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Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].

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würde es übel um uns stehen; Das thut sie aber nicht / sondern es ist GOTTes Gnade / die Gedult mit uns hat; Es ist GOttes Gnade / die uns zurück rufft / zurück ziehet / und wenn wir nicht muhtwillig widerstreben / uns allezeit aufs neue wieder annimmt. So weicht die Gnade GOttes nicht / wenn wir gleich weichen / die Gnaden-Thür stehet denen / welche dieselbe in bußfertigen Verlangen und Glauben suchen / allzeit offen. Auch der Friedens-Bund sagt GOtt / soll nicht hinfallen. Die Versöhnung und der Friede mit GOtt / welchen JEsus gestifftet / ist von besserer Daurhafftigkeit / als alle Friedens-Schlüsse / welche die Menschen machen; Dieselbe haben insgemein den Beynahmen von der Ewigkeit / aber sie fallen wieder hin ehe sie fast zum Stande kommen. GOttes Friedens-Bund nicht also / der soll nicht hinfallen. Dasjenige / wozu sich GOtt in dem Bunde / welchen Er in A. Testament bey der Beschneidung im N. T. bey der Heil. Tauffe mit uns Menschen gemacht / verbunden / das wil er treulich und unverbrüchig halten; Er hat uns zugesagt Vergebung unserer Sünden / Vätterliche Liebe / Pflege und Vorsorge / Vätterlichen Schutz und Erbarmen / Er hat uns zugesagt den Trost und die Regierung des Heil. Geistes / zugesagt das ewige Leben. Von diesen Zusagen soll nicht ein Tüttel hinfallen; und wenn wir gleich Bund-brüchig worden / und nicht leisten was wir versprochen / so bringen wir uns zwar selbst um solche Gnaden-Verheissungen / GOtt aber rufft an seiner Seiten den Bund so gar nicht auf / daß Er uns vielmehr alle Hülffe thut / den Bund wiederum zu verneuren / und durch wahre Busse wieder fest zu machen. Nun weicht die Gnade nicht / fällt der Bund des Friedens nicht hin / so stehet der Damm der Glaubigen fest und unbeweglich / ja fester als Berg und Hügel. Stehet etwas fest in der Welt / so sind es die Berge und Hügel; GOTTes Gnade aber soll noch fester stehen;

würde es übel um uns stehen; Das thut sie aber nicht / sondern es ist GOTTes Gnade / die Gedult mit uns hat; Es ist GOttes Gnade / die uns zurück rufft / zurück ziehet / und wenn wir nicht muhtwillig widerstreben / uns allezeit aufs neue wieder annimmt. So weicht die Gnade GOttes nicht / wenn wir gleich weichen / die Gnaden-Thür stehet denen / welche dieselbe in bußfertigen Verlangen und Glauben suchen / allzeit offen. Auch der Friedens-Bund sagt GOtt / soll nicht hinfallen. Die Versöhnung und der Friede mit GOtt / welchen JEsus gestifftet / ist von besserer Daurhafftigkeit / als alle Friedens-Schlüsse / welche die Menschen machen; Dieselbe haben insgemein den Beynahmen von der Ewigkeit / aber sie fallen wieder hin ehe sie fast zum Stande kommen. GOttes Friedens-Bund nicht also / der soll nicht hinfallen. Dasjenige / wozu sich GOtt in dem Bunde / welchen Er in A. Testament bey der Beschneidung im N. T. bey der Heil. Tauffe mit uns Menschen gemacht / verbunden / das wil er treulich und unverbrüchig halten; Er hat uns zugesagt Vergebung unserer Sünden / Vätterliche Liebe / Pflege und Vorsorge / Vätterlichen Schutz und Erbarmen / Er hat uns zugesagt den Trost und die Regierung des Heil. Geistes / zugesagt das ewige Leben. Von diesen Zusagen soll nicht ein Tüttel hinfallen; und wenn wir gleich Bund-brüchig worden / und nicht leisten was wir versprochen / so bringen wir uns zwar selbst um solche Gnaden-Verheissungen / GOtt aber rufft an seiner Seiten den Bund so gar nicht auf / daß Er uns vielmehr alle Hülffe thut / den Bund wiederum zu verneuren / und durch wahre Busse wieder fest zu machen. Nun weicht die Gnade nicht / fällt der Bund des Friedens nicht hin / so stehet der Damm der Glaubigen fest und unbeweglich / ja fester als Berg und Hügel. Stehet etwas fest in der Welt / so sind es die Berge und Hügel; GOTTes Gnade aber soll noch fester stehen;

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[14/0020] würde es übel um uns stehen; Das thut sie aber nicht / sondern es ist GOTTes Gnade / die Gedult mit uns hat; Es ist GOttes Gnade / die uns zurück rufft / zurück ziehet / und wenn wir nicht muhtwillig widerstreben / uns allezeit aufs neue wieder annimmt. So weicht die Gnade GOttes nicht / wenn wir gleich weichen / die Gnaden-Thür stehet denen / welche dieselbe in bußfertigen Verlangen und Glauben suchen / allzeit offen. Auch der Friedens-Bund sagt GOtt / soll nicht hinfallen. Die Versöhnung und der Friede mit GOtt / welchen JEsus gestifftet / ist von besserer Daurhafftigkeit / als alle Friedens-Schlüsse / welche die Menschen machen; Dieselbe haben insgemein den Beynahmen von der Ewigkeit / aber sie fallen wieder hin ehe sie fast zum Stande kommen. GOttes Friedens-Bund nicht also / der soll nicht hinfallen. Dasjenige / wozu sich GOtt in dem Bunde / welchen Er in A. Testament bey der Beschneidung im N. T. bey der Heil. Tauffe mit uns Menschen gemacht / verbunden / das wil er treulich und unverbrüchig halten; Er hat uns zugesagt Vergebung unserer Sünden / Vätterliche Liebe / Pflege und Vorsorge / Vätterlichen Schutz und Erbarmen / Er hat uns zugesagt den Trost und die Regierung des Heil. Geistes / zugesagt das ewige Leben. Von diesen Zusagen soll nicht ein Tüttel hinfallen; und wenn wir gleich Bund-brüchig worden / und nicht leisten was wir versprochen / so bringen wir uns zwar selbst um solche Gnaden-Verheissungen / GOtt aber rufft an seiner Seiten den Bund so gar nicht auf / daß Er uns vielmehr alle Hülffe thut / den Bund wiederum zu verneuren / und durch wahre Busse wieder fest zu machen. Nun weicht die Gnade nicht / fällt der Bund des Friedens nicht hin / so stehet der Damm der Glaubigen fest und unbeweglich / ja fester als Berg und Hügel. Stehet etwas fest in der Welt / so sind es die Berge und Hügel; GOTTes Gnade aber soll noch fester stehen;

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/20>, abgerufen am 16.04.2024.