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Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.

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Morgenröthe der Weißheit.
Gewiessen/ Numer. 2. 15. 16. etc. Endtlich
hat der Mensch noch ein höhers vnd herrli-
chers in sich/ welches da ist der Othem des
Allmächtigen/ eine Himlische Seele vnnd
Leben auß GOTT, so da GOTT dem Er-
[s]ten Menschen in seine Nasen vnnd Ange-
sichte geblasen vnd eingehauchet hat/ vnd in/
vnd mit demselben bezeichnet vnnd bezeuget
hat/ seine Göttliche jnnigliche Liebe/ gegen
sein Bildnus/ in vnnd an einem stück vnnd
antheil des Ewigen Liechts vnnd Lebens/
Genes. 2. 7. Job. 27. 3. cap. 33. 4. Diesem
theil nach/ ist der Mensch vnsterblich vnnd
ewig/ weil er solch einen Schatz in sich hat/
[n]emlich den Othem deß Allmächtigen/ vnd
ist dannenher weit von allem vieh vnter-
schieden/ ja auch vber die Engell. Jn dieser
himlischen Seelen ist verborgen das Reich
GOTTES, vnd in diesem Othem des All-
mächtigen bestehet die rechte wahre Mensch-
heit/ durch welche er zu einem wahren rech-
ten vnd vnsterblichen Menschen wirdt; im
andern Elementarischen theil aber ist er nur
dem viehe gleich/ jrrdisch/ vergenglich/ sterb-
lich/ staub vnd aschen.

Weil denn der Mensch ein solches An-
theil aus GOTT in seiner Schöpfung in
sich empfangen hat/ so kan er dannenher auch
der Newen geburth/ schöpffung vnnd crea-
tur/ aus GOTT, seiner Natur vnd wesent-

lichen
E

Morgenroͤthe der Weißheit.
Gewieſſen/ Numer. 2. 15. 16. ꝛc. Endtlich
hat der Menſch noch ein hoͤhers vnd herꝛli-
chers in ſich/ welches da iſt der Othem des
Allmaͤchtigen/ eine Himliſche Seele vnnd
Leben auß GOTT, ſo da GOTT dem Er-
[ſ]ten Menſchen in ſeine Naſen vnnd Ange-
ſichte geblaſen vnd eingehauchet hat/ vnd in/
vnd mit demſelben bezeichnet vnnd bezeuget
hat/ ſeine Goͤttliche jnnigliche Liebe/ gegen
ſein Bildnus/ in vnnd an einem ſtuͤck vnnd
antheil des Ewigen Liechts vnnd Lebens/
Geneſ. 2. 7. Job. 27. 3. cap. 33. 4. Dieſem
theil nach/ iſt der Menſch vnſterblich vnnd
ewig/ weil er ſolch einen Schatz in ſich hat/
[n]emlich den Othem deß Allmaͤchtigen/ vnd
iſt dannenher weit von allem vieh vnter-
ſchieden/ ja auch vber die Engell. Jn dieſer
himliſchen Seelen iſt verborgen das Reich
GOTTES, vnd in dieſem Othem des All-
maͤchtigẽ beſtehet die rechte wahre Menſch-
heit/ durch welche er zu einem wahren rech-
ten vnd vnſterblichen Menſchen wirdt; im
andern Elementariſchen theil aber iſt er nur
dem viehe gleich/ jrꝛdiſch/ vergenglich/ ſterb-
lich/ ſtaub vnd aſchen.

Weil denn der Menſch ein ſolches An-
theil aus GOTT in ſeiner Schoͤpfung in
ſich empfangen hat/ ſo kan er dannenher auch
der Newen geburth/ ſchoͤpffung vnnd crea-
tur/ aus GOTT, ſeiner Natur vnd weſent-

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[97/0101] Morgenroͤthe der Weißheit. Gewieſſen/ Numer. 2. 15. 16. ꝛc. Endtlich hat der Menſch noch ein hoͤhers vnd herꝛli- chers in ſich/ welches da iſt der Othem des Allmaͤchtigen/ eine Himliſche Seele vnnd Leben auß GOTT, ſo da GOTT dem Er- ſten Menſchen in ſeine Naſen vnnd Ange- ſichte geblaſen vnd eingehauchet hat/ vnd in/ vnd mit demſelben bezeichnet vnnd bezeuget hat/ ſeine Goͤttliche jnnigliche Liebe/ gegen ſein Bildnus/ in vnnd an einem ſtuͤck vnnd antheil des Ewigen Liechts vnnd Lebens/ Geneſ. 2. 7. Job. 27. 3. cap. 33. 4. Dieſem theil nach/ iſt der Menſch vnſterblich vnnd ewig/ weil er ſolch einen Schatz in ſich hat/ nemlich den Othem deß Allmaͤchtigen/ vnd iſt dannenher weit von allem vieh vnter- ſchieden/ ja auch vber die Engell. Jn dieſer himliſchen Seelen iſt verborgen das Reich GOTTES, vnd in dieſem Othem des All- maͤchtigẽ beſtehet die rechte wahre Menſch- heit/ durch welche er zu einem wahren rech- ten vnd vnſterblichen Menſchen wirdt; im andern Elementariſchen theil aber iſt er nur dem viehe gleich/ jrꝛdiſch/ vergenglich/ ſterb- lich/ ſtaub vnd aſchen. Weil denn der Menſch ein ſolches An- theil aus GOTT in ſeiner Schoͤpfung in ſich empfangen hat/ ſo kan er dannenher auch der Newen geburth/ ſchoͤpffung vnnd crea- tur/ aus GOTT, ſeiner Natur vnd weſent- lichen E

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Zitationshilfe: Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640/101>, abgerufen am 06.05.2024.