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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Einleitung.

Der wichtigste Theil der Werkzeugmaschine ist das Werkzeug. Die
Maschine hat es dem Werkstück, oder dieses jenem entgegenzuführen
und zwar mit einer, zur Ueberwindung der Widerstände genügenden Kraft,
oft mit begrenzter Geschwindigkeit, wobei die Gestalt des, bei dieser gegen-
sätzlichen Bewegung zurückzulegenden Weges und zuweilen auch seine
Länge eine ganz bestimmte ist. Behufs Hervorbringens der gegensätz-
lichen Bewegung von Werkzeug und Werkstück ist das Werkzeug an der
Maschine zu befestigen, wenn es nicht ohne weiteres in dieser aufgeht
(vergl. z. B. die Blechbiegemaschine), wie auch eine geeignete Verbindung
der Maschine mit dem Werkstück stattzufinden hat. So gliedert sich der
zu behandelnde Stoff weiter wie folgt:

I. Eigentliche Werkzeuge und deren Wirkungsart;
II. Mittel, welche die Gestalt der gegensätzlichen Wege zwischen Werk-
zeug und Werkstück liefern;
III. Verbindungen der Werkzeuge und Werkstücke mit der Maschine;
IV. Mittel, welche die gegensätzlichen Bewegungen mit der erforder-
lichen Kraft, Geschwindigkeit und Wegeslänge hervorbringen;
V. Gesammtanordnung der Maschinen, und ihre Gestelle.

Bei einigen der Maschinengattungen wird diese vollständige Gliede-
rung entbehrt, sodass mehrere der Glieder zusammengefasst werden können.

Vorab sollen folgende für den Entwurf fast aller Werkzeugmaschinen
-- mehr oder weniger -- bedeutsamen, allgemeinen Gesichtspunkte erörtert
werden.

Sie beziehen sich A. auf den die Maschine bedienenden Arbeiter,
B. die Standhaftigkeit und C. den Antrieb der Maschinen.

A. Die Bedienung der Maschine zerfällt in das Vorlegen, bezw.
Auf- oder Einspannen und das Fortnehmen der Werkstücke, in dem Be-
obachten der Arbeit und dem Steuern der Maschine. Man wird allgemein
fordern müssen, dass durch diese Bedienung die eigentliche Arbeitszeit der
Maschine möglichst wenig beschränkt wird, dass sie die physischen Kräfte
des Arbeiters nicht übermässig beansprucht, mit Leuten mittlerer Befähigung
befriedigend durchgeführt werden kann und Gefährdung der Gesundheit
oder gar des Lebens der Arbeiter möglichst vermieden wird.

Weiter unten werden an mehreren Stellen die Grundsätze eingehend
zur Erörterung gelangen, nach welchen beim Vorlegen, Ein- oder Aufspannen
verfahren werden muss, um die erforderliche Genauigkeit der Arbeit zu
sichern. Es werden dabei auch Mittel genannt werden, welche die Rasch-
heit dieser Arbeiten, sowie des Ablegens zu fördern vermögen. Sie sind
verschieden je nach Art der Werkstücke und der zu ihrer Bearbeitung
dienenden Maschinen. Das Gleiche gilt von den Mitteln, welche bezwecken,
die Werkstücke da hinzubringen, wo sie befestigt werden sollen und den
anderen, welche ihrer Hinwegräumung dienen. Diese stehen indessen in
loserem Zusammenhange mit den Maschinen als jene, und können deshalb
im vorliegenden Buche nicht mit gleicher Ausführlichkeit behandelt werden,
weshalb von ihnen nur im allgemeinen die Rede sein soll.

Der Zeitaufwand für das Vorlegen und Abnehmen spielt, ebenso wie
der Zeitverbrauch für das Befestigen und Lösen der Werkstücke nament-
lich dann eine Rolle, wenn die für die eigentliche Bearbeitung zu verwen-

Einleitung.

Der wichtigste Theil der Werkzeugmaschine ist das Werkzeug. Die
Maschine hat es dem Werkstück, oder dieses jenem entgegenzuführen
und zwar mit einer, zur Ueberwindung der Widerstände genügenden Kraft,
oft mit begrenzter Geschwindigkeit, wobei die Gestalt des, bei dieser gegen-
sätzlichen Bewegung zurückzulegenden Weges und zuweilen auch seine
Länge eine ganz bestimmte ist. Behufs Hervorbringens der gegensätz-
lichen Bewegung von Werkzeug und Werkstück ist das Werkzeug an der
Maschine zu befestigen, wenn es nicht ohne weiteres in dieser aufgeht
(vergl. z. B. die Blechbiegemaschine), wie auch eine geeignete Verbindung
der Maschine mit dem Werkstück stattzufinden hat. So gliedert sich der
zu behandelnde Stoff weiter wie folgt:

I. Eigentliche Werkzeuge und deren Wirkungsart;
II. Mittel, welche die Gestalt der gegensätzlichen Wege zwischen Werk-
zeug und Werkstück liefern;
III. Verbindungen der Werkzeuge und Werkstücke mit der Maschine;
IV. Mittel, welche die gegensätzlichen Bewegungen mit der erforder-
lichen Kraft, Geschwindigkeit und Wegeslänge hervorbringen;
V. Gesammtanordnung der Maschinen, und ihre Gestelle.

Bei einigen der Maschinengattungen wird diese vollständige Gliede-
rung entbehrt, sodass mehrere der Glieder zusammengefasst werden können.

Vorab sollen folgende für den Entwurf fast aller Werkzeugmaschinen
— mehr oder weniger — bedeutsamen, allgemeinen Gesichtspunkte erörtert
werden.

Sie beziehen sich A. auf den die Maschine bedienenden Arbeiter,
B. die Standhaftigkeit und C. den Antrieb der Maschinen.

A. Die Bedienung der Maschine zerfällt in das Vorlegen, bezw.
Auf- oder Einspannen und das Fortnehmen der Werkstücke, in dem Be-
obachten der Arbeit und dem Steuern der Maschine. Man wird allgemein
fordern müssen, dass durch diese Bedienung die eigentliche Arbeitszeit der
Maschine möglichst wenig beschränkt wird, dass sie die physischen Kräfte
des Arbeiters nicht übermässig beansprucht, mit Leuten mittlerer Befähigung
befriedigend durchgeführt werden kann und Gefährdung der Gesundheit
oder gar des Lebens der Arbeiter möglichst vermieden wird.

Weiter unten werden an mehreren Stellen die Grundsätze eingehend
zur Erörterung gelangen, nach welchen beim Vorlegen, Ein- oder Aufspannen
verfahren werden muss, um die erforderliche Genauigkeit der Arbeit zu
sichern. Es werden dabei auch Mittel genannt werden, welche die Rasch-
heit dieser Arbeiten, sowie des Ablegens zu fördern vermögen. Sie sind
verschieden je nach Art der Werkstücke und der zu ihrer Bearbeitung
dienenden Maschinen. Das Gleiche gilt von den Mitteln, welche bezwecken,
die Werkstücke da hinzubringen, wo sie befestigt werden sollen und den
anderen, welche ihrer Hinwegräumung dienen. Diese stehen indessen in
loserem Zusammenhange mit den Maschinen als jene, und können deshalb
im vorliegenden Buche nicht mit gleicher Ausführlichkeit behandelt werden,
weshalb von ihnen nur im allgemeinen die Rede sein soll.

Der Zeitaufwand für das Vorlegen und Abnehmen spielt, ebenso wie
der Zeitverbrauch für das Befestigen und Lösen der Werkstücke nament-
lich dann eine Rolle, wenn die für die eigentliche Bearbeitung zu verwen-

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[2/0016] Einleitung. Der wichtigste Theil der Werkzeugmaschine ist das Werkzeug. Die Maschine hat es dem Werkstück, oder dieses jenem entgegenzuführen und zwar mit einer, zur Ueberwindung der Widerstände genügenden Kraft, oft mit begrenzter Geschwindigkeit, wobei die Gestalt des, bei dieser gegen- sätzlichen Bewegung zurückzulegenden Weges und zuweilen auch seine Länge eine ganz bestimmte ist. Behufs Hervorbringens der gegensätz- lichen Bewegung von Werkzeug und Werkstück ist das Werkzeug an der Maschine zu befestigen, wenn es nicht ohne weiteres in dieser aufgeht (vergl. z. B. die Blechbiegemaschine), wie auch eine geeignete Verbindung der Maschine mit dem Werkstück stattzufinden hat. So gliedert sich der zu behandelnde Stoff weiter wie folgt: I. Eigentliche Werkzeuge und deren Wirkungsart; II. Mittel, welche die Gestalt der gegensätzlichen Wege zwischen Werk- zeug und Werkstück liefern; III. Verbindungen der Werkzeuge und Werkstücke mit der Maschine; IV. Mittel, welche die gegensätzlichen Bewegungen mit der erforder- lichen Kraft, Geschwindigkeit und Wegeslänge hervorbringen; V. Gesammtanordnung der Maschinen, und ihre Gestelle. Bei einigen der Maschinengattungen wird diese vollständige Gliede- rung entbehrt, sodass mehrere der Glieder zusammengefasst werden können. Vorab sollen folgende für den Entwurf fast aller Werkzeugmaschinen — mehr oder weniger — bedeutsamen, allgemeinen Gesichtspunkte erörtert werden. Sie beziehen sich A. auf den die Maschine bedienenden Arbeiter, B. die Standhaftigkeit und C. den Antrieb der Maschinen. A. Die Bedienung der Maschine zerfällt in das Vorlegen, bezw. Auf- oder Einspannen und das Fortnehmen der Werkstücke, in dem Be- obachten der Arbeit und dem Steuern der Maschine. Man wird allgemein fordern müssen, dass durch diese Bedienung die eigentliche Arbeitszeit der Maschine möglichst wenig beschränkt wird, dass sie die physischen Kräfte des Arbeiters nicht übermässig beansprucht, mit Leuten mittlerer Befähigung befriedigend durchgeführt werden kann und Gefährdung der Gesundheit oder gar des Lebens der Arbeiter möglichst vermieden wird. Weiter unten werden an mehreren Stellen die Grundsätze eingehend zur Erörterung gelangen, nach welchen beim Vorlegen, Ein- oder Aufspannen verfahren werden muss, um die erforderliche Genauigkeit der Arbeit zu sichern. Es werden dabei auch Mittel genannt werden, welche die Rasch- heit dieser Arbeiten, sowie des Ablegens zu fördern vermögen. Sie sind verschieden je nach Art der Werkstücke und der zu ihrer Bearbeitung dienenden Maschinen. Das Gleiche gilt von den Mitteln, welche bezwecken, die Werkstücke da hinzubringen, wo sie befestigt werden sollen und den anderen, welche ihrer Hinwegräumung dienen. Diese stehen indessen in loserem Zusammenhange mit den Maschinen als jene, und können deshalb im vorliegenden Buche nicht mit gleicher Ausführlichkeit behandelt werden, weshalb von ihnen nur im allgemeinen die Rede sein soll. Der Zeitaufwand für das Vorlegen und Abnehmen spielt, ebenso wie der Zeitverbrauch für das Befestigen und Lösen der Werkstücke nament- lich dann eine Rolle, wenn die für die eigentliche Bearbeitung zu verwen-

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/16>, abgerufen am 23.11.2024.