"liebsten mit Sieyes oder mit dem Armenier "in Schillers Geisterseher vergleichen wollen." Es würde anders seyn mit ihm, wäre er den ge- wöhnlichen gemächlichen Menschengang, aus sei- ner Eltern Hause auf die Schule, von der Schule auf die Academie, von dieser in ein Aemtchen, aus diesem in ein Amt, mit dem Amte zu einer Frau, und durch diese in connexionsreiche Fami- lien eingeführt worden; so aber war Sturm und Drang sein Loos, das ihm jetzt nur Ruhe und Einsamkeit wünschenswerth macht.
Von dem Facto, daß Bruder Mathieu, der Apotheker, der königliche Hofrath, nicht einmahl Zutritt zu ihm in seine Stube erlangen konnte, ist Feßlern nichts bewußt. Was kann er dafür, wenn seine Domestiquen, die seinen Zeitwucher kennen, in ihrem Diensteifer bisweilen zu weit gehen. Wie viele Brüder der Loge R. Y. haben hingegen so manchen Morgen zwey auch drey Stunden bei Feßler verlebt?
Seite 123. stehen wieder einige Unwahrheiten. Nicht Br. Böheim sondern Br. Maurer hat mich mit dem Hochw. Br. B** bekannt gemacht. Auch nicht nach der Bekanntschaft mit dem Hoch- würdigsten Bruder B***, sondern lange vorher hat ihn die Loge R. Y. affiliirt, wie es in ihren Protocollen und in seinen Maurerischen Schrif- ten 1. Th. S. 445. zu lesen steht. Die Andich- tungen der Absichten, eine Rolle zu spielen, als Schöpfer eines neuen Systems zu glänzen, und
Zweites Bändch. G
„liebſten mit Sieyes oder mit dem Armenier „in Schillers Geiſterſeher vergleichen wollen.“ Es wuͤrde anders ſeyn mit ihm, waͤre er den ge- woͤhnlichen gemaͤchlichen Menſchengang, aus ſei- ner Eltern Hauſe auf die Schule, von der Schule auf die Academie, von dieſer in ein Aemtchen, aus dieſem in ein Amt, mit dem Amte zu einer Frau, und durch dieſe in connexionsreiche Fami- lien eingefuͤhrt worden; ſo aber war Sturm und Drang ſein Loos, das ihm jetzt nur Ruhe und Einſamkeit wuͤnſchenswerth macht.
Von dem Facto, daß Bruder Mathieu, der Apotheker, der koͤnigliche Hofrath, nicht einmahl Zutritt zu ihm in ſeine Stube erlangen konnte, iſt Feßlern nichts bewußt. Was kann er dafuͤr, wenn ſeine Domeſtiquen, die ſeinen Zeitwucher kennen, in ihrem Dienſteifer bisweilen zu weit gehen. Wie viele Bruͤder der Loge R. Y. haben hingegen ſo manchen Morgen zwey auch drey Stunden bei Feßler verlebt?
Seite 123. ſtehen wieder einige Unwahrheiten. Nicht Br. Boͤheim ſondern Br. Maurer hat mich mit dem Hochw. Br. B** bekannt gemacht. Auch nicht nach der Bekanntſchaft mit dem Hoch- wuͤrdigſten Bruder B***, ſondern lange vorher hat ihn die Loge R. Y. affiliirt, wie es in ihren Protocollen und in ſeinen Maureriſchen Schrif- ten 1. Th. S. 445. zu leſen ſteht. Die Andich- tungen der Abſichten, eine Rolle zu ſpielen, als Schoͤpfer eines neuen Syſtems zu glaͤnzen, und
Zweites Baͤndch. G
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ner Eltern Hauſe auf die Schule, von der Schule
auf die Academie, von dieſer in ein Aemtchen,
aus dieſem in ein Amt, mit dem Amte zu einer
Frau, und durch dieſe in connexionsreiche Fami-
lien eingefuͤhrt worden; ſo aber war Sturm und
Drang ſein Loos, das ihm jetzt nur Ruhe und
Einſamkeit wuͤnſchenswerth macht.
Von dem Facto, daß Bruder Mathieu, der
Apotheker, der koͤnigliche Hofrath, nicht einmahl
Zutritt zu ihm in ſeine Stube erlangen konnte,
iſt Feßlern nichts bewußt. Was kann er dafuͤr,
wenn ſeine Domeſtiquen, die ſeinen Zeitwucher
kennen, in ihrem Dienſteifer bisweilen zu weit
gehen. Wie viele Bruͤder der Loge R. Y. haben
hingegen ſo manchen Morgen zwey auch drey
Stunden bei Feßler verlebt?
Seite 123. ſtehen wieder einige Unwahrheiten.
Nicht Br. Boͤheim ſondern Br. Maurer hat
mich mit dem Hochw. Br. B** bekannt gemacht.
Auch nicht nach der Bekanntſchaft mit dem Hoch-
wuͤrdigſten Bruder B***, ſondern lange vorher
hat ihn die Loge R. Y. affiliirt, wie es in ihren
Protocollen und in ſeinen Maureriſchen Schrif-
ten 1. Th. S. 445. zu leſen ſteht. Die Andich-
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/119>, abgerufen am 24.11.2024.
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