sicherten. Möchten wir diese Gelegenheit, da der Genuß wenigstens uns nicht besticht, ergrei¬ fen, um auf immer unsre Begriffe zu berichti¬ gen! Möchten wir endlich einsehen, daß alle jene schwindelnden Lehrgebäude über Welt¬ handel, und Fabrikation für die Welt, zwar für den Ausländer passen, und gerade unter die Waffen desselben gehören, womit er von jeher uns bekriegt hat, daß sie aber bei den Deut¬ schen keine Anwendung haben, und daß, nächst der Einigkeit dieser unter sich selber, ihre innere Selbstständigkeit und Handels-Unabhängigkeit das zweite Mittel ist ihres Heils, und durch sie, des Heils von Europa.
Wage man es endlich auch noch das Traum¬ bild einer Universal-Monarchie, das an die Stelle des seit einiger Zeit immer unglaublicher werdenden Gleichgewichts der öffentlichen Ver¬ ehrung dargeboten zu werden anfängt, in sei¬ ner Hassenswürdigkeit und Vernunftlosigkeit zu erblicken! Die geistige Natur vermochte das Wesen der Menschheit nur in höchst mannigfal¬ tigen Abstufungen an Einzelnen, und an der Einzelnheit im Großen, und Ganzen, an Völ¬
ſicherten. Moͤchten wir dieſe Gelegenheit, da der Genuß wenigſtens uns nicht beſticht, ergrei¬ fen, um auf immer unſre Begriffe zu berichti¬ gen! Moͤchten wir endlich einſehen, daß alle jene ſchwindelnden Lehrgebaͤude uͤber Welt¬ handel, und Fabrikation fuͤr die Welt, zwar fuͤr den Auslaͤnder paſſen, und gerade unter die Waffen deſſelben gehoͤren, womit er von jeher uns bekriegt hat, daß ſie aber bei den Deut¬ ſchen keine Anwendung haben, und daß, naͤchſt der Einigkeit dieſer unter ſich ſelber, ihre innere Selbſtſtaͤndigkeit und Handels-Unabhaͤngigkeit das zweite Mittel iſt ihres Heils, und durch ſie, des Heils von Europa.
Wage man es endlich auch noch das Traum¬ bild einer Univerſal-Monarchie, das an die Stelle des ſeit einiger Zeit immer unglaublicher werdenden Gleichgewichts der oͤffentlichen Ver¬ ehrung dargeboten zu werden anfaͤngt, in ſei¬ ner Haſſenswuͤrdigkeit und Vernunftloſigkeit zu erblicken! Die geiſtige Natur vermochte das Weſen der Menſchheit nur in hoͤchſt mannigfal¬ tigen Abſtufungen an Einzelnen, und an der Einzelnheit im Großen, und Ganzen, an Voͤl¬
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ſicherten. Moͤchten wir dieſe Gelegenheit, da
der Genuß wenigſtens uns nicht beſticht, ergrei¬
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gen! Moͤchten wir endlich einſehen, daß alle
jene ſchwindelnden Lehrgebaͤude uͤber Welt¬
handel, und Fabrikation fuͤr die Welt, zwar fuͤr
den Auslaͤnder paſſen, und gerade unter die
Waffen deſſelben gehoͤren, womit er von jeher
uns bekriegt hat, daß ſie aber bei den Deut¬
ſchen keine Anwendung haben, und daß, naͤchſt
der Einigkeit dieſer unter ſich ſelber, ihre innere
Selbſtſtaͤndigkeit und Handels-Unabhaͤngigkeit
das zweite Mittel iſt ihres Heils, und durch ſie,
des Heils von Europa.
Wage man es endlich auch noch das Traum¬
bild einer Univerſal-Monarchie, das an die
Stelle des ſeit einiger Zeit immer unglaublicher
werdenden Gleichgewichts der oͤffentlichen Ver¬
ehrung dargeboten zu werden anfaͤngt, in ſei¬
ner Haſſenswuͤrdigkeit und Vernunftloſigkeit
zu erblicken! Die geiſtige Natur vermochte das
Weſen der Menſchheit nur in hoͤchſt mannigfal¬
tigen Abſtufungen an Einzelnen, und an der
Einzelnheit im Großen, und Ganzen, an Voͤl¬
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/428>, abgerufen am 22.11.2024.
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