Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

Bild:
<< vorherige Seite

Wir wissen daß dieß Sterbliche wird dermahleins anziehen das Unsterbliche. So bald denn die irrdische Hütte abgebrochen wird / weiß der Einwohner / der Geist / wo er bleiben soll; Die Engel warten ihm auf den Dienst / Luc. XVI. 22.ihn hinzutragen in Abrahams Schooß, in die Hände Act. VII. 18. Offenbahr. Joh. XIV. 13.JEsu, da er ruhen wird von aller Arbeit, da er bey JEsu Christo seyn wird, und zwar so / daß er wisse / daß er empfinde wo er sey. Denn bey JEsu Philipp. I. 23.Christo seyn / kan nicht anders seyn als an JESU sein völliges Vergnügen haben. Der Bau woraus die irrdische Hütte war zusammen gesetzet / wird indessen auch von GOtt bewahret / daß davon nichts verlohren werde. Wenn aber nun kommen wird der Tag der grossen Veränderung, so wird GOtt daraus den neuen Bau nach seiner Allmacht schaffen / alles Nichtige / alles Gebrechliche davon nehmen / und die Hütte in ein neues beständiges Hauß verwandeln.

Bey diesen Gedancken M. A. last uns nicht traurig I. Thess. IV. 13.seyn / wie die, so keine Hoffnung haben; Bey diesen Gedancken haben wir so wenig Ursach uns zu fürchten / als ein armer Mann / wenn ihm versichert wird seine Küffe und elendes Häußlein soll abgebrochen / und ihm davor ein schönes herrliches Gebäude eingeräumet werden; Ein solcher würde ja Tag und Stunde zählen ehe er dieses neue Hauß beziehen könne; Ach daß doch GOtt unser aller Hertz erleuchten möchte recht zu erkennen / recht zu bedencken / was wir vor einen solchen voraus haben werden? Wir sind aber / wie ein jeder wol bey sich befinden wird / nicht so fleißig dieses zu behertzigen als es wol seyn solte. Das Irrdische afficiret uns noch gar zu sehr / weil wir noch irrdisch sind. Und was das meiste ist / wir behalten uns nicht sorgfältig genug in dem Zustande / da wir uns auf solche Veränderung freuen /

Wir wissen daß dieß Sterbliche wird dermahleins anziehen das Unsterbliche. So bald denn die irrdische Hütte abgebrochen wird / weiß der Einwohner / der Geist / wo er bleiben soll; Die Engel warten ihm auf den Dienst / Luc. XVI. 22.ihn hinzutragen in Abrahams Schooß, in die Hände Act. VII. 18. Offenbahr. Joh. XIV. 13.JEsu, da er ruhen wird von aller Arbeit, da er bey JEsu Christo seyn wird, und zwar so / daß er wisse / daß er empfinde wo er sey. Denn bey JEsu Philipp. I. 23.Christo seyn / kan nicht anders seyn als an JESU sein völliges Vergnügen haben. Der Bau woraus die irrdische Hütte war zusammen gesetzet / wird indessen auch von GOtt bewahret / daß davon nichts verlohren werde. Wenn aber nun kommen wird der Tag der grossen Veränderung, so wird GOtt daraus den neuen Bau nach seiner Allmacht schaffen / alles Nichtige / alles Gebrechliche davon nehmen / und die Hütte in ein neues beständiges Hauß verwandeln.

Bey diesen Gedancken M. A. last uns nicht traurig I. Thess. IV. 13.seyn / wie die, so keine Hoffnung haben; Bey diesen Gedancken haben wir so wenig Ursach uns zu fürchten / als ein armer Mann / wenn ihm versichert wird seine Küffe und elendes Häußlein soll abgebrochen / und ihm davor ein schönes herrliches Gebäude eingeräumet werden; Ein solcher würde ja Tag und Stunde zählen ehe er dieses neue Hauß beziehen könne; Ach daß doch GOtt unser aller Hertz erleuchten möchte recht zu erkennen / recht zu bedencken / was wir vor einen solchen voraus haben werden? Wir sind aber / wie ein jeder wol bey sich befinden wird / nicht so fleißig dieses zu behertzigen als es wol seyn solte. Das Irrdische afficiret uns noch gar zu sehr / weil wir noch irrdisch sind. Und was das meiste ist / wir behalten uns nicht sorgfältig genug in dem Zustande / da wir uns auf solche Veränderung freuen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0028" n="24"/>
Wir wissen daß dieß
                     Sterbliche wird dermahleins anziehen das Unsterbliche. So bald denn die
                     irrdische Hütte abgebrochen wird / weiß der Einwohner / der Geist / wo er
                     bleiben soll; Die Engel warten ihm auf den Dienst / <note place="left"><hi rendition="#i">Luc. XVI. 22.</hi></note>ihn hinzutragen in Abrahams
                     Schooß, in die Hände <note place="left"><hi rendition="#i">Act. VII.
                             18.</hi> Offenbahr. Joh. <hi rendition="#i">XIV. 13.</hi></note>JEsu, da
                     er ruhen wird von aller Arbeit, da er bey JEsu Christo seyn wird, und zwar so /
                     daß er wisse / daß er empfinde wo er sey. Denn bey JEsu <note place="left"><hi rendition="#i">Philipp. I. 23.</hi></note>Christo
                     seyn / kan nicht anders seyn als an JESU sein völliges Vergnügen haben. Der Bau
                     woraus die irrdische Hütte war zusammen gesetzet / wird indessen auch von GOtt
                     bewahret / daß davon nichts verlohren werde. Wenn aber nun kommen wird der Tag
                     der grossen Veränderung, so wird GOtt daraus den neuen Bau nach seiner Allmacht
                     schaffen / alles Nichtige / alles Gebrechliche davon nehmen / und die Hütte in
                     ein neues beständiges Hauß verwandeln.</p>
        <p>Bey diesen Gedancken M. A. last uns nicht traurig <note place="left"><hi rendition="#i">I. Thess. IV. 13.</hi></note>seyn / wie die, so keine
                     Hoffnung haben; Bey diesen Gedancken haben wir so wenig Ursach uns zu fürchten /
                     als ein armer Mann / wenn ihm versichert wird seine Küffe und elendes Häußlein
                     soll abgebrochen / und ihm davor ein schönes herrliches Gebäude eingeräumet
                     werden; Ein solcher würde ja Tag und Stunde zählen ehe er dieses neue Hauß
                     beziehen könne; Ach daß doch GOtt unser aller Hertz erleuchten möchte recht zu
                     erkennen / recht zu bedencken / was wir vor einen solchen voraus haben werden?
                     Wir sind aber / wie ein jeder wol bey sich befinden wird / nicht so fleißig
                     dieses zu behertzigen als es wol seyn solte. Das Irrdische afficiret uns noch
                     gar zu sehr / weil wir noch irrdisch sind. Und was das meiste ist / wir behalten
                     uns nicht sorgfältig genug in dem Zustande / da wir uns auf solche Veränderung
                     freuen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0028] Wir wissen daß dieß Sterbliche wird dermahleins anziehen das Unsterbliche. So bald denn die irrdische Hütte abgebrochen wird / weiß der Einwohner / der Geist / wo er bleiben soll; Die Engel warten ihm auf den Dienst / ihn hinzutragen in Abrahams Schooß, in die Hände JEsu, da er ruhen wird von aller Arbeit, da er bey JEsu Christo seyn wird, und zwar so / daß er wisse / daß er empfinde wo er sey. Denn bey JEsu Christo seyn / kan nicht anders seyn als an JESU sein völliges Vergnügen haben. Der Bau woraus die irrdische Hütte war zusammen gesetzet / wird indessen auch von GOtt bewahret / daß davon nichts verlohren werde. Wenn aber nun kommen wird der Tag der grossen Veränderung, so wird GOtt daraus den neuen Bau nach seiner Allmacht schaffen / alles Nichtige / alles Gebrechliche davon nehmen / und die Hütte in ein neues beständiges Hauß verwandeln. Luc. XVI. 22. Act. VII. 18. Offenbahr. Joh. XIV. 13. Philipp. I. 23. Bey diesen Gedancken M. A. last uns nicht traurig seyn / wie die, so keine Hoffnung haben; Bey diesen Gedancken haben wir so wenig Ursach uns zu fürchten / als ein armer Mann / wenn ihm versichert wird seine Küffe und elendes Häußlein soll abgebrochen / und ihm davor ein schönes herrliches Gebäude eingeräumet werden; Ein solcher würde ja Tag und Stunde zählen ehe er dieses neue Hauß beziehen könne; Ach daß doch GOtt unser aller Hertz erleuchten möchte recht zu erkennen / recht zu bedencken / was wir vor einen solchen voraus haben werden? Wir sind aber / wie ein jeder wol bey sich befinden wird / nicht so fleißig dieses zu behertzigen als es wol seyn solte. Das Irrdische afficiret uns noch gar zu sehr / weil wir noch irrdisch sind. Und was das meiste ist / wir behalten uns nicht sorgfältig genug in dem Zustande / da wir uns auf solche Veränderung freuen / I. Thess. IV. 13.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/28
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/28>, abgerufen am 29.03.2024.