ich in den Vorlesungen, deren Fortsetzung diese sind, daß es mit Freiheit sich zu dem mache, was es eigentlich ursprünglich ist. Dieses Sichselbstmachen, im allgemeinen mit Besonnenheit, und nach einer Regel, muß nun irgendwo, und irgendwann, im Raum und in der Zeit einmal anheben, wodurch ein zweiter Haupt-Abschnitt der freien und be¬ sonnenen Entwiklung des Menschengeschlechts an die Stelle des ersten Abschnitts einer nicht freien Entwiklung treten würde. Wir sind der Meinung, daß, in Absicht der Zeit, diese Zeit eben jetzt sey, und daß dermalen das Geschlecht in der wahren Mitte seines Lebens auf der Erde, zwischen seinen beiden Haupt- Epochen stehe; in Absicht des Raums aber glauben wir, daß zu allernächst den Deut¬ schen es anzumuthen sey, die neue Zeit, vor¬ angehend und vorbildend für die übrigen, zu beginnen.
5) Dennoch wird auch sogar diese ganz neue Schöpfung nicht durch einen Sprung er¬ folgen aus dem vorhergehenden, sondern sie ist die wahre natürliche Fortsetzung, und Folge
ich in den Vorleſungen, deren Fortſetzung dieſe ſind, daß es mit Freiheit ſich zu dem mache, was es eigentlich urſpruͤnglich iſt. Dieſes Sichſelbſtmachen, im allgemeinen mit Beſonnenheit, und nach einer Regel, muß nun irgendwo, und irgendwann, im Raum und in der Zeit einmal anheben, wodurch ein zweiter Haupt-Abſchnitt der freien und be¬ ſonnenen Entwiklung des Menſchengeſchlechts an die Stelle des erſten Abſchnitts einer nicht freien Entwiklung treten wuͤrde. Wir ſind der Meinung, daß, in Abſicht der Zeit, dieſe Zeit eben jetzt ſey, und daß dermalen das Geſchlecht in der wahren Mitte ſeines Lebens auf der Erde, zwiſchen ſeinen beiden Haupt- Epochen ſtehe; in Abſicht des Raums aber glauben wir, daß zu allernaͤchſt den Deut¬ ſchen es anzumuthen ſey, die neue Zeit, vor¬ angehend und vorbildend fuͤr die uͤbrigen, zu beginnen.
5) Dennoch wird auch ſogar dieſe ganz neue Schoͤpfung nicht durch einen Sprung er¬ folgen aus dem vorhergehenden, ſondern ſie iſt die wahre natuͤrliche Fortſetzung, und Folge
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[102/0108]
ich in den Vorleſungen, deren Fortſetzung
dieſe ſind, daß es mit Freiheit ſich zu dem
mache, was es eigentlich urſpruͤnglich iſt.
Dieſes Sichſelbſtmachen, im allgemeinen mit
Beſonnenheit, und nach einer Regel, muß
nun irgendwo, und irgendwann, im Raum
und in der Zeit einmal anheben, wodurch ein
zweiter Haupt-Abſchnitt der freien und be¬
ſonnenen Entwiklung des Menſchengeſchlechts
an die Stelle des erſten Abſchnitts einer nicht
freien Entwiklung treten wuͤrde. Wir ſind
der Meinung, daß, in Abſicht der Zeit, dieſe
Zeit eben jetzt ſey, und daß dermalen das
Geſchlecht in der wahren Mitte ſeines Lebens
auf der Erde, zwiſchen ſeinen beiden Haupt-
Epochen ſtehe; in Abſicht des Raums aber
glauben wir, daß zu allernaͤchſt den Deut¬
ſchen es anzumuthen ſey, die neue Zeit, vor¬
angehend und vorbildend fuͤr die uͤbrigen, zu
beginnen.
5) Dennoch wird auch ſogar dieſe ganz
neue Schoͤpfung nicht durch einen Sprung er¬
folgen aus dem vorhergehenden, ſondern ſie
iſt die wahre natuͤrliche Fortſetzung, und Folge
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/108>, abgerufen am 22.11.2024.
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