Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.eingefallen / o viele sind unter diesen wieder ausgefallen und in Trauer-Tage verwandelt worden. Laß seyn / daß Sie auch keine ander Feyer / keine andere Ruhe verlanget als in ihrem GOTT / und mag Ihr stetiger Auspruch an GOTT gewesen seyn / was jener bey einen Magnet / der ruhet / wenn Er den Nord-Stern findet / gesetzet: O durch wie viel Unruhe ist doch diese Ruhe gestöhret worden / durch keine aber mehr / als wenn Sie darüber unruhig gewesen / daß Sie GOTT in dieser Schwachheit nicht so fest könne anhangen / als Sie wol gewünschet. So war Sie auch von Kindesbeinen an darzu angeführet / daß Sie nicht feyren solte und müßig seyn / vielmehr war diß Ihr Wahl-Spruch / was man bey ein fliessendes Wasser schreiben mögte: Servat inquies; Hier gilt nicht ruhig seyn / still stehen bringt Verderben / Durch Unruh kan ich mir Beständigkeit erwerben.Ihr Christenthum selbst verstattete Ihr keine Feyertage auch in den Feyertagen / denn einen Tag und alle Tage arbeitete Sie an Ihrer Seeligkeit; Einen Tag und alle Tage kämpffte Sie wider die Feinde Ihrer Seelen; Einen Tag und alle Tage machte Sie ihr zu schaffen in der Liebe zu GOtt / in den Liebes-Wercken gegen Ihren Nechsten; Einen Tag und alle Tage arbeitete Sie im Guten zuzunehmen / eingefallen / ô viele sind unter diesen wieder ausgefallen und in Trauer-Tage verwandelt worden. Laß seyn / daß Sie auch keine ander Feyer / keine andere Ruhe verlanget als in ihrem GOTT / und mag Ihr stetiger Auspruch an GOTT gewesen seyn / was jener bey einen Magnet / der ruhet / wenn Er den Nord-Stern findet / gesetzet: O durch wie viel Unruhe ist doch diese Ruhe gestöhret worden / durch keine aber mehr / als wenn Sie darüber unruhig gewesen / daß Sie GOTT in dieser Schwachheit nicht so fest könne anhangen / als Sie wol gewünschet. So war Sie auch von Kindesbeinen an darzu angeführet / daß Sie nicht feyren solte und müßig seyn / vielmehr war diß Ihr Wahl-Spruch / was man bey ein fliessendes Wasser schreiben mögte: Servat inquies; Hier gilt nicht ruhig seyn / still stehen bringt Verderben / Durch Unruh kan ich mir Beständigkeit erwerben.Ihr Christenthum selbst verstattete Ihr keine Feyertage auch in den Feyertagen / denn einen Tag und alle Tage arbeitete Sie an Ihrer Seeligkeit; Einen Tag und alle Tage kämpffte Sie wider die Feinde Ihrer Seelen; Einen Tag und alle Tage machte Sie ihr zu schaffen in der Liebe zu GOtt / in den Liebes-Wercken gegen Ihren Nechsten; Einen Tag und alle Tage arbeitete Sie im Guten zuzunehmen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0182" n="176"/> eingefallen / ô viele sind unter diesen wieder ausgefallen und in Trauer-Tage verwandelt worden. Laß seyn / daß Sie auch keine ander Feyer / keine andere Ruhe verlanget als in ihrem GOTT / und mag Ihr stetiger Auspruch an GOTT gewesen seyn / was jener bey einen Magnet / der ruhet / wenn Er den Nord-Stern findet / gesetzet:</p> <l>Tu mihi sola quies: Wo ich mich wende hin / kan ich nicht stille seyn / Ich finde keine Ruh als nur bey dir allein.</l> <p>O durch wie viel Unruhe ist doch diese Ruhe gestöhret worden / durch keine aber mehr / als wenn Sie darüber unruhig gewesen / daß Sie GOTT in dieser Schwachheit nicht so fest könne anhangen / als Sie wol gewünschet. So war Sie auch von Kindesbeinen an darzu angeführet / daß Sie nicht feyren solte und müßig seyn / vielmehr war diß Ihr Wahl-Spruch / was man bey ein fliessendes Wasser schreiben mögte:</p> <l>Servat inquies; Hier gilt nicht ruhig seyn / still stehen bringt Verderben / Durch Unruh kan ich mir Beständigkeit erwerben.</l> <p>Ihr Christenthum selbst verstattete Ihr keine Feyertage auch in den Feyertagen / denn einen Tag und alle Tage arbeitete Sie an Ihrer Seeligkeit; Einen Tag und alle Tage kämpffte Sie wider die Feinde Ihrer Seelen; Einen Tag und alle Tage machte Sie ihr zu schaffen in der Liebe zu GOtt / in den Liebes-Wercken gegen Ihren Nechsten; Einen Tag und alle Tage arbeitete Sie im Guten zuzunehmen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0182]
eingefallen / ô viele sind unter diesen wieder ausgefallen und in Trauer-Tage verwandelt worden. Laß seyn / daß Sie auch keine ander Feyer / keine andere Ruhe verlanget als in ihrem GOTT / und mag Ihr stetiger Auspruch an GOTT gewesen seyn / was jener bey einen Magnet / der ruhet / wenn Er den Nord-Stern findet / gesetzet:
Tu mihi sola quies: Wo ich mich wende hin / kan ich nicht stille seyn / Ich finde keine Ruh als nur bey dir allein. O durch wie viel Unruhe ist doch diese Ruhe gestöhret worden / durch keine aber mehr / als wenn Sie darüber unruhig gewesen / daß Sie GOTT in dieser Schwachheit nicht so fest könne anhangen / als Sie wol gewünschet. So war Sie auch von Kindesbeinen an darzu angeführet / daß Sie nicht feyren solte und müßig seyn / vielmehr war diß Ihr Wahl-Spruch / was man bey ein fliessendes Wasser schreiben mögte:
Servat inquies; Hier gilt nicht ruhig seyn / still stehen bringt Verderben / Durch Unruh kan ich mir Beständigkeit erwerben. Ihr Christenthum selbst verstattete Ihr keine Feyertage auch in den Feyertagen / denn einen Tag und alle Tage arbeitete Sie an Ihrer Seeligkeit; Einen Tag und alle Tage kämpffte Sie wider die Feinde Ihrer Seelen; Einen Tag und alle Tage machte Sie ihr zu schaffen in der Liebe zu GOtt / in den Liebes-Wercken gegen Ihren Nechsten; Einen Tag und alle Tage arbeitete Sie im Guten zuzunehmen /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |