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Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

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An dem seeligen Anschauen GOttes und der daraus zu schöpffenden unaussprechlichen Freude; Kron und Thron, Scepter und Palmen werden uns im Himmel verheissen;Offenbahr. Joh. III. 11. 21. VII. 9. daran muß unser Leib auch Theil haben. Und die Herrlichkeit, die JEsus hat / werden wir sehen / nicht nur sehen / sonden als Mit-Erben mit dazu erhabenJoh. VII. 24. Rom VIII. 17. werden.

Doch ehe diese Veränderung nicht kommt / werden wir ihre Hoheit und Vortrefflichkeit nicht ersinnen / nicht begreiffen / nicht aussprechen können. Indessen M. A. sollen doch die Gedancken an dieselbe unsere beste Veränderung seyn. Wir die wir noch in der irrdischen zerbrechlichen Hütten wohnen / werden / ob nicht alle gleich / doch keinen ausgenommen / die Gebrechlichkeit derselben fühlen und empfinden; und so lange solche noch stehet / wird der Geist als Einwohner derselben mit darunter leiden / leiden / so manche Versuchung / so manche Reitzung zur Sünde / hernächst so manche Angst von der Sünde / wenn das Gewissen aufwacht / leiden / so viel Verdruß von innen / von aussen / so manche Zunöhtigung / so manchen Schaden. Wir werden uns so manche vergebliche Hoffnung machen / so manche Abwechselung einer kurtzen Freude in schmertzliches Leid empfinden / so manche Trauer-Post hören / und so manchen betrübten Anblick krancker und sterbender guter Freunde haben / überall wird seyn Sorge / Furcht / Hoffnung und zuletzt der Todt. Bey dem allen ist denn nun wol kein sicherer Trost / als wenn wir mit Paulo sagen können: Wir wissen, so unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß, das nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Kein sicherer Trost / als wenn wir sagen können:

An dem seeligen Anschauen GOttes und der daraus zu schöpffenden unaussprechlichen Freude; Kron und Thron, Scepter und Palmen werden uns im Himmel verheissen;Offenbahr. Joh. III. 11. 21. VII. 9. daran muß unser Leib auch Theil haben. Und die Herrlichkeit, die JEsus hat / werden wir sehen / nicht nur sehen / sonden als Mit-Erben mit dazu erhabenJoh. VII. 24. Rom VIII. 17. werden.

Doch ehe diese Veränderung nicht kommt / werden wir ihre Hoheit und Vortrefflichkeit nicht ersinnen / nicht begreiffen / nicht aussprechen können. Indessen M. A. sollen doch die Gedancken an dieselbe unsere beste Veränderung seyn. Wir die wir noch in der irrdischen zerbrechlichen Hütten wohnen / werden / ob nicht alle gleich / doch keinen ausgenommen / die Gebrechlichkeit derselben fühlen und empfinden; und so lange solche noch stehet / wird der Geist als Einwohner derselben mit darunter leiden / leiden / so manche Versuchung / so manche Reitzung zur Sünde / hernächst so manche Angst von der Sünde / wenn das Gewissen aufwacht / leiden / so viel Verdruß von innen / von aussen / so manche Zunöhtigung / so manchen Schaden. Wir werden uns so manche vergebliche Hoffnung machen / so manche Abwechselung einer kurtzen Freude in schmertzliches Leid empfinden / so manche Trauer-Post hören / und so manchen betrübten Anblick krancker und sterbender guter Freunde haben / überall wird seyn Sorge / Furcht / Hoffnung und zuletzt der Todt. Bey dem allen ist denn nun wol kein sicherer Trost / als wenn wir mit Paulo sagen können: Wir wissen, so unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß, das nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Kein sicherer Trost / als wenn wir sagen können:

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[23/0027] An dem seeligen Anschauen GOttes und der daraus zu schöpffenden unaussprechlichen Freude; Kron und Thron, Scepter und Palmen werden uns im Himmel verheissen; daran muß unser Leib auch Theil haben. Und die Herrlichkeit, die JEsus hat / werden wir sehen / nicht nur sehen / sonden als Mit-Erben mit dazu erhaben werden. Offenbahr. Joh. III. 11. 21. VII. 9. Joh. VII. 24. Rom VIII. 17. Doch ehe diese Veränderung nicht kommt / werden wir ihre Hoheit und Vortrefflichkeit nicht ersinnen / nicht begreiffen / nicht aussprechen können. Indessen M. A. sollen doch die Gedancken an dieselbe unsere beste Veränderung seyn. Wir die wir noch in der irrdischen zerbrechlichen Hütten wohnen / werden / ob nicht alle gleich / doch keinen ausgenommen / die Gebrechlichkeit derselben fühlen und empfinden; und so lange solche noch stehet / wird der Geist als Einwohner derselben mit darunter leiden / leiden / so manche Versuchung / so manche Reitzung zur Sünde / hernächst so manche Angst von der Sünde / wenn das Gewissen aufwacht / leiden / so viel Verdruß von innen / von aussen / so manche Zunöhtigung / so manchen Schaden. Wir werden uns so manche vergebliche Hoffnung machen / so manche Abwechselung einer kurtzen Freude in schmertzliches Leid empfinden / so manche Trauer-Post hören / und so manchen betrübten Anblick krancker und sterbender guter Freunde haben / überall wird seyn Sorge / Furcht / Hoffnung und zuletzt der Todt. Bey dem allen ist denn nun wol kein sicherer Trost / als wenn wir mit Paulo sagen können: Wir wissen, so unser irrdisches Hauß dieser Hütten zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben von GOtt erbauet, ein Hauß, das nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel. Kein sicherer Trost / als wenn wir sagen können:

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/27>, abgerufen am 16.04.2024.