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Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

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würde mehr Martialische / Physicalische / Geometrische / Haußhälterische und Theologische Arbeit erfodern / als ich mit den Spaden meiner Geschicklichkeit möchte erreichen können; Auch nicht / wer der Stamm-Vater dieser von vielen Seculis her bekannten und berühmten Familie sey / welches mir als einem in diesem Lande und in dieser Genealogie Fremden / nicht glücken möchte / zumahlen Matth. Hale der Engelländer im Ursprunge des Menschen / p. 633. es für unmüglich hält alle Sprossen und Zweige / so von einen Stamm-Baum herkommen / auf 1000. Jahr zu deriviren / weil Capita regiminum und Capita familiarum sehr zu unterscheiden; Denn ob gleich Romulus der Vater des Staats und Monarchie von Rom / so sey er doch nicht ein Vater des Volcks gewesen / als welches ein farrago nationum, da entweder durch Krieg oder Sieg bald diesem bald jenem die Nahmen zuwachsen; Sondern ich wil nur bey der heutigen Trauer-Rede meine Gedancken auf den Zweck / warum ich unter das Dach des Dammischen Hauses heute gegangen / richten.

Es schreibet Plenerus in seinem Pommerschen Geschichts-Calender pag. 15. daß wegen des vielen gefallenen Schnees die Oder 1613. so angelauffen / daß sie den Brücken gleich gestanden / und den langen Damm zwischen Stetin und Damm gantz überschwemmet und zerrissen: Eben dieser Scribent schreibet / daß die Stadt Damm 1635. und 1652. in einem Jahr zweymahl; die Stadt Demin aber 1684. halb abgebrandt sey. Sehe ich mich in diesen Dammischen Sterbe-Hause üm / so kommt mirs für / als wären die Dämme der Augen im Kopffe und des Hertzens im Leibe durchgebrochen / darinn und daraus nichts als Thränen-Güsse fliessen / nicht anders als ob die betrübte Seelen gantz für Hitze der

würde mehr Martialische / Physicalische / Geometrische / Haußhälterische und Theologische Arbeit erfodern / als ich mit den Spaden meiner Geschicklichkeit möchte erreichen können; Auch nicht / wer der Stamm-Vater dieser von vielen Seculis her bekannten und berühmten Familie sey / welches mir als einem in diesem Lande und in dieser Genealogie Fremden / nicht glücken möchte / zumahlen Matth. Hale der Engelländer im Ursprunge des Menschen / p. 633. es für unmüglich hält alle Sprossen und Zweige / so von einen Stamm-Baum herkommen / auf 1000. Jahr zu deriviren / weil Capita regiminum und Capita familiarum sehr zu unterscheiden; Denn ob gleich Romulus der Vater des Staats und Monarchie von Rom / so sey er doch nicht ein Vater des Volcks gewesen / als welches ein farrago nationum, da entweder durch Krieg oder Sieg bald diesem bald jenem die Nahmen zuwachsen; Sondern ich wil nur bey der heutigen Trauer-Rede meine Gedancken auf den Zweck / warum ich unter das Dach des Dammischen Hauses heute gegangen / richten.

Es schreibet Plenerus in seinem Pommerschen Geschichts-Calender pag. 15. daß wegen des vielen gefallenen Schnees die Oder 1613. so angelauffen / daß sie den Brücken gleich gestanden / und den langen Damm zwischen Stetin und Damm gantz überschwemmet und zerrissen: Eben dieser Scribent schreibet / daß die Stadt Damm 1635. und 1652. in einem Jahr zweymahl; die Stadt Demin aber 1684. halb abgebrandt sey. Sehe ich mich in diesen Dammischen Sterbe-Hause üm / so kommt mirs für / als wären die Dämme der Augen im Kopffe und des Hertzens im Leibe durchgebrochen / darinn und daraus nichts als Thränen-Güsse fliessen / nicht anders als ob die betrübte Seelen gantz für Hitze der

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[41/0047] würde mehr Martialische / Physicalische / Geometrische / Haußhälterische und Theologische Arbeit erfodern / als ich mit den Spaden meiner Geschicklichkeit möchte erreichen können; Auch nicht / wer der Stamm-Vater dieser von vielen Seculis her bekannten und berühmten Familie sey / welches mir als einem in diesem Lande und in dieser Genealogie Fremden / nicht glücken möchte / zumahlen Matth. Hale der Engelländer im Ursprunge des Menschen / p. 633. es für unmüglich hält alle Sprossen und Zweige / so von einen Stamm-Baum herkommen / auf 1000. Jahr zu deriviren / weil Capita regiminum und Capita familiarum sehr zu unterscheiden; Denn ob gleich Romulus der Vater des Staats und Monarchie von Rom / so sey er doch nicht ein Vater des Volcks gewesen / als welches ein farrago nationum, da entweder durch Krieg oder Sieg bald diesem bald jenem die Nahmen zuwachsen; Sondern ich wil nur bey der heutigen Trauer-Rede meine Gedancken auf den Zweck / warum ich unter das Dach des Dammischen Hauses heute gegangen / richten. Es schreibet Plenerus in seinem Pommerschen Geschichts-Calender pag. 15. daß wegen des vielen gefallenen Schnees die Oder 1613. so angelauffen / daß sie den Brücken gleich gestanden / und den langen Damm zwischen Stetin und Damm gantz überschwemmet und zerrissen: Eben dieser Scribent schreibet / daß die Stadt Damm 1635. und 1652. in einem Jahr zweymahl; die Stadt Demin aber 1684. halb abgebrandt sey. Sehe ich mich in diesen Dammischen Sterbe-Hause üm / so kommt mirs für / als wären die Dämme der Augen im Kopffe und des Hertzens im Leibe durchgebrochen / darinn und daraus nichts als Thränen-Güsse fliessen / nicht anders als ob die betrübte Seelen gantz für Hitze der

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/47>, abgerufen am 24.11.2024.