hätten, fähig seyn, dieselben in ihrer ganzen Folgemäßigkeit rükwärts und vorwärts zu ent¬ wikeln; wir werfen sie nur eben gleich von vorn herein weg, und so auch alles, was aus ihnen folgt, dessen mehreres ist in unserm hergebrach¬ ten Denken, als der oberflächliche Beobachter leicht glauben dürfte.
Wie in unsre wissenschaftliche Ansicht, eben so fließt dieser Geist des Auslandes auch ein in unser gewöhnliches Leben, und die Regeln desselben; damit aber dieses klar, und das vorhergehende noch klärer werde, ist es nöthig, zuförderst das Wesen des ursprünglichen Le¬ bens, oder der Freiheit, mit tieferm Blicke zu durchdringen.
Die Freiheit im Sinne des unentschiedenen Schwankens zwischen mehreren gleich mögli¬ chen genommen, ist nicht Leben, sondern nur Vorhof und Eingang zu wirklichem Leben. Endlich muß es doch einmal aus diesem Schwanken heraus zum Entschlusse, und zum Handeln kommen, und erst jezt beginnt das Leben.
Nun erscheint unmittelbar und auf den er¬ sten Blik jedweder Willensentschluß als erstes, keinesweges als zweites, und Folge aus einem
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haͤtten, faͤhig ſeyn, dieſelben in ihrer ganzen Folgemaͤßigkeit ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts zu ent¬ wikeln; wir werfen ſie nur eben gleich von vorn herein weg, und ſo auch alles, was aus ihnen folgt, deſſen mehreres iſt in unſerm hergebrach¬ ten Denken, als der oberflaͤchliche Beobachter leicht glauben duͤrfte.
Wie in unſre wiſſenſchaftliche Anſicht, eben ſo fließt dieſer Geiſt des Auslandes auch ein in unſer gewoͤhnliches Leben, und die Regeln deſſelben; damit aber dieſes klar, und das vorhergehende noch klaͤrer werde, iſt es noͤthig, zufoͤrderſt das Weſen des urſpruͤnglichen Le¬ bens, oder der Freiheit, mit tieferm Blicke zu durchdringen.
Die Freiheit im Sinne des unentſchiedenen Schwankens zwiſchen mehreren gleich moͤgli¬ chen genommen, iſt nicht Leben, ſondern nur Vorhof und Eingang zu wirklichem Leben. Endlich muß es doch einmal aus dieſem Schwanken heraus zum Entſchluſſe, und zum Handeln kommen, und erſt jezt beginnt das Leben.
Nun erſcheint unmittelbar und auf den er¬ ſten Blik jedweder Willensentſchluß als erſtes, keinesweges als zweites, und Folge aus einem
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haͤtten, faͤhig ſeyn, dieſelben in ihrer ganzen
Folgemaͤßigkeit ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts zu ent¬
wikeln; wir werfen ſie nur eben gleich von vorn
herein weg, und ſo auch alles, was aus ihnen
folgt, deſſen mehreres iſt in unſerm hergebrach¬
ten Denken, als der oberflaͤchliche Beobachter
leicht glauben duͤrfte.
Wie in unſre wiſſenſchaftliche Anſicht, eben
ſo fließt dieſer Geiſt des Auslandes auch ein
in unſer gewoͤhnliches Leben, und die Regeln
deſſelben; damit aber dieſes klar, und das
vorhergehende noch klaͤrer werde, iſt es noͤthig,
zufoͤrderſt das Weſen des urſpruͤnglichen Le¬
bens, oder der Freiheit, mit tieferm Blicke zu
durchdringen.
Die Freiheit im Sinne des unentſchiedenen
Schwankens zwiſchen mehreren gleich moͤgli¬
chen genommen, iſt nicht Leben, ſondern nur
Vorhof und Eingang zu wirklichem Leben.
Endlich muß es doch einmal aus dieſem
Schwanken heraus zum Entſchluſſe, und zum
Handeln kommen, und erſt jezt beginnt das
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Nun erſcheint unmittelbar und auf den er¬
ſten Blik jedweder Willensentſchluß als erſtes,
keinesweges als zweites, und Folge aus einem
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/233>, abgerufen am 22.11.2024.
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