bilden zu wollen, indem nur in solchen die deutsche Nation noch fortdauern kann, durch schlechte aber nothwendig mit dem Auslande zusammenfließt. Wir müssen darum an die Stelle jener Selbstliebe, an welche nichts gutes für uns sich länger knüpfen läßt, eine andere Liebe, die unmittelbar auf das Gute, schlechtweg als solches, und um sein selbst willen gehe, in den Gemüthern aller, die wir zu unsrer Nation rechnen wollen, setzen, und begründen.
Die Liebe für das Gute schlechtweg als solches, und nicht etwa um seiner Nüzlichkeit willen für uns selber, trägt, wie wir schon ersehen haben, die Gestalt des Wohlgefallens an demselben: eines so innigen Wohlgefal¬ lens, daß man dadurch getrieben werde, es in seinem Leben darzustellen. Dieses innige Wohlgefallen also wäre es, was die neue Erziehung als festes und unwandelbares Seyn ihres Zöglings hervorbringen müßte; worauf denn dieses Wohlgefallen durch sich selbst den unwandelbar guten Willen desselben Zöglings als nothwendig begründen würde.
Ein Wohlgefallen, das da treibet, einen
bilden zu wollen, indem nur in ſolchen die deutſche Nation noch fortdauern kann, durch ſchlechte aber nothwendig mit dem Auslande zuſammenfließt. Wir muͤſſen darum an die Stelle jener Selbſtliebe, an welche nichts gutes fuͤr uns ſich laͤnger knuͤpfen laͤßt, eine andere Liebe, die unmittelbar auf das Gute, ſchlechtweg als ſolches, und um ſein ſelbſt willen gehe, in den Gemuͤthern aller, die wir zu unſrer Nation rechnen wollen, ſetzen, und begruͤnden.
Die Liebe fuͤr das Gute ſchlechtweg als ſolches, und nicht etwa um ſeiner Nuͤzlichkeit willen fuͤr uns ſelber, traͤgt, wie wir ſchon erſehen haben, die Geſtalt des Wohlgefallens an demſelben: eines ſo innigen Wohlgefal¬ lens, daß man dadurch getrieben werde, es in ſeinem Leben darzuſtellen. Dieſes innige Wohlgefallen alſo waͤre es, was die neue Erziehung als feſtes und unwandelbares Seyn ihres Zoͤglings hervorbringen muͤßte; worauf denn dieſes Wohlgefallen durch ſich ſelbſt den unwandelbar guten Willen deſſelben Zoͤglings als nothwendig begruͤnden wuͤrde.
Ein Wohlgefallen, das da treibet, einen
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bilden zu wollen, indem nur in ſolchen die
deutſche Nation noch fortdauern kann, durch
ſchlechte aber nothwendig mit dem Auslande
zuſammenfließt. Wir muͤſſen darum an die
Stelle jener Selbſtliebe, an welche nichts
gutes fuͤr uns ſich laͤnger knuͤpfen laͤßt, eine
andere Liebe, die unmittelbar auf das Gute,
ſchlechtweg als ſolches, und um ſein ſelbſt
willen gehe, in den Gemuͤthern aller, die wir
zu unſrer Nation rechnen wollen, ſetzen, und
begruͤnden.
Die Liebe fuͤr das Gute ſchlechtweg als
ſolches, und nicht etwa um ſeiner Nuͤzlichkeit
willen fuͤr uns ſelber, traͤgt, wie wir ſchon
erſehen haben, die Geſtalt des Wohlgefallens
an demſelben: eines ſo innigen Wohlgefal¬
lens, daß man dadurch getrieben werde, es
in ſeinem Leben darzuſtellen. Dieſes innige
Wohlgefallen alſo waͤre es, was die neue
Erziehung als feſtes und unwandelbares Seyn
ihres Zoͤglings hervorbringen muͤßte; worauf
denn dieſes Wohlgefallen durch ſich ſelbſt den
unwandelbar guten Willen deſſelben Zoͤglings
als nothwendig begruͤnden wuͤrde.
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/63>, abgerufen am 27.11.2024.
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