand a der
Zapfenaxe von der eigentlichen Bolzenaxe etwas grösser macht, als die
halbe Zahnlänge beträgt, erreicht man das Aus-, bezw. Einrücken der Räder

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 753, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 11

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
unter Vermittlung des Rades r4 hergestellt, beispielsweise nach Fig. 320.
Es bezeichnet a einen Theil der Stufenrolle, b deren Boden und r4 das
auf der Welle feste Rad. An b ragt ein Ring c hervor, welcher mit einer
oder mehreren zur Aufnahme des viereckigen Kopfes der Schraube i ge-
eigneten Unterbrechungen versehen ist. i steckt in einem Schlitz des
Rades r4. Befindet sich i in der durch ausgezogene Linien gezeichneten
Lage, so dient ihr Kopf als Mitnehmer, bringt man aber i in die Lage,
welche durch gestrichelte Linien angegeben ist, so können a und r4 sich
unabhängig von einander drehen. Das Bedienen dieser Kupplung nimmt
einige Zeit in Anspruch; rascher ist der vorliegende Zweck durch die in
[Abbildung] Fig. 320.
[Abbildung] Fig. 321.
Fig. 321 abgebildete Kupplung1) zu erreichen. a, b und r4 haben dieselbe
Bedeutung wie vorhin, i ist ein runder Riegel, welcher durch eine in der
Büchse c liegende Schraubenfeder in ein Loch der Bodenscheibe b gedrückt
wird. Soll die Kupplung gelöst werden, so wird i zurückgezogen und ein
wenig gedreht. Dabei legt sich der in i feste Stift e gegen die freie End-
fläche der Büchse c und hindert das eigenmächtige Vorschnellen des Riegels.
Zum Kuppeln von a und r4 ist nur nöthig, den Riegel i so zu drehen, dass
sein Stift in die Büchse c schlüpfen kann, und ihn dann einem der in b
befindlichen Löcher gegenüber zu bringen.

Gebräuchliche Mittel zum Ein- und Ausrücken der Vorgelege sind
folgende: Die Lager der Vorgelegewelle k, Fig. 322, sind aussen vierkantig
und in Schlitzen des Maschinengestells m um etwas
mehr, als die Radzahnlänge beträgt, verschiebbar.
Ein Klötzchen l füllt den Raum zwischen Lager
und Schlitzende aus und wird auf die eine oder
andere Seite des Lagers gelegt, je nachdem die
Räder ein- oder ausgerückt sind. Um das Klötz-
chen l vor gelegentlichem Herausfallen zu schützen,
wird es wohl durch einen Einsteckstift festgehalten.

[Abbildung] Fig. 322.

Diese Einrichtung birgt die Gefahr in sich, dass die beiden zu k ge-
hörigen Lager nicht gleichförmig verschoben und hierdurch Verbiegungen
der Welle oder der Lager herbeigeführt werden. Von dieser Schwäche ist
die folgende Einrichtung frei. Die beiden Räder r2 und r3, Fig. 318, sitzen
fest auf der hohlen Welle oder Kanone k, Fig. 323, und drehen sich mit
dieser lose um den Bolzen b. Dieser ist mit zwei ausseraxig liegenden
Zapfen im Maschinengestell m gelagert. Indem man den Abstand a der
Zapfenaxe von der eigentlichen Bolzenaxe etwas grösser macht, als die
halbe Zahnlänge beträgt, erreicht man das Aus-, bezw. Einrücken der Räder

1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 753, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 11
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[161/0175] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. unter Vermittlung des Rades r4 hergestellt, beispielsweise nach Fig. 320. Es bezeichnet a einen Theil der Stufenrolle, b deren Boden und r4 das auf der Welle feste Rad. An b ragt ein Ring c hervor, welcher mit einer oder mehreren zur Aufnahme des viereckigen Kopfes der Schraube i ge- eigneten Unterbrechungen versehen ist. i steckt in einem Schlitz des Rades r4. Befindet sich i in der durch ausgezogene Linien gezeichneten Lage, so dient ihr Kopf als Mitnehmer, bringt man aber i in die Lage, welche durch gestrichelte Linien angegeben ist, so können a und r4 sich unabhängig von einander drehen. Das Bedienen dieser Kupplung nimmt einige Zeit in Anspruch; rascher ist der vorliegende Zweck durch die in [Abbildung Fig. 320.] [Abbildung Fig. 321.] Fig. 321 abgebildete Kupplung 1) zu erreichen. a, b und r4 haben dieselbe Bedeutung wie vorhin, i ist ein runder Riegel, welcher durch eine in der Büchse c liegende Schraubenfeder in ein Loch der Bodenscheibe b gedrückt wird. Soll die Kupplung gelöst werden, so wird i zurückgezogen und ein wenig gedreht. Dabei legt sich der in i feste Stift e gegen die freie End- fläche der Büchse c und hindert das eigenmächtige Vorschnellen des Riegels. Zum Kuppeln von a und r4 ist nur nöthig, den Riegel i so zu drehen, dass sein Stift in die Büchse c schlüpfen kann, und ihn dann einem der in b befindlichen Löcher gegenüber zu bringen. Gebräuchliche Mittel zum Ein- und Ausrücken der Vorgelege sind folgende: Die Lager der Vorgelegewelle k, Fig. 322, sind aussen vierkantig und in Schlitzen des Maschinengestells m um etwas mehr, als die Radzahnlänge beträgt, verschiebbar. Ein Klötzchen l füllt den Raum zwischen Lager und Schlitzende aus und wird auf die eine oder andere Seite des Lagers gelegt, je nachdem die Räder ein- oder ausgerückt sind. Um das Klötz- chen l vor gelegentlichem Herausfallen zu schützen, wird es wohl durch einen Einsteckstift festgehalten. [Abbildung Fig. 322. ] Diese Einrichtung birgt die Gefahr in sich, dass die beiden zu k ge- hörigen Lager nicht gleichförmig verschoben und hierdurch Verbiegungen der Welle oder der Lager herbeigeführt werden. Von dieser Schwäche ist die folgende Einrichtung frei. Die beiden Räder r2 und r3, Fig. 318, sitzen fest auf der hohlen Welle oder Kanone k, Fig. 323, und drehen sich mit dieser lose um den Bolzen b. Dieser ist mit zwei ausseraxig liegenden Zapfen im Maschinengestell m gelagert. Indem man den Abstand a der Zapfenaxe von der eigentlichen Bolzenaxe etwas grösser macht, als die halbe Zahnlänge beträgt, erreicht man das Aus-, bezw. Einrücken der Räder 1) Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1892, S. 753, mit Abb. Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 11

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/175>, abgerufen am 29.03.2024.