bende ewige Himmel, an welchem die leich¬ ten Dünste sich verdichten zu Wolken, die, durch des Donnerers aus andrer Welt stam¬ menden Blitzstrahl geschwängert, herabfallen als befruchtender Regen, der Himmel und Erde vereinigt, und die im ersten einheimi¬ schen Gaben auch dem Schooße der letztern entkeimen läßt. Wollen neue Titanen aber¬ mals den Himmel erstürmen? Er wird für sie nicht Himmel seyn, denn sie sind Erdge¬ borne; es wird ihnen bloß der Anblick und die Einwirkung des Himmels entrückt wer¬ den, und nur ihre Erde als eine kalte fin¬ stere und unfruchtbare Behausung ihnen zu¬ rückbleiben. Aber was vermochte, sagt ein römischer Dichter, was vermöchte ein Ty¬ phöus, oder der gewaltige Mimas, oder Por¬ phyrion in drohender Stellung, oder Rhö¬ tus, oder der kühne Schleuderer ausgerisse¬ ner Baumstämme, Enceladus, wenn sie sich stürzen gegen Pallas tönenden Schild. Die¬ ser selbige Schild ist es, der ohne Zweifel auch uns decken wird, wenn wir es verste¬ hen, uns unter seinen Schutz zu begeben.
bende ewige Himmel, an welchem die leich¬ ten Duͤnſte ſich verdichten zu Wolken, die, durch des Donnerers aus andrer Welt ſtam¬ menden Blitzſtrahl geſchwaͤngert, herabfallen als befruchtender Regen, der Himmel und Erde vereinigt, und die im erſten einheimi¬ ſchen Gaben auch dem Schooße der letztern entkeimen laͤßt. Wollen neue Titanen aber¬ mals den Himmel erſtuͤrmen? Er wird fuͤr ſie nicht Himmel ſeyn, denn ſie ſind Erdge¬ borne; es wird ihnen bloß der Anblick und die Einwirkung des Himmels entruͤckt wer¬ den, und nur ihre Erde als eine kalte fin¬ ſtere und unfruchtbare Behauſung ihnen zu¬ ruͤckbleiben. Aber was vermochte, ſagt ein roͤmiſcher Dichter, was vermoͤchte ein Ty¬ phoͤus, oder der gewaltige Mimas, oder Por¬ phyrion in drohender Stellung, oder Rhoͤ¬ tus, oder der kuͤhne Schleuderer ausgeriſſe¬ ner Baumſtaͤmme, Enceladus, wenn ſie ſich ſtuͤrzen gegen Pallas toͤnenden Schild. Die¬ ſer ſelbige Schild iſt es, der ohne Zweifel auch uns decken wird, wenn wir es verſte¬ hen, uns unter ſeinen Schutz zu begeben.
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bende ewige Himmel, an welchem die leich¬
ten Duͤnſte ſich verdichten zu Wolken, die,
durch des Donnerers aus andrer Welt ſtam¬
menden Blitzſtrahl geſchwaͤngert, herabfallen
als befruchtender Regen, der Himmel und
Erde vereinigt, und die im erſten einheimi¬
ſchen Gaben auch dem Schooße der letztern
entkeimen laͤßt. Wollen neue Titanen aber¬
mals den Himmel erſtuͤrmen? Er wird fuͤr
ſie nicht Himmel ſeyn, denn ſie ſind Erdge¬
borne; es wird ihnen bloß der Anblick und
die Einwirkung des Himmels entruͤckt wer¬
den, und nur ihre Erde als eine kalte fin¬
ſtere und unfruchtbare Behauſung ihnen zu¬
ruͤckbleiben. Aber was vermochte, ſagt ein
roͤmiſcher Dichter, was vermoͤchte ein Ty¬
phoͤus, oder der gewaltige Mimas, oder Por¬
phyrion in drohender Stellung, oder Rhoͤ¬
tus, oder der kuͤhne Schleuderer ausgeriſſe¬
ner Baumſtaͤmme, Enceladus, wenn ſie ſich
ſtuͤrzen gegen Pallas toͤnenden Schild. Die¬
ſer ſelbige Schild iſt es, der ohne Zweifel
auch uns decken wird, wenn wir es verſte¬
hen, uns unter ſeinen Schutz zu begeben.
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/180>, abgerufen am 25.11.2024.
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