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Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.

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Vergnügen empfunden / daß diese so gewündschte und wohl gerahtene Tochter in allen Stücken / sowohl in denen ihrem Stande zu kommenden Verrichtungen / als auch sonsten in der Haußhaltunge ihr best-möglichst zur Hand gegangen.

Daher Sie dann durch GOttes sonderbahre Direction dem jetzigen Hochbetrübten Wittwer Hrn. Curdt Levin Hantelmann / dieses Fürstl. Stiffts St. Blasii wolgewürdigtem Canonico und Fabricatori, auch fürnehmen Patricio allhie bestens recommendiret worden / welcher dann nach vorhergegangenen hertzlichen Gebeth und Anruffung zu GOTT sich um Sie beworben / und GOTT hat ihn darinn in Gnaden erhöret / daß Sie Anno 1702. Freytags vor Dominica Exaudi demselben mit Consens beyderseits Frau Mütter und nächsten Anverwandten durch ein Verlöbniß nicht nur versprochen / sondern auch darauf den 4. Octobris selbigen Jahrs vermittelst Priesterlicher Copulation daselbst zum Hertzberge vertrauet und ehelich beygeleget worden.

Welche Christliche Ehe so wohl gerahten / daß beyde Theile vergnüglich / beyder Hertz ein Hertz / und beyder Wille ein Wille / und also ihre Gemühter und Hertzen in allen ihren Thun und Wesen / im Freud und Leyd jederzeit einig gewesen / die mit einander Glück und Unglück / wie es sich gefüget / in Gedult gerne ertragen / dabey Sie dann den Seegen des Allerhöchsten reichlich verspühret / indem Sie mit einander 4. Kinder / als einem Sohn und 3. Töchter / davon die Jüngste ein halb Jahr und 3. Wochen alt / gezeuget / welche den unschätzbahren Verlust / so sie hiebey erdulden / noch nicht begreiffen können. Es wolle aber der grosse GOTT sich über Sie wie ein Vater über seine Kinder erbarmen / und ihnen seinen Heil. Geist verleihen / daß ihnen die letzte Ermahnung ihrer Seel. Frau Mutter immer im Gedächtniß schweben möge; Dein Lebelang habe GOtt vor Augen und im Hertzen / und hüte dich / daß du in keine Sünde willigest / noch thust wieder GOttes Gebot.

Vergnügen empfunden / daß diese so gewündschte und wohl gerahtene Tochter in allen Stücken / sowohl in denen ihrem Stande zu kommenden Verrichtungen / als auch sonsten in der Haußhaltunge ihr best-möglichst zur Hand gegangen.

Daher Sie dann durch GOttes sonderbahre Direction dem jetzigen Hochbetrübten Wittwer Hrn. Curdt Levin Hantelmann / dieses Fürstl. Stiffts St. Blasii wolgewürdigtem Canonico und Fabricatori, auch fürnehmen Patricio allhie bestens recommendiret worden / welcher dann nach vorhergegangenen hertzlichen Gebeth und Anruffung zu GOTT sich um Sie beworben / und GOTT hat ihn darinn in Gnaden erhöret / daß Sie Anno 1702. Freytags vor Dominica Exaudi demselben mit Consens beyderseits Frau Mütter und nächsten Anverwandten durch ein Verlöbniß nicht nur versprochen / sondern auch darauf den 4. Octobris selbigen Jahrs vermittelst Priesterlicher Copulation daselbst zum Hertzberge vertrauet und ehelich beygeleget worden.

Welche Christliche Ehe so wohl gerahten / daß beyde Theile vergnüglich / beyder Hertz ein Hertz / und beyder Wille ein Wille / und also ihre Gemühter und Hertzen in allen ihren Thun und Wesen / im Freud und Leyd jederzeit einig gewesen / die mit einander Glück und Unglück / wie es sich gefüget / in Gedult gerne ertragen / dabey Sie dann den Seegen des Allerhöchsten reichlich verspühret / indem Sie mit einander 4. Kinder / als einem Sohn und 3. Töchter / davon die Jüngste ein halb Jahr und 3. Wochen alt / gezeuget / welche den unschätzbahren Verlust / so sie hiebey erdulden / noch nicht begreiffen können. Es wolle aber der grosse GOTT sich über Sie wie ein Vater über seine Kinder erbarmen / und ihnen seinen Heil. Geist verleihen / daß ihnen die letzte Ermahnung ihrer Seel. Frau Mutter immer im Gedächtniß schweben möge; Dein Lebelang habe GOtt vor Augen und im Hertzen / und hüte dich / daß du in keine Sünde willigest / noch thust wieder GOttes Gebot.

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Vergnügen empfunden / daß diese so                      gewündschte und wohl gerahtene Tochter in allen Stücken / sowohl in denen ihrem                      Stande zu kommenden Verrichtungen / als auch sonsten in der Haußhaltunge ihr                      best-möglichst zur Hand gegangen.</p>
        <p>Daher Sie dann durch GOttes sonderbahre Direction dem jetzigen Hochbetrübten                      Wittwer Hrn. Curdt Levin Hantelmann / dieses Fürstl. Stiffts St. Blasii                      wolgewürdigtem Canonico und Fabricatori, auch fürnehmen Patricio allhie bestens                      recommendiret worden / welcher dann nach vorhergegangenen hertzlichen Gebeth und                      Anruffung zu GOTT sich um Sie beworben / und GOTT hat ihn darinn in Gnaden                      erhöret / daß Sie Anno 1702. Freytags vor Dominica Exaudi demselben mit Consens                      beyderseits Frau Mütter und nächsten Anverwandten durch ein Verlöbniß nicht nur                      versprochen / sondern auch darauf den 4. Octobris selbigen Jahrs vermittelst                      Priesterlicher Copulation daselbst zum Hertzberge vertrauet und ehelich                      beygeleget worden.</p>
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[0037] Vergnügen empfunden / daß diese so gewündschte und wohl gerahtene Tochter in allen Stücken / sowohl in denen ihrem Stande zu kommenden Verrichtungen / als auch sonsten in der Haußhaltunge ihr best-möglichst zur Hand gegangen. Daher Sie dann durch GOttes sonderbahre Direction dem jetzigen Hochbetrübten Wittwer Hrn. Curdt Levin Hantelmann / dieses Fürstl. Stiffts St. Blasii wolgewürdigtem Canonico und Fabricatori, auch fürnehmen Patricio allhie bestens recommendiret worden / welcher dann nach vorhergegangenen hertzlichen Gebeth und Anruffung zu GOTT sich um Sie beworben / und GOTT hat ihn darinn in Gnaden erhöret / daß Sie Anno 1702. Freytags vor Dominica Exaudi demselben mit Consens beyderseits Frau Mütter und nächsten Anverwandten durch ein Verlöbniß nicht nur versprochen / sondern auch darauf den 4. Octobris selbigen Jahrs vermittelst Priesterlicher Copulation daselbst zum Hertzberge vertrauet und ehelich beygeleget worden. Welche Christliche Ehe so wohl gerahten / daß beyde Theile vergnüglich / beyder Hertz ein Hertz / und beyder Wille ein Wille / und also ihre Gemühter und Hertzen in allen ihren Thun und Wesen / im Freud und Leyd jederzeit einig gewesen / die mit einander Glück und Unglück / wie es sich gefüget / in Gedult gerne ertragen / dabey Sie dann den Seegen des Allerhöchsten reichlich verspühret / indem Sie mit einander 4. Kinder / als einem Sohn und 3. Töchter / davon die Jüngste ein halb Jahr und 3. Wochen alt / gezeuget / welche den unschätzbahren Verlust / so sie hiebey erdulden / noch nicht begreiffen können. Es wolle aber der grosse GOTT sich über Sie wie ein Vater über seine Kinder erbarmen / und ihnen seinen Heil. Geist verleihen / daß ihnen die letzte Ermahnung ihrer Seel. Frau Mutter immer im Gedächtniß schweben möge; Dein Lebelang habe GOtt vor Augen und im Hertzen / und hüte dich / daß du in keine Sünde willigest / noch thust wieder GOttes Gebot.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/37>, abgerufen am 24.04.2024.