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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
drängen des Schneidenrückens durch die vorher gebildete Schnittfläche in
genügendem Grade nicht zu erwarten ist. Es ist der Stichel nach voll-
endetem Schnitt vom Werkstück zurückzuziehen, in dieser Lage während
des Rücklaufs festzuhalten und vor Beginn eines neuen Schnittes wieder
vorzuschieben. Die vorliegende Thätigkeit fällt also zeitlich mit den
Schaltbewegungen zusammen, weshalb sie vielfach von diesen abgeleitet
wird. Nicht selten aber wird das Zurückziehen und Vorschieben durch
[Abbildung] Fig. 206.
[Abbildung] Fig. 207.
die Hinundher-Bewe-
gung des Arbeits-
schlittens unmittelbar
bewirkt. Die Fig. 206
und 207 zeigen eine
dahin gehörende Aus-
führungsform für eine
Maschine zum Riffeln
der Schrotwalzen. Der
Stichel s ist im Stichel-
haus a mittels zweier
Druckschrauben be-
festigt; letzteres kann
sich um den Bolzen b
um den kleinen Winkel
ps, Fig. 207, drehen,
welcher zum Abheben
der Stichelschneide vom
Werkstück genügt.
Während der Stichel
arbeitet, legt sich eine
Schulter des Stichel-
hauses a gegen eine
senkrechte Fläche des
Schlittens c (vergl. Fig.
207) und findet dort
sichere Stütze. Unter-
halb des Stichelhauses
liegt ein, mit dem
Bolzen d sich drehen-
der Hebel e, an dem
ein Zapfen i sitzt, der
in eine Nuth des Stichel-
hauses greift. Ist nun
der Schnitt vollendet,
so stösst ein Flügel des Hebels e gegen einen Finger f, dreht dadurch
den Hebel und veranlasst den Zapfen i, das Stichelhaus um den Winkel
ps zu drehen. i hält a in dieser Lage so lange fest, bis nahe dem Ende
des Rücklaufs ein zweiter Finger gegen den zweiten Flügel des Hebels e
drückt, und diesen in die gezeichnete Lage zurückdreht.

Bei dem Schneiden der Schraubengewinde wird häufig der Stichel
geradlinig zurückgezogen. (S. unter Drehbank.)

Wenn Unterschneidungen zu hobeln sind -- wie bei den geraden

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
drängen des Schneidenrückens durch die vorher gebildete Schnittfläche in
genügendem Grade nicht zu erwarten ist. Es ist der Stichel nach voll-
endetem Schnitt vom Werkstück zurückzuziehen, in dieser Lage während
des Rücklaufs festzuhalten und vor Beginn eines neuen Schnittes wieder
vorzuschieben. Die vorliegende Thätigkeit fällt also zeitlich mit den
Schaltbewegungen zusammen, weshalb sie vielfach von diesen abgeleitet
wird. Nicht selten aber wird das Zurückziehen und Vorschieben durch
[Abbildung] Fig. 206.
[Abbildung] Fig. 207.
die Hinundher-Bewe-
gung des Arbeits-
schlittens unmittelbar
bewirkt. Die Fig. 206
und 207 zeigen eine
dahin gehörende Aus-
führungsform für eine
Maschine zum Riffeln
der Schrotwalzen. Der
Stichel s ist im Stichel-
haus a mittels zweier
Druckschrauben be-
festigt; letzteres kann
sich um den Bolzen b
um den kleinen Winkel
ψ, Fig. 207, drehen,
welcher zum Abheben
der Stichelschneide vom
Werkstück genügt.
Während der Stichel
arbeitet, legt sich eine
Schulter des Stichel-
hauses a gegen eine
senkrechte Fläche des
Schlittens c (vergl. Fig.
207) und findet dort
sichere Stütze. Unter-
halb des Stichelhauses
liegt ein, mit dem
Bolzen d sich drehen-
der Hebel e, an dem
ein Zapfen i sitzt, der
in eine Nuth des Stichel-
hauses greift. Ist nun
der Schnitt vollendet,
so stösst ein Flügel des Hebels e gegen einen Finger f, dreht dadurch
den Hebel und veranlasst den Zapfen i, das Stichelhaus um den Winkel
ψ zu drehen. i hält a in dieser Lage so lange fest, bis nahe dem Ende
des Rücklaufs ein zweiter Finger gegen den zweiten Flügel des Hebels e
drückt, und diesen in die gezeichnete Lage zurückdreht.

Bei dem Schneiden der Schraubengewinde wird häufig der Stichel
geradlinig zurückgezogen. (S. unter Drehbank.)

Wenn Unterschneidungen zu hobeln sind — wie bei den geraden

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[106/0120] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. drängen des Schneidenrückens durch die vorher gebildete Schnittfläche in genügendem Grade nicht zu erwarten ist. Es ist der Stichel nach voll- endetem Schnitt vom Werkstück zurückzuziehen, in dieser Lage während des Rücklaufs festzuhalten und vor Beginn eines neuen Schnittes wieder vorzuschieben. Die vorliegende Thätigkeit fällt also zeitlich mit den Schaltbewegungen zusammen, weshalb sie vielfach von diesen abgeleitet wird. Nicht selten aber wird das Zurückziehen und Vorschieben durch [Abbildung Fig. 206.] [Abbildung Fig. 207.] die Hinundher-Bewe- gung des Arbeits- schlittens unmittelbar bewirkt. Die Fig. 206 und 207 zeigen eine dahin gehörende Aus- führungsform für eine Maschine zum Riffeln der Schrotwalzen. Der Stichel s ist im Stichel- haus a mittels zweier Druckschrauben be- festigt; letzteres kann sich um den Bolzen b um den kleinen Winkel ψ, Fig. 207, drehen, welcher zum Abheben der Stichelschneide vom Werkstück genügt. Während der Stichel arbeitet, legt sich eine Schulter des Stichel- hauses a gegen eine senkrechte Fläche des Schlittens c (vergl. Fig. 207) und findet dort sichere Stütze. Unter- halb des Stichelhauses liegt ein, mit dem Bolzen d sich drehen- der Hebel e, an dem ein Zapfen i sitzt, der in eine Nuth des Stichel- hauses greift. Ist nun der Schnitt vollendet, so stösst ein Flügel des Hebels e gegen einen Finger f, dreht dadurch den Hebel und veranlasst den Zapfen i, das Stichelhaus um den Winkel ψ zu drehen. i hält a in dieser Lage so lange fest, bis nahe dem Ende des Rücklaufs ein zweiter Finger gegen den zweiten Flügel des Hebels e drückt, und diesen in die gezeichnete Lage zurückdreht. Bei dem Schneiden der Schraubengewinde wird häufig der Stichel geradlinig zurückgezogen. (S. unter Drehbank.) Wenn Unterschneidungen zu hobeln sind — wie bei den geraden

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/120>, abgerufen am 25.11.2024.