Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

mit unserm Br. P. -- Es ist bloß die Wirkung
dieser Gespräche, daß Sie hier sind, denn Br. P.
hat Sie allein zu der Reise hieher veranlaßt, weil
er wünschte, daß Sie sogleich ein vollständiges Archiv
sähen, da er nur seine eigenen Dokumente, und
einen Catalogue raisonne aller Archivstücke besitzt.

Ich. Nun sehe ich klar, ich habe gewisser-
maßen als theoretisches Mitglied zu Ihrem Bunde
gehört, seit ich ihn selbst projectirt habe; ich werde
mir es zum Glück rechnen, ihm auch als arbeiten-
des Mitglied anzugehören.

M. Dazu wird Ihnen unser P. die Gelegen-
heit verschaffen. -- Sie sehen also wohl, daß wir
nur am rechten Orte offenherzig sind.

Ich. Aber was sagen besuchende BB., die
nicht vorbereitet sind, zu Ihren Arbeiten?

M. Dazu mögen Sie wohl nichts sagen, denn
sie kennen sie nicht. -- Das verhält sich so: Sie
werden wissen, daß wir zu keiner Gr. L. und zu
keinem sogenannten Logen-Bunde gehören; keiner
unserer BB. er mag reisen, wohin er will, be-
sucht also eine L., weil wir keine Certificate geben,
und er sich dort nicht examiniren lassen will, wo
er sich zum Examinator berufen fühlt. Da man
nun von unserer L. in der gewöhnlichen Maurer-
Welt nicht weiß, so werden wir auch nicht von
gewöhnlichen Logen-Brüdern besucht. Dagegen
haben wir oft sehr angenehmen Besuch von wah-
ren Maurern, die uns kennen, und mit uns arbei-
ten. -- So hoffen wir, werden Sie uns künftig, so
oft Sie durch unsere Stadt reisen nicht vorübergehen.


mit unſerm Br. P. — Es iſt bloß die Wirkung
dieſer Geſpraͤche, daß Sie hier ſind, denn Br. P.
hat Sie allein zu der Reiſe hieher veranlaßt, weil
er wuͤnſchte, daß Sie ſogleich ein vollſtaͤndiges Archiv
ſaͤhen, da er nur ſeine eigenen Dokumente, und
einen Catalogue raisonne aller Archivſtuͤcke beſitzt.

Ich. Nun ſehe ich klar, ich habe gewiſſer-
maßen als theoretiſches Mitglied zu Ihrem Bunde
gehoͤrt, ſeit ich ihn ſelbſt projectirt habe; ich werde
mir es zum Gluͤck rechnen, ihm auch als arbeiten-
des Mitglied anzugehoͤren.

M. Dazu wird Ihnen unſer P. die Gelegen-
heit verſchaffen. — Sie ſehen alſo wohl, daß wir
nur am rechten Orte offenherzig ſind.

Ich. Aber was ſagen beſuchende BB., die
nicht vorbereitet ſind, zu Ihren Arbeiten?

M. Dazu moͤgen Sie wohl nichts ſagen, denn
ſie kennen ſie nicht. — Das verhaͤlt ſich ſo: Sie
werden wiſſen, daß wir zu keiner Gr. L. und zu
keinem ſogenannten Logen-Bunde gehoͤren; keiner
unſerer BB. er mag reiſen, wohin er will, be-
ſucht alſo eine L., weil wir keine Certificate geben,
und er ſich dort nicht examiniren laſſen will, wo
er ſich zum Examinator berufen fuͤhlt. Da man
nun von unſerer L. in der gewoͤhnlichen Maurer-
Welt nicht weiß, ſo werden wir auch nicht von
gewoͤhnlichen Logen-Bruͤdern beſucht. Dagegen
haben wir oft ſehr angenehmen Beſuch von wah-
ren Maurern, die uns kennen, und mit uns arbei-
ten. — So hoffen wir, werden Sie uns kuͤnftig, ſo
oft Sie durch unſere Stadt reiſen nicht voruͤbergehen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0264" n="242"/>
mit un&#x017F;erm Br. <hi rendition="#aq">P.</hi> &#x2014; Es i&#x017F;t bloß die Wirkung<lb/>
die&#x017F;er Ge&#x017F;pra&#x0364;che, daß Sie hier &#x017F;ind, denn Br. <hi rendition="#aq">P.</hi><lb/>
hat Sie allein zu der Rei&#x017F;e hieher veranlaßt, weil<lb/>
er wu&#x0364;n&#x017F;chte, daß Sie &#x017F;ogleich ein voll&#x017F;ta&#x0364;ndiges Archiv<lb/>
&#x017F;a&#x0364;hen, da er nur &#x017F;eine eigenen Dokumente, und<lb/>
einen <hi rendition="#aq">Catalogue raisonne</hi> aller Archiv&#x017F;tu&#x0364;cke be&#x017F;itzt.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Nun &#x017F;ehe ich klar, ich habe gewi&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
maßen als theoreti&#x017F;ches Mitglied zu Ihrem Bunde<lb/>
geho&#x0364;rt, &#x017F;eit ich ihn &#x017F;elb&#x017F;t projectirt habe; ich werde<lb/>
mir es zum Glu&#x0364;ck rechnen, ihm auch als arbeiten-<lb/>
des Mitglied anzugeho&#x0364;ren.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">M.</hi> Dazu wird Ihnen un&#x017F;er <hi rendition="#aq">P.</hi> die Gelegen-<lb/>
heit ver&#x017F;chaffen. &#x2014; Sie &#x017F;ehen al&#x017F;o wohl, daß wir<lb/>
nur am rechten Orte offenherzig &#x017F;ind.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Ich</hi>. Aber was &#x017F;agen be&#x017F;uchende BB., die<lb/>
nicht vorbereitet &#x017F;ind, zu Ihren Arbeiten?</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq">M.</hi> Dazu mo&#x0364;gen Sie wohl nichts &#x017F;agen, denn<lb/>
&#x017F;ie kennen &#x017F;ie nicht. &#x2014; Das verha&#x0364;lt &#x017F;ich &#x017F;o: Sie<lb/>
werden wi&#x017F;&#x017F;en, daß wir zu keiner Gr. L. und zu<lb/>
keinem &#x017F;ogenannten Logen-Bunde geho&#x0364;ren; keiner<lb/>
un&#x017F;erer BB. er mag rei&#x017F;en, wohin er will, be-<lb/>
&#x017F;ucht al&#x017F;o eine L., weil wir keine Certificate geben,<lb/>
und er &#x017F;ich dort nicht examiniren la&#x017F;&#x017F;en will, wo<lb/>
er &#x017F;ich zum Examinator berufen fu&#x0364;hlt. Da man<lb/>
nun von un&#x017F;erer L. in der gewo&#x0364;hnlichen Maurer-<lb/>
Welt nicht weiß, &#x017F;o werden wir auch nicht von<lb/>
gewo&#x0364;hnlichen Logen-Bru&#x0364;dern be&#x017F;ucht. Dagegen<lb/>
haben wir oft &#x017F;ehr angenehmen Be&#x017F;uch von wah-<lb/>
ren Maurern, die uns kennen, und mit uns arbei-<lb/>
ten. &#x2014; So hoffen wir, werden Sie uns ku&#x0364;nftig, &#x017F;o<lb/>
oft Sie durch un&#x017F;ere Stadt rei&#x017F;en nicht voru&#x0364;bergehen.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[242/0264] mit unſerm Br. P. — Es iſt bloß die Wirkung dieſer Geſpraͤche, daß Sie hier ſind, denn Br. P. hat Sie allein zu der Reiſe hieher veranlaßt, weil er wuͤnſchte, daß Sie ſogleich ein vollſtaͤndiges Archiv ſaͤhen, da er nur ſeine eigenen Dokumente, und einen Catalogue raisonne aller Archivſtuͤcke beſitzt. Ich. Nun ſehe ich klar, ich habe gewiſſer- maßen als theoretiſches Mitglied zu Ihrem Bunde gehoͤrt, ſeit ich ihn ſelbſt projectirt habe; ich werde mir es zum Gluͤck rechnen, ihm auch als arbeiten- des Mitglied anzugehoͤren. M. Dazu wird Ihnen unſer P. die Gelegen- heit verſchaffen. — Sie ſehen alſo wohl, daß wir nur am rechten Orte offenherzig ſind. Ich. Aber was ſagen beſuchende BB., die nicht vorbereitet ſind, zu Ihren Arbeiten? M. Dazu moͤgen Sie wohl nichts ſagen, denn ſie kennen ſie nicht. — Das verhaͤlt ſich ſo: Sie werden wiſſen, daß wir zu keiner Gr. L. und zu keinem ſogenannten Logen-Bunde gehoͤren; keiner unſerer BB. er mag reiſen, wohin er will, be- ſucht alſo eine L., weil wir keine Certificate geben, und er ſich dort nicht examiniren laſſen will, wo er ſich zum Examinator berufen fuͤhlt. Da man nun von unſerer L. in der gewoͤhnlichen Maurer- Welt nicht weiß, ſo werden wir auch nicht von gewoͤhnlichen Logen-Bruͤdern beſucht. Dagegen haben wir oft ſehr angenehmen Beſuch von wah- ren Maurern, die uns kennen, und mit uns arbei- ten. — So hoffen wir, werden Sie uns kuͤnftig, ſo oft Sie durch unſere Stadt reiſen nicht voruͤbergehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/264
Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/264>, abgerufen am 03.05.2024.