det, nach außen zu allen seinen Zweken in Zeit und Ewigkeit mit vollkommner Tüchtigkeit aus¬ gestattet. Mit unsrer Genesung für Nation und Vaterland hat die geistige Natur unsre vollkommene Heilung von allen Uebeln, die uns drüken, unzertrennlich verknüpft.
Mit der stumpfen Verwunderung, daß eine solche Welt des bloßen Gedankens behauptet, und sogar als die einzig mögliche Welt behaupt¬ tet, dagegen die Sinnenwelt ganz weggewor¬ fen werde, so wie mit der Abläugnung der erstern entweder überhaupt, oder nur der Mög¬ lichkeit, daß selbst die Mehrheit des großen Volks in dieselbe eingeführt werden könne, haben wir es hier nicht mehr zu thun, sondern haben dieselben schon früher gänzlich von uns weggewiesen. Wer noch nicht weiß, daß es eine Welt des Gedankens gebe, der mag in¬ dessen anderwärts durch die vorhandenen Mit¬ tel sich davon belehren, wir haben hier zu dieser Belehrung nicht Zeit; wie aber sogar die Mehrheit des großen Volks zu derselben emporgehoben werden könne, dies wollen wir eben zeigen.
Indem nun, unserm eignen wohlbedachten
T 2
det, nach außen zu allen ſeinen Zweken in Zeit und Ewigkeit mit vollkommner Tuͤchtigkeit aus¬ geſtattet. Mit unſrer Geneſung fuͤr Nation und Vaterland hat die geiſtige Natur unſre vollkommene Heilung von allen Uebeln, die uns druͤken, unzertrennlich verknuͤpft.
Mit der ſtumpfen Verwunderung, daß eine ſolche Welt des bloßen Gedankens behauptet, und ſogar als die einzig moͤgliche Welt behaupt¬ tet, dagegen die Sinnenwelt ganz weggewor¬ fen werde, ſo wie mit der Ablaͤugnung der erſtern entweder uͤberhaupt, oder nur der Moͤg¬ lichkeit, daß ſelbſt die Mehrheit des großen Volks in dieſelbe eingefuͤhrt werden koͤnne, haben wir es hier nicht mehr zu thun, ſondern haben dieſelben ſchon fruͤher gaͤnzlich von uns weggewieſen. Wer noch nicht weiß, daß es eine Welt des Gedankens gebe, der mag in¬ deſſen anderwaͤrts durch die vorhandenen Mit¬ tel ſich davon belehren, wir haben hier zu dieſer Belehrung nicht Zeit; wie aber ſogar die Mehrheit des großen Volks zu derſelben emporgehoben werden koͤnne, dies wollen wir eben zeigen.
Indem nun, unſerm eignen wohlbedachten
T 2
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0297"n="291"/>
det, nach außen zu allen ſeinen Zweken in Zeit<lb/>
und Ewigkeit mit vollkommner Tuͤchtigkeit aus¬<lb/>
geſtattet. Mit unſrer Geneſung fuͤr Nation<lb/>
und Vaterland hat die geiſtige Natur unſre<lb/>
vollkommene Heilung von allen Uebeln, die uns<lb/>
druͤken, unzertrennlich verknuͤpft.</p><lb/><p>Mit der ſtumpfen Verwunderung, daß eine<lb/>ſolche Welt des bloßen Gedankens behauptet,<lb/>
und ſogar als die einzig moͤgliche Welt behaupt¬<lb/>
tet, dagegen die Sinnenwelt ganz weggewor¬<lb/>
fen werde, ſo wie mit der Ablaͤugnung der<lb/>
erſtern entweder uͤberhaupt, oder nur der Moͤg¬<lb/>
lichkeit, daß ſelbſt die Mehrheit des großen<lb/>
Volks in dieſelbe eingefuͤhrt werden koͤnne,<lb/>
haben wir es hier nicht mehr zu thun, ſondern<lb/>
haben dieſelben ſchon fruͤher gaͤnzlich von uns<lb/>
weggewieſen. Wer noch nicht weiß, daß es<lb/>
eine Welt des Gedankens gebe, der mag in¬<lb/>
deſſen anderwaͤrts durch die vorhandenen Mit¬<lb/>
tel ſich davon belehren, wir haben hier zu<lb/>
dieſer Belehrung nicht Zeit; wie aber ſogar<lb/>
die Mehrheit des großen Volks zu derſelben<lb/>
emporgehoben werden koͤnne, dies wollen wir<lb/>
eben zeigen.</p><lb/><p>Indem nun, unſerm eignen wohlbedachten<lb/><fwplace="bottom"type="sig">T 2<lb/></fw></p></div></body></text></TEI>
[291/0297]
det, nach außen zu allen ſeinen Zweken in Zeit
und Ewigkeit mit vollkommner Tuͤchtigkeit aus¬
geſtattet. Mit unſrer Geneſung fuͤr Nation
und Vaterland hat die geiſtige Natur unſre
vollkommene Heilung von allen Uebeln, die uns
druͤken, unzertrennlich verknuͤpft.
Mit der ſtumpfen Verwunderung, daß eine
ſolche Welt des bloßen Gedankens behauptet,
und ſogar als die einzig moͤgliche Welt behaupt¬
tet, dagegen die Sinnenwelt ganz weggewor¬
fen werde, ſo wie mit der Ablaͤugnung der
erſtern entweder uͤberhaupt, oder nur der Moͤg¬
lichkeit, daß ſelbſt die Mehrheit des großen
Volks in dieſelbe eingefuͤhrt werden koͤnne,
haben wir es hier nicht mehr zu thun, ſondern
haben dieſelben ſchon fruͤher gaͤnzlich von uns
weggewieſen. Wer noch nicht weiß, daß es
eine Welt des Gedankens gebe, der mag in¬
deſſen anderwaͤrts durch die vorhandenen Mit¬
tel ſich davon belehren, wir haben hier zu
dieſer Belehrung nicht Zeit; wie aber ſogar
die Mehrheit des großen Volks zu derſelben
emporgehoben werden koͤnne, dies wollen wir
eben zeigen.
Indem nun, unſerm eignen wohlbedachten
T 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/297>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.