Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.

Bild:
<< vorherige Seite

Morgenröhte der Weißheit.
Leib ist auß dem Wasser/ alles Leben vnnd
Seele ist auß dem Winde/ vnnd aller Geist
auß dem Geist. So viel aber die Engel be-
langet/ ist jhr Leib auß dem Winde der En-
glischen Welt/ jhre Seele vnd Leben eine
Fewerflamme/ vnd jhr Geist ein Liecht/ da-
von anderswo.

Diß seind vnsere Principia in der Weiß-
heit/ darauß alle Dinge vhrstenden/ ob vns
jemand andere Principia zeigen werde/ daran
zweiffelen wir. Das Primum Mobile, erstbe-
wegende aller Dinge ist das Wort/ dann in
demselben ist das Leben. Secundum Mobile,
das andere so alle Ding beweget/ ist der
Geist/ durch welchen alles geschaffen wird.
Tertium Mobile, das dritte ist der Wind; vnd
diese drey bewegende Principia seind das Per-
petuum Mobile,
ewigbewegende aller Dinge/
dardurch alles lebt vnd schwebt vnd ist. Diese
drey aber ruhen auff dem Wasser Leiblich/
auß welchem die Welt ist vnnd alle Dinge
seynd/ vnd in der Lufft nach dem Leben/ dar-
innen alle Dinge seynd; vnd in dem Himmel/
von welchem alles von Oben herab kompt/
nach dem Geist/ der Geist aber von GOTT,
von welchem Er kompt vnd dahin Er auch
wieder fähret. Johan. 1. 4. Psalm. 104. 30.
Apost. Gesch. 17. 28. Prediger. 12. 7. Alles
aber zugleich vnd zusammen/ kompt zusam-
men an vnd in der Erden/ als im Hertzen der
Welt. Weißheit. 1. 7.

Jn

Morgenroͤhte der Weißheit.
Leib iſt auß dem Waſſer/ alles Leben vnnd
Seele iſt auß dem Winde/ vnnd aller Geiſt
auß dem Geiſt. So viel aber die Engel be-
langet/ iſt jhr Leib auß dem Winde der En-
gliſchen Welt/ jhre Seele vnd Leben eine
Fewerflamme/ vnd jhr Geiſt ein Liecht/ da-
von anderswo.

Diß ſeind vnſere Principia in der Weiß-
heit/ darauß alle Dinge vhrſtenden/ ob vns
jemand andere Principia zeigen werde/ daran
zweiffelen wir. Das Primum Mobile, erſtbe-
wegende aller Dinge iſt das Wort/ dann in
demſelben iſt das Leben. Secundum Mobile,
das andere ſo alle Ding beweget/ iſt der
Geiſt/ durch welchen alles geſchaffen wird.
Tertium Mobile, das dritte iſt der Wind; vnd
dieſe drey bewegende Principia ſeind das Per-
petuum Mobile,
ewigbewegende aller Dinge/
dardurch alles lebt vnd ſchwebt vnd iſt. Dieſe
drey aber ruhen auff dem Waſſer Leiblich/
auß welchem die Welt iſt vnnd alle Dinge
ſeynd/ vnd in der Lufft nach dem Leben/ dar-
innen alle Dinge ſeynd; vnd in dem Himmel/
von welchem alles von Oben herab kompt/
nach dem Geiſt/ der Geiſt aber von GOTT,
von welchem Er kompt vnd dahin Er auch
wieder faͤhret. Johan. 1. 4. Pſalm. 104. 30.
Apoſt. Geſch. 17. 28. Prediger. 12. 7. Alles
aber zugleich vnd zuſammen/ kompt zuſam-
men an vnd in der Erden/ als im Hertzen der
Welt. Weißheit. 1. 7.

Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0023" n="19"/><fw place="top" type="header">Morgenro&#x0364;hte der Weißheit.</fw><lb/>
Leib i&#x017F;t auß dem Wa&#x017F;&#x017F;er/ alles Leben vnnd<lb/>
Seele i&#x017F;t auß dem Winde/ vnnd aller Gei&#x017F;t<lb/>
auß dem Gei&#x017F;t. So viel aber die Engel be-<lb/>
langet/ i&#x017F;t jhr Leib auß dem Winde der En-<lb/>
gli&#x017F;chen Welt/ jhre Seele vnd Leben eine<lb/>
Fewerflamme/ vnd jhr Gei&#x017F;t ein Liecht/ da-<lb/>
von anderswo.</p><lb/>
        <p>Diß &#x017F;eind vn&#x017F;ere <hi rendition="#aq">Principia</hi> in der Weiß-<lb/>
heit/ darauß alle Dinge vhr&#x017F;tenden/ ob vns<lb/>
jemand andere <hi rendition="#aq">Principia</hi> zeigen werde/ daran<lb/>
zweiffelen wir. Das <hi rendition="#aq">Primum Mobile,</hi> er&#x017F;tbe-<lb/>
wegende aller Dinge i&#x017F;t das Wort/ dann in<lb/>
dem&#x017F;elben i&#x017F;t das Leben. <hi rendition="#aq">Secundum Mobile,</hi><lb/>
das andere &#x017F;o alle Ding beweget/ i&#x017F;t der<lb/>
Gei&#x017F;t/ durch welchen alles ge&#x017F;chaffen wird.<lb/><hi rendition="#aq">Tertium Mobile,</hi> das dritte i&#x017F;t der Wind; vnd<lb/>
die&#x017F;e drey bewegende <hi rendition="#aq">Principia</hi> &#x017F;eind das <hi rendition="#aq">Per-<lb/>
petuum Mobile,</hi> ewigbewegende aller Dinge/<lb/>
dardurch alles lebt vnd &#x017F;chwebt vnd i&#x017F;t. Die&#x017F;e<lb/>
drey aber ruhen auff dem Wa&#x017F;&#x017F;er Leiblich/<lb/>
auß welchem die Welt i&#x017F;t vnnd alle Dinge<lb/>
&#x017F;eynd/ vnd in der Lufft nach dem Leben/ dar-<lb/>
innen alle Dinge &#x017F;eynd; vnd in dem Himmel/<lb/>
von welchem alles von Oben herab kompt/<lb/>
nach dem Gei&#x017F;t/ der Gei&#x017F;t aber von <hi rendition="#aq">GOTT,</hi><lb/>
von welchem Er kompt vnd dahin Er auch<lb/>
wieder fa&#x0364;hret. Johan. 1. 4. P&#x017F;alm. 104. 30.<lb/>
Apo&#x017F;t. Ge&#x017F;ch. 17. 28. Prediger. 12. 7. Alles<lb/>
aber zugleich vnd zu&#x017F;ammen/ kompt zu&#x017F;am-<lb/>
men an vnd in der Erden/ als im Hertzen der<lb/>
Welt. Weißheit. 1. 7.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0023] Morgenroͤhte der Weißheit. Leib iſt auß dem Waſſer/ alles Leben vnnd Seele iſt auß dem Winde/ vnnd aller Geiſt auß dem Geiſt. So viel aber die Engel be- langet/ iſt jhr Leib auß dem Winde der En- gliſchen Welt/ jhre Seele vnd Leben eine Fewerflamme/ vnd jhr Geiſt ein Liecht/ da- von anderswo. Diß ſeind vnſere Principia in der Weiß- heit/ darauß alle Dinge vhrſtenden/ ob vns jemand andere Principia zeigen werde/ daran zweiffelen wir. Das Primum Mobile, erſtbe- wegende aller Dinge iſt das Wort/ dann in demſelben iſt das Leben. Secundum Mobile, das andere ſo alle Ding beweget/ iſt der Geiſt/ durch welchen alles geſchaffen wird. Tertium Mobile, das dritte iſt der Wind; vnd dieſe drey bewegende Principia ſeind das Per- petuum Mobile, ewigbewegende aller Dinge/ dardurch alles lebt vnd ſchwebt vnd iſt. Dieſe drey aber ruhen auff dem Waſſer Leiblich/ auß welchem die Welt iſt vnnd alle Dinge ſeynd/ vnd in der Lufft nach dem Leben/ dar- innen alle Dinge ſeynd; vnd in dem Himmel/ von welchem alles von Oben herab kompt/ nach dem Geiſt/ der Geiſt aber von GOTT, von welchem Er kompt vnd dahin Er auch wieder faͤhret. Johan. 1. 4. Pſalm. 104. 30. Apoſt. Geſch. 17. 28. Prediger. 12. 7. Alles aber zugleich vnd zuſammen/ kompt zuſam- men an vnd in der Erden/ als im Hertzen der Welt. Weißheit. 1. 7. Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640/23
Zitationshilfe: Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640/23>, abgerufen am 24.11.2024.