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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Lage von c zu d nicht derartig wechselt, dass die ganze Länge des Rades
gleichförmig in Anspruch genommen wird und demgemäss einigermassen
gleichförmige Abnutzung erfährt, so bringt das vorliegende Verfahren der
Bewegungsübertragung nicht selten störende Unannehmlichkeiten mit sich.
Man zieht deshalb meistens vor, den beiden Rädern c und d Fig. 286 gleiche
Breite zu geben, d auf b zu befestigen, aber c auf a verschiebbar anzu-
ordnen -- die Welle a ist z. B. in ganzer Länge mit einer Nuth versehen,
in welche eine an c feste Leiste greift, so dass a und c sich gemeinsam drehen
-- und mit einem Lager von b einen Arm e fest zu verbinden, welcher
einen Hals des Rades c umgreift, so dass die gegensätzliche Lage von c
und d unverändert bleibt. Das gleiche Verfahren wird zuweilen auch bei
Riemenbetrieb angewendet.

[Abbildung] Fig. 285.
[Abbildung] Fig. 286.
[Abbildung] Fig. 287.

Nicht selten wird der vorliegende Zweck auch durch Verbindung von
w. u. angeführten Mechanismen erreicht.

b. Die Wellen sind gleichlaufend, ihre Entfernung ändert sich nicht,
auch eine gegensätzliche Verschiebung in der Längenrichtung der Wellen
kommt nicht vor. Es ändert sich aber die gegensätzliche Lage, d. h. es
bewegt sich die eine Welle b in einem Kreisbogen um die andere Welle a,
Fig. 287 und 288. Die Lösung der Aufgabe,
den Betrieb von einer der Wellen zur anderen
aufrecht zu erhalten, ist für Riemen- wie Räder-
betrieb eine so einfache,
dass der Hinweis auf die
Figuren für deren Dar-
stellung genügt. Es werden
jedoch auch hierfür Ver-
bindungen w. u. ange-
gebener Betriebe ange-
wendet, namentlich, wenn
bei grösseren Wellenent-
fernungen Zahnräder als
Betriebsmittel verlangt werden.

[Abbildung] Fig. 288.
[Abbildung] Fig. 289.

c. Eine der zu einander gleichlaufend bleibenden Wellen ändert ihre
Lage gegenüber der andern, so dass der Abstand ein anderer wird. Fig. 289
zeigt eine Lösung der Aufgabe für Riemenantrieb. Die Dreh-Bewegung
soll von der Welle a auf die Welle b übertragen werden, obgleich letztere
ihren Ort wechselt. Es ist zu diesem Zweck eine Hilfswelle c eingeschaltet,
deren Lager durch Lenker e, bezw. f, einerseits mit a, andererseits mit b so
verbunden sind, dass weder der Abstand a c noch die Entfernung b c sich

Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 10

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
Lage von c zu d nicht derartig wechselt, dass die ganze Länge des Rades
gleichförmig in Anspruch genommen wird und demgemäss einigermassen
gleichförmige Abnutzung erfährt, so bringt das vorliegende Verfahren der
Bewegungsübertragung nicht selten störende Unannehmlichkeiten mit sich.
Man zieht deshalb meistens vor, den beiden Rädern c und d Fig. 286 gleiche
Breite zu geben, d auf b zu befestigen, aber c auf a verschiebbar anzu-
ordnen — die Welle a ist z. B. in ganzer Länge mit einer Nuth versehen,
in welche eine an c feste Leiste greift, so dass a und c sich gemeinsam drehen
— und mit einem Lager von b einen Arm e fest zu verbinden, welcher
einen Hals des Rades c umgreift, so dass die gegensätzliche Lage von c
und d unverändert bleibt. Das gleiche Verfahren wird zuweilen auch bei
Riemenbetrieb angewendet.

[Abbildung] Fig. 285.
[Abbildung] Fig. 286.
[Abbildung] Fig. 287.

Nicht selten wird der vorliegende Zweck auch durch Verbindung von
w. u. angeführten Mechanismen erreicht.

b. Die Wellen sind gleichlaufend, ihre Entfernung ändert sich nicht,
auch eine gegensätzliche Verschiebung in der Längenrichtung der Wellen
kommt nicht vor. Es ändert sich aber die gegensätzliche Lage, d. h. es
bewegt sich die eine Welle b in einem Kreisbogen um die andere Welle a,
Fig. 287 und 288. Die Lösung der Aufgabe,
den Betrieb von einer der Wellen zur anderen
aufrecht zu erhalten, ist für Riemen- wie Räder-
betrieb eine so einfache,
dass der Hinweis auf die
Figuren für deren Dar-
stellung genügt. Es werden
jedoch auch hierfür Ver-
bindungen w. u. ange-
gebener Betriebe ange-
wendet, namentlich, wenn
bei grösseren Wellenent-
fernungen Zahnräder als
Betriebsmittel verlangt werden.

[Abbildung] Fig. 288.
[Abbildung] Fig. 289.

c. Eine der zu einander gleichlaufend bleibenden Wellen ändert ihre
Lage gegenüber der andern, so dass der Abstand ein anderer wird. Fig. 289
zeigt eine Lösung der Aufgabe für Riemenantrieb. Die Dreh-Bewegung
soll von der Welle a auf die Welle b übertragen werden, obgleich letztere
ihren Ort wechselt. Es ist zu diesem Zweck eine Hilfswelle c eingeschaltet,
deren Lager durch Lenker e, bezw. f, einerseits mit a, andererseits mit b so
verbunden sind, dass weder der Abstand a c noch die Entfernung b c sich

Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 10
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[145/0159] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. Lage von c zu d nicht derartig wechselt, dass die ganze Länge des Rades gleichförmig in Anspruch genommen wird und demgemäss einigermassen gleichförmige Abnutzung erfährt, so bringt das vorliegende Verfahren der Bewegungsübertragung nicht selten störende Unannehmlichkeiten mit sich. Man zieht deshalb meistens vor, den beiden Rädern c und d Fig. 286 gleiche Breite zu geben, d auf b zu befestigen, aber c auf a verschiebbar anzu- ordnen — die Welle a ist z. B. in ganzer Länge mit einer Nuth versehen, in welche eine an c feste Leiste greift, so dass a und c sich gemeinsam drehen — und mit einem Lager von b einen Arm e fest zu verbinden, welcher einen Hals des Rades c umgreift, so dass die gegensätzliche Lage von c und d unverändert bleibt. Das gleiche Verfahren wird zuweilen auch bei Riemenbetrieb angewendet. [Abbildung Fig. 285. ] [Abbildung Fig. 286. ] [Abbildung Fig. 287. ] Nicht selten wird der vorliegende Zweck auch durch Verbindung von w. u. angeführten Mechanismen erreicht. b. Die Wellen sind gleichlaufend, ihre Entfernung ändert sich nicht, auch eine gegensätzliche Verschiebung in der Längenrichtung der Wellen kommt nicht vor. Es ändert sich aber die gegensätzliche Lage, d. h. es bewegt sich die eine Welle b in einem Kreisbogen um die andere Welle a, Fig. 287 und 288. Die Lösung der Aufgabe, den Betrieb von einer der Wellen zur anderen aufrecht zu erhalten, ist für Riemen- wie Räder- betrieb eine so einfache, dass der Hinweis auf die Figuren für deren Dar- stellung genügt. Es werden jedoch auch hierfür Ver- bindungen w. u. ange- gebener Betriebe ange- wendet, namentlich, wenn bei grösseren Wellenent- fernungen Zahnräder als Betriebsmittel verlangt werden. [Abbildung Fig. 288. ] [Abbildung Fig. 289. ] c. Eine der zu einander gleichlaufend bleibenden Wellen ändert ihre Lage gegenüber der andern, so dass der Abstand ein anderer wird. Fig. 289 zeigt eine Lösung der Aufgabe für Riemenantrieb. Die Dreh-Bewegung soll von der Welle a auf die Welle b übertragen werden, obgleich letztere ihren Ort wechselt. Es ist zu diesem Zweck eine Hilfswelle c eingeschaltet, deren Lager durch Lenker e, bezw. f, einerseits mit a, andererseits mit b so verbunden sind, dass weder der Abstand a c noch die Entfernung b c sich Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 10

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/159>, abgerufen am 28.03.2024.