Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802

Bild:
<< vorherige Seite

seinen Absichten hätten entgegen seyn können, zu
chikaniren. Die Logenversammlungen besuchte er
seit dem Jahre 17 ... so fleißig und anhaltend-
daß ich ihm das Zeugniß geben muß: er hat un-
geachtet der Rauhigkeit der Witterung, und der
Kränklichkeit seines Körpers nicht eine einzige ander-
weitigen Gemüthserholungen nachgesetzt. Hier
fand er Nahrung für seinen Geist und sein Herz;
was er hier sammelte, hielt er für die Ewigkeit
gewonnen. So war Br. B. in unsern Kreisen
ein Muster der Ordnung, der Gesetzlichkeit, der
unpartheischen Freimüthigkeit, der Bescheidenheit
und der thätigen Anhänglichkeit an das Gute.
Die Gesetze hatten an ihm einen aufrichtigen
Verehrer und unermüdeten Vertheidiger, die jün-
gern Brüder einen sichern Wegweiser, die ältern
einen eifrigen Mitarbeiter. Die Brüderschaft hat
durch ihn gewonnen.



Thätiger war Bruder K. in frühern Zeiten
als in spätern. Mit seinem richtigen Verstande,
seinen Erfahrungen und Einsichten, seinem schnel-
len Durchblicke unterstützte er damals die Vorste-
her der Brüderschaft unermüdet, und half ihnen
so manchen bösen Anschlag gegen dieselbe verei-
teln, so manches Hinderniß des Wohlstandes aus
dem Wege räumen, so manchen Vortheil er-
reichen und fest halten. Die Formen, unter wel-
chen die Frei-Maurerei damals ausgeübt wurde,
waren nicht so beschaffen, daß sie seinen Verstand

befrie-

ſeinen Abſichten haͤtten entgegen ſeyn koͤnnen, zu
chikaniren. Die Logenverſammlungen beſuchte er
ſeit dem Jahre 17 … ſo fleißig und anhaltend-
daß ich ihm das Zeugniß geben muß: er hat un-
geachtet der Rauhigkeit der Witterung, und der
Kraͤnklichkeit ſeines Koͤrpers nicht eine einzige ander-
weitigen Gemuͤthserholungen nachgeſetzt. Hier
fand er Nahrung fuͤr ſeinen Geiſt und ſein Herz;
was er hier ſammelte, hielt er fuͤr die Ewigkeit
gewonnen. So war Br. B. in unſern Kreiſen
ein Muſter der Ordnung, der Geſetzlichkeit, der
unpartheiſchen Freimuͤthigkeit, der Beſcheidenheit
und der thaͤtigen Anhaͤnglichkeit an das Gute.
Die Geſetze hatten an ihm einen aufrichtigen
Verehrer und unermuͤdeten Vertheidiger, die juͤn-
gern Bruͤder einen ſichern Wegweiſer, die aͤltern
einen eifrigen Mitarbeiter. Die Bruͤderſchaft hat
durch ihn gewonnen.



Thaͤtiger war Bruder K. in fruͤhern Zeiten
als in ſpaͤtern. Mit ſeinem richtigen Verſtande,
ſeinen Erfahrungen und Einſichten, ſeinem ſchnel-
len Durchblicke unterſtuͤtzte er damals die Vorſte-
her der Bruͤderſchaft unermuͤdet, und half ihnen
ſo manchen boͤſen Anſchlag gegen dieſelbe verei-
teln, ſo manches Hinderniß des Wohlſtandes aus
dem Wege raͤumen, ſo manchen Vortheil er-
reichen und feſt halten. Die Formen, unter wel-
chen die Frei-Maurerei damals ausgeuͤbt wurde,
waren nicht ſo beſchaffen, daß ſie ſeinen Verſtand

befrie-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0210" n="192"/>
&#x017F;einen Ab&#x017F;ichten ha&#x0364;tten entgegen &#x017F;eyn ko&#x0364;nnen, zu<lb/>
chikaniren. Die Logenver&#x017F;ammlungen be&#x017F;uchte er<lb/>
&#x017F;eit dem Jahre 17 &#x2026; &#x017F;o fleißig und anhaltend-<lb/>
daß ich ihm das Zeugniß geben muß: er hat un-<lb/>
geachtet der Rauhigkeit der Witterung, und der<lb/>
Kra&#x0364;nklichkeit &#x017F;eines Ko&#x0364;rpers nicht eine einzige ander-<lb/>
weitigen Gemu&#x0364;thserholungen nachge&#x017F;etzt. Hier<lb/>
fand er Nahrung fu&#x0364;r &#x017F;einen Gei&#x017F;t und &#x017F;ein Herz;<lb/>
was er hier &#x017F;ammelte, hielt er fu&#x0364;r die Ewigkeit<lb/>
gewonnen. So war Br. B. in un&#x017F;ern Krei&#x017F;en<lb/>
ein Mu&#x017F;ter der Ordnung, der Ge&#x017F;etzlichkeit, der<lb/>
unparthei&#x017F;chen Freimu&#x0364;thigkeit, der Be&#x017F;cheidenheit<lb/>
und der tha&#x0364;tigen Anha&#x0364;nglichkeit an das Gute.<lb/>
Die Ge&#x017F;etze hatten an ihm einen aufrichtigen<lb/>
Verehrer und unermu&#x0364;deten Vertheidiger, die ju&#x0364;n-<lb/>
gern Bru&#x0364;der einen &#x017F;ichern Wegwei&#x017F;er, die a&#x0364;ltern<lb/>
einen eifrigen Mitarbeiter. Die Bru&#x0364;der&#x017F;chaft hat<lb/>
durch ihn gewonnen.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p>Tha&#x0364;tiger war Bruder K. in fru&#x0364;hern Zeiten<lb/>
als in &#x017F;pa&#x0364;tern. Mit &#x017F;einem richtigen Ver&#x017F;tande,<lb/>
&#x017F;einen Erfahrungen und Ein&#x017F;ichten, &#x017F;einem &#x017F;chnel-<lb/>
len Durchblicke unter&#x017F;tu&#x0364;tzte er damals die Vor&#x017F;te-<lb/>
her der Bru&#x0364;der&#x017F;chaft unermu&#x0364;det, und half ihnen<lb/>
&#x017F;o manchen bo&#x0364;&#x017F;en An&#x017F;chlag gegen die&#x017F;elbe verei-<lb/>
teln, &#x017F;o manches Hinderniß des Wohl&#x017F;tandes aus<lb/>
dem Wege ra&#x0364;umen, &#x017F;o manchen Vortheil er-<lb/>
reichen und fe&#x017F;t halten. Die Formen, unter wel-<lb/>
chen die Frei-Maurerei damals ausgeu&#x0364;bt wurde,<lb/>
waren nicht &#x017F;o be&#x017F;chaffen, daß &#x017F;ie &#x017F;einen Ver&#x017F;tand<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">befrie-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0210] ſeinen Abſichten haͤtten entgegen ſeyn koͤnnen, zu chikaniren. Die Logenverſammlungen beſuchte er ſeit dem Jahre 17 … ſo fleißig und anhaltend- daß ich ihm das Zeugniß geben muß: er hat un- geachtet der Rauhigkeit der Witterung, und der Kraͤnklichkeit ſeines Koͤrpers nicht eine einzige ander- weitigen Gemuͤthserholungen nachgeſetzt. Hier fand er Nahrung fuͤr ſeinen Geiſt und ſein Herz; was er hier ſammelte, hielt er fuͤr die Ewigkeit gewonnen. So war Br. B. in unſern Kreiſen ein Muſter der Ordnung, der Geſetzlichkeit, der unpartheiſchen Freimuͤthigkeit, der Beſcheidenheit und der thaͤtigen Anhaͤnglichkeit an das Gute. Die Geſetze hatten an ihm einen aufrichtigen Verehrer und unermuͤdeten Vertheidiger, die juͤn- gern Bruͤder einen ſichern Wegweiſer, die aͤltern einen eifrigen Mitarbeiter. Die Bruͤderſchaft hat durch ihn gewonnen. Thaͤtiger war Bruder K. in fruͤhern Zeiten als in ſpaͤtern. Mit ſeinem richtigen Verſtande, ſeinen Erfahrungen und Einſichten, ſeinem ſchnel- len Durchblicke unterſtuͤtzte er damals die Vorſte- her der Bruͤderſchaft unermuͤdet, und half ihnen ſo manchen boͤſen Anſchlag gegen dieſelbe verei- teln, ſo manches Hinderniß des Wohlſtandes aus dem Wege raͤumen, ſo manchen Vortheil er- reichen und feſt halten. Die Formen, unter wel- chen die Frei-Maurerei damals ausgeuͤbt wurde, waren nicht ſo beſchaffen, daß ſie ſeinen Verſtand befrie-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/210
Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/210>, abgerufen am 01.05.2024.