Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.meine Bäder b. Feine parfümirte - Harems, und Frauenbäder. 7. Früchte und trockne Confituren, - Levante und Nordeuropa. Allgemeine Bemerkung. Eine sorgfältige Vergleichung wird hinreichen, um zu sehen, worin die Kunst der Concentration eigentlich besteht. Eben so wird einige Uebung den jungen Zuhörer in den Stand setzen, hierinn bald die nöthige Sicherheit zu bekommen, zumal wenn er dem Gange der Vorträge, gehörig zu folgen versteht. §. 7. Erstes Beyspiel zur Abbrevirung. Der Vortrag. Wir hatten von England nach Portugal eine eben so schnelle als angenehme Ueberfahrt. Schon am zehnten Tage, mit Sonnenaufgang, erblickten wir den Felsen von Lissabon, und liefen bald darauf in den Tajo ein. Noch einige Stunden, und wir ankerten Belem gegenüber, ungefähr zwanzig Minuten vom Ufer entfernt. Unterdessen hatten wir, von dem Verdecke unseres Schiffes, eine wahrhaft entzückende Aussicht auf Lissabon gehabt. Es ist ein ungeheures Amphitheater, das sich am rechten Ufer des Tajo, theils unmittelbar an demselben, theils auf einer Reihe von Hügeln hinzieht. Längs des ganzen Umfanges der Stadt, macht der Strom eine riesenhafte Krümmung, und wälzt seine gelblichten Fluthen an den Kays und Plätzen derselben hin. Eine Menge Palläste, Kirchen, und Klöster, erheben sich aus der unübersehbaren Häusermasse, deren glänzender, weißer Anstrich das Auge besonders an sich zieht. Alles was der Fremde nur erblicken mag, kommt ihm neu und südlich vor. So die leichten, zierlichen Balcone mit Sonnendächern, und die hohen breiten Fenster, mit Gitterläden versehen; dann die Blumen und Gesträuche, die auf den Terrassen und platten Dächern blühn; meine Bäder b. Feine parfümirte – Harems, und Frauenbäder. 7. Früchte und trockne Confituren, – Levante und Nordeuropa. Allgemeine Bemerkung. Eine sorgfältige Vergleichung wird hinreichen, um zu sehen, worin die Kunst der Concentration eigentlich besteht. Eben so wird einige Uebung den jungen Zuhörer in den Stand setzen, hierinn bald die nöthige Sicherheit zu bekommen, zumal wenn er dem Gange der Vorträge, gehörig zu folgen versteht. §. 7. Erstes Beyspiel zur Abbrevirung. Der Vortrag. Wir hatten von England nach Portugal eine eben so schnelle als angenehme Ueberfahrt. Schon am zehnten Tage, mit Sonnenaufgang, erblickten wir den Felsen von Lissabon, und liefen bald darauf in den Tajo ein. Noch einige Stunden, und wir ankerten Belem gegenüber, ungefähr zwanzig Minuten vom Ufer entfernt. Unterdessen hatten wir, von dem Verdecke unseres Schiffes, eine wahrhaft entzückende Aussicht auf Lissabon gehabt. Es ist ein ungeheures Amphitheater, das sich am rechten Ufer des Tajo, theils unmittelbar an demselben, theils auf einer Reihe von Hügeln hinzieht. Längs des ganzen Umfanges der Stadt, macht der Strom eine riesenhafte Krümmung, und wälzt seine gelblichten Fluthen an den Kays und Plätzen derselben hin. Eine Menge Palläste, Kirchen, und Klöster, erheben sich aus der unübersehbaren Häusermasse, deren glänzender, weißer Anstrich das Auge besonders an sich zieht. Alles was der Fremde nur erblicken mag, kommt ihm neu und südlich vor. So die leichten, zierlichen Balcone mit Sonnendächern, und die hohen breiten Fenster, mit Gitterläden versehen; dann die Blumen und Gesträuche, die auf den Terrassen und platten Dächern blühn; <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0067" n="63"/> meine Bäder b. Feine parfümirte – Harems, und Frauenbäder. 7. Früchte und trockne Confituren, – Levante und Nordeuropa.</p><lb/> <div> <head><hi rendition="#g">Allgemeine Bemerkung</hi>.</head><lb/> <p>Eine sorgfältige Vergleichung wird hinreichen, um zu sehen, worin die Kunst der Concentration eigentlich besteht. Eben so wird einige Uebung den jungen Zuhörer in den Stand setzen, hierinn bald die nöthige Sicherheit zu bekommen, zumal wenn er dem Gange der Vorträge, gehörig zu folgen versteht.</p><lb/> </div> </div> <div> <head>§. 7.<lb/><hi rendition="#g">Erstes Beyspiel zur Abbrevirung</hi>.</head><lb/> <div> <head><hi rendition="#g">Der Vortrag</hi>.</head><lb/> <p>Wir hatten von England nach Portugal eine eben so schnelle als angenehme Ueberfahrt. Schon am zehnten Tage, mit Sonnenaufgang, erblickten wir den Felsen von Lissabon, und liefen bald darauf in den Tajo ein. Noch einige Stunden, und wir ankerten Belem gegenüber, ungefähr zwanzig Minuten vom Ufer entfernt. Unterdessen hatten wir, von dem Verdecke unseres Schiffes, eine wahrhaft entzückende Aussicht auf Lissabon gehabt. Es ist ein ungeheures Amphitheater, das sich am rechten Ufer des Tajo, theils unmittelbar an demselben, theils auf einer Reihe von Hügeln hinzieht. Längs des ganzen Umfanges der Stadt, macht der Strom eine riesenhafte Krümmung, und wälzt seine gelblichten Fluthen an den Kays und Plätzen derselben hin. Eine Menge Palläste, Kirchen, und Klöster, erheben sich aus der unübersehbaren Häusermasse, deren glänzender, weißer Anstrich das Auge besonders an sich zieht. Alles was der Fremde nur erblicken mag, kommt ihm neu und südlich vor. So die leichten, zierlichen Balcone mit Sonnendächern, und die hohen breiten Fenster, mit Gitterläden versehen; dann die Blumen und Gesträuche, die auf den Terrassen und platten Dächern blühn;<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0067]
meine Bäder b. Feine parfümirte – Harems, und Frauenbäder. 7. Früchte und trockne Confituren, – Levante und Nordeuropa.
Allgemeine Bemerkung.
Eine sorgfältige Vergleichung wird hinreichen, um zu sehen, worin die Kunst der Concentration eigentlich besteht. Eben so wird einige Uebung den jungen Zuhörer in den Stand setzen, hierinn bald die nöthige Sicherheit zu bekommen, zumal wenn er dem Gange der Vorträge, gehörig zu folgen versteht.
§. 7.
Erstes Beyspiel zur Abbrevirung.
Der Vortrag.
Wir hatten von England nach Portugal eine eben so schnelle als angenehme Ueberfahrt. Schon am zehnten Tage, mit Sonnenaufgang, erblickten wir den Felsen von Lissabon, und liefen bald darauf in den Tajo ein. Noch einige Stunden, und wir ankerten Belem gegenüber, ungefähr zwanzig Minuten vom Ufer entfernt. Unterdessen hatten wir, von dem Verdecke unseres Schiffes, eine wahrhaft entzückende Aussicht auf Lissabon gehabt. Es ist ein ungeheures Amphitheater, das sich am rechten Ufer des Tajo, theils unmittelbar an demselben, theils auf einer Reihe von Hügeln hinzieht. Längs des ganzen Umfanges der Stadt, macht der Strom eine riesenhafte Krümmung, und wälzt seine gelblichten Fluthen an den Kays und Plätzen derselben hin. Eine Menge Palläste, Kirchen, und Klöster, erheben sich aus der unübersehbaren Häusermasse, deren glänzender, weißer Anstrich das Auge besonders an sich zieht. Alles was der Fremde nur erblicken mag, kommt ihm neu und südlich vor. So die leichten, zierlichen Balcone mit Sonnendächern, und die hohen breiten Fenster, mit Gitterläden versehen; dann die Blumen und Gesträuche, die auf den Terrassen und platten Dächern blühn;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Jörn Bohr: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-11-21T19:45:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-11-21T19:45:39Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein; Nach dem Digitalisat (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10447485-2; Signatur H. lit. u. 102m) der Bayerischen Staatsbibliothek München und dem vom Münchener Digitalisierungszentrum am 14.6.2017 bereitgestellten [OCR-]Volltext transkribiert [bzw. korrigiert] von Jörn Bohr. Stand: 15.11.2017. Die Beispiele sind im Original in einer kleineren Type als der Haupttext gedruckt. Auf eine Wiedergabe dieses typographischen Wechsels wurde bei der Transkription verzichtet. Sperrdruck im Original und Antiquasatz (für Fremdworte) wurde gleichermaßen als Sperrdruck ausgezeichnet.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |