Statt der hölzernen Klötzchen solche aus Eisen anzuwenden, ist fast unmöglich, wegen des Zeitaufwandes, der nöthig sein würde, um den Klötzchen genau richtige Dicke zu geben. Man hat deshalb eiserne Keile an Stelle der hölzernen Klötzchen gesetzt, welche jedoch unsicher stützen, da sie das Werkstück meistens nur an der Kante berühren und sich infolge ge- legentlicher Erschütterungen leicht lösen. Diese Uebelstände vermeidet die Keilanordnung, welche Fig. 229 in einer Ansicht und einem Querschnitt darstellt. Der Keil k ruht auf dem Grunde des Schlitzes im Klotz a. Der Spitzenwinkel von k ist dem Neigungswinkel der Schlitzsohle gleich, so
[Abbildung]
Fig. 229.
dass die obere Schmal- seite von k mit der unteren Fläche von a gleichlaufend ist. Eine Hakenschraube b dient zur Befestigung des Keiles, nachdem diesem die richtige Lage gegeben ist. Man hat diesen Unterlegkeil auch so eingerichtet, dass er mittels einer Schraube feiner einstellbar ist.1) Diese Keile sind sperrig; es haben deshalb für vorliegenden Zweck kleine Schraubböcke mehr Anklang gefunden. Fig. 230 zeigt einen solchen Schraubbock im Längenschnitt. In einem röhrenförmigen Körper a ist eine Schraube b senkrecht verschiebbar. Eine feste Leiste, welche in eine Längsnuth der Schraube b greift, hindert diese sich zu drehen, und die Mutter c dient zum Heben und Sinkenlassen der Schraube. Man kann
[Abbildung]
Fig. 230.
[Abbildung]
Fig. 231.
auch das Muttergewinde in dem röhrenförmigen Körper anbringen und die Schraube drehen. Dann ist zweckmässig -- so wie bei Schraubzwingen gebräuchlich --, auf den kugelförmigen Kopf der Schraube ein Plättchen zu setzen, welches sich nicht mit der Schraube zu drehen braucht, auch beweglich genug ist, um an leicht schräge Flächen des Werkstücks sich anzuschmiegen. Es ist nöthig, eine Zahl solcher Böckchen, und zwar in verschiedener Grösse bereit zu halten, um den verschiedenen Abständen zwischen Werkstück und Aufspannplatte ohne Umstände sich anpassen zu können. In Fig. 231 u. 232, welche einem Preisverzeichniss von G. F. Grotz in Bissingen a. d. Ens entnommen sind, sieht man die beispielsweise Verwen-
1) Revue generale des machines outils, Oct. 1889, S. 73, mit Abb.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Statt der hölzernen Klötzchen solche aus Eisen anzuwenden, ist fast unmöglich, wegen des Zeitaufwandes, der nöthig sein würde, um den Klötzchen genau richtige Dicke zu geben. Man hat deshalb eiserne Keile an Stelle der hölzernen Klötzchen gesetzt, welche jedoch unsicher stützen, da sie das Werkstück meistens nur an der Kante berühren und sich infolge ge- legentlicher Erschütterungen leicht lösen. Diese Uebelstände vermeidet die Keilanordnung, welche Fig. 229 in einer Ansicht und einem Querschnitt darstellt. Der Keil k ruht auf dem Grunde des Schlitzes im Klotz a. Der Spitzenwinkel von k ist dem Neigungswinkel der Schlitzsohle gleich, so
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Fig. 229.
dass die obere Schmal- seite von k mit der unteren Fläche von a gleichlaufend ist. Eine Hakenschraube b dient zur Befestigung des Keiles, nachdem diesem die richtige Lage gegeben ist. Man hat diesen Unterlegkeil auch so eingerichtet, dass er mittels einer Schraube feiner einstellbar ist.1) Diese Keile sind sperrig; es haben deshalb für vorliegenden Zweck kleine Schraubböcke mehr Anklang gefunden. Fig. 230 zeigt einen solchen Schraubbock im Längenschnitt. In einem röhrenförmigen Körper a ist eine Schraube b senkrecht verschiebbar. Eine feste Leiste, welche in eine Längsnuth der Schraube b greift, hindert diese sich zu drehen, und die Mutter c dient zum Heben und Sinkenlassen der Schraube. Man kann
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Fig. 230.
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Fig. 231.
auch das Muttergewinde in dem röhrenförmigen Körper anbringen und die Schraube drehen. Dann ist zweckmässig — so wie bei Schraubzwingen gebräuchlich —, auf den kugelförmigen Kopf der Schraube ein Plättchen zu setzen, welches sich nicht mit der Schraube zu drehen braucht, auch beweglich genug ist, um an leicht schräge Flächen des Werkstücks sich anzuschmiegen. Es ist nöthig, eine Zahl solcher Böckchen, und zwar in verschiedener Grösse bereit zu halten, um den verschiedenen Abständen zwischen Werkstück und Aufspannplatte ohne Umstände sich anpassen zu können. In Fig. 231 u. 232, welche einem Preisverzeichniss von G. F. Grotz in Bissingen a. d. Ens entnommen sind, sieht man die beispielsweise Verwen-
1) Revue générale des machines outils, Oct. 1889, S. 73, mit Abb.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Statt der hölzernen Klötzchen solche aus Eisen anzuwenden, ist fast
unmöglich, wegen des Zeitaufwandes, der nöthig sein würde, um den Klötzchen
genau richtige Dicke zu geben. Man hat deshalb eiserne Keile an Stelle
der hölzernen Klötzchen gesetzt, welche jedoch unsicher stützen, da sie
das Werkstück meistens nur an der Kante berühren und sich infolge ge-
legentlicher Erschütterungen leicht lösen. Diese Uebelstände vermeidet die
Keilanordnung, welche Fig. 229 in einer Ansicht und einem Querschnitt
darstellt. Der Keil k ruht auf dem Grunde des Schlitzes im Klotz a. Der
Spitzenwinkel von k ist dem Neigungswinkel der Schlitzsohle gleich, so
[Abbildung Fig. 229.]
dass die obere Schmal-
seite von k mit der
unteren Fläche von a
gleichlaufend ist. Eine
Hakenschraube b dient
zur Befestigung des
Keiles, nachdem diesem
die richtige Lage gegeben ist. Man hat diesen Unterlegkeil auch so
eingerichtet, dass er mittels einer Schraube feiner einstellbar ist. 1) Diese
Keile sind sperrig; es haben deshalb für vorliegenden Zweck kleine
Schraubböcke mehr Anklang gefunden. Fig. 230 zeigt einen solchen
Schraubbock im Längenschnitt. In einem röhrenförmigen Körper a ist
eine Schraube b senkrecht verschiebbar. Eine feste Leiste, welche in eine
Längsnuth der Schraube b greift, hindert diese sich zu drehen, und die
Mutter c dient zum Heben und Sinkenlassen der Schraube. Man kann
[Abbildung Fig. 230.]
[Abbildung Fig. 231.]
auch das Muttergewinde in dem röhrenförmigen Körper anbringen und die
Schraube drehen. Dann ist zweckmässig — so wie bei Schraubzwingen
gebräuchlich —, auf den kugelförmigen Kopf der Schraube ein Plättchen
zu setzen, welches sich nicht mit der Schraube zu drehen braucht, auch
beweglich genug ist, um an leicht schräge Flächen des Werkstücks sich
anzuschmiegen. Es ist nöthig, eine Zahl solcher Böckchen, und zwar in
verschiedener Grösse bereit zu halten, um den verschiedenen Abständen
zwischen Werkstück und Aufspannplatte ohne Umstände sich anpassen zu
können. In Fig. 231 u. 232, welche einem Preisverzeichniss von G. F. Grotz
in Bissingen a. d. Ens entnommen sind, sieht man die beispielsweise Verwen-
1) Revue générale des machines outils, Oct. 1889, S. 73, mit Abb.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/130>, abgerufen am 16.02.2025.
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