Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.
GOtt wolle über Dich / und deinen Kindern walten / Und Euch noch lange Zeit gesund und wohl erhalten / Biß daß Er Euch zu sich / und an den Ort erhebt / Wo dein hertzliebster Schatz / und Jener Mutter lebt. Mit diesen wenigen hat gegen seinen liebwerthesten Herrn Gevattern sein Beyleyd bezeugen wollen J. F. O. P. H. ICh wolte gern / mein Freund / und hochgeschätzter Herr / Ich wolte / sag ich / gern zu seiner Udin Ehr / Die meine Waase war / ein Denckmahl hieher schreiben / Und Ihr verdientes Lob mit allem Fleisse treiben. Allein anjetzo bin ich dazu nicht geschickt: Mich schmertzet eben das / was seine Seele drückt. Wann ich nun soll den Sinn auf seine Udin lencken / Muß ich nothwendig auch an meinen Riß gedencken / Dabey vergehet mir fast alle Tichter-Krafft / Die ohne dem bey mir nicht viel besonders schafft. Doch muß der Freundes-Pflicht das Unvermögen weichen: Dieselbe will ich nun ohn Kunst und Zierde reichen. Mein Schatz! mein Kind! mein Hertz! so spricht man in der Eh / Und / wenn man sagen kan / daß es mit Recht gescheh / So ists auf dieser Welt das gröste Glück zu nennen / So sieht man beyderseits das rechte Feuer brennen. Hochwerther Hantelmann / die Seelge war sein Schatz: Hier hatte Zucht und Ehr und alle Tugend Platz. Sie war sein liebes Kind / voll rein / und treuer Sinnen / Entfernt von allem Falsch und tückischen Beginnen. Sie war sein eigen Hertz / sein mehr als ander ich / Sein alles; auch nicht eins /Uden im Griechischen / ist zusammen gesetzt aus [fremdsprachliches Material], das ist / auch nicht eins. was Er nur wündschte sich / Hat Ihm an Ihr gefehlt. Je mehr Er nun besessen / Je weniger kan Er der Udin jetzt vergessen.
GOtt wolle über Dich / und deinen Kindern walten / Und Euch noch lange Zeit gesund und wohl erhalten / Biß daß Er Euch zu sich / und an den Ort erhebt / Wo dein hertzliebster Schatz / und Jener Mutter lebt. Mit diesen wenigen hat gegen seinen liebwerthesten Herrn Gevattern sein Beyleyd bezeugen wollen J. F. O. P. H. ICh wolte gern / mein Freund / und hochgeschätzter Herr / Ich wolte / sag ich / gern zu seiner Udin Ehr / Die meine Waase war / ein Denckmahl hieher schreiben / Und Ihr verdientes Lob mit allem Fleisse treiben. Allein anjetzo bin ich dazu nicht geschickt: Mich schmertzet eben das / was seine Seele drückt. Wann ich nun soll den Sinn auf seine Udin lencken / Muß ich nothwendig auch an meinen Riß gedencken / Dabey vergehet mir fast alle Tichter-Krafft / Die ohne dem bey mir nicht viel besonders schafft. Doch muß der Freundes-Pflicht das Unvermögen weichen: Dieselbe will ich nun ohn Kunst und Zierde reichen. Mein Schatz! mein Kind! mein Hertz! so spricht man in der Eh / Und / wenn man sagen kan / daß es mit Recht gescheh / So ists auf dieser Welt das gröste Glück zu nennen / So sieht man beyderseits das rechte Feuer brennen. Hochwerther Hantelmann / die Seelge war sein Schatz: Hier hatte Zucht und Ehr und alle Tugend Platz. Sie war sein liebes Kind / voll rein / und treuer Sinnen / Entfernt von allem Falsch und tückischen Beginnen. Sie war sein eigen Hertz / sein mehr als ander ich / Sein alles; auch nicht eins /Uden im Griechischen / ist zusammen gesetzt aus [fremdsprachliches Material], das ist / auch nicht eins. was Er nur wündschte sich / Hat Ihm an Ihr gefehlt. Je mehr Er nun besessen / Je weniger kan Er der Udin jetzt vergessen.<TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0048"/> GOtt wolle über Dich / und deinen Kindern walten / Und Euch noch lange Zeit gesund und wohl erhalten / Biß daß Er Euch zu sich / und an den Ort erhebt / Wo dein hertzliebster Schatz / und Jener Mutter lebt.</l> <p>Mit diesen wenigen hat gegen seinen liebwerthesten Herrn Gevattern sein Beyleyd bezeugen wollen</p> <p>J. F. O. P. H.</p> <l>ICh wolte gern / mein Freund / und hochgeschätzter Herr / Ich wolte / sag ich / gern zu seiner Udin Ehr / Die meine Waase war / ein Denckmahl hieher schreiben / Und Ihr verdientes Lob mit allem Fleisse treiben. Allein anjetzo bin ich dazu nicht geschickt: Mich schmertzet eben das / was seine Seele drückt. Wann ich nun soll den Sinn auf seine Udin lencken / Muß ich nothwendig auch an meinen Riß gedencken / Dabey vergehet mir fast alle Tichter-Krafft / Die ohne dem bey mir nicht viel besonders schafft. Doch muß der Freundes-Pflicht das Unvermögen weichen: Dieselbe will ich nun ohn Kunst und Zierde reichen. Mein Schatz! mein Kind! mein Hertz! so spricht man in der Eh / Und / wenn man sagen kan / daß es mit Recht gescheh / So ists auf dieser Welt das gröste Glück zu nennen / So sieht man beyderseits das rechte Feuer brennen. Hochwerther Hantelmann / die Seelge war sein Schatz: Hier hatte Zucht und Ehr und alle Tugend Platz. Sie war sein liebes Kind / voll rein / und treuer Sinnen / Entfernt von allem Falsch und tückischen Beginnen. Sie war sein eigen Hertz / sein mehr als ander ich / Sein alles; auch nicht eins /<note place="left">Uden im Griechischen / ist zusammen gesetzt aus <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, das ist / auch nicht eins.</note> was Er nur wündschte sich / Hat Ihm an Ihr gefehlt. Je mehr Er nun besessen / Je weniger kan Er der Udin jetzt vergessen. </l> </div> </body> </text> </TEI> [0048]
GOtt wolle über Dich / und deinen Kindern walten / Und Euch noch lange Zeit gesund und wohl erhalten / Biß daß Er Euch zu sich / und an den Ort erhebt / Wo dein hertzliebster Schatz / und Jener Mutter lebt. Mit diesen wenigen hat gegen seinen liebwerthesten Herrn Gevattern sein Beyleyd bezeugen wollen
J. F. O. P. H.
ICh wolte gern / mein Freund / und hochgeschätzter Herr / Ich wolte / sag ich / gern zu seiner Udin Ehr / Die meine Waase war / ein Denckmahl hieher schreiben / Und Ihr verdientes Lob mit allem Fleisse treiben. Allein anjetzo bin ich dazu nicht geschickt: Mich schmertzet eben das / was seine Seele drückt. Wann ich nun soll den Sinn auf seine Udin lencken / Muß ich nothwendig auch an meinen Riß gedencken / Dabey vergehet mir fast alle Tichter-Krafft / Die ohne dem bey mir nicht viel besonders schafft. Doch muß der Freundes-Pflicht das Unvermögen weichen: Dieselbe will ich nun ohn Kunst und Zierde reichen. Mein Schatz! mein Kind! mein Hertz! so spricht man in der Eh / Und / wenn man sagen kan / daß es mit Recht gescheh / So ists auf dieser Welt das gröste Glück zu nennen / So sieht man beyderseits das rechte Feuer brennen. Hochwerther Hantelmann / die Seelge war sein Schatz: Hier hatte Zucht und Ehr und alle Tugend Platz. Sie war sein liebes Kind / voll rein / und treuer Sinnen / Entfernt von allem Falsch und tückischen Beginnen. Sie war sein eigen Hertz / sein mehr als ander ich / Sein alles; auch nicht eins / was Er nur wündschte sich / Hat Ihm an Ihr gefehlt. Je mehr Er nun besessen / Je weniger kan Er der Udin jetzt vergessen.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/48>, abgerufen am 27.07.2024. |