[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.starker Baumzweig verbarg, und bald er- Aber welcher plötzliche Wechsel! Mitten ſtarker Baumzweig verbarg, und bald er- Aber welcher ploͤtzliche Wechſel! Mitten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0177" n="173"/> ſtarker Baumzweig verbarg, und bald er-<lb/> hob er ſich wieder, um dieſes ſchoͤne Ge-<lb/> maͤhlde, das von einem blendenden magi-<lb/> ſchen Glanze beleuchtet wurde, aus einem<lb/> andern Standpunkte zu betrachten.</p><lb/> <p>Aber welcher ploͤtzliche Wechſel! Mitten<lb/> in ſeiner ſuͤßen Selbſtvergeſſenheit ſtoͤrte<lb/> ihn eine der dienenden Jungfrauen, welche<lb/> rief: Jch ſehe das Licht in Oſten! und alle<lb/> Drei ſprachen darauf mit klagendem Tone:<lb/> Ach, das Licht in Oſten erwacht! Die Jung-<lb/> frau im Bade erhob ihren Blick mit ſchmerz-<lb/> haftem Ausdrucke: Ungluͤckſeeliges Licht!<lb/> rief ſie aus, biſt auch du ſo grauſam ge-<lb/> gen mich? Kannſt du nicht einmal die Welt<lb/> im Schooße der Nacht ruhen, und verge-<lb/> bens auf deine Ankunft warten laſſen? Je-<lb/> dem biſt du erwuͤnſcht, o Sonne, wenn du<lb/> aus den kuͤhlen Thaͤlern jenſeits der Berge<lb/> hervorkommſt; jedem bringſt du Freude<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [173/0177]
ſtarker Baumzweig verbarg, und bald er-
hob er ſich wieder, um dieſes ſchoͤne Ge-
maͤhlde, das von einem blendenden magi-
ſchen Glanze beleuchtet wurde, aus einem
andern Standpunkte zu betrachten.
Aber welcher ploͤtzliche Wechſel! Mitten
in ſeiner ſuͤßen Selbſtvergeſſenheit ſtoͤrte
ihn eine der dienenden Jungfrauen, welche
rief: Jch ſehe das Licht in Oſten! und alle
Drei ſprachen darauf mit klagendem Tone:
Ach, das Licht in Oſten erwacht! Die Jung-
frau im Bade erhob ihren Blick mit ſchmerz-
haftem Ausdrucke: Ungluͤckſeeliges Licht!
rief ſie aus, biſt auch du ſo grauſam ge-
gen mich? Kannſt du nicht einmal die Welt
im Schooße der Nacht ruhen, und verge-
bens auf deine Ankunft warten laſſen? Je-
dem biſt du erwuͤnſcht, o Sonne, wenn du
aus den kuͤhlen Thaͤlern jenſeits der Berge
hervorkommſt; jedem bringſt du Freude
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |