Waffen wegwarfen, unter fremden Panieren lernen, dieselben gegen das Vaterland tapfer zu führen. So geschieht es, daß die Selbst¬ sucht durch ihre höchste Entwiklung vernichtet, und denen, die gutwillig keinen andern Zwek, denn sich selbst, sich setzen wollten, durch frem¬ de Gewalt ein solcher anderer Zwek aufgedrun¬ gen wird.
Keine Nation, die in diesen Zustand der Abhängigkeit herabgesunken, kann durch die gewöhnlichen und bisher gebrauchten Mittel sich aus demselben erheben. War ihr Wider¬ stand fruchtlos, als sie noch im Besitze aller ihrer Kräfte war, was kann derselbe sodann fruchten, nachdem sie des größten Theils der¬ selben beraubt ist? Was vorher hätte helfen können, nämlich wenn die Regierung dersel¬ ben die Zügel kräftig und straff angehalten hätte, ist nun nicht mehr anwendbar, nachdem diese Zügel nur noch zum Scheine in ihrer Hand ruhen, und diese ihre Hand selbst durch eine fremde Hand gelenkt und geleitet wird. Auf sich selbst kann eine solche Nation nicht
Waffen wegwarfen, unter fremden Panieren lernen, dieſelben gegen das Vaterland tapfer zu fuͤhren. So geſchieht es, daß die Selbſt¬ ſucht durch ihre hoͤchſte Entwiklung vernichtet, und denen, die gutwillig keinen andern Zwek, denn ſich ſelbſt, ſich ſetzen wollten, durch frem¬ de Gewalt ein ſolcher anderer Zwek aufgedrun¬ gen wird.
Keine Nation, die in dieſen Zuſtand der Abhaͤngigkeit herabgeſunken, kann durch die gewoͤhnlichen und bisher gebrauchten Mittel ſich aus demſelben erheben. War ihr Wider¬ ſtand fruchtlos, als ſie noch im Beſitze aller ihrer Kraͤfte war, was kann derſelbe ſodann fruchten, nachdem ſie des groͤßten Theils der¬ ſelben beraubt iſt? Was vorher haͤtte helfen koͤnnen, naͤmlich wenn die Regierung derſel¬ ben die Zuͤgel kraͤftig und ſtraff angehalten haͤtte, iſt nun nicht mehr anwendbar, nachdem dieſe Zuͤgel nur noch zum Scheine in ihrer Hand ruhen, und dieſe ihre Hand ſelbſt durch eine fremde Hand gelenkt und geleitet wird. Auf ſich ſelbſt kann eine ſolche Nation nicht
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Waffen wegwarfen, unter fremden Panieren
lernen, dieſelben gegen das Vaterland tapfer
zu fuͤhren. So geſchieht es, daß die Selbſt¬
ſucht durch ihre hoͤchſte Entwiklung vernichtet,
und denen, die gutwillig keinen andern Zwek,
denn ſich ſelbſt, ſich ſetzen wollten, durch frem¬
de Gewalt ein ſolcher anderer Zwek aufgedrun¬
gen wird.
Keine Nation, die in dieſen Zuſtand der
Abhaͤngigkeit herabgeſunken, kann durch die
gewoͤhnlichen und bisher gebrauchten Mittel
ſich aus demſelben erheben. War ihr Wider¬
ſtand fruchtlos, als ſie noch im Beſitze aller
ihrer Kraͤfte war, was kann derſelbe ſodann
fruchten, nachdem ſie des groͤßten Theils der¬
ſelben beraubt iſt? Was vorher haͤtte helfen
koͤnnen, naͤmlich wenn die Regierung derſel¬
ben die Zuͤgel kraͤftig und ſtraff angehalten
haͤtte, iſt nun nicht mehr anwendbar, nachdem
dieſe Zuͤgel nur noch zum Scheine in ihrer
Hand ruhen, und dieſe ihre Hand ſelbſt durch
eine fremde Hand gelenkt und geleitet wird.
Auf ſich ſelbſt kann eine ſolche Nation nicht
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/37>, abgerufen am 23.11.2024.
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