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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802

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liche derselben; das heißt, zeigt uns, in wie
fern sie, als von Euren, uns unbekannten
Gebräuchen abgehend, der menschlichen Ge-
sellschaft schädlich sey. Denn, wenn sie wei-
ter nichts gethan hat, als daß sie sich von so
ehrlichen Brüdern mit der Inquisitions-
Fackel in der Hand und der Domini-
kanermoral im Herzen
, getrennt hat;
und sich nichts um Eure Lord schaften, Groß-
und Landes-Logenschaften kümmert: so ist das
noch lange kein Verbrechen, weshalb Ihr sie
vor der deutschen Nation belangen, oder gar
mitten in ihrem Schoos, unter dem Schutz
so vieler Fürsten, *) feindlich behandeln könnt.
Diesen und uns ist sie, trotz ihrer Ketzerei,
ganz recht, und wirds auch wohl bleiben, so
lange sie sich so friedfertig und duldend, auch
überhaupt, als Bürger betrachtet, so wie bis-
her betragen hat. Ihr hättet demnach weise
gethan, wenn Ihr uns das Maul mit Eu-
rer Fehde nicht aufgesperrt hättet; **) denn
was wissen wir nun im Grunde mehr, als
daß Ihr Euch den allerlächerlichsten Gedanken

*) Hier nur und zwar statt aller: Unter dem wie-
derholten landesväterlichen Schutz des gerechtesten
Regenten, dessen Unterthanen alle diese verfolgenden
und verfolgten Maurer sind.
**) Geht auf die Insinuation in der obenangef.
Vossischen Blumenlese.

liche derſelben; das heißt, zeigt uns, in wie
fern ſie, als von Euren, uns unbekannten
Gebraͤuchen abgehend, der menſchlichen Ge-
ſellſchaft ſchaͤdlich ſey. Denn, wenn ſie wei-
ter nichts gethan hat, als daß ſie ſich von ſo
ehrlichen Bruͤdern mit der Inquiſitions-
Fackel in der Hand und der Domini-
kanermoral im Herzen
, getrennt hat;
und ſich nichts um Eure Lord ſchaften, Groß-
und Landes-Logenſchaften kuͤmmert: ſo iſt das
noch lange kein Verbrechen, weshalb Ihr ſie
vor der deutſchen Nation belangen, oder gar
mitten in ihrem Schoos, unter dem Schutz
ſo vieler Fuͤrſten, *) feindlich behandeln koͤnnt.
Dieſen und uns iſt ſie, trotz ihrer Ketzerei,
ganz recht, und wirds auch wohl bleiben, ſo
lange ſie ſich ſo friedfertig und duldend, auch
uͤberhaupt, als Buͤrger betrachtet, ſo wie bis-
her betragen hat. Ihr haͤttet demnach weiſe
gethan, wenn Ihr uns das Maul mit Eu-
rer Fehde nicht aufgeſperrt haͤttet; **) denn
was wiſſen wir nun im Grunde mehr, als
daß Ihr Euch den allerlaͤcherlichſten Gedanken

*) Hier nur und zwar ſtatt aller: Unter dem wie-
derholten landesvaͤterlichen Schutz des gerechteſten
Regenten, deſſen Unterthanen alle dieſe verfolgenden
und verfolgten Maurer ſind.
**) Geht auf die Inſinuation in der obenangef.
Voſſiſchen Blumenleſe.
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[243/0261] liche derſelben; das heißt, zeigt uns, in wie fern ſie, als von Euren, uns unbekannten Gebraͤuchen abgehend, der menſchlichen Ge- ſellſchaft ſchaͤdlich ſey. Denn, wenn ſie wei- ter nichts gethan hat, als daß ſie ſich von ſo ehrlichen Bruͤdern mit der Inquiſitions- Fackel in der Hand und der Domini- kanermoral im Herzen, getrennt hat; und ſich nichts um Eure Lord ſchaften, Groß- und Landes-Logenſchaften kuͤmmert: ſo iſt das noch lange kein Verbrechen, weshalb Ihr ſie vor der deutſchen Nation belangen, oder gar mitten in ihrem Schoos, unter dem Schutz ſo vieler Fuͤrſten, *) feindlich behandeln koͤnnt. Dieſen und uns iſt ſie, trotz ihrer Ketzerei, ganz recht, und wirds auch wohl bleiben, ſo lange ſie ſich ſo friedfertig und duldend, auch uͤberhaupt, als Buͤrger betrachtet, ſo wie bis- her betragen hat. Ihr haͤttet demnach weiſe gethan, wenn Ihr uns das Maul mit Eu- rer Fehde nicht aufgeſperrt haͤttet; **) denn was wiſſen wir nun im Grunde mehr, als daß Ihr Euch den allerlaͤcherlichſten Gedanken *) Hier nur und zwar ſtatt aller: Unter dem wie- derholten landesvaͤterlichen Schutz des gerechteſten Regenten, deſſen Unterthanen alle dieſe verfolgenden und verfolgten Maurer ſind. **) Geht auf die Inſinuation in der obenangef. Voſſiſchen Blumenleſe.

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Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/261>, abgerufen am 10.05.2024.